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kreuz für freiwillige Wohl sahrrspf lege im Kriege Herrn Kirchschullehrer Frost in Reinsberg, Herrn Lackierermeister Karl Kuntze in Wilsdruff und der frei«. Pflegerin Fräulein Margarethe Gerhardt in Wils druff; die Carola-Medaille in Bronze mit Spange Frau Wetzel geb. Hentzschel in Birkenhain. — Gemeinschaftliche Sitzung der landwirtschaft lichen Vereine Kesselsdorf, Weistrppp, Röhrsdsrf, Reu kirchen und Wilsdruff. Die Begrüßungsworts des Herrn Geheimrat Andrä zu dieser gemeinschaftlichen Sitzung galten nicht nur der zahlreichen Teilnehmerschar, sondern vor allem dem Herrn Amtshauptmann Dr. Grills, den beiden Herren Regierungsamtmännern Siebert und Baumann und ins besondere auch den Herren Vorständen der verschiedenen Vereine. Der Begrüßung folgte eine kurze Besprechung der jetzigen wirtschaftlichen Lage seitens des Herrn Vorsitzenden. Alsdann gab Herr Regierungsamtmann Siebert-Meißen- Aufschluß über einen ministeriellen Erlaß, der sich auf den Verkehr mit Schlachtvieh erstreckt und erläuterte dabei die einzelnen Bestimmungen, die nur das eine Ziel »erfolgen, den Schleichhandel nach Möglichkeit zu unterbinden. Mit großem Beifall wurde hierauf der Vortrag des Herrn.Amts- Hauptmann über die 7. Kriegsanleihe und ihre Bedeutung für das deutsche Vaterland und insbesondere für die deutsche Landwirtschaft entgegengenommen. Vurch seine für die Sache begeisternden Worte hatte er bald die gesamte Zu hörerschaft auf seiner L>eite. Er legte dar, daß er es als vatdrländische Pflicht erachte, Aufklärungen in dieser An gelegenheit zu geben nnd die Ueberzeugung ins Volk zu bringen, daß es auch auf die kleinste Zeichnung ankommt. Die Führenden sollten veranlaßt werden, Säumige an ihre Pflicht dem Vaterlande gegenüber zu erinnern. Weiter zer streute er die falschen Gerüchte, die mit der Zeichnung der Anleihe in Verbindung gebracht werden und zeigte, daß angesichts unserer vortrefflichen Kriegslage die Kriegsanleihe die beste und sicherste Kapitalanlage vor allem auch für die Landwirtschaft sei. Dankesworte des Herrn Vorsitzenden und laute Zustimmung aus den Reihen der Zuhörer folg ten den trefflichen Ausführungen des Herrn Amtshauptmann. Auch aus der Versammlung wurde durch die Herren stellv. Vorsteher Gutsbesitzer Wetzel-Birkenhain, Pfarrer Weber- Limbach, Gutsbesitzer Pfützner-Grumbach, Schuldirektor Thomas-Wilsdruff und Gutsbesitzer Preußer-Kaufbach noch manche Anregung für die Werbearbeit zur Kriegsanleihe ge geben. Auf eine neuere Art der Beteiligung, die Kriegs anleihe-Versicherung, machte Herr Regierungsamtmann Baumann-Meißen, aufmerksam. Mögen all die goldenen Worte auf guten Boden fallen, das ist gewiß der Wunsch, der alle Anwesenden beseelte. — (5. L. K.) Reformations-ank — eine Volts- fpende für evangelische Pressearbeit. Der Evangelische Landespreßverband für das Königreich Lachsen veröffentlicht soeben einen Aufruf in allen Teilen des Landes, in dem er um Gaben für die Fortführung und Erweiterung seiner Arbeit bittet. Diesem Aufruf entnehmen wir folgende Worte: Der Weltkrieg rüttelt im Jubeljahr der Reformation mit unerhörter Gewalt am Bestände unseres Volkes. Daran muß sich das innere Schicksal unseres Volkes für die Zukunft entscheiden, ob es gelingen wird, die religiös-sittlichen Kräfte, die dieser Weltkrieg bei seinem Leginn und teilweise auch 'kN seinem Fortgang in der Seele unseres Volkes ausgelöst hat, für die kommenden Jahre des Friedens zu erhalten, zu festigen und zu mehren. Vor allem bedarf das öffentliche Volksleben in der Heimat dringend einer Erneuerung. Gottesglaube und Sittenrein- heit, Gerechtigkeit und wahre Freiheit müssen wieder zu starken Mächten im Gesamtleben unseres Volkes werden. Dazu muß das Wort, insonderheit das gedruckte Wort, wie einst in der Reformationszeit, unser machtvoller Bundesgenosse werden. Hierfür Vorkämpferdienste zu leisten, haben sich die Evangelischen Preßverbände in Deutschland schon bisher bemüht, indem sie durch regel mäßigen Dienst an der Tagespreffe die evangelische Welt anschauung in der Oeffentlichkeit geltend machten. Auch der Evangelische Landespreßverband für das Königreich Sachsen hat in diesem Sinne bereits seit 19O8 seine Arbeit getan. Aber gerade der Krieg und der Ausblick auf die voraussichtliche Lage der Dinge nack dem Kriege haben ihm neue wichtige Aufgaben gebracht. ' Diese sind: Die Heranbildung preßtechnisch geschulter Geistlicher unseres Landes für evangelische preffearbeit durch Lehrgänge und Besuch von Fachschulen; Gründung und Unterhaltung einer Flugblatt- und Flugschriftenmission über ganz Sachsen mit einer eigenen, schnell und planmäßig arbeitenden Organisation; pflege und weiterer Ausbau der kirchlichen Gemeindeblätter. Alle diese dringenden Aufgaben kann der Landespreßverband aber nur dann mit Aussicht auf Erfolg durchführen, wenn »ihm dazu die evangelischen Gemeindeglieder unseres Landes die Mittel reichen. Große Summen sind nötig, denn es handelt sich um große Auf gaben. Darum richten wir im Luthergedenkjahre an die evangelischen Glaubensgenossen unseres Landes die herzliche Bitte: Helft uns! Gebt uns reichliche Spenden als Reformationsdank zum Schutz und zur Erhaltung der religiös-sittlichen Werte im öffentlichen Volksleben der Heimat durch das gedruckte Wort! — Der Aufruf ist von einer großen Zahl hervorragender Persönlichkeiten unseres Landes unterzeichnet, von denen hier nur folgende genannt seien: Präsident a. D. von Kirchbach, als Vorsitzender des Verbandes, Staatsminister OVr. Beck, Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt, sämtliche Kreishauptmänner Sachsens, die Oberbürgermeister »on Dresden und Leipzig, Wirk!. Geh. Rat V. Graf Vitzthum »on Eckstädt, Dresden, die Herren Ministerialdirektoren Vr. Roscher, Or. Vr.-InZ. Schmaltz, Vr. Schröder u. a. — Gaben nimmt entgegen der Schatzmeister des Verbandes, Herr Amtsrichter Götz, Dresden-A., Traubestraße 6, Postscheckkonto Leipzig 18380. An das druW Htimthm "L heilige Aufgabe gestellt. Noch immer donnern die Kanonen, noch immer fordert der Krieg blutige Opfer und noch immer müssen deutsche Soldaten die Front gegen eine Welt von Feinden behaupten. Hand in Hand mit ihnen hat das deutsche Heimatheer gearbeitet, es har dafür gesorgt, daß die Industrie weiter blüht, daß Ackerbau und Viehzucht nicht zurückgehen, daß deutsche Soldaten alles das erhalten, was sie zum Kampfe benötigen. Es ist eine unermüdliche Fürsorge, deren sich das deutsche Heimatheer befleißigt, und es hat ein große? Liebeswerk begonnen. Nun heißt es an der Vollendung arbeiten. Unsere Feinde wollen den Krieg fortsetzsn. Nun wohl, aber sie sollen uns stark genug finden. Die neuen Mittel, die der Krieg fordert und die den Frieden herbeiführen sollen, müssen durch die 7. Kriegs anleihe aufgebracht werden. Je schöner der Erfolg ist, ums» näher bringt er uns dem Frieden. Darum weiter zum Kampf um einen deutschen Frieden! Das deutsche Heimatheer muß Kriegsanleihe zeichnen! — Zur Linderung der drohenden Futtern »t. Die Trockenheit des letzten Sommers und Herbstes hat zu einer Futterknappheit geführt, die in den ersten Monaten des nächsten Jahres in eine Futternot überzugehen droht, wenn nicht alle Mittel ergriffen werden, die geeignet sind, unsere Pferde-, Rindvieh- und Schweinebestände durchzuhalten. Ein in Deutschland noch viel zu wenig beachtetes billiges Not futtermittel ist das Holz. In den nickt über Fingerstärke hinaustzehenden ein und zweijährigen Zweigen und Aesten speichert der Baum und Strauch sehr wertvolle Nährstoffe auf, die die Pferde, Rinder und Schweine ausnützen können. 18Y3 wurden in Südfrankreich alle Pferde und sonstigen Viehbestände nur mit zerkleinerten Weinreben dnrchgehalten. In Marseille wurden 350 Pferde der Straßenbahnen in gewöhnlicher Weise und 550 Pferds mit Rebenholz ge füttert. Nach 6 Monaten hatten die mit Rebenholz er nährten Tiere denselben Ernährungszustand wie die in gewöhnlicher Weise gefütterten. Fast jedes Volk, das durch die Not zur Holzfütterung gezwungen wurde, hat die Ver wendung von Zweigen und Aesten zur Fütterung auch unter normalen Futterverhältnifsen beibehalten. Empfehlens wert sind die Zweige und Aeste der Esche, Pappel, Birke, Buche, Erle, Akazie und Haselnuß, ferner die Zweige der Weinstöcke, Obstbäume und Beerensträucher. Das Hol; muß in kleine Stücke von l — 2 cm Länge zerschnitten und, wie in Nordafrika üblich, mit einem Hammer zer malmt werden. Alle unsere Haustiere nehmen dieses Futter gern auf; namentlich Schweine können mit Holz, wenn auch nicht gemästet, so doch gut dnrchgehalten werden, wenn 'man das zerkleinert^ und zermalmte Holz ein« Stunde lang kocht oder dämpft. Das Holzfutter wird zu jeder Zeit, am besten aber im Winter und ersten Frühjahr gesammelt, wozu die Schulkinder geeignete Verwendung finden können. Nicht alle Landwirts werden gezwungen bez. in der Lage sein, Holz zu füttern. Wer aber wenig Futter geerntet hat und sein Vieh doch durchfüttern will, der sammle Reisig und verabreiche es seinen Tieren bis zur Hälfte der täglichen Futtermenge. ZM-SM-Wn sm Mckllff. Sonnabend den 13. Oktober 1S17 abends 8 Uhr Versammlung bei Mitglied Paul Pätzold, Restaurant „Transvaalburen". Tagesordnung: Beschlußfassung über Gesamt-Abschluß. Verschiedenes. «4 Vollzähliges Erscheinen dringend erwünscht. Der Vorstand. Bestellzettel. Hiermit bestelle ich den in Wochenheften für je 10 Pfg. erscheinenden „Buch-Roman". Name und Stand: Ort, Straße und Nr.: Bitte recht deutlich schreiben! Diesen Bestellzettel wolle man dem Austräger oder in der Ge schäftsstelle dieses Blattes ausgefüllt abgeben. Ur. 127 des Tageblattes, zut er halten, kaufen wir zurück. Die Geschäftsstelle. Z Mm? oder ns Kleiner Mel zu Kausen gesucht. Gefl Offerten mit Preisangabe an R. Thierbach, Gasthof Seeligstadt bei Miltitz, erb. SsterjMgkn UrmWei sucht für Landwirtschaft Bernhard Pollack, Stellenvermittler, Wilsdruff, Markt l O. rsr Fernsprecher 512. Gesucht für sofort ein tüchtiger Kacker. Angebote unter LS an die Geschäfisst. des „Wilsdruffer Tageblattes" erbeten. nr ist zu verkaufen. ui Kesselsdorf 28 E. MM Bo«» am Montag zwei weiße Ente«, liegen gute Be lohnung abzugeben 1» Kaufrach Nr. 14. Ur. >27 des Tageblattes, gut er halten, kaufen wir zurück. Die Geschäftsstelle. — Frisch ausgeuommene Kartoffeln schmißen 3—4 Wochen und »erderben, wenn sie während dieser Zeit Mangel an Luft leiden. Man lasse also jetzt bezogene Kartoffeln nicht in Säcken stehen, sondern schütte sie m Lattenkisten oder auf den trockenen Ksllerboden und sorge durch Oeffnung der Fenster und unter Umständen der Türen für kräftige Lufterneuerung während einiger Wochen. Selbst verständlich ist Frost ängstlich abzuhalten. Diese Mitteilung eines erfahrenen Landwirts verdient allgemeine Beachtung. — Glückliches Bayern! Die bayrische Lebensmstlsl- stelle teilt mit, daß die Bezugsmenge für Kartoffeln pro Kopf auf 3 Zentner erhöht wurde. In Oberfranken (wie überhaupt iu ganz Süddeutschland) kostet der Zentner Kar toffeln einschließlich Schnelligkeitsprämie 5,50 Mark. — Bei uns scheint diese vorzügliche Versorgung trotz glänzen-er Ernte durchaus nicht möglich zu sein. - Ronneburg. (Eine interessante Zusammenstellung.) Das Landratsamt veröffentlicht die im Monat September im Kommunalverband »orgekommenen Verurteilungen über verbotenen Verkehrs mit Lebensmitteln, Ueberschreitens der Höchstpreise usw. Betroffen wurden 4S Personen, di? zu Geldstrafen von 10—200 Mark und Gefängnis bis zu 4 Monaten »erurteilt wurden. An einem Falle wurde .m Schließung der Mühle anerkannt. — Daubnitz bei Lommatzsch. Am Wasserrade des Birkeschen Mühlgrabens wurde das 2jährige Töterchen des Mühlengutsbesitzers ertrunken aufgefunden. Die Kleine ist offenbar beim Wasserrads hinuntergeklcttert und ins Waffer gefallen. — Kamenj. (Feuersbrunst.) Von einer schweren Feuersbrunst wurde Höckendorf heimgesucht. In der Nacht zum Sonnabend sind dort die Gebäude des Gutsbesitzers Max Reinhardt und der Gutsbesitzerswitwe Emilie Haus wald, bestehend aus Wohngebäuden, Scheunen, Stallungen, Schuppen und Anbauten, niedergebrannt. Die eingebrachten Heu- und Getreideernten, fast sämtliches Mobilar und dis landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte wurden ein Raub der Flammen. Die Entstehungsursache ist Selbstentzündung eines bei Reinhardt befindlichen Torfstreuhaufens. Beide Besitzer haben nur wenig versichert. Der Gesamtschadeu beträgt etwa 100000 Mark. — Chemnitz. (Schulzusammenlegung.) Der Rar be schloß, von dem Zeitpunkte an, zu dem die Heizung der Volksschulräume im gesundheitlichen Interesse der Lehrer und Schüler nicht mehr aufzuschieben ist, eine Zusammen legung der Schulbetriebe. — Leipzig. (Weitere Beschränkung der Beleuchtung.) Der Stadtrar hat verfügt, daß jede Treppenbeleuchtung spätestens ab abends 8 Uhr einzustellen ist. Mich die auts malische Nachtbeleuchtung ist abzustellen. -- Leipzig. Dis Zusammenlegung der Leipziger Bäckereien wird noch im Laufe dieser Woche vorgenomme«. Aon den bisher, vor Kriegsausbruch, bestehenden über 7M Bäckereien werden in Zukunft nur noch etwa 200 backen dürfen. — Zwickau. (Unglück im Schacht.) Auf dem Glück aufschacht des Zwickauer Steinkohlenbauvereins war der Häuer Wolf von hereinbrechendew Gebirge von seinem Arbeitsort abgeschnitten worden. Um ihn zu befreien,, machte sich eine Rettungskolonne ans Werk. Leider wurders dabei der «5 Jahre alte Schichtmeister Brand und der 55 Jahrs alte Häuer Schaub von erneut hereinbrechendem Gestein verschüttet und getötet. Dagegen gelang es nach vielstündiger Arbeit, den Häuer Wolf unverletzt aus seiner gefährlichen Lage zu befreien. —- Zwickau. Einen goldenen Ring verschluckt harre dieser Lage das kleine Mädchen eines Fleischers. Die be sorgte Mutter holte einen Arzt, der mit den üblichen Mitteln den Ring auf natürlichem Wege wieder zur Stelle brachte. Hätte die Mutter den Ring zur Goldankaufsstells getragen, so wären ihr Schreck und Sorge gespart geblieben — meint hierzu der Berichterstatter. — Zittau. Gesteigerte Kohlenförderung.) Wie die Zittauer Morgenzeitung erfährt, ist die Steigerung der sächsischen Steinkohlenförderung in erfreulichem Fortschreiten begriffen. In der letzten Septemberwoche haben die säch sischen Staatsbahnen die größte Steinkohlenmenge befördert, die bisher von ihnen jemals befördert worden ist. Diese Entwicklung hält an und gewährt einen Lichtblick in die Frage der Kohlenversorgung. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in WIlSdmff. Verantwortlich für die Schristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, ftir beo Inseratenteil-. Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. AHeiMM-Gck-LMie.Z Ziehung am 13., 14., 15., 16. und 17. Novbr. 1017. Hauptgewinn im günstigsten Falle looooo «ork 1 Prämie zu 75000 „ . 1 Gewinn zu 25000 ,, - 10 000 „ 5000 „ s 2050 „ usW. Insgesamt 11602 Geldgewinne ohne jeden Abzug und eine Prämie für den zuletzt gezogenen Gewinn. Lose zu 3 Mark — sind in der GeschästssteSe Kes Wilsbr. Tageblattes , zu haben. Kesselsdorf. Lebensmitteln srteilung. Freitag den 12. Oktober: Id Pfd. Kartoffeln auf den Kopf für 8vPfz Verkauf: 8—9 Uhr bei Herrn Starke. Kesselsdorf, am 6. Okroöer 1S17. Der Gemeindevorstand.