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bisher 13 Einschlagstellen gezählt. Die Bomben neren meistens auf Straßen und offene Plätze. Der angerichtete» Sachschaden ist gering: 5 Personen wurden leicht verletzt. Tote sind nicht zu beklagen. Erfolgloser Angriff auf da- Industriegebiet. Das lothringische Industriegebiet wurde von zahl» reichen Angreifern heimgesucht, die jedoch wie gewöhnlich dank unserer gut durchgebildeten Abwehrmaßnahmen nur wenig Erfolg hatten. Bis in die Gegend von Dortmund vorzudringe» ge lang wiederum nur einem feindliche» Flieger. Gr warf dort auf die Bahnstrecke Dorstfeld—Dortmund-Süd sechs Bomben ab, die den Bahnkörper beschädigten. Bei diesem Angriff wurde eine Person getötet. Zeigt der Angriff auf das westfälische Industriegebiet erneut, welchen Wert die Gegner auf die Vernichtung dieses Hauptsitzes unserer wirtschaftlichen Stärke legen, so zeigt er andererseits, daß der Heimat das von unserem Heer gehaltene feindliche Gebiet auch gegen Luftangriffe Schutz und Bollwerk ist. Ein Bombenwerfer abgeschossen. (Amtlich.) Berlin, 4. Oktober. Eines der feindlichen Flugzeuge, die in der Nacht vom L zum » Oktober Frankfurt angegriffen haben, wurde auf dem Rückflugr durch unsere Nbwrdrmaßnahme» zur Landung gezwungen. Der Insasse war ein Marechal de Logis. Das Flug zeug ist der Sopwitheinsitzer Nr. 128 mit einem 130pser° Ligen Clerget-Umlauf-Motor. Weitere Angriffe auf offene Städte. (Amtlich.) Berlin, 4. Oktober. Angriffe einzelner feindlicher Flieger (in der Nacht vom L./3. Oktober) richteten sich auch gegen Rastatt, Baden- Baden und Tübingen. Auf Hie beiden ersten Orte fielen drei Bomben. Sie richteten glücklicherweise nirgends Unheil an, anher in Tübingen, wo durch zerbrochene Fensterscheibe» einiger Sachschaden entstand. Welchen Zweck die Franzosen mit diesen Angriffen auf offene deutsche Städte verfolgen, ist nicht ersichtlich. In Rastatt befinden sich keine militärischen Ziele. Die An griffe auf Baden-Baden und Tübingen können oollens nur als Ausflüsse roher Zerstörungssucht betrachtet werden. Die Heilstätten des Kurortes Baden-Baden und die Kliniken der Universitätstaüt Tübingen sind belegt mit zahlreichen Schwerverwundeten, die dort von ihrem Leiden Erholung suchen. Daß Angriffe auf weit hinter derFront befindliche Lazarette eine militärische Notwendigkeit sind, dürfen auch die Franzosen nicht zu behaupten wagen. Durch dergleichen Roheiten kann der Wille zum Durch- halten im deutschen Volke nur bestärkt werden. * An -er rumänischen Kroni. Vergeblich haben sich Russen und Rumänen in den ersten Septembertagen bemüht, unsere Erfolge am Sereth durch heftige Vorstöße wieder mettzumachen. Sie erlitten lediglich schwere Verluste. Am 29. September versuchten russische Kräfte auf Kähnen über den Sereth zu fetzen, sie wurden aber zurückgeschlagen. Seitdem ist es zu keiner größeren Gefechtshandlung gekommen. Das Artilleriefeuer ist in den letzten Tagen wieder lebhafter geworden. Es ist damit zu rechnen, daß Russen und Rumänen erneut versuchen werden, die von uns gewonnenen Stellungen Vas verlckwunckene Testament. Roman von Erich Ebenstein (Nachdruck verhören.) 21. Kapitel. Eine halbe Stunde später hielt der Wagen vor dem Schloß. Voonne lohnte den Kutscher ab und trat ins Haus. In der Halle stand Christine, die aut ihre Fragen antwortete, daß es der Gräfin besser gehe und sie gegen Wend sogar aufgestanden sei, um mit den Herrschaften im Park unten zu speisen, weil man des warmen Abends wegen unten esse. Ivonne brachte ihre Frisur etwas in Ordnung und ging dann auch hinab. Ein Blick zeigte ihr schon oon weitem, daß Markus Senft fehlte. Wo war er? Sie erfuhr es bald, da man sie fragte, wo sie Senft denn gelassen habe? Er sei, da sie gegen Wend noch nickt zurückgewesen, ihr entgegengegangen, damit sie den Weg nicht allein in der Dunkelheit machen müsse. Ivonne erzählte, was geschehen war, und daß sie mit dem Wagen von Bechlarn komme. .Ob weh, wer weiß, wo der arme Mensch dann noch herumirrt I" sagte Kitty mitleidig. Man sprach noch darüber, als Senft plötzlich erschien. Er sah sehr blaß aus und berichtete, ohne Ivonne anzu- sehen, daß er im Weiler erfahren habe, wie man den Alten nach. Bechlarn schaffte. Darauf habe er sich rasch ent schlossen, Fräulein Hartstein dorthin zu folgen, aber noch vor Bechlarn den Wagen erblickte, der sie auch ohne seine Hilfe sicher heimbrachte. „Aber warum hast du denn den Kutscher nicht ange- rufen und bist mitgefahren?" fragte Klaudio verwundert. „Oh, der Abend war so schön, und ich bin kein Freund vom Fahren", antwortete Markus kurz, indem er in die Luft sah. — zuruckzueroberu: aber die deuisch-österreich'ich-rmgarssche Front steht test und unerschütterlich gegen Rumänien, wie unsere Front im Westen. . * , Elsässer an der Front. General von Teimlmg, der jetzt zur Disposition ge stellt ist, nimmt m einem Schreiben an die Straßburger Post Anlaß, sich über die elsässischen Soldaten des 1ö. Armeekorps, das seinem Befehl unterstanden, wie folgt zu äußern: In allen Kämpfen haben dis Elsässer ihre volle Pflickt und Schuldigkeit getan und haben sich als tapfere deutsche Soldaten bewährt. Ausnahmen hat es im nervenzerrüttenden Trommelfeuer gegeben, aber es waren eben Ausnahmen, wie sie in solch besonders auf reibenden Lagen überall vorkamen und immer vorkommen werden. Das Gesamtbild ohne Furcht und Tadel kann dadurch nicht beeinträchtigt werden. Die längste Zeit der ersten drei Kriegsjahre hat das elsässische Armeekorps gegen die Franzosen gekämpft. Wenn diese glauben, daß die Elsässer nur widerwillig in den Kampf gezogen sind, so geben sie sich einer gründlichen Täuschung hin. Die Elsässer haben sich im Verband des 15. Armeekorps als deutsche Soldaten bewährt und haben im B.wußtsein, Heimaterde gegen den gemeinsamen Feind zu verteidigen, ihre Pflicht voll erfüllt. * . Ein englisches Grotzflugboot Vernichter. Seekampfflugzeuge der flandrischen Küste haben unter der bewährten Führung des Oberleutnants znr See Christiansen am 1. Oktober abends vor der Themsemündung ein englisches Großflugboot abgeschossen und vernichtet. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Calais schwer beschädigt. Ans Calais berichtet die Pariser Presse: Letzten Donnerstag nachmittag überflog ein deutsches Flugzeug Calais, entfernte sich jedoch infolge heftigen Abwehrfeuers bald wieder. Abends 9 Uhr wurde die Stadt neuerdings mit einer großen Anzahl Bomben belegt, anscheinend von mehreren Flugzeugen. Zahlreiche Personen wurden ge tötet, einige Gebäulichkeiten schwer beschädigt. Kleine Knegspost. Berlin, 4. Ott. Infolge der Zunahme der deutschen Luftangriffe auf London is!, nne .Daily Mail" erfährt, eine Reihe wichtiger Regierungsbehörden zeitweise aus London wegverlegt worden. , Wie», 4. Okt. Die Blätter melden den Heldentod deS Chefs des Stabes der Donauflottille. Korvettenkapitäns Ritter v Foerster. Am Tage vor seinem Tode hatte ihm Kaiser Wilhelm eigenhändig das Eiserne Kreuz 1. Klaffe überreicht. Basel, 4. Okt. Die Londoner .Morning Post" meldet aus Washington: Präsident Wilson verlangt in einer Note an die Alliierten die Aufgabe des Beschlusses der Pariser Wirt schaftskonferenz, nach dem Friedensschlüsse den Wirtschafts krieg gegen die Mittelmächte fortzusetzen. (Auch in feiner Note an den Papst erklärt sich bekanntlich Wilson gegen den Wirtschaftskrieg.) Rotterdam, 4. Okt. Der englische Munittonsminister Churchill hielt in London eine Rede, in der er u a. sagte, die Zeit, vom Frieden zu reden, sei erst gekommen, wenn der preußische Militarismus vernichtet sei. Amsterdam, 4. Ott. Die englische Verlustliste für den Monat September nennt insgesamt 2138 Offiziere und 102200 Mann für die Armee und 100 Offiziere und 614 Mann für die Flotte. Im August betrugen Lie Totaloerluste der Armee 8284 Offiziere und 52 404 Mann. Amsterdam, 4. Okt. Infolge der großen Anzahl Segel schiffe, die oon den deutschen Unterseebooten versenkt worden sind, hat die amerikanische Regierung verboten, Segelschiffe Mr die transatlantische Fahrt zu gebrauchen. Sie dürfen nunmebr nur Mr die Küstenfabrt benutzt werden. Petersburg» 4. Okt. Im Zusammenhang mit der Be wegung Kornilows veröffenlicht die Regierung die Ent lassungen beziehungsweise Versetzungen von 31 Korps-, Division-- und Regimentskommandeuren. Osuischer Reichstag. (120. Sitzung.) W. Berlin, 4. Oktober. Am Tische des Bundesrats sitzen die Herren Dr. Helfferich, Graf Roedern. Wallraf. Auf der Tagesordnung stehen zunächst die beiden sozialdemokratischen Interpellationen über die Handhabung Les Vereins- und Versammlnngsrechts durch die Stellvertretenden Generalkommandos und über die Agitation durch Vorgesetzte im Heere zugunsten alldeutscher Politik. Auf die Frage des Präsidenten Dr.Ka emps erwidert Staats sekretär Dr. Helfferich, daß der Reichskanzler bereit sei, die Interpellationen am Sonnabend zu beantworten. Auf der Tagesordnung steht weiter die Vorlage «uf Vereinfachung Ler Rechtspflege. Auf Antrag deS Aba. Dr. Pfleger (Zentr.) wird die Vorlage an den Ausschuß zurückverwiesen. Bte gestern abgebrochene Aussprache über die Wiederherstellung der deutschen Handelsflotte wird fortgesetzt. Der Ausschuß Mr Handel und Gewerbe schlägt vier Entschließungen vor: darnach soll der Reichskanzler erwägen, ob nicht durch das demnächstige Reederei-Entschädi- gungsgcsid eine Beteiligung des Reiches an dem Reingewinn der mit Reichsmitteln wiederhergestellten Handelsflotte vor zusehen sein wird. Ferner soll bei der Wiederherstellung der Handelsflotte auch das süddeutsche Gewerbe entsprechend be rücksichtigt werden. Weiter sollen Neuerrichtungen und Ver größerungen von Werften seitens der zuständigen Behörden möglichst gefördert werden. Schließ'ich wird der Reichskanzler ersucht, dafür Sorge zu tragen, daß die Schiffsoffizierkammern und Mannschaftsräume auf den mit Reichsbeihilfe zu be schaffenden Schiffen gesundheitlich einwandfrei sind und auch fonst allen billigen Anforderungen entsprechen. Ein Anttag Dr. Bell (Ztr.) will die Festsetzung einer Gewinnbeteiligung des Reiches einem späteren Gesetze Vorbehalten. Ein Antrag Antrick (Soz.) will die Beihilfen, soweit sie den Friedensweit übersteigen, in Höhe des überschießenden Bettags als Dar lehen gewähren. Für die Konservativen begrüßt Abg. Schiele die Vorlage. Er lehnt aber den Zentrumsantrag ab. Abg. Alpers (D. Fr.) beklagt das Verhalten des Grafen Luxburg, das wieder zu groben Schiffsverlusien Mhren könne. (ReickstqSSschluß.) Schließlich wurde der grundlegende 8 1, ebenso der ? 2 glatt angeommen, ebenso 8 3 nach einem kleinen Geplänkel zwischen den Abgg. Waldstein (Vp.). Ministerialdirektor Dr. Jonquieres, Stove (natl.) und Dr. Bell (Ztr.) Der Rest des Gesetzes wurde unverändert angenommen und nur nach einem Anttage des Abg. Bell (Ztr.) beschlossen, die Beteiligung des Reiches am Reingewinn gesetzlich später zu regeln. In der Freitagssitzung: Mine Anfragen und Etats Mr neu geschaffene Stellen. Für Sonnabend ermattet man die Kanzlerrede über innere Politik, hierauf Vertagung bt- Mittwoch. Dom Tage. Ern Rumäne über EuteueLversprechungsu, Der rumänische Politiker Constantin Stere stellt in feinem Blatt „Lumina" fest, daß die Entente Gebieie, zudem solcks, die sie selbst nicht besaß, und zwar das Banat und das Torantal zu gleicher Zeit zwei Ländern, nämlich Serbien und Rumänien zugesprochen hat. Diese Tatsacken, sagt Stere, beweisen, welchen Wert man auf die Erklärungen der Entente, besonders Englands, das stets angibt, für die kleinen Staaten zu kämpfen, .legen kann. Die kleinen Staaten sind der Entente ein Werkzeug zur Erreichung ihrer politischen Ziele. Die Entente kämpft weder für Belgien noch Serbien noch Rumänien, sondern das Gegen teil ist der Fall, denn diese Staaten haben sich für die Entente geopfert. Hätten die rumänischen Kriegsmacher, denen Stere von Anfang an entgegentrat, fick nicht gewaltsam dieser Erkenntnis verschlossen, so wäre ihrem Lande Lie Kata strophe erspart geblieben. politische Rundschau. Deutsches Reich. 4- In der Danksagung des Generalfeldmaischalls v. Hu-denburg, die er aus dem Großen Hauptcmartier an alle Volkskreife richtete, heißt es am Schluß: Wir haben dem übermächtigen Ansturm unserer Gegner mit Gottes Hilfe durch deutsche Kraft widerstanden, weil wir I emig waren, weil jeder freudig alles gab. So muß es bleiben bis zum letzten „Nun danket alle Gott" auf blutiger Walstatt. Sorget nicht, was nach dem Kriege werden soll! Das bringt nur Mißmut in unsere Reihen und stärkt die Hoffnungen der Feinde. Die Muskeln gestrafft, die Nerven gespannt, das Auge geradeaus! Wir sehen das Ziel vor uns: Ein Deutschland hoch in Ehren frei un- groß! Gott wird auch weiter Wit uns sein! Italien. X Wer die Revolte in Turin bringt jetzt ein Luganer Blatt Einzelheiten, Lie den Ernst der Vorgänge erkenne« lassen. Danach fanden infolge Brotmangels Straßen kundgebungen statt, die zu bewaffneten Zusammenstößen mit dem Militär führten. Der Kampf war äußerst blutig. 60 Menschen wurden getötet, 120 verwundet. Nur mit Mühe kennten die Truppen die Ordnung wiederhelstellen. Amerika. X Wer die de«tsch-a.gentinischen Beziehungen äußerte sich ein gegenwärtig in Holland weilender Beamter des argentinischen Ministeriums deS Äußeren sehr zuversichtlich. alaubi nicht. Laß er zu einem kriegerischen Konflikt mit Ivonne preßte die Lippen zusammen und sagte kein Wort. Er hatte sie also gesehen und war lieber zu Fuß aut der staubigen Landstraße gegangen, als mit ihr zu fahren! Brauchte sie noch mehr Beweise dafür, wie er oon ihr dachte? Rehderns blieben heute länger als gewöhnlich. Zwar mahnte der Graf mehrmals zum Aufbruch, aber Kitty be- "^hwor ihn dann immer mit einem heimlichen Blick, dock noch zu bleiben. Ihre sonnigen Rehaugen gingen fortwährend ver stohlen zwischen der Gräfin und Klaudio hin und her, die genau so fremd und gedrückt miteinander verkehrten, wie zuvor. Uuü h«te vormittag hatte sich alles w wunderschön angelassen. Was war denn nur seitdem geschehen? Klaudio wich ihren fragenden Blicken aus und mied es sichtlich, ihr Gelegenheit zu geben, mit ihm allein zu sein, obwohl sie Anlässe dazu fast an den Haaren herbei- zusühren suchte. Aber sie konnte und wollte nickt fort, ehe sie ihn nickt wenigstens gefragt hatte. Endlich fand sich ein Borwand dazu, dem er nicht ausweichen konnte. Eines der beiden Windlichter war ausgegangen, und niemand von der Dienerschaft befand sich in der Nähe. Ivonne wollte ins Schloß gehen, um Auftrag zu geben, daß man ein frisches Licht bringe, aber Klaudio batte fick bereits erhoben. „Bleiben Sie. Fräulein Hartstein ick will selbst geben." V Kaum war er fort, erhob sich auch Kitty. „Ich habe vorhin meinen Schal auf der Terrasse oer- geffen . ." Damit huschte sie fort. Sie hotte Klaudio noch vor dem Schlosse em. „Was ist geschehen, Klaudio?" fragte sie ohne sede Einleitung. „Ich war so glücklich heute vormittag, daß Sie endlick lieb und gilt zu Ihrer Mutter waren und nun . . . nun . . ." Sie konnte nicht weiter sprechen vor Erregung. Er sah sie traurig an. „Nun ist die Kluft zwischen uns noch tiefer! Nicht durch meine Schuld, glauben Sie mir, Kitty! Ick hatte den besten, ehrlichsten Willen ..." „Aber nicht das Herz!" brauste sie auf. „Ihnen fehlt die Liebe, die Liebe des Sohnes zu seiner Mutter!" „Ich bin nicht nur meiner Mutter, sondern auch meines Vaters Sohn.' Das legt mir Pflichten auf. Wenn es Geheimnisse gibt um ihn, so habe ich ein Recht, sie zu kennen. Und wenn man mir dies verweigert, so zwingt man mich, sie mit Gewalt aufzudecken. Denn — verstehen Sie mich wohl, Kitty! Ick bin nicht der Mann, der zwischen Schatten leben, unter Gespenstern atmen könnte! Ich muß klar Zehen und frei Atem holen können. Es handelt sich für mich heute nicht darum, ob ich mit meiner DiutLer zum Frieden komme, sondern ob ich überhaupt mit ihr und auf Rotholzen leben kann, ob ich an eigenes Lebensglück überhaupt denken darf. Sie hat mit ihrem Schweigen auf entscheidende Fragen einen neuen Abgrun- vor mir aufgerissen. Ich muß wissen, was auf seinem Grunde ruht, ehe ich — der Liebe gedenke!" Kitty hatte erschrocken zugehört. Ihr Blick suchte im Schein der Torlaterne angstvoll sein Gesicht, das so starr und entschlossen aussah wie nie zuvor. „Aber", sagte sie dann unsicher, „wenn Ihre Mutter Ihnen Aufklärungen über Geheimnisse verweigert, so wird sie sicher Gründe dafür Haden! Wie nun — wenn sie Reden für ein größeres Unglück ansähe als Schweigen?" „Dies wäre unter allen Umständen ein verhängnis voller Irrtum I" .„Wer weiß? Kann man nicht vielleicht gerade erst, wenn man in einen Abgrund hinunterblickt, erkennen, dM er viel, viel tiefer ist als man gedacht hat?" (Fortsetzung solgO