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Also geht mit uns — den letzten, schwersten Rest des Leidensweges, den'wir noch zu wandeln haben. Beweist — beweist uns, daß euer Herz noch immer bei uns ist. Ihr könnt's: indem ihr gebt, immer und immer wieder gebt! Liebesgabenpakete verlangen wir nicht mehr von euch. Das war einmal — als ihr daheim noch Ueberfluß hattet. So etwas könnt ihr nicht mehr geben, — wir wissen's. Aber Geld — das habt ihr. Ihr verdient — gar man cher unter euch überreich, dieweil wir seit drei Jahren auf Kommißlöhnung stehen. Ihr könnt auf die hohe Kante legen, indeß unser Erspartes zusammenschmolz. Ihr habt Boden unter den Füßen, indes wir über'm Abgrund hangen. Gebt — ihr könnt's, und so müßt ihr! Laßt uns tauschen. Gebt uns euer Geld — und nehmt unseren Glauben! . Unseren wilden, knorrigen, opferstolzen Glauben an den Lieg, der um so härter und heiliger ist in uns, je näher wir dem Feinde, dem Tode stehen. Könntet ihr eure Kämpfer sehen, wie sie Hinausstarren in Graus und Nacht, Herz und Ange nur auf das Ziel gerichtet: den Frieden durch den Lieg! Wir w'sfen, er muß kommen, er ist nah, er ist schon da — wir wissen's und setzen unser alles daran. Gebt, wie wir geben — und nehmt, wie wir nehmen wollen: Glauben um Geld — Geld um Glauben! / Klus Stack unä Lanci. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 4. Oktober. — Kanonier Franz Maul aus Weis- lropp wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klosse ausgezeichnet. Unßlücksfoll. Beim Obstpflücker, in seinem Grundstück fiel der auch außerhalb Wilsdruffs weit be kannte Tanzlehrer Hugo Broschmann so unglücklich von der Leiter, daß er an den erhaltenen inneren Verletzungen bald darauf verstarb. — Ehrenkreuze. An Stiftungen für tzhrenkreuze find bisher von 66 Stiftern Beträge eingegangen, deren Namen im „Wilsdruffer Tageblatt" veröffentlicht wurden. Es find weiter für diesen Zweck eingegangen: 67. Herr Prioatus Emil Beger 25 Mk. 68. Herr Gerichtsassessor Hänel 25 Mk. — Di- Kindersammlung für die Hindendurgspende hat in unserer Bürgerschule den erfreulichen Betrag von 92 Mark erbracht. — Aus dem Theaterbür» des Dresdner Schau spiel-Instituts wird berichtet, daß die Direktion eine Anzahl litterarisch wertvoller Bühnenwerke für Wilsdruff im Laufe der nächsten Zeit zur Aufführung gelangen lassen will, wenn sich die Beteiligung am Abonnement als ge nügend erweist. Genannt werden Stücke wie: .Heimat" von Sudermann, „Alt Heidelberg" von Meyer-Förster „Huiarenblut" von Karl Friedrichs u. a. m. Jedenfalls bemüht sich Herr Direktor Haupt in jeder Weise, durch Aufführung gut einstudierter Bühnenwerke von gutem Ruf sich hier einen Gönner- und Freundeskreis zu erwerben. Wir wünschen ihm bestes . Gelingen. — Line Verfügung über Arbeits- UN- Stellen vermittlung ist in Nr. 230 der sächsischen Ltaatszeitung veröffentlicht. — Ein freier Herr auf einer freien Scholle war und ist der deutsche Bauer. Das war sein Ziel, sein Stolz und sein Glück. Und diesem Glück droht Gefahr. Feinde ringsum bedrohen den deutschen Boden. Deutschlands Heldensöhne kämpfen, mit ungleichlichem Mut um die Frei heit des Vaterlandes, stehen da draußen gegen eine Welt von Feinden! Die deutsche Freiheit ist in Gefahr. Das ganze deutsche Volk aber muß sie sich erhalten. Immer wieder muß sich der deutsche Bauer vor Augen führen, welch hohe uneinbringbare Güter schon geopfert worden sind, muß er einsehen, daß sie nicht umsonst dargrbracht sein dürfen. Es gilt die Freiheit! Darum weiterkämpfen und wcitergeben! Deutscher Bauer zeichne Kriegs- anleihe! — Taubenheim. Line recht wohlgelungene Vor feier zum Geburtstage des Generalfeldmarschalls Hindenburg wurde am vorigen Lonntag im hiesigen Gasthofe abaehallen. In einem von Kindergesängen und Deklamationen um rahmten Vortrag schilderte Herr Kantor Seidel in begeisterten Worten das Werden, Leben und Wirken des großen Alarmes. Lin Knaben- und ein Mäbchenreigen wurde recht beifällig ausgenommen. Dankesworte, verbunden mit der Aufforderung zur reichlichen Zeichnung der siebenten Kriegsanleihe, richtete am Lchlusse Herr Pfarrer Hcubel an die zahlreiche Festversammlung. Wark konnten der „Hindeaburg- gabe" beigestenert werden. — Dresden. Line aufsehenerregende Verhaftung meldet der Polizeibericht. In der Nacht zum 2s. August dieses Jahres wurden dem Gutsbesitzer Jähmgen in Hässlich von Linbrechern zwei wertvolle Jagdgewehre, ein Kästchen Munition, ein Iagdanzug. ferner zwei Betten, ein großer Posten Wäsche, zwei paar neue Schuhe, Kleider und acht Brote gestohlen. Die Einbrecher drangen auf einer Leiter ins erste Stockwerk ein und entkamen unbemerkt. Am s j. September erschien nachts ein vermummter mit völlig schwarz gefärbtem Gesicht in dem Hause der 7 sjährigen Holzhändlerswitwe Neubert in HLselich. Er er zwang sich durch ein Fenster Linlaß in die Lchlafkammer der zu Tode erschrockenen Greisin und verlangte von ihr mit vorgehaltenem Revolver die Herausgabe ihres Geldes. Die N. hatte etwa 8000 Mk. zu Hause liegen. In der Nacht zum s4- September unternahm der Häselicher Räuber abermals einen Beutezug. Diesmal erlangte er bei dem Wirtschaftsbesitzer Maile in Mühlbach bei Hässlich SOS Mk. Der Weg, den der Einbrecher nahm, ging wieder durchs Fenster des ersten Stockwerks. Line Woche später wählte der Unbekannte, dessen Taten die ganze Gegend in Auf regung versetzt hatte, wieder Hässlich selbst zum Schau plätze seiner Tätigkeit. Ls fiel ihm ein Geldschränkchen mit j3O2 Mk. Bargeld, acht Sparkassenbüchern mit zu sammen 3400 Mk. Linlage und ein Wertpapier über sOOO Mk. in die Hände. Jetzt ist es gelungen, die Frau eines angesehenen Sägewerksbsfitzers und einen 20jährigen Wirtschaftsgehilfen, mit dem sie ein Liebesverhältnis unter hielt, als Einbrecher festzunehmen. Die Frau halte die Pläne zu dessen zahlreichen Beutezügen ausgehsckt. Die Sägewerksbesitzerin und ihr Freund wurden verhaftet und dem Amtsgerichtsbezirk Pirna zugeführt. Als die beiden am Sonnabend mit dem Zuge abtransportiert werden sollten, war ganz Häselich auf dem Bahnhof versammelt, und die Beamten mußten die verhafteten »or den tätlichen Angriffen der erregten Bevölkerung schützen. — Bautzen. (Ueberschuß im Stadisäckel.) Ein tberous günstiger städtischer Kafsenabschluß für das Jahr sYlS wurde hier erzielt. Während im Haushaltplan «in Anschuß von SOOOO Mk. vorgesehen war, ergab sich ein Ueberschuß von s 50 000 Mk. — MRgeln. Täglich kann man jetzt auf dem Bahn hof bei Ankunft des Abendzuges von Geising zahlreiche Frauen und Kinder beobachten, die mit „Hucken" voll trockenen Kiefern- und Fichtenzapfen aus dsn Wäldern des oberen Müglitztales heimkehren und den wertvollen Heiz stoff auf Handwagen umladen. Diese vernünftige Samm lung ist sehr zu begrüßen und wird namentich der ärmeren Bevölkerung in diesem Winter noch sehr zustatten kommen. Eine kleine Menge dieser Zapfen brennt folange und heizt so kräftig, daß man sich damit schon eine hübsche Mahlzeit kochen kann. Also auf zur Zapfensammlung in unsere Wälder! Die heutige Nummer »msatzt 4 Seite« Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in WW-ryA. Verantwortlich für die Sckristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtwr, M den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. sürWilsdruffu. Umyeg. Sonnabendabend 8Ahr MMts-PechMW. Um zahlreichen Besuch bitter Der Vorsteher. MGenGor und „Liellertalel". Hente Freitag Uebnng. Damen 8 Uhr, Herren '/zO Uhr. 4 starke Merke 2 Belgier, 2 langschw. Dänen, 2 mittlere, auch einzeln zu ver kaufen. Schumann, Dres den, Heinrichstr. 9. 2»?, «W- Tuchschuh-Kursus, -mo »1 Jeds Frau und jedes Fräulein kann sich ihren Bedarf an Schuhen und Pantoffeln selbst «nfertigen. Kursus 3 Mk. Stoffreste und Nähzeug mitbringen. Beginn: Montag nachmittag /s 5 Uhr im „Goldenen Löwen". Probeschuh und Näheres in der Geschäftsst. d. Wüsdr. T. FttchtttzmzeWsse Stück 40 Pfennig noch vorrätig in der 8elA«MsstrUe ck. Tageblätter. klekiro-Molor 5 Pferdestärken^ gegen entsprechende Vergütung für längere Zeit zu leihen, ev. gegen 3pferdigen in leihweisen Aus tausch gesucht. Gefl. Angebote unter 2884 an die Geschäftsstelle des „Wilsdruffer Tageblattes" erbeten. Kaiser- und Volksdank Weihnachtsgabe 1917 : für die Sachsen an der Front. : Opfertag 6. und 7. Oktober 1917. Für 2. MIM 1818 suche Lasedlk.Hstüe kkerüejuazen. ZNlllMWM Stellenvermittler Wilsdruff, Markt 10. Fernsprecher 512. 3, Kohlensaures trifft in den nächsten Tagen ein. Bestellungen nimmt ent ¬ legen r, Louis Seidel, Wilsdruff. Ein starker LsbL Läufer ist zu verkaufen. 47 Klipphausen Nr. 20. GMis „GMmr Löwe", Wilsdruff. Gastspiel des Dresdner Schauspiel-Instituts Sonntag de« 7. Oktober 1017 Novität! Das Extemporale. No-E! Schwank in 3 Akten von Hans Sturm und Moritz Färber. Anfang 71/2 Uhr. Preise der Plätze: Ende 10 Ahr. Sperrsitz 1,50 Mk. 1. Pletz 1,00 Mk. 2. Platz 6V Pfg. Im Vorverkauf 50, 80 und 125 Pfg. Nachmittags große Kinder-Vorstellung. Sneewittchen und die 7 Zwerge. Märchen in 7 Bildern von E. A. Görner. Anfang 3^2 Uhr. Preise der Platze: Ende 5^ Uhr. Sperrsitz 50 Pfg. 1. Platz 30 Pfg. 2. Platz 15 Pfg. re Es ladet höflichst ein Die Direktion. Kefselsdorf. LebensmittelVerteilung. Freitag de« S. Oktober: Heringe, 1 Stück für 42 Pfg. 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