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m preußischen Provinzen, die für Sachsen geeignetes, gutes Saatgut liefern können, durch erfahrene sächsische Händler aufkaufen lassen. Dem Abschluß jedes einzelnen Kaufver trages ist eine gewissenhafte Besichtigung jedes Kartoffel schlags durch den Händler und einen sächsischen Landwirt vorausgegangen, und die Verträge sind weiter nur unter der Bedingung abgeschlossen worden, daß eine Besichtigung vor der Ernte noch einen gesunden Befund der gekauften Saar ergibt. Sichergestellt sind auf diese Weise mehr als 1 Million Zentner. Soweit die Kommunalverbände aus den ihnen zugewiesenen Porten den Saatbedarf befriedigen können, müssen sich die Kartoffelerzeuger daher an den Kommunalverband wenden. — In der Sitzung des Ständigen Ausschusses -es Landeskulturrntes vom 28. September wurden unter an derem folgende Beschlüsse gefaßt: In verschiedenen Teilen de» Landes macht sich das Auftreten der Feldmäuse in er höhtem Maße bemerkbar. Es sollen unverzüglich Maß nahmen zur Bekämpfung derselben mit Hilfe des Löffler'schen Mäusebazillus eingeleitet werden. — Durch Verfügung der Reichskartoffelstelle müssen Kartoffeln, welch? für die menschliche Ernährung nicht tauglich sind, und nur zu Futter zwecken Verwendung finden können, > wenn sie getrocknet werden, der Teka angeboten und dürfen nicht im eigenen landwirtschaftlichen Betriebe des Erbauers verwendet werden. Es ist zu befürchten, daß auf diese Weise ein großer Teil Kartoffeln, der sonst als Ergänzung der so notwendigen Kraftfuttermittel dienen würde, verloren geht. Es ' wird deshalb beschlossen, bei der Königlichen Staatsregierung dahin vorstellig zu werden, daß hier eine Aenderung in der Auffassung der Reichskartoffel stelle herbeigeführt wird und daß es statthaft ist, derartige nur zum Verfüttern geeignete Kartoffeln auch im getrock netsten Zustande diesem Zwecke dienstbar zu machen. — Dem Sammeln von Brenneffeln als Spinnfasern soll er neute Aufmerksamkeit zugewendet werde». — Heizung der Kirchen im kommenden Winter. Das Ministerium hat die Kirchen ausdrücklich als kohle- bezugsberechtigt anerkannt. Allerdings wird der Hausbrand bedarf zusammen mit dem Bedarf? der Krankenhäuser und Gefangenen-, Irren- und anderen ähnlichen Anstalten als Vorzugsbedarf angesehen, weil hier Räume in Frage kommen, die dauernd, Tag und Nacht, zum Aufenthalte von Menschen dienen und in denen außerdem Küchenöfen zu versorgen sind. Daneben muß weiter an erster stelle der Bedarf der Volksküchen, der Bäckereien und anderer, der Gewinnung, Herstellung oder Zubereitung notwendiger Lebensmittel dienender Betriebe Deckung finden. Es kann deshalb nicht damit gerechnet werden, daß der Heizstoff bedarf der Kirchen im kommenden Winter volle Deckung findet, und schwerlich wird für irgend eine Kirche des Landes so viel Kohle zur Verfügung gestellt werden können, um die hohen Kirchenräume wirklich voll zu durchwärmen. Es muß bei der Heizung der Kirchen mit den, Heizstoffe sparsam umgegangen werden. — M. I. Der Gesamtertrag aller Hin-enburgza-en aus Lachsen soll als geschlossene „sächsische Hindenburg- gabe" an den Arbeitsausschuß der Hindenburggabe in Berlin gesandt werden. Deshalb hat das Ministerium des Innern im ausdrücklichen Emvernehmen mit dem Berliner Ausschuß gebeten, alle Spenden an die Lan-ständische Bank in Dresden auf das Konto „Hindenburggabe" einzuscnden. Die an einzelnen Stellen ergangene Bitte des Berliner Ausschusses um unmittelbare Einsendung der Spenden nach Berlin be ruht mithin auf einem Irrtum. — Niederwartha (Kaninchenfchau.) Am 6. Oktober wird auf der Kleintierzucht Reidls Hof eins von zahlreichen Züchtern des Deutschen Reiches beschickte Kaninchenschau eröffnet. Es ist dies die erste Ausstellung, welche im Rahmen einer Kleintierfarm abgehalten wird. Für diesen Zweck wurden zwei neue Stallanlagen eingerichtet, welche Sonnabend das erstemal der Besichtigung durch das Publikum geöffnet werden. An allen Ausstellungstagen findet eine Gratisverlosung von insgesamt chO Kaninchen statt. Jede Eintrittskarte gilt gleichzeitig als Los. — Freiberg. Im Prozeß Willkomm und Gen. vor dem Schwurgericht in Freiberg wurde am Montag vom Staatsanwalt Klotzsch die Verhandlung nicht für durchführ bar erachtet und beantragt, den Angeklagten nach § 81 des Str.-G.B.s in einer Heilanstalt zur andauernden Beobach tung seines Geisteszustandes unterzubringen. Nack längerer Beratung verkündet das Gericht kurz vor ^7 Uhr den Be schluß, daß der Angeklagte Willkomm zwecks Beobachtung in einer öffentlichen (psychiatrischen) Irrenanstalt unterzu bringen ist. — Lommatzsch. Der Gcmeindevorstand Emil Lorenz in Frankenhausen (pleise) ist durch Erschießen in seiner Behausung und Amtsstelle aus dem Leben geschieden. Jedenfalls ist der nicht berufsmäßige Beamte in dem über 2^00 Einwohner zählenden landwirtschaftlichen und Industrieorte der immer mehr zunehmenden Arbeit nicht gewachsen gewesen. Hoffentlich sieht sich die Gemeinde vertretung nunmehr nach einer geschulten Arbeitskraft um. — ZittÜU- Ein Viehdiebstahl, der an die Raubzüge -er Pferdediebe im wilden Westen erinnert, wurde nachts auf Sem bei Reichenbach in -er preußischen Oberlausitz gelegenen Gntshvf Oberreichenbach ausgeführt. Dort wurden nämlich von einer Diebesbande vier junge Pferd« und ein Rind gestohlen. Dem im Felde stehenden Besitzer, Leutnant Trebst, erwächst dadurch ein Schaden von 10000 Wark. Die Diebesbande machte sich verschiedenen Anzeichen nach in der Richtung nach der sächsischen Grenze davon. — Markneukirchen. (Tragisches Schicksal.) Ein Markneukirchener Soldat namens Schilbach empfing an der Frönt eine Depesche: »Mutter tot!" Er erhielt darauf hin Urlaub. Als er in der Heimat eintraf, war die Uebsrraschung groß/ denn die Mutter war wohlauf, ein Telegramm war nicht abgesandt worden, und man konnte nur annehmen, daß das Telegramm einem andern Schil bach zugedacht war. Schon nahte -er Tag -er Abreise, da wurde das Telegramm dennoch zur bitteren Wahrheit. Freitag früh fand man Frau Schilbach im Bette in den letzten Zügen liegen; ein Herzschlag hatte ihrem Leben ein vorzeitiges Ende bereitet. — Oelsnitz i. E. (Stillgelegter Zeikstngsbetned). Als ein Opfer des Krieges stellte der „Oelsnitzer Anzeiger" sein Erscheinen ein. Mangel an geschultem Arbsitsperfanal, Teuerung aller Bedarfsartikel, Schnnerigkeiten in der Ba- pierbeschaffung und hundert andere Widerwärtigkeiten, die der Zeitung jetzt aufgehalst sind, führten die Aufgabe Sss Geschäfts herbei, das ein Lebenswerk des Besitzers war. — Ba- Elster. Mit dem 30. Sept, ging die 4. Sommerkurzeit während des Krieges zu Ende. Sie brachte dem Bade die bisher noch nie erreichte Besucherzahl von 18947. Wenn auch die Kurkapelle nnt Ende September aufgehört hat zu spielen und das Kurtheater, das ms zum letzten Tage sehr gut besucht war, seine Pforten geschlsssen hat, bleiben doch die Bäder und Quellen während der ganzen Winterkurzeit geöffnet. Auch Lesezimmer und Vie Wirtschaftsräume des König/. Kurhauses, in denen täglich eine kleine Hauskapelle spielt, werden offen gehalten. In folge des prachtvollen Herbstwetters hält der Zug von Gästen immer noch an; gegenwärtig sind etwa noch 700 Fremde anwesend. Ferkelmarkt Wilsdruff. Freitag den 5. Oktober. Auftrieb 12 Stück. Preis pro Stück 22—26 Mart Kirchennachrichten für 18. Sonntag nach Trinitatis. Wilsdruff. Vorm. '/JO Uhr Predigtgottesdienst (Pfarrer Große aus Ssra). Abends Uhr Jünglingsoerein (Tonhalle.) Abends uhr Jungfrauenverein (Pfarrhaus.) Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Keffelsdorf. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdicnst n. Zacharws. Nachm. 2 Uhr Tanfgottesdienst. Svva. Vorm. Uhr Beichte und Abendmahl 8 Uhr Hauptgottesdienst Nachm. Uhr Christenlehre Abends 8 Uhr Vaterländischer Familicnabend i. Gostüof Gora (Hindenburg feier). Limbuch. Vorm. i/29 Uhr Prcdigtoottesdienst. Blankeustei». Dorin. 9 Prcdigrgottcsdienst. Vorm, lj^tl Uhr Kindergottesdienst. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in MM-Aff- Verantwortlich für die Schristleitung: Oberlehrer i. A. Gärtner, Mb den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Dis ^sriobung ibese unä Osv/in beehren sieb Hjsr6ui'cb äo2U2sigsn. W Emilie vsrv. Ibisrdseb W ged. böller' W Pu n knitz, - W 'provinL Lscbssn. W W Voge! Osv/m IHerbZOk W W ^Enlobts. W Vi/ils6ruff, im Oktober 1917. W 63 MWMMWMUMWMWWUWM lisobtenmstr. ^rvinvogs! unb kHu Marie geb. Ltübler ^iis^rufs. K.S.MiMmrm für Wilsdruff u. Umgez. Am 4. Oktober verunglückte tödlich unser Herr Kamerad Broschmann. Die Herren Kaineraden wollen sich an seiner Sonntag nachmittag 3 Uhr erfolgenden Be erdigung zahlreich beteiligen. Herr Hugo Heinrich Broschmann, Drechsler, um 14. August 1864 in Freiberg gebaren, diente in der 2. Eskadron des Husaren- Rcg. Nr. 18 vom 7. 2. 1885 bis 21. September 1888, wurde am 13. Septbr. 1886 Gefreiter und am 1. Novbr. 1887 Unteroffizier. — Un serm Vereine gehörte er seit 1. März 1902 an. er Leicht sei ihm die Erde! Kesselsdorf. Ledensmitteloerteilunz. Sonnabend den 6. Oktober: Fleischverkauf, 159 zr auf den Kopf, Kinder unter L Jahren 7L x-r. Kesselsdorf, am 29. September 1517. Vor Gemeindevorstand. FeiOrchmzeWsst Stück 40 Pfennig noch vorrätig in der SessbMssteffe ch Tageblattes. l Mitteimagtl für Neujahr und «« ein Ostermädchen können kostenlos Stellung er halten durch den Arbeits nachweis -es Landes- kulturrats, Dresdners). 94. SWt -«s „Ws-nsier TtgtblM" IM" in« W! "WU - j Feldabonnement bei täglicher Zusendung monatlich 1 Mark. MWO kann sofort Stellung erhalten durch den Arbeitsnach weis des Landeskultur rats, Dresdnerstraße 94. «s HMesWöMli - Lichtspiele. Sonntag den 7. Oktober abends 8 Ahr «« StörenichtdieFlitterwochen. ----- - — Köstliches Lustspiel in 3 Teilen. NsäMNM 4 Mr- WservotAeHiing. Ern nener Erklärer. . — » Allen lieben Bekannten und Freun den die tiestraurige Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter, treusorgender Vater, der Tanzlehrer hW MMm infolge Unglücksfalles Donnerstag früh 4 Uhr sanft entschlafen ist. In tiefstem Weh Marta Broschman« nebst Kindern. Wi 1 sdruffundBvhonne (Nordam erika), «7 am 5. Oktober 1917. Die Beisetzung findet Sonntag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. - 7» Am 4. Otl. entschlief sanft nach schmerer Krankheit unser heißgeliebter, herzensguter Sohn, in der Königlichen Heilanstalt Hubertusburg. In tiefstem Schmerze Franverw. Schreckenbach n. Angehörige. Wilsdruff, am 5. Oktober 1917. Die Beerdigung unseres teuren Entschlafenen findet Eonnta, den 7. Oktober nachmittags 2 Uhr in Hubertusburg statt. Bruder, Schwager und Onkel RIdert