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such gegeben werten. — Wie wir noch erfahren, hat der Festabend einen Ertrag von 300 Mk 2 s)fg. erbracht, der nach Abzug der natürlich nicht ganz zu vermeidenden Kosten zusammen mit einer Kollekte von 22 Wik. uud der Spende der Stadt von 150 Mark der „Hindenburggabe" zuge führt wird. — Tagesordnung für die gemeinschaftliche Sitzung des Stadtrats und der Stadtverordneten am Donners tag den 4. Oktober 1917 abends 6 Uhr: I. Eingänge. 2. Umbau der alten Schule. 3. Bauliche Veränderungen im Rathause. 4. Spenden: a. für Säuglings- und Klein kinderschutz, b. für Kaiser- und Volksdank. 5. Ankauf eines Bildes für die Gewerbekammer. 6. Kauf der Wätzelschen Mühle. 7. Erhöhung der Löhne des Personals der Volksküche. 8. Erhöhung der Löhne der städtischen Arbeiter und Arbeiterinnen. 9. Verschiedenes. — lieber die Zahl der während des Krieges völlig erloschenen oder zum Stillstände gekommenen Buch druckereien enthält die neueste Statistik des Tarifamtes für Deutschlands Buchdrucker recht bemerkenswerte, all gemein interessierende Angaben. Demnach sind in Sachsen 36 Buchdruckereien völlig erloschen und 86 zum Stillstand gekommen. — Die sächsischen Lotterielisten erscheinen des Papiermangels wegen in sämtlichen sächsischen Zeitungen nicht mehr. — Wie gehamstert wird! Auf zwei kleinen Bahn stationen in der Nähe von Dresden find von zwei Flur schützen innerhalb weniger Stunden mehrere hundert Stück Butter, soundsoviel Zentner Vbst und Kartoffeln u. a. m. mit Beschlag belegt worden. Die Regierung ist mit Maßnahmen beschäftigt, die der Hamsterei ein Ende machen sollen. — Ein Riesenerfolg! Die Zeichnungen für die neue Kriegsanleihe berechtigen zu der Hoffnung, daß die „heldenanleihe" ein Riesenerfolg werden wird. Besonders die Zahl der kleinen Zeichner ist wieder außerordentlich groß. Bis Sonnabend abend wurden die bisherigen Zeichnungen bereits auf über 7 Milliarden Mark geschätzt. — Keffelsdorf. Am Abend des 30. September fand hier im Oberen Gasthofe eine zweite Einwohneroersamm lung statt, nachdem die erste vor mehreren Monaten schon abgehalten worden war. Der Einberufer derselben, Herr Gemeindevorstand Irrgang, berichtete zunächst ausführlich über die diesjährige Kartoffelversorgung. Die diesbezüglichen Verordnungen wurden eingehend besprochen; vor allem wur den die Herren Landwirte, ohne natürlich die Freizügigkeit der Kartoffelkarte anzugreifen, darauf aufmerksam gemacht, daß die Gemeinde Kesselsdorf zur Versorgung der Städte Dresden und Meißen mit verpflichtet ist, und daß sie da her gut tun, neben der Belieferung der hiesigen Einwohner schaft in erster Reihe Kartoffeln nur abzugeben an Ein wohner der obengenannten Städte, zumal anderweitig ge lieferte Kartoffeln auf das Lieferungssoll des Bezirks lKessels- dorf hat bis Weihnachten 2200 Zentner aufzubringen) nicht mit angerechnet würden. Die Einwohner, die nicht Selbstversorger sind, sollen ihren Bedarf bei den Erzeugern möglichst bis b. Oktober anmelden, damit diese leichter über sehen können, was an Kartoffeln nach auswärts abgegeben werden kann. Den ärmeren Einwohnern, insbesondere den Invaliden und Kriegerwitwen, sollen, soweit sie nicht im stande sind, den Preis für die jetzt erhältlichen 2 Zentner Kartoffeln (ein Zentner kostet einschließlich der gesetzlichen Schnelligkeitsprämie 7 Mark) auf einmal aufzubringen, auf Antrag Vorschüsse aus der Gemeindekasse gewährt werden. Daraufhin sprach Herr Kirchschullehrer Fichtner von hier in längeren Ausführungen über die 7. Kriegsanleihe. An der Hand zahlenmäßiger Unterlagen wies er darauf hin, daß unsere Kriegsanleihen durch die Milliardenwerte des Reiches vollständig sichergesteüt sind und sie somit für jeden Zeichner nicht nur ein gutes, sondern auch ein sicheres Ge schäft bedeuten, zum andern sprach er in eindringlichen Worten davon, daß für jeden Deutschen, der einen starken deutschen Frieden will und der nur irgendwie in der Lage dazu ist, es heilige Pflicht sei, durch Mitzeichnen der 7. Knegs- leihe dem Reiche die Mittel zur Verfügung zu stellen, deren es zur Fortführung des Krieges bis zum siegreichen Ende bedarf. Nachdem Herr Gemeindevorstand Irrgang noch einige Mitteilungen gemacht hatte betreffs der örtlichen Be kanntmachungen durch das Wilsdruffer Tageblatt, der Kohlen- und Holzoersorgung des Ortes, der durchgehenden Geschäftszeit im Gemeindeamt am Sonnabend und an Tagen vor Festen, der unentgeltlichen Aufbewahrung von Wertpapieren (Kriegsanleihe usw.) im Gemeindegeldschrank und betreffs des Vereins Heimatdank fand die gutbesuchte Versammlung ihren Abschluß. — Sora (Bibelfest.) Am vergangenen Sonntag beging die Meißner Zweigbibelgesellschaft m der Kirche zu Sora ihr diesjähriges Jahresfest, begünstigt vom schönsten Herbstwetter und mit guter Beteiligung pon nah und fern. Der Festgottesdienst war ausgeschmückt mit einer reich ausgestalteten Liturgie und brachte die sonst so selten ge sungenen Lutherlieder in reicher Auswahl zu Gehör. Die Festpredigt, gehalten von Herrn Pfarrer Helbig-Gröbern, be handelte den Text: Moses 8, V. II—12 mit dem Thema: Land, Land, Land, höre des Herrn Wort: Kottes Wort ist Lebensbrot, Wer's verschmäht, den droht der Tod, Deck' dich ein, zur Zeit der Not! Nach dieser Predigt, die den Hunger nach Gottes Wort von neuem wecken, aber auch in rechter Weise stillen konnte, sprach der Vorsitzende der Meißner Zweigbibelgesellschaft, Herr Pastor Schröder-Meißen, den Dank für die festliche Ver anstaltung aus und beleuchtete das Gotteswort: Gottes Wort bleibt in Ewigkeit. Mit Luthers eindringlichen Worten über das teure Gotteswort wurden die Zuhörer gemahnt, rechte Bibelchristen zu sein. Die Kollekte zum Besten der Sächsischen Hauptbibelgescüschaft ergab den Betrag von 112 Mark. Als schönsten Ertrag möge aber diese festliche Veranstaltung mitten in Kriegsnot und an gesichts der Reformationsjubelfrier das heutige Luther gelöbnis befestigt haben: Das Wort sie sollen lassen stahn! — Unkersdorf. Unter großer Anteilnahme wurde in der Parochie Unkersdorf mit Steinbach uud Roitzsch am vergangenen Sonntag zur Vorfeier von Hindenburgs 70. Ge burtstage im Kirchdorfe eine Hindenburg-Eiche gepflanzt. Der Festplatz war von fleißigen Händen schön osrgerichtet nnd geschmückt, worden. Eine weitere patriotische Feier vereinte die Gemeinde abends im Ortsgasthofe. Festliche Ansprachen, Deklamationen, musikalische Vorträge sorgten für die rechte Fcststimmnng, die sich auch in dem reichen Ertrag von 55 Mark für die Hindenburg-Spende kund gab. — Morbach. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereig nete sich in Marbach bei Nossen. Beim Einfahren von Kartoffeln kam der Gutsbesitzer Louis Voigtländer wahr scheinlich durch die Schuld eines bei ihm bediensteten Ge fangenen unter den vollbeladenen Wagen zu liegen und wurde überfahren. Der Bedauernswerte hat schwere Bein- und Armbrüche davongetragen. — Oppach. (Tödlich verunglückt) ist hier der Wirt schaftsbesitzer Wilhelm Wenzel. Beim Einfahren geriet er unter die Kartoffelausgrabemaschine und erlitt schwere innere Verletzungen, denen er zunächst keine Bedeutung beilegte. Als er nach kurzer Zeit von einer Ohnmacht befallen wurde, brachte man ihn ins Bautzner Krankenhaus, wo der im besten Mannesalter stehende Landwirt bald darauf starb. — Mulda. (Mord und Selbstmord). Vorgestern Mor gen wurde der Gutspächter W. und sein 5 jähriger Sohn tot in ihrem Schlafzimmer aufgefunden. Der Arzt stellte fest, daß das Kind durch Erdrosseln getötet und daß bereits Totenstarre eingetreten war, während der Vater sich durch Schnitte in den linken Arm, die die großen Adern eröffnet hatte, ums Leben gebracht hatte. Das Rasiermesser, mit dem W. den Selbstmord verübt hat, hatte er noch in der Hand. In einem kurz vor der Tat geschriebenen Brief gibt W. an, daß er die Tat aus Verzweiflung über seine mißliche wirtschaftliche Lage begehe. Verlustliste Nr. 447 »er Königlich Sächsischen Armee ausgegeben am 26. September 1917. Adler, Paul, Wilsdruff — l. v., b. d. Tr Bennack, Oswald, Röhrsdorf — verw. Hempel, Oswin, Obgfr., Mohorn — schw. v. Leonhardt, Rudolf, GefO, Unkersdorf — l. v, b. d. Tr. Leuschner, Alfred (Kranktr), Wilsdruff — I. v. Mießboch, Kurt, Grumbach — schw. v. Müller, Paul, Klipphausen — l. v. Pätzig, Otto, Klipphausen — l. v, Plennack, Richard, Röhrsdorf — vermißt. Büheitel, Walter, Sees., Wilsdruff — kriegsgef. i. England. Gast, Ernst, Gefr. d. R., Taubenheim — schw. v. Gehre, Otto, Utffz. d. S. II — Wilsdruff — l. v. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seite« Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in MttM. Verantwortlich für die Sckristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, Mr den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Walt-SM-Knin für DMA! 8^ NHe»." ! Schulbeginn Dienstag de« 23. Oktober 1917 Sonnabend den 13. Oktober 1917 abends 8 Uhr vormittags 10^ Uhr. — Leider sind für diesen Winter Versammlung alle Plätze besetzt.vr. Horst Höser, Direktor. bei Mitglied Paul Pätzold, Restaurant „Transvaalburen". Tagesordnung: Beschlußfassung über Gesamt-Abschluß. Verschiedenes. 44 Vollzähliges Erscheinen dringend erwünscht. Der Vorstand. MamMM Me zu Ireikrz. Beginn des Wintersemesters Dientag den 24. Oktober vormittag 11. Uhr. Anmeldungen baldigst erbeten, rin Prof. vr». Kohlschmidt. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!I!!IIII!IIIIIIIIIIIIIIIIII!IIIIII!!IIIIII!!IIIII!I MM «MM«! können in großer Anzahl in Betrieben der Heeresverwaltung Beschäftigung finden. Meldungen von Arbeitslosen nehmen entgegen die Hilfsdienst-Meldestelle und die Frauen- Meldestelle in Meisten, im Nathause. Oldenburger unMesermarsch Milch unüLuchtvieft verkauf. Von Montag de« 8. Ok tober 1917 ab stellen wir einen großen Posten pa. hochtragender und abgekalbter WabZuchtkühe svwie eine Anzahl erstklassiger, deckfähiger Zuchtbullen (alles Herdbuchtiere) im Alter von sechs Monaten bis iVr Jahren bei uns zum Verkauf. 32 Meißen, Max Kiesel. 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