Volltext Seite (XML)
Lrzeugerhöchst- Großhandels ¬ Aleinhandels- preis für höchstpreis für böchstpreis für 1 Zentner 1 Zentner I Pfund vom I. 3. 19l« Vis 50. 4 1918 40,00 Mk.« 43,20 Mk. 53 pftz. spärer 45,00 „ 46,80 „ 57 „ c) für leichter: Mare bis 31. 12. 1917 20,00 . 21,60 „ 26 „ später 25,00 . 27,00 „ 31 „ 20. „ rote Rüben (Rote Beete) bis 31. 10. 1917 10,00 „ 11,20 „ 14 „ , vom 1.11. 1917 bis 31. 12. 1917 12,00 „ 13,40 „ 16 „ später 14,00 „ 15,70 „ l- „ 2s. ., Schwarzwurzeln bis 31. 12. 1917 44,00 „ 45,80 „ 56 „ später 55,00 „ 57,20 „ 69 „ Sa«tzwiebeln bis zum Gewicht von 3 Gramm fallen nicht unter diese Höchstpreise. Die Preise zelten für gesunde marktfähige Handelsware; in den Lrzeuaerhöchst- preisen sind die Aasten der Beförderung zur nächsten Verladestelle und der Verladung in den Bahnwagen oder ins Schiff inbegriffen. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Araft. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften dieser Bekanntmachung werden nach H 14 Ser Reichskanzler-Verordnung vom 3. April sys? (Reichsgesetzblalt Seite 307) in Verbindung mit den dort angeführten Bekanntmachungen niit Gefängnis bis zu einem Zahre oder mit Geldstrafe bis zu jOOOO Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. Neben der Strafe kann auf Einziehung der Gegenstände, auf die sich die strafbare Hand Irma bezieht, erkannt werden, ohne Unterschied, »b sie dem Täter gehören oder nicht. Meißen, am 25. September 1917. Nr. 142» rr II b 42 Der Kommunaluerband Meitze« Stabt nnd Land. Meischverkaus. Am 4. Oktober von «ormittastS 8 bis nachmittags 3 Uhr wird bei Fleischer obermeister Bretschneider frisches Binbfieisch auf Bezugsscheine Nummer 86 »0S verkauft. Wilsdruff, am 3. Oktober 1917. Der Vorsteher des Fleischversorgungsbezirks. 4, Gerlach. Donnerstag den 4. Oktober 1917 nachmittags 6 Uhr « gemeinschaftlich« öffentlich« Sitzung d«s Rat» und d«r Stadtv«rsrdnet«n. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Wilsdruff, am 3. Oktober 1917. Der Bürgermeister. KWMW smzüsiWr Mdei i» 12V Meter Breite. Der Krieg. Wirkungen des U-Boot-Krieges im Mittelmeer. Aus feindlicher Gefangenschaft zurückgekehrte bulga rische Soldaten berichten: Anfang August traf in Saloniki ein Transport von 745 Serben aus Frankreich ein. Bei Einschiffung bestand der Transport aus 2300 Mann, wo von ein Teil aus Amerika gekommen war. Der Trans port wurde zweimal durch U-Boote reduziert und obige 745 Mann waren der Rest, der von einem Kriegsschiff noch gerettet werden konnte. Der ganze Transport war mit Schwimmgürteln ausgerüstet. Nur ein geringer Teil der Geretteten konnte an die Front geschickt werden, der Rest kam in die Lazarette und in die Etappe infolge völliger Erschöpfung. — Es läßt sich somit gut verstehen, daß Entente-Soldaten, die nach einem überseeischen Kriegs schauplatz transportiert werden sollen, die Reise mit recht wenig Begeisterung und sehr gemischten Gefühlen antreten * Vergeltungswerk unserer Flieger. Nachdem die französischen Flieger bei Berdun durch schwere Verluste belehrt worden waren, daß sie unseren Fliegern im Luftkampfe Mann gegen Mann nicht ge wachsen sind, griffen sie zu einem anderen und dabei weniger gefährlichen Mittel, um unsere Fliegerkräfte zu schädigen. In der Nacht vom 24. zum 25. September be warfen zahlreiche französische Flieger unsere Flughäfen an der Verdunfront mit Bomben. Das Ergebnis ihrer Flüge entsprach kaum ihren Erwartungen: nicht ein Flug zeug wurde zerstört. Noch in der gleichen Nacht unter nahm eines unserer Flugzeuggeschwader einen planvollen Angriff gegen die französischen Flughäfen in der Umgegend von Verdun. Glänzender Erfolg belohnte ihre Kühnheit. In der folgenden Nacht setzte das Geschwader sein Ver geltungswerk fort. Die Flugzeuge warfen diesmal über 12 Tonnen Sprengstoffe auf die feindlichen Häfen. In Lemmes setzte ein Volltreffer eine große Flugzeughalle in Brand. Das Feuer sprang auf die Nachbarhallen über, und schließlich standen vier Hallen in Hellen Flammen. Auch in anderen Orten wurden Bomben mit gutem Er folge abgeworfen. Dsr Kampf um -ie Geeflanke. Die zweite Flandernschlacht hatte offenbar das Ziel, unsere U-Boot-Stationen an der flandrischen Küste zu erobern, um so der U-Boot-Bedrohung, die mit jedem Tage in England fühlbarer wird, mit einem Schlage ein Ende zu machen. Gerade in der Lösung des strategischen Problems in Flandern verschmilzt ja der Land- und See krieg zur höchsten Einheit in diesem Kriege. Daß unsere Seeflanke vom Meere aus unverwundbar ist, solange England sich nicht entschließt, bedeutende Streitkräfte ein zusetzen und möglicherweise der Vernichtung preiszugeben, hat man jenseits des Kanals seit langem begriffen. So entstand der Gedanke der zweiten Flandernschlacht, die jetzt in der dritten ihre Fortsetzung findet. Es galt für Eng land, nicht nur operativ sichtbar werdende Vorteile zu erringen, sondern vor allem die Städte Ostende und Brügge zu erobern. Und nun, da die dritte Flandernschlacht, obwohl sie kaum auf ihren Höhepunkt geführt sein,dürfte. wieder kein Ergebnis zeitigt, beginnt die engluwe Heeres leitung Ostende mit weittragenden Geschützen zu beschießen. Damit wird das Ziel natürlich nicht erreicht. Nur Belgier, Angehörige des England verbündeten Landes fielen bisher den englischen Geschossen zum Opfer. Nur unsere Gegner müssen fürchten.. Das bulgarische Blatt „Utro" veröffentlicht eine Unter redung mit dem Oberbefehlshaber General Schekow, der äußert, die Lage an allen Fronten sei derart, daß nur die Gegner zu Befürchtungen Anlaß hätten. In Rußland werde man sich allmählich überzeugen, daß eine Revolution und ein siegreicher Krieg miteinander unvereinbar seien und daß nur Utopisten die russische Revolution mit der französischen vergleichen könnten, zumal die russische Revolution nur eine logische Folge der Enttäuschung dieses Krieges sei Uber einen Frieden äußerte sich der Oberbefehlshaber dahin, niemand könne voraussagen, aber man könne kühn behaupten, daß der Frieden eher kommen werde, als man denke. G Griechische Schreckensherrschaft im Epirus. Der Generalstab der bulgarischen Feldarmee ist davon in Kenntnis gesetzt worden, daß im Epirus die Griechen die Muselmanen ausheben, um sie inS griechische Heer , einzureihen, daß sie ihre Häuser in Brand stecken und sich an ihren Frauen vergehen. Die über Liese Schreckens herrschaft entsetzten Muselmanen fliehen in Massen mit ihren Familien und suchen im italienischen Besatzungs gebiet Schutz. Klirre Kriegspost. Berlin, 2. Okt. „Nationaltidende" hat gemeldet, Loß in Riga sechs Mitglieder des Arbeiter- uno Soldm-anats von den Deutschen erschossen worden seien. Diese Nachricht ist vollkommen erfunden. Kopenhagen, 2. Okt. Eine Konferenz über Fragen dec Kriegsgesangenenfürsorge, zu der sich Vertreter Deutsch lands und Rußlands dieser Tage hier rusommennnden sollen, wurde aus vierzehn Tage verschoben, da Ruklano die Enmndung seiner Delegierten aufschieben mußte. dleoislvverr Mr V-s versckwunäene Roman von Erich Ebenstein 37s (Nachdruck verboten.) „Hm — lieb wäre es mir schon. Ich muß mich, wenn wir ankommen, sofort um eine Menge Dinge kümmern. Den Kollegen aufsuchen, die Vorbereitungen zur Operation treffen, eine Wärterin besorgen und so weiter. Inzwischen kann der Kranke zu sich kommen, und wer weiß, wie es dann abgeht, bei seinem obstinaten Charakter? Ich habe gestern gesehen, daß Sie ihn sehr gut beruhigen können, Fräulein Hartstein." .Gut, dann fahre ich selbstverständlich mit. Einen Wagen zur Heimfahrt bekomme ich wohl in Bechlarn?" „So viele Sie wollen. Ich besorge Ihnen das natür lich gleich." . Berner kam während der Fahrt nicht zum Bewußt sein. Aber er murmelte zuweilen abgerissene Worte vor sich hin. unter denen der Name „Tankred" wiederholt vorkam. Dann rief er wieder wie enttäuscht: „Nichts . . . Vichts . . es ist nichts da —" „Wie kommt er nur zu dem sonderbaren Namen „Tankred"?" fragte der Arzt kopfschüttelnd. „Wenn ich mich nicht irre, hieß einer der alten Kreuzfahrer so? Aber davon hat dieser ehemalige Kammerdiener wohl kaum je etwas gehört." Auch Yvonne wunderte sich. „Es gibt in der Rotholzener Bibliothek ein grobes Gemälde", suchte sie dann die Sache zu erklären, „das Liesen Kreuzritter bei der Erstürmung Jerusalems dar stellt. Das Bild soll sehr wertvoll fein, und die Familie hält große Stücke darauf. Vielleicht meint er das?" „Möglich — obwohl es immerhin sonderbar bleibt, baß er sich gerade dieses Bildes nach so langer Zeit er innert. So viel ich weiß, verließ er Rotholzen schon vor fünfzehn Jahren, gleich nach dem Tode des Grafen." — »Ja. das stimmt." 20. Kapitel. Valentini war durch Edines Mitteilungen über Yvonnes Reichtum zunächst in ungläubiges Erstaunen, dann in große Unruhe versetzt worden. Sie hatte in ihrer Erregung gleich nach der Rückkehr ihm und Aristide ihre Eindrücke von Rotholzen geschildert und dabei natürlich auch Markus Senfts Worte wiederholt. Aristide hatte sich nachher in blasiertes Schweigen ge hüllt und war bald nach Tisch verschwunden. „Natürlich nach Laban!" wie Edine bemerkte, worauf sie sich mit der Baronin in deren Zimmer zurückzog. Valentini begab sich verstimmt in das kleine nord seitige Gemach, das man ihm als Atelier eingerichtet hatte, und pinselte ein wenig an dem nun fast vollendeten Porträt Edines. Aber er warf Pinsel und Palette bald ärgerlich fort. Die Erzählung von Yvonnes zweihunderttausend Kronen wollte ihm nicht aus dem Kopf. „Welcher Esel war ich, mich von dieser ränkesüchtigen Edine in eine feindliche Stellung gegen Yvonne drängen zu lassen!" dachte er wütend. „Wie hübsch hätte sich alles einrichten lassen! Sie ist doch ein süßes Ding, diese Yvonne, und wäre mir als Frau die liebste von allen. Es war ja nur das Geld, das mich zum Rückzug zwang. Und jetzt ist alles verpfuscht." Er hatte, gelangweilt durch die Sülle, die über Fischau lag, das Haus verlassen und einen Waldweg ein geschlagen, der auf irgendeine Höhe führte, deren Namen er nicht kannte. Je weiter er ging, desto ärgerlicher wurden seine Ge danken. Seine Erwartungen,,die er auf Fischau und eine Protektion der Baronin gesetzt hatte, waren auch nicht in Erfüllung gegangen. Hier wurde es mit jedem Tag stiller und langweiliger. Edine war nur mit ihren Plänen be schäftigt, Aristide, der Kluge, Berechnende, sah sich in aller Stille, wie Valentini längst merkte, in Laban nach Ersatz , um für die reiche Partie, die er in Edine vergeblich ge- i hofft hatte, und die Baronin kümmerte sich scheinbar über haupt uni nichts mehr. Der Bruch mit Klaudio hatte sie ganz umgewandeli. Sie war reizbar, launenhaft und nervös, so daß es kein Wunder war, wenn sich die Freunde des Hauses langsam verliefen. Edines Sorgen und ge legentliche Vorwürfe ließen sie ganz kalt, als sie sah, welchen Mißerfolg deren Schritte in Rotholzen hatten. Das hatte sie auch heute in unfreundlicher Weise gezeigt. Diese Mißstimmung des ganzen Hauses machte den Aufenthalt in Fischau wahrlich nicht mehr anziehend. Valentini war froh, daß Edines Porträt beinahe fertig war und er ans Abreisen denken konnte. Aber der Gedanke an Yvonne gab seiiPN diesbezüglich / schon länger gehegten Plänen eine neue Richtung. War wirklich alles verloren? Sie hatte ihn doch früher unzweifelhaft geliebt, und Frauenherzen sind treu . . . Auch nannte man ihn ja den „Unwiderstehlichen", der jedes Herz gewinnen konnte, wenn er ernstlich wollte. Er hatte die Höhe erreicht. Dort drüben rechts lag die Felsbastei mit der Ruine, an der er Yvonne da mals getroffen hatte. Darunter Rotholzen und das Bech- larnertal. Bei Bechlarn fiel ihm ein, daß jemand neulich er wähnte, es befände sich in der dortigen Pfarrkirche ein altes Altarbild, dessen Schöpfer unbekannt sei. Edine hatte vorgeschlagen, es einmal gemeinsam zu besichtigen. Aber das konnte er ja nun auch allein tun. Damit war wenigstens dieser langweilige Nachmittag totgeschlagen. Valentini stieg also gegen Bechlarn zu in das Tal hinab. Der Küster war gern bereit, ihm die Kirche aufzu- fchließen, mußte aber die Schlüssel dazu erst aus seiner Wohnung holen. Während Valentini wartend am Kirchhofstor stand, fad er einen Wagen langsam die Straße entlang fahren und vor einem Hause halten, an dem sich das Schild eines Arztes befand. Gleichzeitig beobachtete er, wie der Kutscher vom Bvck stieg und mit Hilfe eines Herrn, der ausgestiege« war. einen Kranken aus dem Wagen schaffte. (Fortsetzung folgte