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zu machen, zu sammeln und am 1. jeden Monats an die zuständige Behörde ihres Wohnortes abzuliefern. Eine Be nutzung der von den Kunden abgegebenen Bezugsscheine zu weiterem Einkauf ist auch schon um deswillen verboten weil die Bezugsscheine laut dem Vermerk auf der Rückseite nicht übertragbar sind. Zuwiderhandlungen sind mit Ge fängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu fünfzehntausend Mark bedroht; außerdem kann die Schließung des Geschäfts von der zuständigen Behörde ungeordnet werden. Die Gewerbetreibenden haben in Zukunft unnach sichtiges Vorgehen bei derartigen Verstößen zu erwarten. — (M I ) Keine übertriebenen Schlußfolgerungen aus den Vorgängen in Rußland! Das Generalkommando ersucht uns um Veröffentlichung folgender Warnung: Ueber die Gründe der neueren Vorgänge in Rußland dringen, z. B. durch die neutrale Presse, allerhand unkontrollierbare Gerüchte in die Oeffenilichkeit. Die Bevölkerung wird drin gend gewarnt, auf solche Meldungen, soweit sie nicht deut scherseits amtlich bestätigt sind, voreilige und übertriebene Schlüffe zu ziehen. — sek. Zum Heldeutode eines deutschen Dichters. Durch die presse geht di« Kund«, daß der junge Eisenacher Dichter Dr. Walter Flex auf der Insel Oesel vor dem Feinde den Heldentod gefunden hat. Nit ihm ist einer unserer deutschen Dichter dahingegangen, der selbst Mit kämpfer, erst als Kriegsfreiwilliger, dann als Leutnant und Kompanieführer das Erlebnis des Krieges am stärksten dichterisch verarbeitet hat. Schon vor dem Kriege durch seine Dichtungen über Klaus von Bismark und seine Bis marcknovellen bekannt geworden, ließ er vom Felde aus einen Band Kriegsgesänge und Gedichte „Sonne und Schild" und das gedankenschwere Büchlein „vom großen Abendmahl" erscheinen. Als reifste Frucht seines Erlebens im Felde aber schrieb er jyl6 das durch und durch persönlich gehaltene „Der Wanderer zwischen beiden Welten", wohl das ergreifendste Denkmal auf das Grab eines gefallenen Kameraden, das der Krieg hervorgebracht hat. Nach welcher Richtung hin sich sein Erleben im Felde vertieft hatte, deuten die Worte an, die er im November 1915 dem Herausgeber der Sammlung „Gottesbegegnungen im großen Kriege" schrieb: „Jedes Unternehmen, das wie das Ihre mithilft, den religiösen Geist zu vertiefen, der in breiten Volksschichten durch den Krieg erwacht ist, ist mir herzlich lieb. Denn wir im Felde wißen zu unterscheiden, was ein Mensch mit und ohne Gott wert ist — für sich und als Teil des Ganzen." Welche Leser er sich in der Heimat wünschte, sprich! er gelegentlich brieflich im Hinblick auf den „Wanderer zwischen beiden Welten" aus: „Das ist es ja, was mich das Buch schreiben ließ: Das verpflichtende Gefühl, der lebendigen Kraft eines Gefallenen und Freundes Wirksamkeit über den Tod hinaus geben zu köimen. Die liebsten Besprechungen sind mir die Briefe von Menschen, die im eigenen Leid Kraft und Trost an dem Buche ge funden haben und das gemeinsame warme Leben spüren." Mit Walter Flex ist eine große Zukunftshoffnung deutscher Dichtung dahingegangen und es sollte Deutschlands heilige Pflicht sein, seiner nicht zu vergessen. — Die Wirkung der Schnellzugszuschlage ist, wie statistische Feststellungen der preußischen Eisenbahnverwal tung ergeben haben, eine ganz bedeutende. So ist die Benutzung der Schnell- und Eilzüge im Verkehr von Berlin auf etwa ein Drittel zurückgegangen. Die Zuschläge werden bekanntlich vom 18. Oktober ab erhoben. Während nun z. B. Sonnabend, den 6. Oktober, 25268 Stück Fahrkarten für Schnell- und Eilzüge verckauft wurden, belief sich die Aahl der verkauften Fahrkarten Sonnabend, den 3. November, auf 850ß Stück. Dienstag, den 16. Oktober, wurden 24780 Stück verkauft, Dienstag, den 30. Oktober, 5525. An den anderen Wochentagen ist das Verhältnis der Ver kehrszahlen etwa das gleiche. In Sachsen haben sich, wie wir hören, Rückgänge in ähnlichem Umfange gezeigt. Die Eisenbahnverwaltungen dürften damit den Zweck, den sie mit der Einführung der hohen Zuschläge verfolgten, nämlich eine erhebliche Entlastung der Schnell- und Eilzüge herbeizuführen, wohl erreicht haben. — Die Einlösung sämtlicher Rabatt-Sparbücher, gleichwohl ob voll oder angefangen, .bis zum 15. November 1917 hat der hiesige Rabatt-Spar-Verein beschlossen, weil die jetzt noch im Umlauf befindliche Serie Rabattmarken außer Kurs gesetzt werden soll. — Saalhausen Vermißt wird im Verpflegehause Saalhausen die 4ß Jahre alle schwachsinnige Frau Wanda Bertha Klara Lommatzsch. Die Frau ist von mittlerer Statur, geht nach vorn geneigt und spricht leise, unverständliche Worte vor sich hin. Sie war bekleidet mit einem blauen FerchreAerzeWisse Stück 40 Pfennig noch vorrätig in der Selcbättsstelle ä. Tageblattes. Oswslck Nsnssk K0888ekla6dl6r6i?ot86dapp6l ^arnsprsokar bi«. 73S Ovubsn. Der «eile FWm Winter 19s7/18, derStrecken Nossen — Wilsdruff — Pot- schappel und Wilsdruff— Meißen-Triebischtal ist fertig gestellt und in unserer Ge schäftsstelle zu haben. Stück 10 Pfe»«ig. Wilsdruffer Tageblatt. 6ehkmm.WweWelt oder Mantel, gebr, jedoch gut erh., für kranke Person zu kaufen gesucht. Offerten an M. H., Cossebaude, Hochplat. 9I. 4« Kchuhmchn- Lehrling findet Lehrstelle Ostern 1918. Emil Richter, Rosenftr. 88. Kleid, wollenen Unterrock, schwarzen Strümpfen und Filz pantoffeln, gezeichnet S. F. III. Sachdienliche Mitteilungen über ihren Verbleib werden an hie Bezirksenstalten Saal hausen erberen. — Dresden. Der Einbruch in die Schokoladenfabrik Gerling öc Rockstroh hat seine Aufklärung gefunden. Als Täter wurden ein 17 jähriger Schornsteinfegerlehrling und dessen 18 und 19 Jahre alten Schwestern ermittelt und festgenommen. Auf ihre Spur lenkte eine Mitteilung aus dem Publikum, die auf Grund des Polizeiberichts erfolgte. Das Einbrechertrio, ging in äußerst wagehalsiger Weise vor. Die weiblichen Teilnehmer hatten Hosen angelegt, um, ungehindert durch die Kleider, auf den an der Wand des Hauses in die oberen Stockwerke führenden Steigeisen hin auf und dann über die Dächer weg zur Einbruchstelle klettern zu können. Die Mutter begünstigte die Straftaten ihrer Kinder und nahm als Aufpasser selbst an den Fahrten teil. — Radebtttl-Dresden. Der Gemeinderat beschloß, den Gemeindebeamten und Bediensteten Teuerungszulagen nach den jeweils für die Staatsbeamten geltenden Grund sätzen und vom gleichen Zeitpunkte an zu gewähren. — Schandau. (Mord.) In das Untersuchungsge fängnis am Münchner Platz eingeliefert wurde am Sonntag früh der Maurer und Hausbesitzer Richard May aus Altendorf und dessen Geliebte Fabrikarbeiterin Anna Seibt aus Radeberg unter dem dringenden Verdacht, am Mittwoch abend die Ehefrau des ersteren Emma May auf dem Wege nach ihrer Heimat durch Messerstiche und Hammer schläge getötet zu haben. Die Tat ist von einem Kameraden des May, der von der Mordtat in der Zeitung gelesen und Verdacht geschöpft hatte, angezeigt worden. — Mühltroff. In nicht geringer Aufregung be finden sich «ine Anzahl Leute von hier. Sie hatten im Sommer Aehren gelesen und die Körner in die Mühle gebracht, um sie mahlen zu lassen, natürlich ohne Mahlschein. Die Sache wurde an die Reichsgetreidestelle Berlin berichtet, die das sämtliche Getreide, 36 bis HO Zentner beschlag nahmte. Unter den Betroffenen sind Kriegersfrauen und Kriegerswitwen, die von den gesetzlichen Vorschriften keine Kenntnis hatten. — Paundorf. (Kreis Weißenfels.) (Ein folgenschwerer Unfall.) Als hier ein Lastauto an unserem Ort langsam vorüberfuhr, hängten sich einige Mädchen an die Kette des Anhängerwagens. Beim Loslassen kam die elfjährige Lina Launsik zu Fall. Bei dem Versuch, unter den fahrenden Anhängerwagen hervorzukriechen, geriet sie mit dem Kopf unter ein Hinterrad, wodurch der sofortige Tod des Kindes herbeigeführt wurde. — Reichenberg i. B- (Das Flaggen.) Die „Reichen berger Deutsche Volksztg." schreibt: Aus einer großen An zahl von Zuschriften geht hervor, daß die Hausbesitzer Reichenbergs ihre guten Gründe dafür haben, daß sie wegen der Siege in Italien nicht flaggten. Nur wenigem stellen di« Sorgen d«r Zeit als Ursache dar. Die meisten geben in der erregten weis« zu wissen, daß die Bevorzugung der hochverräterischen Tschechenführer, die ewigen Thikanen bei der Lebensmittelbeschaffung, die beispiellose Vernach lässigung Deutschböhmens, die täglich neu in Erscheinung tretende Mißachtung der berechtigten deutschen Forderungen bei" den Deutschen keine rechte Freude an der Beflaggung aufkommen läßt. brietkallen. A. F. R. Frage hiermit an, wohin könnte man denn die durchgelesenen Zeitungen abliefern? Können selbige bei der jetzigen großen Papierknappheit wieder mit verwendet werden? Gibt es in Wilsdruff eine Stelle, wo man sel bige abliefern kann? — Die durchgelesenen Zeitungen werden von der Heeresverwaltung verwendet. Nach be hördlicher Verordnung hat für die hiesige Gegend die Ab lieferung an die Geschäftsstelle des Wilsdruffer Tageblattes zu erfolgen. O. N. in H. Der ärztliche Vermerk „U. 18" in Ihrem Militärpaß bedeutet Nervenschwäche. Abonnent, Post HelbigsVorf. Bevor wir Ihre An frage beantworten, müssen wir erst Ihren Namen wissen. Anonyme Anfragen werden grundsätzlich von uns nicht be rücksichtigt. Anfrage, Klipphausen. Deutschland ist seit dem 7. Oktober 1879 mit Oesterreich-Ungarn verbündet. 1883 kam Italien dazu. Wiederholt vollzog sich dann die Er neuerung dieses Dreibundes; man weiß dann aber, in welch verräterischer Weise sich die italienische Regierung von dem Bündnis löste. Die Strafe für diese Treulosigkeit ist nun mehr eingetreten. Das Sedan am Tagliamento, das dm Welschen jetzt beschieden war, läßt so recht das Wort wahr werden, daß die Weltgeschichte zu« Weltgerichte »erden käme. S. E. Der stark bittere Kaffeeersatz, von dem wenigs Teelöffel voll auf eine Kanne genügen, um ein kaffeeähnliches Getränk zu erzielen, besteht aller Wahrscheinlichkeit nach ans gebrannten Eicheln. Malzkaffee, Cichorien usw. verlangen stärkeren Aufguß, um die gleiche Bitterkeit hervorznrufe«. Irgend ein Nährwert ist allen Kaffeeersätzmitteln nicht bei zumessen, bestand aber auch beim Bohnenkaffee nicht. W. Sch. Die Preissteigerung für Zündhölzer ist auf den Mangel an billigem russischen Holze zurückzuftihren, wie es in Friedenszeiten in riesigen Mengen eingefiihrt wurde. Auch die ganze Holzbearbeitungsbranche leidet unter diesem Mangel, durch den bekanntlich auch die Möbel eine früher nie geahnte Preissteigerung erfahren haben. O. S. in Cossebaude. Dein Klagelied über die Körpergewichtsabnahme, die Du bei Dir zu verzeichnen hast, hat mich bald zu Tränen gerührt. 50 Pfund Gewichtsab nahme ist schon bedeutend, doch wird Dich jedenfalls die Zeitungsnotiz trösten, die ich hiermit gleich wörtlich folgen lassen will: Wer am meisten an Gewicht abgenommen hat. Gewichtsabnahmen infolge der Kriegskost sind an der Tages ordnung und es wird wohl kaum jemand geben, der diese Erscheinung nicht am eigenen Körper verspürt hat, ohne daß übrigens immer eine Minderung des Wohlbefindens eingetreten wäre. Nun berichtet man aber über eine wahr haft beängstigende Gewichtsabnahme eines Berliners. Diese Gewichtsabnahme wird nämlich glaubwürdig auf 1400 Pfund geschätzt! Der Leidtragende ist der in einem Berliner Varitee-Theater täglich austretende — Elefant, der seit Kriegsbeginn in den Mauern der Reichshauptstadt weilt, und dessen Gewicht genau registriert wird. Zwei Kriegerfrauen fragen im Briefkasten höflichst an, ob außer dem von der Gemeinde bewilligten Zuschuß noch eine ertrae Erhöhung stattfindet. — Sie seinen wahr scheinlich die staatliche Erhöhung der Familienunterstützungen für die Angehörigen der zum Heeresdienst eingezogenen Wehrpflichtigen, wovon wir bereits am 26. Oktober in Nr. 146 des Tageblattes berichteten. Da Sie die betreffende, im örtlichen Teile dieser Nummer enthaltene Notiz nicht gelesen haben, müssen wir annehmen, daß Sie überhaupt nicht zu den Abonnenten des Tageblattes zählen und somit kein Anrecht auf eine Antwort im Briefkasten haben. Trotz alledem mag ausnahmsweise noch einmal eine solche er folgen. Durch Reichstagsbeschluß wurde eine Erhöhung der Mindestsätze für dis Kriegersfrauen um 50 vH, d. h. von 20 auf 30 Mark, und für Angehörige von 10 auf 15 Mark monatlich, vom 1. November ab, angeregt. Da neben'sollen die Gemeinden verpflichtet sein, den örtlichen Verhältnissen angemessene Zuschläge zu gewähren. Die Beschlüsse sind bereits an den Bundesrat abgegeben, doch ist eine Verordnung hierüber noch nicht erlassen worden. Wochenspielplan der Dresdner Theater vom 13. bis 19. November. Refidenz-Theater. Täglich abends ^8 Uhr .„Das blonde Glück" und Sonntag nachm. ^4 Uhr „Die tolle Komteß". Central-Theater. ^"äglich abends 8 Uhr „Nanon" und Sonntag nachm „Der fidele Bauer'. Vittoria-Theater. Komiker Blatzheim und Gesellschaft in „Herzlich Will kommen!" Lustspiel in drei Akten von Neal und Ferner., Anfang 8 Uhr. Sonntags zwei Vorstellungen, 4 Uhr und' 8 Uhr. Volks wohl-Theater: Donnerstag „Die Condottieri", Sonntag „Ehrliche Arbeit," Anfang abends ^8 Uhr. Sonntag nachm. 3 Uhr „Der gestiefelte Kater". Kirchenaachrichten für Mittwoch den 14. November. Blaukenstein. Vorm. 8 Uhr Wochrnkommunion. Die heutige Nummer «mfatzt 4 Seiten. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlich für die Echristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, für den Inseratenteil-. Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. VW- Brnchkranke behandle ohne Operation nach des onderemVerfahren. Nächst. Sprechstunde in Dresden, im Hotel Winzer,Pragerstr.50, am Mittwoch den 14. No vember von 10—1 Uhr. Spezialarzt für Bruchleiden Berlin W S2, Kleiststr. 26.- MrcM 50—52 Prozent, trifft ein. Bestellungen nimmt entgegen «,r Louis Seidel, Wilsdruff, am Bahnhof. 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Keffelsdorf, «m !0. November 1817. Der Demei«dev»rsta«d. Mr Mm MW, M- Mm bis 11. Uhr m- miltags NfMbm. EGWG N OMON Ein starker LuZ-Oskss steht zum Verkauf. Lampersdorf Nr. 11.