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kischen Bataillone wurde bereits fLr gestern früh erwartet. Kosaken halte« die Ordnung aus den Petersburger Straßen ansrecht. Der gesamte Bahnoerkehr nach Petersburg, mit Ausnahme desjenigen aus Finnland, ruht. Der Kreuzer „Aurora" und die süns Torpedoboote, die aus Kronstadt znr Unterstützung des bolschewikische« Umsturzes nach Petersburg gekommen waren, liegen noch immer ans der Newa am Winter- Palais und haben durch weitere drei Torpedo boote uud vier slachgehende Kanonenboote Der? stärkung erhalte«. Die Hilssarmee in Italien. Ge«s, 14. November, (tu.) Seit Ende Oktober «erden dem „Ionrnal de Geneve" zusolge a«s dem Landwege täglich 1v bis 12 V0V Mann fran- zösischer «nd englischer Trnppe« nach Italien gebracht. Die Hilssarmee der Entente dürste heute 15V000 bis 200 000 Man« nicht übersteige«. Nah und Kern. o Freistellen-Stiftung für erholungsbedürftige Kauf leute und Techniker. Die deutsche Gesellschaft für Kauf manns-Erholungsheime, Wiesbaden, hat eine Freistellen- Stiftung errichtet, Ler von Freunden der Gesellschaft bereits erhebliche Summen zugewendet worden sind. Durch die Stiftung sollen die Heime der Gesellschaft not leidenden Angehörigen von Handel und Industrie zu gänglich gemacht werden, die infolge Krankheit oder anderer Unglücksfälle nicht in der Lage sind, den Ver pflegungssatz in den Heimen zu bezahlen. Die Stiftung wird außer den kaufmännischen und technischen Angestellten be sonders minderbemittelten selbständigen Kaufleuten zugute kommen, für die nicht von der Reichroersicherung ge sorgt wird. s Sun neues Gcharlachserum. Zwei schwedische Arzte, Dozent Kling und Dr. Vadfeldt, haben ein Serum zur Behandlung von Scharlach hergestellt, daS nach ihren Mit teilungen gute Resultate ergibt. BiS jetzt haben sie 237 schwere Fälle behandelt. Bei der schwedischen Epidemie Ende vorigen Jahres starben im Anfang 60 °/° der Schwer erkrankten. Durch die Serumbehandlung wurde die Sterb lichkeit auf 7 °/o herabgedrückt. S Wieder einmal russische Kalenderreform. Ein schwedischer Augenzeuge der letzten revolutionären Vor gänge in Petersburg berichtet in »Berlingske Tidende', Laß die Maximalisten nach ihrem Siege eine Menge Ver ordnungen erließen, darunter auch die Einführung des westeuropäischen Kalender» o Treibriemen aus Papiergarn sind neuerdings immer mehr in Aufnahme gekommen. Praktische Versuche er gaben besonders für die gewebten, gestreckten und ge flochtenen Riemen gute Ergebnisse. Sie übertreffen an Festigkeit die einfachen Lederriemen. s Flieger als Handelsreisende. In dänischen Zeitungen sucht eine größere Kopenhagener Firma einen tüchtigen Flieger als Geschäftsreisenden anzustellen. In der Anzeige ist bemerkt, daß Flugmaschine vorhanden ist. G Ein schweres Eisenbahnunglück hat sich in Riccione bei Rimini ereignet. Ein von Bologna kommender Güter zug mit Kohlenladung fuhr in einen im Bahnhof warten den Personenzug mit Flüchtlingen aus dem Operations gebiet hinein. Zehn Wagen wurden zertrümmert. Fünf Personen sind tot, 23 verletzt. Der wichtige Bahnhof ist mit Trümmern angefüllt und jeder Verkehr gesperrt. Sächsischer Landtag. Zweite Kammer. Dresden, I5. November. Am Regieruugstische Kultusminister vr. Beck. Beginn der zweiten Präliminar sitzung 11 Uhr. Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Präsidenten. Abg. Niethammer (Natl) schlägt die Wiederwahl des bisherigen Präsidenten vor. Abg. Hofmann (Kons.) stimmt namens seiner Parteifreunde diesem Vor schlag zu. Abg. Or. Vogel (Natl.) wird hierauf einstimmig durch Zuruf wieder zum Präsidenten gewählt. Gr dankt für den Beweis des Vertrauens und versichert, daß er wie bisher bemüht sein werde, die Würde des Hauses nach jeder Richtung hin zu wahren. Zu Vizepräsidenten werden ebenfalls durch Zuruf wiedergewählj Vr. Spieß (Kons.) zum 1. und Fräßdorf (Soz.) zum 2. Vizepräsidenten. Auch die bisherigen Schriftführer werden wiedergewählt, und zwar Abg. Schanz (Kons.), Roch (Fortschr. Vp.) und Klein- hempel (Natl.) sowie zu Stellvertretern Abg. Hurtmanu (Natl.) und Heldt (Soz.) Der erste Schriftführer Abg. Schanz verliest hierauf eine Leihe von Mitteilungen. Danach findet die feierliche Eröffnung des Landtage» morgen im Schlöffe durch seine Alajestät den König statt. Varmittags 9 Uhr wird in der evangelischen Hofkirche «in Gottesdienst aogehalten. Zm Anschluffe an die öffentliche Sitzung findet eine vertrauliche Besprechung des Hauses statt. Aus Stadt und Land. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Merkblatt für de» 15. November. Sonnenaufgang 7" ll Mondaufgang - 8" B. Sonnenuntergang 4" ff Monduntergang R. — Die Ziehung der Heimatdanklstterie hat gestern vormittag in .den Räumen des Königlich Sächsischen Jn- validendanks begonnen und wird bis Sonnabend den 17. d. M. fortgesetzt. Die Prämie von 75000 Mark fällt auf den letzten, am Sonnabend gezogenen Gewinn. Die Ziehung beginnt täglich vormittags 9 Uhr. Bei der heutigen Ziehung entfielen Gewinne auf folgende Nummern: 25 000 Mark auf Nr. 198883, je 500 Mark auf Nr. 53897 159830, je 200 Mark auf Nr. 69401 72116, je 100 Mark auf Nrl 1579 44815 47619 53555 69592 98713 114851 124284 163980 177385 190108 193682. (Ohne Gewähr.) — (K. M.) Die Stell». Generalkommandos XII. und XIX. A. K. haben unter dem d. November 1917 eine Verordnung über Auskunfterteilung auf Grund von ß 9 k des Preuß. Gesetzes über den Belagerungszustand erlassen. Danach wird verboten, in Gewerbebetrieben, welche die Erteilung von Auskünften über Vermögensverhältnisse oder persönliche Angelegenheiten zum Gegenstand haben, den deutschen Interessen zuwiderlaufende Auskünfte zu erteilen. Das Nähere ergibt der in der Sächsischen Staats zeitung und mehreren anderen Amtsblättern veröffentlichte Wortlaut der Verfügung. — Der Deutschlands Spende für Säuglings- uud Kleinkinderschutz wurde als Beitrag gewährt von: der Firma Hartwig L Vogel, A. G., Dresden 6000 Mk. der Patentfabrik zu Penig 5000 Mk. der Chemischen Fabrik von Heyden, A. G., Radebeul, 10000 Mk. Außerdem spendeten eine Anzahl Einzelpersonen und Firmen je 1000 Mk. — (M. I.) Die stellv. Generalkommandos XII und XIX machen bekannt, daß die Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Kgl. Preuß. Kriegsministeriums (Lederzuweisungsamt) auf Grund des Z 10 der Bekanntmachung Nr. L. 800/H. 17 K R A., betreffend „Beschlagnahme, Behandlung, Ver wendung und Meldepflicht von rohen Kanin-, Hasen- und Katzenfellen aus ihnen hergestelltem Leder" vom 1. 6. (917, eine Ausnahme von den Anordnungen dieser Bekanntmachung dahin zugelasfen hat, daß Wildbrethändler über die in ihrem Betriebe gewonnenen, beschlagnahmten Felle gemäß § H Buchstabe a—d der Bekanntmachung verfügen dürfen ohne sie vorher gemäß H 5 Ziffer 1 und 2 der Bekanntmachung rfinigen, spannen und trocknen zu müssen. — (M. I) Falsche Gerüchte über verdorbenes Frühdruschgetreide. Vor einigen Tagen brachte eine größere sächsische Zeitung die Mitteilung, man habe im Plauenschen Grunde bei Dresden beobachtet, wie Erwachsene und Kinder im Wasser der Weißeritz umher gewatet seien und mit Eimern größere Mengen Getreide aus dem Flusse herausgefischt hätten. Angeblich sollte es sich dabei um verdorbene Vorräte handeln, die man zur Nachtzeit ins Wasser versenkt habe. Die sofort angestellten Erörterungen haben nun folgendes ergeben: In der Hof-Kunstmühle von T. Bienert in Dresden-Plauen ist eines Nachts in der Getreidewäscherei eine Kette gerissen, ohne daß dies gleich vom Personal bemerkt worden wäre. Infolgedessen lief der Bottich, in den das gereinigte Getreide abfließt, über, wobei etwas Getreide in die Hofschleuße und von dort in die Weißeritz geraten ist. Es handelt sich um eine ganz unbedeutende Menge, — nach Angabe des Ober müllers kaum mehr als einen Zentner — die auf diese Weise verloren gegangen ist infolge einer kleinen Betriebs störung, wie sie trotz aller Sorgfalt gelegentlich einmal vorkommen kann. Der Fall zeigt, mit welcher Vorsicht alle derartigen Gerüchte über angeblich verdorbene Nahrungs mittel ausgenommen werden müssen. Was besonders das diesjährige Getreide anlangt, so ist es bei dem außerge wöhnlich günstigen Erntewetter fast überall so trocken eingebracht worden, daß seine Gesunderhaltung nirgends auf Schwierigkeiten stoßen dürfte. — Des Vaters Frage. In eine Universitätsklinik wurde ein 18 jähriges Dienstmädchen mit einer Blinddarm entzündung eingeliefert. Eine baldige Operation schien nötig. Auf das Telegramm an den Vater, in welchem die Einwilligung zur Operation seiner minderjährigen Tochter eingeholt werden sollte, kam folgende Antwort: „Werte Herren. Ich gebe die Einwilligung zur Operation, ich möchte aber gern wissen, wie die Tochter mit vornam heißt denn davon habe ich zwölf Achtungsvoll Z. Z.* — Handelsausschließung wegen Unhöflichkeit. Einem Kohlenhändler Loebel! in Berlin ist v»m preußischen Kriegswucheramt der Kleinhandel mit Gegenständen dez täglichen Bedarfs untersagt worden, und zwar aus einem Grunde, der zum ersten Male die Ursache zu einer Handeis untersagung gegeben hat: ungebührliches Benehmen des Verkäufers dem Publikum gegenüber! Mögen sich das «Ls Geschäftsleute zur dringenden Warnung dienen lasten! — Freiberg. Die hiesigen städtischen Kollegien habt« beschlossen, die inbezug auf Kriegsteuerungszulagen usw. erscheinenden staatlichen Bestimmungen jeweilig ohne Weiteres auch auf die städtischen Beamten und Angestellten anzu wenden. Demgemäß sind die neuerdings den Staatsbeamtek und Angestellten bewilligten Teuerungszulagen auch d«« städtischen Beamten und Angestellten ohne weiteres währt und vom 1. Juli 1917 ab nachgezahlt worden. — Pirna. Warmes Frühstück für Schulkinder. Große Freude erregte in vielen armen Familien der Beschluß des Rates, für die Gewährung eines warmen Frühstückes ft* bedürftige Schulkinder die erforderlichen Mittel zur Ver fügung zu stellen. — Königstein, 12. November. Durch die von der Königlichen Staatsanwaltschaft beauftragten Gerichtsärzte hat heute vormittag die Sektion der ermordeten Fra« Emma Mai geb. Schindler stattgefunden. Mit dem 2-Uhr- Zuge traf der Mörder von Dresden hier ein und wurde in der Totenhalle der Leiche seiner Ehefrau gegenübergestellt. Er räumte kaltblütig ein, die Mordtat begangen zu habe». Nach dem Geständnisse wurde er wieder abgeführt. Eine bedeutende Menschenmenge hatte sich bei der Ankunft wie bei der Rückfahrt des Mörders auf hiesigem Bahnhofe ei»- gefunden. Die Ermordete wurde von ihren Angehörige« nach Papstdorf, ihrer Geburtsstätte, übergeführt, wo sie morgen auf dem dortigen Friedhöfe beerdigt werden wird. — Glauchau. Die vom Glauchauer Verkehrsvere« in die Wege geleitete Goldsammlung hat ein sehr gutes Ergebnis gezeitigt. Bisher sind weit über 100000 Mark an die Reicksbank-Nebenstelle abgeführt worden. — Altenburg. Das Steuersäckel unserer Stadt ist in diesem Jahre von besonderer Schwere. Denn in den ersten neun Monaten sind ihm 540000 Mark zugeflostex gegen 330000 Mark im Vorjahre. Ist das Mehr von 810000 Mark auch mit auf den Kriegssteuerzuschlag zu setzen, so hat sich doch das Gesamteinkommen der Bürger schaft im laufenden Jahre im Vergleich zu 1916 wesentlich gehoben. — Seidenberg (O.-L.) Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete sich am Dienstag vormittag im benachbarten böh mischen Grenzorte Ebersdorf. Der Arbeiter Weichhain «ar auf der Wäscherolle der Frau Kother mit Mangeln be schäftigt und hatte feinen 6jährigen Sohn Anton mit dort hin genommen. Während der Vater drehte, war der Knabe hinter die Mangel gegangen und hatte den Kopf zwischen den Eckbalken und den Kasten gesteckt. Der ahnungslose Vater, der das nicht sehen konnte, drehte weiter «nb quetschte Kopf und Brust des Kindes ein. Nachdem letzteres aus seiner entsetzlichen Lage befreit war, rannte es noch fort bis zur Schule, wo es zusammenbrach. Es wurde zum Arzt gebracht, wo es nach wenigen Minuten an seinen Verletzungen, Zertrümmerung des Schädels und Quetschung der Brust, verschied. Mer gibt nickt gern? Die Mutter auf Arbeit, der Vater im Feld! Sich selbst überlassen die Kinderwelt! Da schleichen die Sorgen, es reckt sich die Rott Wer hilft sie betreuen, wer gibt ihnen Brot? Ihr Menschenfreunde, von Liebe erfüllt! Wer gibt nicht gern, wenn's den Kindern gilt? Die Kleinen, des Volkes bestes Gut, Wir wollen sie nehmen in sichere Hut, Sie pflegen, mit ihnen fröhlich sein! Die Blüten brauchen den Sonnenschein! Drum öffnet die Herzen! ihr Sehnen stillt! Wer tzibt nicht gern, wenn's den Kindern gilt? Der Vater gefallen im fremden Land! Manch Kindlein hat ihn nie gekannt; Nun wächst es auf in Wetter und Wind — Mein Volk, mach's wieder gut am Kind, Sei Vater ihm, sei Schutzbund Schild! Wer gibt nicht gern, wenn's den Kindern gilt? MHln-EchkM. Kirchennachrichte» für Donnerstag den 15. November. Abends r/s» Uhr Kriegsbetstunde. i Die hevtige Nummer «mfatzt 4 Seite«. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke In Wtlsdmß. Verantwortlich für die Echristleitung: Oberlehrer I. R. Gärtner, ftr dve Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Der Verein Heimatdank will aus allen Kreisen des Volkes diejenigen, die für unsere Kriegsbeschädigten mit arbeiten und mit opfern wollen, zusammenfassen, damit sie sich vereint dieser Fürsorge widmen und deren Kosten nach Kräften tragen. Alacbsblumen- KrLnze empfiehlt B. Mauter, Blumengesch. 19jähriges Mädchen vom Lande sucht Stellung-für Neujahr 6lhW> pserde zahle je nach Qualität bis zu Mk. 1000. Kaufe auch nach Lebendgewicht. Bei Unglücks-Fällen Transport wagen sofort zur Stelle. Bruno Ehrlich, Roßschlächterei u. Speisehaus „Zum müden Roß" 4-4 Deuben bei Dresden. Amt Deuben 74. in Landwirtschaft, wo es das Kochen mit erlernen kann. Bitte Off. unter 413 a. d. Geschäflsst. d. Bl. zu richten ( Fernspr.: Für meine Schmiede mit elektrischem Betrieb suche ich für Ostern einen Lehrling, Sohn achtbarer Eltern, bei freier Kost und Wvhnung. Neinhold Lippmann, Schmiedemeister, Obergruna b, Eiebenlehn. Fernsprecher: 4L4 Amt Nossen 138. 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ZchrMletzer- Lehrling findet Ostern Aufnahme in der Geschäftsstelle d. Bl.