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v^k, so liegt rein Bruno ,u oer Annatime vor, oa« er man mit anderen besser verhandeln könnte. Unseren Feinden gönnen wir diesen Mann, der jedenfalls weiß, was er will. (Heiterkeit u. Zustimmung.) Graf Westarp (kons.): Während draußen die schwersten Kämpfe toben, darf hier nicht an den Grundlagen der Reichs oerfassung gerüttelt werden. Wir sind von einer Vermehrung der Reichsämter nicht gerade erbaut, aber wir stimmen der Vorlage als vorübergehende Kriegsmahnahme zu. Ob die Stellvertretung des Reichskanzlers auch in einer späteren Zeit beizubebalten sein wird, sei der Zukunft überlasten. Graf Posadowsky (Dtsch. Frakt.). Die wichtige politische Frage der Teilung des Reichsamtes des Innern darf nicht in einem Nachtragsetat behandell werden. Wir lehnen diesen daher ab. (Hört, hört!) Man konnte das Reichsamt des Innern auf andere Weise entlasten. Ein besonderes soziales Amt war 'eine Forderung der Sozialpolitik, die vielmehr mit der Wirt schaftspolitik in eine Hand gehört. Durch die immer zahlreicher werdenden geheimen Ausschutzsitzungen gewinnt die Stellung des Reichstages nicht: wenn so weiter regiert wird, dann sinkt Ser Reichstag zu einer Abstimmungsmaschine herab. (Leb. Zustimmung.) Reichsschatzsekretär Graf Rödern: Der Vizekanzler soll Sei den vorbereitenden Verhandlungen der Staatssekretäre nnigend wirken. Abg. Liszt (nl.): Wir wollen eine, der deutschen Eigenart mtsprechende Entwicklung. Redner empfiehlt dann die Ent- ichliebung seiner Partei auf Schaffung eines Wohlfahrts-, Bevölkerung»-, Wohnungs- und SiedlungSamtes. Nach einer längeren Rede des Abg. Stadthagen (U. Soz.) schreitet da» HauS zur Abstimmung und nimmt die Regierungsvorlage mit großer Mehrheit au. Hauptausschuß des Reichstages. Berlin. 5. Oktober. Der Hauptausschuh unterzog heute den Nachtragsetat über die neuen Stellen in der Reichsregierung der zweiten Lesung. Abg. Erzberger (Zentr.) begründete den Antrag, im Reichshaushalt die Stelle des Stellvertreters deS Reichs- kanzlers als mit dem 31. März 1919 wegfallend zu. bezeichnen, mit den Bedenken, die seine Partei gegen die Einsetzung des Vizekanzlers hat; sie wird aber die Stelle jetzt bewilligen mit Rücksicht aus die Lage. Der Zentrumsantrag wird an,«- "°^Abg. Graf Westarp (kons.) führt aus, weite Kreise wünschten, daß das Patentamt beim Reichswirtschaftsamt bleibe, da der Ausbau der Erfindungen eng mit dem Wirt- schaftsleben zusammenbängt und die Gefahr besteht, dah bei einer Angliederung an das Reichsjustizamt formal juristische Erwägungen ausschlaggebend würden. Abg. Graf o. Poia- dowskn (DeutscheFrakt.) spricht sich gegen die vorgeschlagene Teilung des Reichsamtes des Innern aus. Abg. Ledebour M- So,.) hält ein besonderes Amt für Sozialpolitik für not- wendig.chdein Aussprache noch längere Zett fortgegangen, wird unter Ablehnung der sozialdemokratischen Entschließung aus Dreiteilung deS Reichsamt« de« Innern und Zusammen fassung der sozialpolitischen Fragen in einem Reichsarbeitsamt. Lie Vorlage angenommen, sie enthält auch die Abzweigung eines Reichswirtschaftsamtes vorn Reichsamt des Innern. Hinzugefügt wird ein 8 3, der den Reichskanzler ermächtigt, zur vorübergehenden Verstärkung der ordentlichen Betriebs mittel der Reichshauptkaste Schadanweisungen bis zum Be ttage von drei Milliarden Mark auSzugeben. Die nattonal- libeiale Entschließung auf Schaffung eines Reichswohlfabrts- aintes wird abgelehnt, die von der gleichen Partei beantragte Entschließung auf Angliederung deS Bundesamts fürHetmat- wesen an das Rcichsjustizamt wird angenommen. Nun be gann die Besprechung über die Dienstpflicht der Ausländer. Mehrere Redner bririgen Fälle über Einstellungen von Ausländern oder sog. Staatenlosen vor, die sie für ungerecht halten. Solche Fälle seien auch geeignet, die feindlichen Staaten zu Vergeltungsmaßnahmen zu oeranlasten. waS namentlich bei Amerika unangenehme Aussichten eröffne. Regierungs- Vertreter versichern, daß alle Beschwerden nachgeprüft und mtt Wohlwollen behandelt werden. Ls wird folgender Antrag der Abg. Heine (Soz.) und GiesbertS (Zentr.) angenommen: .Frühere Angehörige feindlicher Staaten, die eine frühere andere Staatsangehörigkeit verloren haben, ohne die deutsche zu erwerben, sind vom Heeresdiens! ^»izulasten: die Hilfs« dtenstpflicht dieser Personen wird hie, >ch nicht berührt." Der Ausschuß vertagt sich auf morgen. potiiische Rundschau. Deutsche» Reich. 4- Die Frage der künftigen Stenerrefor« im Reiche beschäftigt begreiflicherweise die Gemüter allerorten. Mit Bezugnahme auf eine Äußerung des württembergischen Finanzministers Dr. v. PistoriuS, wonach die Besteuerung künftig bei der Produktion beginnen solle, wurde an den sächsischen Finanzminister eine Anfrage gerichtet. Der säch sische Finanzminister erklärte, er könne zu der Frage keine Stellung nehmen. Irgendwelche entsprechenden Vorlagen seien ihm von der Reichsregierung nicht «»gegangen, auch kein« entsprechende Anfrage. Sr lehnte im übrigen grund sätzlich jede Abkehr von der jetzigen Wirtschaftsform ab, die sich bewährt habe und der technische Fortschritte und ergiebige Steuerquellen zu verdanken seien. Prioatunter- nehmungen dürsten aus dem Wirtschaftsleben nicht länger als unbedingt nötig auSgeschaltet werden. Im übrigen gab ^r Hoffnung Ausdruck, daß der FriedenSschluß uns k üsnde Entschädigungen für unsere Opfer bringen wrii..' Polen. X Eine grundsätzliche Verständigung über den Regent- fchaftsrat ist nach dem .Kraj" nunmehr erzielt worden. Den RegentschastSrat werden bilden Erzbischof Kakowski, Fürst ZdziSlaw Lubomirski, Graf Josef Ostrowski. Als Minister werden fungieren: Fürst Alexander Druckt Lubecki, Graf Ronikier, Lempicki, Ludwig Gorski, die Pro fessoren Mikulowski, Pomorski, Kowalski, Parcrewski, General Rotworoski. Bei den Ministern ist eine Änderung vielleicht noch möglich. Die amtliche Bekanntgabe erfolgt wahrschein lich in der kommenden Woche. Rußland. X Im Vordergrund des Interesses steht der Kau,Pf Mereu-kiS um die Macht. Der Diktator denkt nicht daran, sich vor der demokratischen Konferenz zu beugen. Er unterhandelt allen Konferenzberatungen trotzend mtt den Moskauer Kadettenpolitikern wegen der Reorganisation deS Kabinetts, von dem fast sämtliche Mitglieder ihre Entlastung eingereicht haben. Bor der entscheidenden Ab stimmung hielt Kerenski noch einmal eine Rede, in der er die Gefahren schilderte, die eilt ausschließlich sozialistisches Ministerium für die innere und äußere Politik Rußlands mit sich bringen würde. Er erklärte, daß nur eine Koali tionsregierung das Land retten könne, und fügte hinzu, daß er, wenn sine andere Entscheidung getroffen werden sollte, sich dieser unterwerfen wolle, dann aber seine Ent lassung geben würde, um die Regierungskrise nicht zu verlängern. — In der Nachtsitzung beschloß die Konferenz die Bildung eines Vorparlaments, als beratende Körper schaft, das alle Fragen der auswärtigen Politik prüfen soll. Ls wird aus 23l Abgeordneten bestehen. Kraakretch. X In der Kammer fand wieder einmal eine umfang reiche Gpionagedebatte statt, in deren Verlauf h ein ^Brief an den jetzigen Ministerpräsidenten Painlevo ver lesen wurde, in dem der ehemalige Minister deS Innern Maloy beschuldigt wird, seit drei Jahren Deutschland alle Geheimnisse ausgeliefert zu haben; er habe in daS Kriegs- komitee eintreten wollen, um der deutschen Armeeleitung den Plan deS Angriffs auf den Chemin-des-DameS zu liefern. Der Brief enthält noch andere Ungeheuerlichkeiten und gab Anlaß zu stürmischen Debatten. Nach einer langen Verteidigungsrede Maloys wnrd- mit 350 gegen 2 Stimmen eine Tagesordnung angenommen, die der Re gierung daS Vertrauen auskpricht Italic». X Wie aus vatikanischen Kreisen berichtet wird, arbeitet -er Papst für die Fortsetzung des Friedenswerkes. ES heißt, er habe der Entente in aller Form seine Vermitt lung angeboten und erwarte nun die Antwort. — An den Besprechungen, die im Vatikan in der vergangenen Woche unter dem Vorsitz des Papstes über die durch die Note der Mittelmächte geschaffene Lage abgehalten wurden, haben Kardinal-StaatSsekretär Gasparri, der frühere Nuntius in München, Kardinal Frühwirt, Kardinal Conte Scapinelli, der frühere Kardinal-Staatssekretär Merry del Val und der Sekretär Gasparris, TedeSci, teil genommen. S»M»IWWII!IW Es gibt nur einen Erfolg: dm 6 n d erfolg! M!!M»!VVUWMWUWWW ie siebente Kriegsanleihe soll ihn besiegeln. Nur nicht nach lassen, nicht mürbe werben in letzter Stunde? — Keinem deutschen Krieger wird es einfallen, plötzlich im entscheidenden Sturmangriff zurückzubleiben Ebenso wenig darf jetzt zu Hause auch nur ein einziger mit seinem Gelde fehlen. Mit der siebenten Kriegsanleihe muß der Sieg im Wirifchaftskampf erfochten werden! Dann ist der Krieg gewonnen! Darum zeichne! Aus In- und Ausland. „ 7 Berlin, 5. Oki. Der Kaiser bat auf daS Begrüßungs telegramm der Kurländer mit einem Telegramm geantwortet, in dem er seine Wünsche für das Aufblühen Kurlands zum Ausdruck bringt. Berlin, b. Ost. Der Kultusminister bat die Regierungen angewiesen, die neuen Kriegsteuerungsrulagen für die Dolksschullehrer und -lehrerinnen schleunigst zur Auszahlung zu dringen. Berlin, S. Okt. Wie in varlamentarischen Kreisen ver lautet, wird der Reichskanzler morgen den elsaß-lothringischen Abgeordneten die Frage über die zukünftige politische Ge staltung der Reichslande beantworten. Die Antwort wird in einer besonderen Zusammenkunft erfolgen. Haag, 6. Ott. Im Gegensatz zur .Time«' erklärt die .Westminster Gazette" ihre volle Zustimmung zur Rede de« Grafen Czernin, die geeignet sei, einer künftigen inter- nationalen Verfassung als Grundlage zu dienen. Kopenhagen, 8. Ott. Die japanische Regierung hat so eben ein Verbot erlassen, Schiffe in japanischem Besitz zu ver kaufen, oder Schiffe, Lie sich zurzeit auf japanischen Werften im Bau befinden, an ihre ausländischen Besteller abzuliefern. DaS Verbot trifft in erster Linie England. Kopenhaae«, 8. Okt. Nach Petersburger Meldungen ist Generalmajor MurasjewSki »um Generalstabschef ernannt worden. Rotterdam, 8. Ott. Venizelos, der bis jetzt sowokl Mi nisterpräsident als Kriegsminister war, bat sich entschlossen, das Kriegsminifterportefeuille niederzulegen. Er hat es dem General Danglis angeboten. Rotterdam, 8. Ott. Nack verschiedenen amerikanischen Berichten soll demnächst eine Konferenz der südamerika nischen Staaten stattfinden, die zur Errichtung einer süd- amerikanischen Union führen soll. Stockholm, 8. Ott. Nach Pariser Meldungen erklärte in der Kammer der Sozialist Jobert, Präsident Poincar« sei die hohe Persönlichkeit, die Bol» Pascha empfohlen und für ihn die Ver«ntw»rt»ng übernommen habe. Stockholm, 8. Ott. Die schwedische Post aus Washing ton ist von den englischen Behörden in Halifax in Neu-Schott- land zurückgebalten und beschlagnahmt worden. Stockholm, 6. Ott. Nach einer Meldung des „Utto Rossij" ist Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, der sich bisher auf seinen Gütern im Kaukasus aufhielt, verschwunden. Die von der Regierung sofort angestellten Ermittelungen sind er gebnislos verlaufen, es ist den Behörden nicht möglich, den Aufenthaltsort des Großfürsten ausfindig zu machen. Es wird angenommen, daß sich der frühere Oberbefehlshaber in Finn land verborgen hält. Stockholm, 8. Ott. Nach den Erklärungen hiesiger russischer Sozialisten ist die Frage nach dem Rücktritt Kerenskis in den Vordergrund getreten. Damit würde die russische Revo lution den toten Punkt überwinden. Stockholm» 8. Ott. Die drei skandinavischen Regierungen beabsichtigen, wegen der ZwangsauShebungen von Skandinaviern in Amerika eine Protestnote nach Washington zu sendest. Vie Landfrau im Kriege. Von Gräfin Schwerin-Löwitz. Die Kriegserklärung war erfolgt: unsere Männer, Söhne und Brüder eilten zur Fahne! Wer diesen denk würdigen Augenblick auf dem Lande milerlebt hat, wird ihn nie vergessen. Es war, als erlebte man wieder den histo rischen Augenblick der Freiheitskriege, als König Friedrich Wilhelm Ul. rief und alle, alle kamen! Aber ste kamen auch wirlich alle, da war keiner, der nicht bereit war, sein Leben zur Verteidigung unserer gerechten Suche einzusetzen. Damit war aber auch das Land seiner besten Arbeits kräfte beraubt, und mit einem Schlage sahen sich unsere Landfrauen vor die schwere Aufgabe gestellt, nicht bloß Hü lerm des Herdes, sondern auch Hüterin der eigenen Scholle zu werden! Diese Erkenntnis wirkte jedoch nicht nieder schmetternd, sondern geradezu begeisternd auf unsere Frauen. Denn es ist für uns Frauen in solch erschütternden, welt historischen Augenblicken nie leicht gewesen und jetzt erst recht nicht, zu sehen, wie unsere Männer selbstverständlich dem Vaterlande dienen, alles für dasselbe opfern durften, während wir Frauen abseits standen und unsere Dienste dem Vaterlande nur mittelbar weihen konnten. Tas Bild har sich aber seit August 19l4 mehr und mehr zu unseren Gunsten gewandt. Die weitumfassende Einberufung aller Wehrpflichtigen ließ für die Frauen keine Wahl mehr: sie mußten an die Stelle des Mannes treten. Die Gutsfrau, indem sie die Leitung der Wirtschaft m die Hand nahm, die Bauersfrau, indem sie oft selbst mit Hand an den Pflug legen mußte. Wohl haben unsere Gutsfrauen Großes als Wirtschaftsleiterinnen geleistet, jedoch bewun dernswerter noch sind die Leistungen der Bauersfrau gewesen, die bald genötigt war, selbst schweren Schrittes hinter dew Pflug einherzugehen, und von der man sagen kann, daß sie im Schweiße ihres Angesichts ihr tägliches Brot sich und anderen verdiene. Von morgens drei Uhr auf den Beinen, das Vieh gefüttert, dann heraus zur Ernte, die Garden ge bunden, daß Korn aufgeladen, dazwischen nach den Kindern gesehen, das Mittageflen beschickt, die Kühe gemolken und das Kleinvieh besorgt! Kein Augenblick der Erholung ist ihr gegönnt. Denn sie ist es ja nur allein, die für das ganze aufzukommen hat. In günstigen Fällen steht ihr vielleicht ein alter Vater oder für das Haus manchmal eine alte Mutter zur Seite. Der Alte mäht das Korn und be sorgt die Stadtfuhren. Oder die alte Mutter beschickt Haus und Kinder und sucht die junge Magd anzulernen. Denn besonders in den beiden letzten Kriegsjahren waren es ja meist nur noch Kinder, die sich zu dieser Arbeit einfanden, während die größeren Mädchen nach den Munitionsfabriken drängten, wo ein höherer Lohn ihnen winkte! Aber die Hauvtlaft ruht doch auf der Bauersfrau oder Wirtschaft führenden Landfrau, Was Wunder, daß, als der Krieg anfing, sich in die Länge zu ziehen, der Mut dieser Frauen manchmal zu sinken drohte, daß ste anfingen mit ernster Sorge in die Zukunft zu blicken. Aber da genügte doch bald ein kurzer Hinweis auf die so viel größeren Nöte und Leiden unserer Männer und auch unserer Mitschwestern z. B. in dem vom Feinde ver wüsteten und besetzten Ostpreußen, um die alte Widerstands kraft herzustellen. Was waren alle unsere Sorgen gegen über den Leiden, welche die armen Bewohner dort haben durchmachen müssen! Von der eigenen Scholle vertrieben, hinter ihnen die brennenden Gehöfte, dezimierte Herden, um Hab und Gut gebracht — alte Männer getötet oder als Geiseln verschleppt, Frauen und Kinder geschändet und miß handelt — die ostpreußische Landfrau stand vor den Trümmern ihrer Habe, als durch die masurischen Befrei ungsschlachten unseres großen Generalfeldmarschalls von Hindenburg und seines genialen Ratgebers Ludendorff Ostpreußen aus Feindeshand wieder befreit wurde, Und die ostpreußische Frau wußte sich doch bald für ihre helden mütige Wiederbefreiung dankbar zu erweisen. In noch rauchenden Trümmerstätten nahm sie sogleich ihre Arbeit wieder auf und ergriff dankbar die ihr dargrbolene Hilfe, und heute sehen wir in Ostpreußen diejenige Provinz, die sich in allen opferfreudigen Kriegsleistungen, bei der Hinden- burgspende, bei der Aufnahme der leidenden Jndustrie- kinder am meisten hervortut. Wir in den verschonten Ge bieten können ja nicht dankbar genug sein, durch das heldenmütige Ausharren unserer unvergleichlichen Kämpfer im Vesten und das siegreiche Vordringen unserer Armeen im Osten unser Land vor allen Verwüstungen des Krieges bewahrt und uns nur so in den Stand gesetzt zu sehen, unsern Pflichten der Versorgung von Heer und Volk nach kommen zu können. Kam doch bei der völligen Abschneidung aller Zu fuhren aus dem Auslande bald alles darauf an, die Produktion des Landes auf ihrer Höhe zu erhalten, öder, wo irgend möglich, zu mehren, Nun galt es, zu beweisen, daß, während unsere tapferen, todesmutigen Heldenscharen für ihr Vaterland kämpfen und bluten, wir Daheim gebliebenen auch den Kampf um unser wirtschaftliches Durchhalten erfolgreich zu führen fähig leien. In welchem Grade es der -deutschen Frau gelungen ist, unsern wirt schaftlichen Sieg erringen zu helfen, darüber wird die Geschichte einstens das Urteil fällen. Uns Frauen hat aber jedenfalls das Bewußtsein getaner Pflichterfüllung gestählt, der Gedanke, getan zu haben, was wir konnten, um das Vertrauen der todesmutigen Kämpfer draußen in Feindes land nicht zu enttäuschen, ihnen auf deutschem Boden wach sen zu lassen, was sie als Kampfmittel zum Niederringe« des Feindes und zum deutschen Endsiege brauchen: das tägliche Brot und die deutsche Kartoffel. Die Kartoffel ist ja zu einem politischen Moment erster Größe geworden. Unsere Landfrau darf sich getrost sagen, daß an der Stelle, wo sie steht,' sie mit die Mittel schafft und erhält, deutschen Sieg zu erringen. Gewiß eine Sachs von gewaltige« und heiliger Verantwortung!