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Amts für die Königliche Amishauptmannschast Meißen, für das Amt sowie für das Königliche „Wilsdnifter Tageblatt» erschein! täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Hefttagc, abends s Uhr für den folgenden Tag. / Ä-iugSpre>sbe>GcIbstabh°!ung »er Druckerei wöchentlich 20 pfg., monatlich 20 Pfgo vierteljährlich 2,Zv Ml., »«rch unsere Austräger zug-tragen monatlich 80 psg., vicrtehahrlich 2,40 Ml., tei den deuffchen Postanstalten vierteljährlich 2,40 Ml. ohne ZustestungSgebühr. M« postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. / 2m Faste höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Tgendwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der. Lieferanten oder der BefttrderunqSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Ferner hat der Inserent In den obengenannten Fällen keine Ansprüche, falls die Zeitung verspätet, in beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Ginzel. »erlausSPreiS der Nummer 10 pfg. / Zuschriften sind nicht ver,önl>ch zu dressieren, sondern an den Verlag, die Schrlstleitung oder die Geschäftsstelle. , »uonymc Zuschriften bleiben unberücksichtigt. / Berliner Deriretung i Berlin SW. 48. Wochenblatt für Wilsdruff -MMM-MMs ......WMNSM-M Tagen und Plasten w>rp ,eine Gewähr geleistet. / StrtNe ^^aN. Die Rabattsästc und Nettopr^se haben nur b°i Bar? Togen Gültiglcit! längeres Ziel, gerichtliche Einziehung ae- »est/s , bedingen die Berechnung des BruftoIeiäa. ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort ^td/«mMn7ormL^ Königliche Amtsgericht und den Etadtrat zu Wilsdruff Korstrentamt zu Tharandt. Nr. 1«V. Dienstag den 13. November 1917. 7«. Jahrg. s WW FeWMe M M FlWW im SMcr MesWii gestellt. Wien, 11. November. Amtlich wird verlautbart: An der unteren Piave rüsten die Italiener zu weiterem Widerstand. Im Gebirge schreiten die Operationen erfolgreich vor» vorwärts. Belluno ist in unserer Hand. In den Sieben Ge meinden wurden wichtige Höhenstellungen genommen. Starke italienische Gegenangriffe, bei denen der Feind meh re: e hundert Gefangene verlor, vermochten — von einer ört lich begrenzten Kampfepisode abgesehen — nirgend Fuß zu fassen. A" der russisch-rumänischen Front und in Albanien nichts Neues. Der Chef des Generalstabes. Der Erste Generalquartiermeister. L»de»dorff. Or. Helfferichs Abschied — Or. Friedberg ernannt. Die amtliche Bekanntgabe des Personenwechsels in ven Ämtern deS Vizekanzlers und deS preußischen stell» , vertretenden Ministerpräsidenten hat folgenden Wortlaut: «eine Majestät der Kaiser «ad König haben Aller- gnädigst geruht, «»» Stellvertreter bed Rrich»kanzler» und StaatSmintster Dr. Helfferich seinem Ansuchen gemäß van den Ämtern als Stellvertreter de« R«tch»kanzler» und al« Mitglied de» Staatsministeri»«» unter Verleihung de» «roßkreuz»« de» Roten Adlerordens und Belass»«, de« Range« und Titels al« Staat-minister zu entbinden. Seine Majestät der König haben Nllergnädtgst geruht», den StaatSminister Dr. v. Breitenbach seinem Ansuchen gemäß von dem Amte al« Vizepräsident de» Staat»« Ministerium« unter Verleih»«, de« Hohen Orden« »o» Die Front Nnero—Astago. batten, angeschnitten haben, ist auch die ganze Nordfront in Be wegung gekommen. Die österreichisch-ungarischen Truppen Haden sich auS dem Sugana-Tal, in dem so schwere Kampfe stattgefunden haben, über die Grenze in Bewegung gesetzt und erneut Asiago erobert, daS schon emmal vor der großen Brussilow-Offensive gegen Galizien in ihrem Besitz war^ Andere Abteilungen lind in weiterem Vordringen t» oberen Piave-Tal. Der Krieg. (Amtlich. W. T. B.) Großes Hauptquartier, den 11. November 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprechts Das Trichtergelände zwischen Pvelkapelle und Passchen- daele war gestern wieder der Schauplatz erbitterten Ringens Frische Divisionen führte der Engländer in den Kampf' um das Höhengeländc nördlich von Passchendacle zu ge winnen. In tiefer Gliederung traten seine Regimenter an. In der Mitte der Angriffsfront drangen sie in unsere Abwehr zone ein und stürmten den erstrebten Höhen zu. Da traf sie der Gegenstoß Pommerscher und westpreußischer Bataillone und warf sie zurück. Fünfmal wiederholte der Feind seine Angriffe. In der Abwehrwirkung unserer Artillerie zerschellten sie meist schon vor unseren Linien. Wo der Feind Boden gewann, schlug ihn die Infanterie mit blanker Waffe nieder. Branden burgische Truppen stießen dem Feinde nach und entrissen ihm Teile seiner Ausgangsstellungen. Ter Artilleriekamps hielt bis zum Abend an und griff auch auf die an das Angrisfsfcld anschließenden Stellungen über. Ein am Abend östlich von Zonncbeke vorbrechender englischer Teilangrifs scheiterte. Ter gestrige Schlachttag in Flandern kostete dem Feind schwere Verluste, 100 Gefangene blieben in unserer Hand. Bei einem eigenen Erkundungsvorstoß südlich" von Richebourg wurden 1 Offizier und 10 Portugiesen gefangen. Porseldkämpfe im Artois und bei St. Quentin waren für uns erfolgreich. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Am Ehaume-Walde blieb das Feuer tagsüber gesteigert. Die Zahl der am S. November dort gefangenen Franzosen hat sich auf 8 Offiziere und 280 Mann erhöht. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Eigene Sturmtruppen brachten von gelungener Unter nehmung am Hartmannswrilerkopf 37 französische Jäger ein. Schwarzen Adler zu entbinden und an seiner Stelle de» Ordentlichen Univeesitätsprofeffor «. D. Geheimen Re- gieruugSrat Dr. Friedberg zum Staat»minister und Vize- vräsidenten de« Staatsministeriums zu ernennen. Sowohl an Dr. v. Breitenbach wie an Dr. Helfferich ergingen Handschreiben des Monarchen, in denen dieser den Scheidenden seinen Dank ausspricht. Dr. v. Breitenbach, der m seinem Amt als Eisenbahnminister verbleibt, erhält besondere Anerkennung für die außerordentlichen Verdienste, Lie er sich um die siegreiche Verteidigung deS Vaterlandes auf militärischem und wirtschaftlichem Gebiete erworben habe. Im Schreiben au Dr. Helfferich wird ausgesprochen, daß dieser sich in allen ihm bisher übertragenen Reicks- und StaatSämtern durch vorbildliche Treue und erfolg reiche Arbeit ausgezeichnet und sich um Kaiser und Reich hervorragende Verdienste erworben habe. Das Hand schreiben sagt ferner, in dieser ernsten und schweren Zeit könne der Kaiser auf eine so bewährte staatsmännische Kraft wie die Dr. Helfferichs zur Mitarbeit an der glück lichen Gestaltung unserer Zukunft nicht verzichten. Es werde bestimmt darauf gerechnet, daß der bisherige Vize kanzler sich zur Erfüllung besonderer Aufgaben zur Ver fügung halten werde. Starke feindliche Verluste an der Westfront. Berlin, 10 November. Nördlich Poelkapelle wurde ein feindlicher Stützpunkt ge stürmt und unsere Linien vorgeschoben. Seit den frühen Morgenstunden bat heute beiderseits Passchendaele Trommel feuer eingesetzt, während auch vom Houthoulster Wald !ü« südlich Gheluvelt da« Feuer erheblich zunavm. Nack über reger Fliegertätigkeit wurden in der Nacht Lager und Bahnhöfe hinter der feindlichen Front auSgiebig und erjola» reich mit Bomben belegt. Bei lebhafter Patrouillentättgkeit tm Artoi» wurde fest- gest-^t, daß der Feind bet» seinem Patrouillenvorstoß am 8 iovember südlich Acheville außerordentlich starke Der» »uste erlitte» hat. Eine ,rotze Anzahl »»» Dole» W»rd« »or unsere» Stell»»,«» aufgefmtde». Oer Vormarsch im Eugana-Tal. Während die verbündeten Truppen nach Überwindung der Livenza von Eusegana (am Mittellauf) bi» rum Meere die Piave erreicht und damit auch diese Stellung der Italiener, auf die die Alliierten große Hoffnungen gefetzt „Senissime!" Man soll nicht etwa glauben, daß eS den guten Italienern in ihrer Gesamtheit schlecht geht in diesen Tagen einer unerhörten nationalen Heimsuchung. Unsere Jsonzo- lämpser wollten ihren Ohren nicht trauen, als sie gleich von den ersten Gefangenen, die ihnen von den Karsthöhen mit Sack und Pack beladen, nur von ihren Waffen befreit, in endlosen Zügen entgegenkamen, auf die teil nehmende Frage nach ihrem Befinden die Antwort erhielten: bonissimv, ausgezeichnet, vortrefflich! Ver gnügt trollten sich die Leute, die Triest erobern und Trient .erlösen* sollten, hinter die - feindliche sFront, offenbar ganz und gar nicht beschwert von der Sorge, daß sie ein bitteres LoS gezogen haben konnten. Und von denjenigen unter ihnen, die jetzt zu Tausenden durch Süddeutschland passieren, um zunächst einmal in deutsche Gefangenenlager eingereiht und von dort aus zu nützlicher Äe- fchäftigimg in Fabriken und Werkstätten ausgegeben zu werden, wird berichtet, daß sie eine geradezu ausgelassene Fröhlichkeit an den Tag legen. Keine Spur von Niedergedrücktheit, von Trauer über daS furcht bare Schicksal, daS über ihr Land und über ihre Armee hereingebrochen ist; unter lustigen Liedern setzen sie ihre Reise fori, und nur wenn sie an die Regierung daheim erinnert werden, die das Volk in diesen unsinnigsten aller Kriege hineingestürzt hat, ergehen sie sich in lauten Schmähungen. Sonst aber sind sie vergnügt und guter Dinge. Es verlohnt sich schon, von dieser Tatsache- zu sprechen, denn es sind immerhin über eine Viertelmillion Menschen, die unversehens auS trübsten Kriegsschrecken heraus in eine so heitere Stimmung versetzt worden sind. Sie wissen, für sie ist das Schlimmste überstanden, und wenn sie auch fortan bis auf weiteres mit karger Ernährung vorlieb nehmen müssen, in Deutschland wie in Osterreich-Ungarn werden sie bis auf weiteres immer noch besser auf gehoben sein als auf den RückzugSwegen CadornaS oder in der Gesellschaft ihrer Verbündeten, die daS arme Italien auch jetzt noch nicht aus ihrer Fuchtel entlassen werden. Lswssims — können sie mit Recht von sich sagen, wenn sie an daS LoS ihrer zurückgebliebenen Kameraden denken, die nach wie vor in fremder Schuld knechtschaft ihr Leben einsetzen sollen, weil eS nun einmal den Lloyd George und Painlevs, den Wilson und Poincare fo gefällt. Dem Grafen Cadorna haben sie jetzt kurzer hand den HalS gebrochen; er wird gewiß nicht in rosiger Laune auf den unrühmlichen Abschluß seiner militärischen Führerschaft zurückblicken, und wenn der blaue Brief, den er, vom Kriegsminister Alfieri erhalten hat, auch mit schmeichelhaften Wendungen gespickt ist, so bleibt doch die Tatsache bestehen, daß er gehen muß, weil er es nicht verstanden hat, die ihm anoertraute Armee vor einer der schmählichsten Niederlagen zu bewahren, die die Welt geschichte überhaupt erlebt hat. Sein letzter Befehl galt den ,auS irgendeinem Grunde* aufgelösten Truppenteilen und über Land zerstreuten Soldaten, die angewiesen wurden, sich innerhalb fünf Tagen bei der nächsten Militär behörde zu stellen, widrigenfalls sie als Deserteure im be drohten Lande betrachtet würden und der Todesstrafe ver fallen wären. Mit solchen Drohungen muß der Mann vom Oberbefehl scheiden, von dem das Königreich die Er- . füllung seiner hochfliegenden Pläne und Hoffnungen er wartet hatte!' - Kein Wunder, wenn unter solchen Umständen die Regierung nach und nach den Schleier von den Gescheh nissen der letzten Wochen hinwegzieht; sie ließen sich doch nicht länger verheimlichen. Eine lange halbamtliche Dar stellung sucht dem Volke die bittere Wahrheit mit mög lichster Schonung beizubringen. .Unter den augenblick lichen Bedingungen* mußte die Armee sich auf neue Stellungen zurückziehen, mußte sie das schmerzliche Opfer dringen und dem Feind einen Teil Les HeimarSgebietes überlassen. «Unter den augenblicklichen Bedingungen* mußte auch, nachdem der linke Flügel des HeereS gebrochen war, der Tagliamento preisgegeben werden, und es war voll kommen unvermeidlich, daß bei dem beschleunigten Zurück- biegen der Front Material verloreuging und Abteilungen umzingelt wurden, Lie geopfert werden mußten. Aber un gleich mehr Material und Mannschaften konnten gerettet werden. ^DaS ist der einzige Trost, den die Heeresleitung einstweilen Lem Volk zu bieten hat. Nun, der Wert unserer Beute wird einstweilen auf rund eine Milliarde beziffert, und wiebald Italien im Stande sein wird, die vorläufig 260000 Mann zu ersetzen, die mit einem Schlag« mehr oder weniger unfreiwillig auf Reisen gehen mußten, das wollen wir doch auch erst einmal abwarten. Jedenfalls, die frohe Kunde von dem ausgezeichneten Ersetzen dieser Leute sollte den Zurückgebliebenen in der Hz t zum mindesten ebensoviel Tröstung bieten wie die Beu. jIversuche der schuldbeladenen Regierung — und üar^er hinaus ihnen vielleicht auch den Weg weisen, auf dem sie nach so vielen Leiden wieder zu einem meujchm- würdigen Dasein gelangen könnten. Leutnant Wuesthoff errang seinen 26. Lnstsieg. O st kicher Kriegsschauplatz u»> Mazedonische Fro»t nichts Besonderes. Italienische Front. Starke italienische Kräfte warse» sich den über Asiago ostwärts vordringende» Abteilungen entgegen uud drängte« sie an einer Stelle etwas zurück. Belluno ist von den verbündeten Trnppen genommen. An der untere» Piave hat sich der Feind zum Kampf