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VVtI» im Silü. v^2^l>rtL^L^L^^L<21Xri>7>^>^2lX2v^>1X21XLL<L1XV1>2 Doch eines. lerhuj n. dum^. deutschen Urzeit auch in den allen Gräbern sand als Sinnbild der Wiedergeburt, für welche man den Körper möglichst zu erhalten wünschte. Auch glaubte man mit der Gerte als „Wünschelrute" die Auferstehung unterirdischer Schätze bewirken zu können. Endlich wächst auf der Wurzel des Hasel- slrauchs ein Schmarotzergewächs, die Haselwurz, die wie Pfeffermünze duftet. So vereinigt sich überall in der Natur das „Nützliche mit dem An genehmen", utils onm üulei, wie der Lateiner sagt. Sieht man unsere unglückliche» Droschkenpserde auf den Straßen mit Hüften so spitz, daß man Hüte daran aufhängen könnte, und Rippen so scharf herausstehend, daß die Hunde sich daran das Fell reiben könnten, wenn sie groß genug wären, so denkt man kaum, daß dies dasselbe edle Wesen sei, welches im Leben der alten Griechen eine so ganz andre Stelle einnahm. Weniger im Dienst her Bauern stand es, als in deni der Fürsten, namentlich in der altern Zeit. In den homerischen Gesängen z. B. kommt nicht eine einzige Andeutung darüber vor, daß dies „edle und den Göttern be- sreundete". Tier zu den gewöhnlichen landwirt schaftlichen Arbeiten benutzt worden wäre. Apollo spannt die Rosse vor den Sonnenwagen, Poseidon fährt mit ihnen über die Wogen des Meeres, die Helden der Troer und Achäer werden auf dem zweirädrigen Streitwagen von dem Zweigespann auf den Kampfplatz geführt, ebenso erseh int das Roßgespann bei den friedlichen Kämpfen auf der Rennbahn, wo ein goldener Dreifuß den Sieger belohnt. Bei der langen Reise, die der Sohn des Odysseus, in Begleitung des Nestoriden Peisistratos, von Pylos nach Lakedämon unternimmt, find zwar Rosse vor den Wagen gespannt, aber hier ist nicht von einem gewöhnlichen Neisewagen, sondern wiederum von dem Streitwagen die Rede, und die Reisenden sind nicht gemeine Sterbliche, sondern es sind zwei Königssöhne, die stehend im Wagen die Reise vollführen. Das Pferd zieht niemals eine gemeine Last. Selbst der Leichnam eines be rühmten Helden ist ihm zu gering; denn als Priamos sich zum Achilleus begibt, um die Leiche Hektor's mit kostbaren Geschenken einzulösen, da sährt der König selbst im rossebespannten Streit wagen, den toten Körper seines Sohnes dagegen bringen die Maultiere im Lastwagen zur Stadt zurück. Auch die Tochter des edelmütigen Phäaken- königs, die liebenswürdige Nausikaa, muß sich mit einem Manltiergespann begnügen, als sie, mit eigner Hand die Zügel und die Peitsche führend und gefolgt von dem Schwarm der Dienerinnen, ihre Aussteuer zur Mündung des Stromes hinab fährt, um große Wäsche zu halten — für eine so prosaische Lastfuhre ist das stolze Roß nicht da. Im Frieden erscheint das Pferd immer nur als Luxustier, und dem entsprechend ist auch seine . .. ' Herr Müller hat von Ein eigenartiges Leiden. lange dienstliche seinem Bureanchef gestern „m ^in Kollege „Nase erhalten Heut melde Nasenkatarrh!" krank. „Ah," lacht der Ches, „klt^ . zweier Aus Aktien. Unteroffizier" " einer Aktien- Lassen Sie doch Ihre Dummheit schlimmer, und da kam ich A.: Mein Leiden Homöopathie mir helfen schließlich zu dem Gedanken, würde. B.: Und sind Sie geheilt worden? A.: O ja, von dem Glauben nämlich. gesellschaft ausbeuten I" Hans-Werner gus Kindermund. Dem kleine>^^„- ... ist gelehrt worden, bei Tisch nie e", langem Als er eines Mittags sehen wurde, fragte er ängstlich: „Mutt,^ die kleinen Buben, wenn sie verhunze^ ' in den Himmel?" V Dir Er kennt das. Alte Jungfer: eben wurde ich im Hausflur plötzlich uni^ geküßt!" — Bruder: „Sieh' mal nach. Portemonnaie!" Unvorhergesehene Wirkung. Haus he »cf rend seine Frau in Ohnmacht gefallen itzNoial" Mädchen: „Lausen Sie 'mal rasch'zum Arzt,Vorort Frau (Plötzlich erwachend): „Sieh', was der^ dafür kannst Du mir beinahe den neuen Wii^„» ' kaufen, den Du mir vorhin abgeschlagen A Haltung und Behandlung. Seltner auf der Weide als im Stall an der Krippe ernährt, erhält es nicht nnr Gerste und Dinkel und Wasser, sondern auch Weizen zum Futter und Wein zum Getränk, und zur Pflege von Haut und Haar wird es nicht allein regelmäßig gebadet, sondern auch mit Oel gesalbt. Die alte Hansastadt Kremen ist überreich au Sehens- und Merkwürdigkeiten, deren Geschichte um viele Jahrhunderte znrückreicht. Zu den eigen artigsten derselben gehört eine in dem alten ehr würdigen Dom befindliche Krypta, der sogenannte Bleikeller, dessen Luft die merkwürdige Eigenschaft besitzt, daß die in demselben aufbewahrten Leichen nicht verwesen, sondern austrocknen. Die Ansichten über den Ursprung dieser eigentümlichen Erscheinung gehen ziemlich weit auseinander, doch scheint Wohl die Vermutung am berechtigsten zu sein, daß der überaus trockene Sandboden, auf welchem der Dom steht, die Ursache dieser Erscheinung ist. Der Name Bleikeller rührt übrigens daher, daß beim Bau des Domes hier das Blei für die Dachdeckung gegossen wurde. Die Krypta liegt einige Fuß tiefer wie der Fußboden des Doms und befinden sich in derselben in offnen Holzsärgen neun zu Mumien eingetrocknete Leichen, deren Züge noch jetzt ziemlich deutlich zu erkennen sind. Die älteste Leiche ist die eines Dachdeckers, der vor 440 Jahren vom Dom herabgestürzt ist; außerdem liegen darin Lady Stanhope (seit 290 Jahren), eine schwedische Gräfin und ein schwedischer General nebst seinem Adjutanten falle drei seit 270 Jahren), ein nn Duell erstochener Student (190 Jahre), ein englischer Major (170 Jahre) und ein Arbeiter (108 Jahre). In dem großen steinernen Sarkophag liegt die Leiche eines vor 100 Jahren verstorbenen schwedischen Kanzlers, doch ist der Sarkophag auf Wunsch der noch lebenden Verwandten desselben bis jetzt noch nicht geöffnet worden. Die merkwürdige Eigenschaft des Kellers hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten, denn von Zeit zu Zeit hängt man in dem Keller Vögel, Kaninchen, Katzen re. auf, doch geht niemals einer der Kadaver in Verwesung über. Das rechte Wort zur rechten Zeit hilft immer, wenn auch nicht gerade aus eine so glänzende Lauf bahn, wie es dem Komiker Weidmann beim Wiener Hoftheater half, der vor vierzig Jahren eine be rühmte Größe war. Als Statist für einen Siebener, man ihn branchte. hatte er angefangen und den stummen Nollen nicht heraus. Eines E^^ibt er einen der innerlich wie äußerlich Abends d^Behmrichter hinter dem Tisch. Der vermummten., Sache vor und heischt der Frergraf tragv Natürlich schweigt alles, und er andern Meinung damals noch vom alten Hans- nnprovistert, wie e»^ wam ^a fitzt Ihr nun Wurst-Theater her S ^raus!" worauf Weidmann und bringt kem Wort > ausruft: „Nun will sich erhebt und echt wie, ejuen Siebener viel iE U^ushohes Gelächter, und dischkurrreren sollen. 77 Augenblick an gemacht. — sein Gluck war von diese Nachdruck aus d. Inhalt d. Bl. verboten. Gesetz v. N./vr Verantwortlicher Redacteur A. Jhring. Druck und Berlag Jhring L Fahrenholtz, Berlin s. 42, Prinzewtrake SS. Alt Werden) Vermischtes. können dieselben auch mit Mohnr und läßt dieselben langsam backen. Husten und Schnupfen werden durch Salbeitee gehoben, wenn man demselben Honig zusetzt und ein- bis zweistündlich den Tag über einen Eßlöffel davon warm einnimmt und halbstündlich damit gurgelt. Gegen Gcsichlsrunjeln Um Runzeln zu ver meiden, muß man die Haut häufig mit kaltem Wasser und Seife waschen. Die sogenannten Krähenfüße, sowie die verdächtigen zwei Falten am Mund sind nur durch Waschen mit kaltem Wasser, oder durch folgendes Rezept möglichst lange fern zu halten: Man wasche das Gesicht öfter mit Mandelmilch und lege des Nachts eine Binde von feiner Leinwand aus, die mit reinem, geschmolzenen Wachs getränkt wurde. Gegen Atemnot bringe man zur Anwendung: dreimal in der Woche abends einen 18GradHals- und 20 Grad Leibwickel und dreimal einen 20 Grad Brustwickel und feuchte (18 Grad) baum wollene Strümpfe, über die zwei Paar wollene anzuzichcn sind. Nach Abnahme der Wickel ist eine 18 Grad Bein-und Halswaschung und morgens eine 20 Grad^aschung des Rumpfes und der Arme Vorzunehmeid Häufig, während des Tages, sind am geöffneten Fensler oder im Freien Tiefatmungen anznstellen. Außerdem ist eine vegetarische Kost sehr zu enipfehlen. Falscher Hase (Dsannhase). Nachdem man Pfund Butter zu Sahne gerieben nnd 1^ Pfund fein gehacktes Rindfleisch, 1/2 Pfund Bratwurstfleisch, 6 Eier, 4 eingeweichte und wieder fest ausgedrückte Milchbrote, 1 feingewiegte Zwiebel, Pfund ge hackte Sardellen, Zitronenschale und Muskatnuß zu einer Farce recht fein durcheinander gerieben und das nötige Salz dazu gegeben hat, bestreicht nian einen Bogen Papier von der Größe einer Brat pfanne mit Butter, legt die Farce darauf, formt davon die Figur eines Hasen, spickt denselben recht kraus, legt ihn mit dem Papier und mit Semmel- krnmen bestreut in die Pfanne und brät ihn, u üer immerwährendem Begießen mit Butter, zu gelbbrauner Farbe in einer Stunde gar. Alsdann gibt man zu dem Bratenfond etwas Sahne oder Bouillon und füllt die Tunke davon über den falschen Hasen. Linsensuppe. Von V, Pfund Linsen, welche in Flußwasser weich gekocht sind, behält man zwei Anrichtelöffel voll zurück, streicht die übrigen durch ein Sieb, süllt sie mit Bouillon auf, macht eine braune Mehlschwitze dazu, die man mit durchkochen läßt, gibt die ganz gelassenen Linsen dazu und richtet die Suppe an. Auch mit guter Wu-stbrühc gekocht, schmeck! die Linsensuppe sehr gut. Vorzügliche Kaffeesemmelm Man.nimmt drei Seidel laues Mehl und macht mit einem Seidel Milch, 5 Pfennig Bärme, ein wenig seinem Salz und Zucker einen Teig an. Nun läßt man ein nußgroßes Stückchen Butter in der Milch' zergehen, doch ja nicht heiß werden. Der Teig muß am Brett kräftig nnd mit Ausdauer geknetet werden; ^aun formt man hübsche kleine Semmeln, läßt sie (wenn es beliebt, gähren, bestreicht sie mu Die all-römische» Schulmeister hatten keine Hasel stöcke zur Züchtigung der bösen und trägen Buben, sondern de» trockenen Stengel der Narthexpslanze (kornln asa. töebiclu), derselben, aus welcher der sogenannte „Tcufelsdreck" bereitet wird, der einge dickte Saft der Wurzel, ein stark nach Knoblauch riechendes Arzneimittel. Wurzel wie Gerte gehören also der Arzneimittellehre an, letztere der päda gogischen. lind als ob die Erinnerung an die Schulzucht durchs ganze Leben sestgehalten werden sollte — Nur kennen freilich den Gesetzgeber nicht — so blieb das „Narlhecium" als Nicchbüchse, besonders bei den vornehmen Römern, im Hause, im Bad, im Tempel, ja selbst im Feldlager gebräuchlich. — Daß der deutsche Haselstecken ebenfalls militärische Anwendung sand, ist bekannt; er war bei den Österreichern das Abzeichen des Korporals, an dem ma-cher „riechen mnßte". Weniger bekannt aber wird sein, daß man die Haselgerte in der