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Welt Im Nilck. ^I^I>^^2<2I^2<2v^2^^2<22<2IXLIX22<>1X22<ri><r'X2 Vie neue kllravetftbrücire in vuasperl. In der schönen Hauptstadt des Ungar landes ist vor kurzem ein hervorragendes Werk moderner Jngenieurkunst fertiggestellt und eingeweiht worden, das weit über die Grenzen der rotweißgrünen Grenzpfähle An erkennung und aufrichtige Bewunderung er weckt. Mit der neuen Elisabethbrücke haben die beweglichen und allzeit lustigen Ungarn der Welt gezeigt, daß sie nicht nur Czardas zu tanzen und flotte Weisen zu spielen ver stehen, sondern auch auf technischem Gebiete zum nacheisernden Streben anspornen können. Ofen und Pest, die beiden Schwesterstädte, die bekanntlich durch das breite Band der Donau von einander getrennt werden, sind zu ihrem geschäftlichen und geselligen Verkehr in der Hauptsache auf Brücken angewiesen, die durch weg in anbetracht der Größe der zu über spannenden Fläche ganz kolossale Bauwerke repräsentieren. Es sind im ganzen drei, die den nicht unbeträchtlichen Verkehr bewältigen müssen. Von diesen ist die sog. Kettenbrücke von Engländern und die Kaiser Franz Josefsbrücke von Franzosen gebaut, während die jetzige ausschließlich ungarisches Fabrikat ist. An ihrer Ausführung beteiligten sich drei große Staatswerke, und zwar die Maschinen fabrik der königlich ungarischen Staats bahnen, die Eisen- und Stahlfabrik in Diäs- Györ sowie das Eisenwerk in Zolyom-Brezo. Der Entwurf stammt aus der Brückenbau abteilung des ungarischen Handelsmini steriums. Man kann das gewaltige Werk in allen seinen Teilen tatsächlich als ein wohl gelungenes bezeichnen. So ungezwungen frei, elegant und leicht, wie sich die Brücke in ihrem Gesamteindruck ausnimmt, so imponierend wuchtig und schwer wirkt sie in ihren einzelnen Teilen, die auch dem größten Laien die un bedingte Sicherheit für Haltbarkeit und Ge- ! fahrlosigkeit zu garantieren scheinen. Man j betrachte z. B. das oberste Kettenglied, das wir auf nebenstehendem Bilde wiedergeben, wo Von der Montierung der Elisabethbrücke: Das oberste Kettenglied. kosten fürTerrainerwerbungen und dergleichen hat die neue Brücke etwa 10 Millionen Kronen gekostet. Interessant ist der Umstand, daß man bei Fundamentierung des Ofener Brückenkopfes Ende 1901 auf eine überaus reiche Heißwasserquelle stieß, welche sich in den sie umgebenden Felsschichten eine Oeffnung ausgehöhlt hatte, in der zwei Menschen Platz finden konnten. Die Beseitigung dieser Quelle hat die Arbeiten natürlich erheblich verzögert. In der neuen Brücke aber hat Budapest ein weiteres.Schmuckstück erhalten, welches der schönen Stadt an der Donau zur vornehmsten Zierde gereicht. ständig versteifte Kettenbrücke, deren Ketten nicht — wie bei der vorerwähnten alten Buda pester Kettenbrücke — innerhalb des dem Ver kehr bestimmten Raumes angebracht sind, Letztere befinden sich unter den Brückenköpfen, deren massive Mauern somit das ganze Ge wicht der Brücke tragen. Zur Erbauung eines jeden Brückenkopfes wurden 14 000 Die Elisabethbrücke während des Banes. Welt. Die beiden Quais am rechten und linken Donauufer sind ebenfalls überbrückt, nm dem darunter hinbrausen den Verkehr Nanni zn geben. Die Ketten glieder hat man durch derartig starke Gitter versteift, daß sowohl horizontale als vertikale Schwingungen des Brücken körpers vermieden werden. Auf einem fünf Meter hohen Granitnnterbau er heben sich am Quairande die mächtigen schwingt sie sich von Quai zu Quai, weitere Stütze im Flußbett, ist also gegen wärtig die größte Einbogenbrücke der sondern außerhalb liegen, so daß die Trottoirs Kubikmeter Steine verwendet. Die große nicht durch Schranken von der Fahrbahn ge- Breite der Brücke (11 Meter Fahrstraße und trennt sind. In einem Bogen von 290 Metern 3,5 Meter Gehwege) bietet auch für eine " ' ohne elektrische Bahn Raum. Außer den Nebcn- Die neue Elisabethbrücke in Budapest lzur demnächst stattfindenden Eröffnung). durch die Gestalt des chicht darunter befind- eisernen Brückenpfeiler, in welchen die Ketten lichen Mannes ein treffender Maßstab für die befestigt sind, und zwar die untere 50 Meter, Riesenproportionen der Eisenkonstruktion ge- die obere 51,5 Meter. Die Enden der Ketten boten ist. Die Elisabethbrücke ist eine voll- sind in die Ankerkammern eingelassen.