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Großes Hauptquartier, 14. November. (Wtb) AmMch.) Eingegangen nachmittags l/z3 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Keine größeren Kampfhandlungen. In Flandern lebte das Artilleriefeuer erst am Abend »jeder auf. Es nahm bei Dixmuiden und nördlich von Paschendaele erhebliche Stärke an. Seitlicher Kriegsschauplatz«, mazedonische Front: Nichts Besonderes. „Der U-8oolskrieg ilt kein Wideriotg!" Ein englisches Urteil. Ktr einsichtige Leute dürfte sich die Erörterung der Krage, ob der Unterseebootkrieg für uns einen Erfolg oder Mißerfolg darstellt, vollkommen erübrigen. Ist es doch für jeden, der Augen hat zu lesen und Ohren zu hören, eine feststehende Tatsache, daß der U-Boot-Krieg in seiner jetzigen Korm die Schwierigkeiten der Feinde bereits dermaßen ge steigert hat, daß er uns unbedingt zum Ziele führen muß. Es gibt aber in Deutschland noch immer Leute, die durch die Redekünste von Lloyd George und Sir Geddes in ihrer Meinung wankend gemacht werden, und für sie sind ja wohl auch m der Hauptsache die aus dem Fenster hinausgehaltenen Reden der englischen Minister bestimmt. Wenn sie sich so leicht durch ein englisches Urteil beeinflussen lassen, dann dürfte auch zweifellos das Urteil des „Star" vom 23. Ok tober, das sich mit den mangelhaften Leistungen der eng lischen Admiralität befaßt, einigen Eindruck auf sie machen: „Einst sagte Lloyd George, die Zeit sei ein zweifel hafter Neutraler, jetzt sagt er, dis Zeit sei auf unserer Seite, und zwar durch die Beteiligung Amerikas am Kriege, sind ferner durch den Mißerfolg des U-Boot-Krieges. Wir sind aber mcht> davon überzeugt, daß der U-Boot-Krieg ein Mißerfolg ist, und wir glauben nicht, daß die Deutschen ihre Hilfsquellen im U-Boot-Krieg erschöpft haben. Lloyd George sagt, die Deutschen spielen ein tolles Hasardspiel »it dem U-Boot-Krieg, sind wir aber sicher, ob die Deutschen nicht auf eine Möglichkeit gesetzt haben? Wir haben auf den Erfolg unseres Anti-U-Boot-Feldzuges gesetzt. Ist es Lug von uns anzunehmen, daß dieser Feldzug geglückt ist? Hat Potsdam keine neuen Ueberraschungsu mehr auf Lager? Unserer Ansicht nach ist die U-Boot-Gefahr noch nicht be seitigt. Wutausbrüche über deutsche Brutalitäten nützen nichts. »Warten bedeutet Siegen", sagt Lloyd George. Ein viel besseres Motto ist: „Wache und siege." Das Volk wacht!" Nach vorstehenden Auslassungen des „Star" scheinen also alle öffentlichen Beruhigungsversuche der englischen Minister in der englischen Presse nicht die Wirkung gefunden haben, die man von ihnen erwartet Hal. Für den Zeitungs- ' mann reden eben die täglichen Versenkungsziffern eine zu deutliche Sprache und zeigen ihm die Ohnmacht aller An strengungen, des U-Boot-Krieges Herr zu werden. Möchte doch auch in Deutschland gerade in der jetzigen Zeit, wo der Sieg langsam aber sicher heranreift, sich die Ueber- zeugung immer mehr befestigen, daß trotz aller Schön rednereien der englischen Minister der U-Boot-Krieg unauf haltsam seine, die englische Wirtschaft zersetzende und die Kriegführung einschränkende Wirkung tut, und daß.er uns mit Sicherheit dem Ziele, einem Frieden, welcher der ge brachten Opfer wert ist, entgegenführt. politische Run-schau. Deutsches Reich. * Die Verbindung zwischen Regierung und Vosiks- ve-rctung ist, fo schreibt die Nordd. Allg. Ztg., „durch die mit dem Eintritt der Herren Dr. Friedberg und v. Payer in die ihnen verliehenen Ämter vollendete Neu besetzung der höchsten Regierungsstellen im Reich und in Preußen sinnfällig in die Erscheinung getreten. Indem so Lie Einheit deS deutschen Volkes nicht bloß tatsächlich ge währleistet, sondern auch der ganzen Welt vor Augen ge führt wird, ist die Grundlage gesichert, - auf der die sieg reiche Beendigung deS Krieges erfolgen muß. Unser Volk wird die dadurch bewirkte innere Stärkung der Lage sicher lich mit Dank gegen Seine Majestät den Kaiser begrüßen und in seiner Haltung den festen Willen betätigen, unter Zurückstellung alle» Trennenden in gemeinsamer Hin- > gebung den Kampf um die Zukunft von Kaiser und Reich Lurchzukübren.* Wieder „Tag'erfährt, wird Herr v. Payer auf sei« ' ReichstaaSmandat verzichten, solange der Artikel 9 Ler Reichsverfassung nicht aufgehoben ist. Der Grund für Liese Sinnesänderung besteht in der Erwägung, daß Ler neue Vizekanzler so lange den Grafen Hertling im Bundes rate, wie es Dr. Helfferich tat, nicht vertreten und seine Auffassung von der zu befolgenden reichsdeutschen Politik nicht zur Geltung bringen bzw. seinen Einfluß dort über haupt nicht üben kann. Und das würde doch von seinen politischen Freunden al» eine wesentliche Verminderung seiner Stellung empfunden werden. Die jetzige Mehrheit hat sich zwar nicht auf eine Abschaffung des Artikels S gebunden, man hofft aber doch, später einen Weg zu finde«, der, dem neuen Vizekanzler die weitere Ausübung eines Reichstagsmandats ermögliche. Großbritannien. x Die Regierung hat in der Frage der deutschen Sand- und Kie-durchfuhr von Holland ein ausführliches Weiß buch veröffentlicht. ES wird darin ausgeführt, daß die britische Regierung die Berufung der holländischen Re gierung auf den Artikel 5 der Haager Konvention und die Rhein-Schiffahrt-Akte nicht als stichhaltig für das Erlauben der Durchfuhr anzusehen vermöge. Die Durchfuhr gehe Len Deutschen in die Hände, und da Deutschland Belgien ausschließlich zu militärischen Zwecken besetzt habe, sei auch die Durchfuhr von Sand und Kies einer Beförderung von Kriegsmaterial gleich zu erachten. Dse britische Regierung ist nicht geneigt, den Standpunkt der holländischen Re gierung über ihre internationalen Verpflichtungen sich zu eigen zu machen; sie hält vielmehr daran fest, daß Holland verpflichtet ist, der Durchfuhr sofort ein Ende zu machen. Italienische Front: In den Sieben Gemeinden erstürmten unsere Truppen tiefverschneite Höhenstellungen der Italiener östlich von Wag» und das Panzerwerk auf dem Monte Liffer. Primolano und Feltre sind in unserem Besitz. Längs der unteren Piave Artilleriefeuer. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. Stus In- und Ausland. Karlsruhe, 13. Nov. Die badischen Landstände sind auf Mittwoch, 28. November, zu einer außerordentlichen Tagung Unberufen. Basel, 13. Nov. Der Petersburger Winterpalast ist bei den Straßenkämpfen durch Granaten schwer beschädigt worden. Rotterdam, 13. Nov. Nach englischen Zeitungen wird der Zeitungskönig Lord Northcliffe nach seiner Rückkehr aus Amerika Minister für das Luftwesen werden. Zürich, 13. Nov. Die italienischen Blätter melden aus Washington. Amerika weigere sich, die neue russische Re gierung anzuerkennen. Genf, 13. Nov- Die griechischen Zeitungen sagen zur Reise Venizelos' nach dem Westen, daß Venizelos mit den. Alliierten endgültig die Frage der Verproviantierung Griechen lands regeln werde. Aber der wichtigste Teil der Besprechung wird der Beteiligung Griechenlands am Kriege gewidmet sein. Ernährungsaussichien für -en Winter. Von einem Fachmann. Vor zwei Jahren war die Getreide-Ernte schwach, vor einem Jahre fehlte es an Kartoffeln, jetzt läßt uns das Wintergemüse etwas im Stich. Etwas fehlt immer. Die Witterung, die für das eine gut ist, läßt das andere nicht gedeihen. Jdealjahre, die alles gleichmäßig zur Ent faltung bringen, hat es kaum jemals gegeben. Wir haben nur in Friedenszeiten, wo wir über unbeschränkte Zufuhr verfügten, diese Verhältnisse weniger gespürt. Sehr gut ist diesmal die Kartoffel-Ernte ausgefallen, und man könnte schon beinahe daran denken, die Kartoffel aus der Zahl der markenpflichtigen Lebensmittel zu entlassen. Aber es geht nicht, denn die Getreide- Ernte ist wieder etwas knapp, also muß, wie kürz lich der Vertreter Les KriegsernährungSamte» Lem Aufklärungsausschusse des Regierungsbezirke» Münster mitteilte, die Kartoffel zur Brotstreckung verwendet werden. Man hatte voriges Jahr viel von der rumänischen Ernt« erwartet, aber man wird gut tun, auf Hilfe von dort nicht zu rechnen. Die dortige Ernte dient der Verpflegung de» Heeres und entlastet dadurch die eigenen Vorräte. Mit Lem Gemüse und dem Obst ist, da das leicht verderbende Waren sind, bei öffentlicher Bewirtschaftung nicht viel an zufangen. Bezüglich der Sommergemüse hat es wohl ge klappt, besonders durch größere Heranziehung Ler Wild gemüse und von bisher weniger verwendeten Pflanzen (Rübenblätter, Mangold, Rhabarberblätter u. a.), dagegen versagten die Wintergemüse, hauptsächlich der Kopfkohl, in diesem Jahre. Die Kartoffel ist berufen, alle Löcher zuzustopfen, es ist also nicht darauf zu rechnen, daß dem einzelnen eine größere Tagesration zugeteilt werden kann als bisher. Die Marmeladenherstellung hat30 Gramm auf den Tag und Kopf ergeben; nicht viel, und das private Einkochen mußte stark unter dem Zuckermangel leiden. Jetzt wird vielleicht die Zuckerration etwas erhöht werden können, hoffen wir das Beste. Die Fettration soll aus 62Vr Granim festgesetzt werden, indessen wollen wir nicht verschweigen, daß die Höhe dieser Ziffer an manchen unter richteten Stellen stark bezweifelt wird. Infolge voll ständiger Beschlagnahme der Magermilch verlautet, werde Lie Käsezuteilung wohl besser werden. Also betrachten wir das Ganze, so kann man sagen: eS steht wenigstens keine Verschlechterung bevor, und das ist bei der jetzigen Sachlage schon zufriedenstellend. Eine merkliche Besserung läßt sich natürlich erst erwarten, wenn die Grenzen wieder offen sind, und auch dann noch nicht sofort. Der Mensch braucht viel zum Leben. Nehmen wir den Normalmenschen mit einem Gewicht von 70 Kilo gramm an, was wohl ungefähr stimmen wird, denn das Übergewicht der Friedenszeit haben wir als überschüssigen Luxus inzwischen abgelegt, so beträgt der Normaloerbrauch eines solchen Menschen im Jahre 666 Kilogramm. In runden Ziffern gerechnet, besagt daS: der Mensch verzehrt im Jahre zehnmal so viel als er selbst wiegt — lebt er etwas luxuriöser, waS ihm ja freilich jetzt schwer gemacht wird, so verzehrt er jeden Monat sein eigenes Gewicht! DaS zählt. Dieser Normalverzehr de» Menschen verteilt sich nun auf die einzelnen Nahrungsmittel so, daß man täglich 60 Gramm Fett, 90 Gramm Eiweiß und 460 Gramm Kohlehydrate (Stärke, Zucker u. dergl.) rechnet. ES ist be kannt, daß man früher eine viel größere Menge von Ei weiß für nötig hielt, aber davon ist man zurückgekommen. Nach der Verteilung in diesem Verhältnis berechnet, kommt im Jahre immerhin eine erkleckliche Menge zu sammen: etwa die Fleischmenge eines KalbeS von 36 bis 37 Kilo, eine Käsekugel von 15 Pfund, sieben Milchkannen von 73 Kilo, Brot und Kartoffeln zusammen 365 Kilo, Gemüse 110 Kilo, zwei Zuckerhüte von zusammen 18 Kilo usw. Ein stilles Frohlocken zieht gewiß jetzt durch Lie Reihen der Vegetarier. Wenn auch nicht vollständig zu Vegetariern geworden, so find wir doch notgedrungen durch Lie Verhältnisse der vegetarischen Lebensweise stark ge nähert. DaS Fleisch, der Fisch ist knapp, selbst die Butter, Lie Ler Vegetarier unS gern gestattet. ES ist wohl richtig. Laß eS rationeller erscheinen mag, die pflanzlichen Nahrungs mittel selbst zu verzehren, als sich deS tierischen Mittel glieder zu bedienen, da» unS nur einen Teil davon in Fleischgestalt wiedergibt. Aber man soll uns Lie kleine Fleischgabe immerhin gönnen. Erstens ist bei rein vege tarischer Lebensweise doch Lie Versorgung mit Fett zu wenig gewährleistet; im Süden, wo man sich mehr mit pflanzlichen Ölen helfen kann, mag daS anders fein. — Und zweitens ist eS ganz praktisch, daS Gra» un- Schilf, die Gerstenschalen, Olpreßkuchen, Kartoffelschalen und dergleichen, die der Mensch nicht direkt verzehren kann, wenigstens auf dem Umwege über die Kuh und da» Schwein immer noch nutzbar zu machen. Wollte man da streng vegetarisch denken, müßten diese Dinge einfach ver kommen, und eS wäre niemandem genutzt. Also wollen wir nun auch in diesen Tagen bet einer bescheidenen Tier haltung bleiben und unS ab und zu eine Herzstärkung gönnen. Gemäßigte Vegetarier sind wir so und werden es noch eine Weile bleiben. Die Voll-Vegetarier sollen uns dann später die Frage beantworten, ob auf Grund dieses Experimentes im großen Lie Menschheit bester ge worden ist. Neueste Meldungen. Keine Gnade für Holland. Haag, 13. Nov. Reuter meldet: In Holland scheint e» landläufige Ansicht zu sein, daß die englische Regierung, so bald die Sand« und KieSdurchfuhr am 15. November für die Wintermonate aufhöre, die Übermittelung holländischer Handels depeschen über englische Kabel wieder gestatte« werde, Auf Nachfrage in wohlunterrichteten Kreisen erfahren wir, daß die zeitweilige Einstellung der Sand- und KieSrufuhr nicht genüge, die Regierung zu veranlassen, das Verbot holländi scher Telegramme aufzuheben. (Holland weiß jetzt also, woran t» mit England ist.) Ministerium der Luftmacht. London, 18. Nov. Da» Unterbaus hat in zweiter Lesung eine Gesetzvorlage angenommen, Lurch die eine der Armee und Flotte gleichgestalttte Lustmacht geschaffen wird, an deren Spitze ein eigener Staatssekretär stehen wird. (Und Staats sekretär soll, wie längst feststeht, der Londoner ZeitungSkünis Lord Northcliffe werden.) Der Umsturz iu Moskau. Amsterdam, 13. Nov. über die Lage in Moskau meldet der Petersburger Berichterstatter der „Times": Die Gerüchte vom Sonntag widersprechen einander. ES scheint, daß die Ordnung wiederhergestellt ist. Am Sonnabend früh besetzren die Kadetten die Telephonzentrale und die Börse. Die Extremisten versuchten am Nachmittag die beiden Gebäude zurückzuerobern. Die Wladimir-Schule wurde von der Roten Garde besetzt, wobei einige Kadetten getötet und ihre Leichen auf die Straße geworfen wurden. Der Kommissar de» revo lutionären Militärausschusses, der den Kadetten daS Leben zu retten versuchte, wäre beinahe gelyncht worden. Italien muß sich selbst helfen. Kopenhagen, 13. Nov. „Politiken" schreibt, daß Italien von seinen Verbündeten nicht viel Hilfe ermatten dürfe. Der Verband sei, selbst wenn er wollte, nicht stark genug, eine ganz neue Front zu übernehmen. Besonder» die Franzo cu seien hierzu kaum imstande, und die Engländer zeigten eine! gewiße Abneigung, sich so weit vom Kanal zu entfernen; eine Schwächung der Westfront könnte außerdem kür den Verband^ kehr gefährlich werden. Verlorene italienische Provinzen. Der „Basler Anzeiger" schreibt: Von den acht Provinzen des Landesteiles Venetien habe Italien bereits die größte, Udine, mit rund 6600 Quadratkilometer und 628000 Ein wohnern vollständig verloren; ebenso dürften die Provinzen Belluno und Treviso mit rund 3400 Quadratkilometer und 49l000 Einwohnern, zusammen alsorund 10000 Quadrat kilometer mit über eine Million Einwohnern für Italien verloren sein. Letzte Orahtberichte her „Wilsdruffer Tageblattes". 17 000 Brutto-Registertonnen versenkt. Berlin, 13. November, (tu. Amtlich.) Neue U-Boots-Erfolge im Sperrgebiet um England: 1700V Brutto-Registertonnen. Unter den ver nichteten Schiffen befLnd sich ein großer englischer Dampfer vom Aussehen des Dampfers „Saxo nia" (14297 Tonnen). Der Chef des Admiralstabes der Marine. Unsere Lage so günstig wie im August 1914. Leipzig, 14. November, (tn.) Die „Leipziger Neuesten Nachrichten" melden: Mit dem Zn- sammenschluß der Armeen Conrad und Krobatin wird sich die italienische Front «m drei Viertel ihrer früheren Ausdehnung verkürzt haben. Das bedeutet, daß ei« sehr großer Teil der Truppen, die auf diesem Schauplatz angriffsweise oder zur Verteidigung tätig find, als Armeereserve z« neuen operative« Zwecken ansgeschieden werden können. Wir dürfe« also vor allen Dingen von dem vorhandenen Trnppenüberschntz eine Ver stärkung «nserer Linien an anderen Fronten erwarten. Die Möglichkeit, de« Weltkrieg doch noch durch den Landkrieg restlos z« entscheiden, gewinnt damit größere Wahrscheinlichkeit. Wie wir aus gauz sicherer Quelle wiffe«, ist dies auch die Ueberzeugung unserer Oberste« Heeresleitung, Lie unsere militärische Lage als ebenso günstig beurteilt, wie sie im August 1914 gewesen ist. Kerenskis Geheimverträge. Basel, 14. November, (tn.) Nach schwei zerischen Blättermeldungen ans Stockholm wird in Petersburg am Sonntag eine Erklärung der neuen Regierung bekannt gegeben, wonach im Winter-Palais drei Geheimverträge Kerenskis mit den Ententemächten Vorgefunden wnrden. Sie betreffen die Fortsetzung des Krieges. Ihre Veröffentlichnng werde schon in den nächste« Tage» gleichzeitig mit de« Geheimverträgen der Zarenregierung an» den Jahren 1912 bis 1918 erfolgen. Die Schlacht bei Zarskoje-Selo. Stockholm, 14. November, (tn.) Nachdem zwei Tage hindurch die Erlangung von Privat nachrichten ans Petersburg völlig ««möglich war, geht dem Korresp»nde«te« der „Vofsischen Ztg." die folgende Meldnng z«: Dem General Wer chowski, der sich an der Spitze feiner Trnppe» «ach Lnga begebe« hatte, «m de« Bataillone« Kerenskis den Weg «ach Petersburg zu ver sperren, ist dies nicht gelangen. Teile der 12. Armee nahmen, von Kerenski geführt, Gat- schina nnd lieferten zwischen Zarskoje-Selo und Pawlowsk de« aus Petersburg ihnen entgegen getretene» bolschewikischen Truppen eine mehr stündige Schlacht. Die letzteren erlitte« eine blutige Niederlage. — Der Eiuzug der Kerens-