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Grotzes Hauptquartier, 28 Dezember <Wbt. Amtlich.) Emgegangsn nachmtttugs ^/<3 Khr Westlicher Kriegsschauplatz: An einzelnen Stellen der Front lebte am Tage die Gefechtstätigkeit vorübergehend auf. Auf dem östlichen Maasufer war ste auch während der Nacht lebhaft. Oestlich von Luneoille brachten Erkundungsabteilungen eine Anzahl Gefangene aus den französischen Gräben ein. Oestlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. Mazedonische Front: Zwischen Ochrida- und Prespa-See, im Cernabogen und auf de« östlichen Wardar-Ufer zeitweilig erhöhte Artillerietätigkeit. Italienische Front: Tagsüber war das Feuer auf dxr Hochfläche von Asiago und an Tomba-Rücken gesteigert. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. Letzte Orahtberichte de« „Wilsdruffer Tageblattes". 18000 Brutto-Registertonnen versenkt. Berlin, 28. Dezember, (tu. Amtlich.) Auf de« nördlichen Kriegsschauplätze wnrde« durch unsere Unterseeboote neuerdings 18000 Nrntto- Registertonnen versenkt. Unter de« versenkten Schiffe« befände« sich ein großer Dampfer von mindestens 8000 Brutto-Registertonnen, ferner ein neuer englischer Dampfer, anscheinend vom Einheitstyp, der aus einem durch 5 amerikanische Zerstörer und mehrere Beobachter stark gesicher te« Geleitzug herausgeschofse« wurde, sowie der französische Segler Noire Dame de Nosteeuen. Der Ehef des Admiralstabes der Marine. Brest-Litowks, 27. Dezember, (tu.) Die Beratungen der Delegierten der Verbündete« mit Len Vertreter« Rußlands über die Spezial fragen wurden anch im Laufe des gestrige« Tages fortgesetzt. Die Beratungen find inzwischen so weit gefördert worden, daß eine kurze Unter brechung der Verhandlungen in Aussicht ge- «o«men werden Kan«, um de« Delegierten» von de«e» einzelne mit ihren heimischen Behörde« Fühlung zu nehmen habe«, hierzu Gelegenheit zu biete«. Wien, 28. Dezember, (tu.l I« die Verhand lungen der Mittelmächte wurde nicht, wie viel fach angenommen wird, zum Zwecke der Er reichung eines Sonderfriedens mit Rußland eingetrete«, sondern zum Zwecke der Herbei führung eines allgemeine« Friedens. Daher willigten auch alle Beteiligten in die Frist von 10 Tagen zum Anschluß der Entente el« Die Grundlage für einen allgemeinen Frieden wurde gefunden durch die Uebereinstimmung aller Be teiligte« mit de« Hauptpunkte« des russischen Friedensprogramms. Verfrüht wäre es, vo« Frieden als bereits vollzogeueTatsache zusprechen. > Die aufrichtige Friedensliebe aller in Brest- Litowsk vertretenen Mächte zeigt die Raschheit, mit der eine Einigung erzielt und Beschlüsse ge faßt wurde«. Amsterdam, 28. Dezember, (tu.) Daily Mail meldet: Die neue Einladung der russischen Re gierung, an den allgemeinen Friedensberatuuge« teil zu nehmen, ist am Mittwoch abend im Kabinett eingegangen. Zufolge der Erkrankung Lloyd Georges tritt das Kabinett in dieser Frage erst am Freitag zusammen. Seine Entscheidung wird übereinstimmend mit den übrigen Alliierten erfolge«. Gens» 28. Dezember, (tu.) Journal des Debats schreibt: Voraussichtlich wird Frankreich die neue russische Einladung gar nicht beantworte«. Tlemenceau wird die Stellungnahme her Regierung in den Ausschüssen der Kammer und des Senats versöhnlich begründen. Für Frank reich gibt es nur eine Möglichkeit zum Friede« zu kommen» das ist der Sieg. Nah und Fern. o Kaiserspende für die deutschen Kriegsgefangene«. Vor kurzem wurde berichtet, daß zur Linderung der Not der deutschen Kriegsgefangenen in Ruhland eine bedeutende Summe, teils auS Reichsmitteln, teils au» nationalen Spenden, der schwedischen Regierung übergeben worden lsi. Dazu hat, wie jetzt mitgeteilt wird, auch der Kaiser «ine große Summe beigrsteuert. 0 Keine Neujahrswünsche in» Feld. Mit Rücksicht auf die glatte. Abwicklung des wichtigen Nachrichten nerkehr» nach und vom Feld ist eS unbedingt erforderlich, dah der Austausch von Neujahrsglückwünschen zwischen Heimat und Heer oder Marine unterbleibt. Die Be völkerung wird daher dringend gebeten, zum bevorstehenden Jahreswechsel von der Versendung solcher Glückwünsche an Angehörige, gute Freunde und Bekannte im Feldheer und bei der Marine Abstand zu nehmen. . Beamtenbezüge im Hilfsdienst. Wenn ein Beamter von einer Reichs- oder Staatsbehörde zum Hilfsdienst bei einer anderen übergeht, so übernimmt die letztere seine sämtlichen Dienstbezüge. Außerhalb seine» dienstlichen Wohnsitzes erhält er außerdem die oorgeschriebenen Tage gelder. Nötigenfalls wird deren Höhe von der abgebenden Behörde im Einvernehmen mit der übernehmenden be stimmt. Dasselbe gilt beim Übertritt zu einem Reichs betrieb oder einer KriegSgesellschaft unter behördlicher Aufsicht. Wenn ein freigegebener Beamter bei einem Privatunternehmen im Hilfsdienst beschäftigt wird, sollen ihm seine gesamten Dienstbezüge einschließlich der pauschalierten Tagegelder gesichert werden. Die Behörde teilt dann der Krtegsamtsstelle die Zahl, die Dienststellung und die Dienstbezüge dieser Beamten ohne Namen mit. Sache der KriegSamtSstelle ist eS, geeignete Stellungen zu sinken und dafür zu sorgen, daß von dem Unternehmer mindestens das »ustehende Einkommen gewährt wird. LS sollen aber auch keine geringeren Gehälter gezahlt werden, als an Privatangestellte in gleicher oder ähnlicher Stellung. o Kohlennot in Königsberg i. Pr. Erhebliche Ein schränkungen im Kohlenoerbrauch mußten in Königsberg in Preußen angeordnet werden. Offene Verkaufsstellen und private Geschäftszimmer dürfen nur von 9 bis 2^ Uhr offen haben. Die Casas, Konditoreien und Gastwirt schaften find von 2 bis 8 Uhr nachmittags zu schließen. Der Straßenbahnbetrieb findet nur von 9 bis 1 Uhr vor mittags statt; an den Sonn- und Feiertagen wird er völlig eingestellt. O Große Stiftungen. Wie aus Krefeld berichtet wird, hat der verstorbene Kommerzienrat Müller-Brüderlin der Stadt Krefeld eine Million Mark vermacht. Die Summe soll der Speisung armer Kinder und der KriegShilfe zu gute kommen. — Der Großindustrielle Rudolf Petersdorfs in Posen stiftete am ersten Weihnachtsfeiertag anläßlich seines 25 jährigen GeschäftSjubiläums und seiner silbernen Hochzeit einen Betrag von einer Viertelmillion Mark für wohltätige Zwecke. Für das Hindenburg-Museum stiftete PeterSdorff außerdem ein Gemälde „Hindenburg mit seinem Generalstab' von Hugo Vogel. s Um eine Biertelmillion Mark bestohlen. In Lodz wurde ein grober Warendiebstahl verübt. Einbrecher stahlen aus dem gemeinsamen Lager der Firmen Epstein, Rabinowicz und Masur in der Widzewskastraße Waren im Werte von eitler Viertelmillion Mark. Die geschädigten Firmen setzten eine Belohnung von 25 000 Mark aus. S Eine Zeitung auf — Einwickelpapier. Der in Pfarrkirchen erscheinende Rottaler Bote hat sich veranlaßt gesehen, seine Nummer vom 19. Dezember auf braunem Einwickelpapier zu drucken. Da daS gewöhnliche Zeitungs papier bis zu jenem Tage nicht eingetroffen war, teilte der Verlag mit, daß er einen noch vorhandenen Rest von Friedensware benutzen müsse, sog. Bratlpapier, wie es in der guten alten Zeit zum Einwickeln des Bratls bei Kirch weihfesten und Hochzeitsfeiern benutzt wurde. Diese Nummer ist eine Kriegsnummer im wahrsten Sinne und wird wohl in den meisten Häusern der Leser des BlatteS als wertvolles Andenken an die Kriegsnöte 1917 ein ge sicherte« Plätzchen finden. 0 Die Handgranate im Nachlaß. Durch «inen schrecklichen Unglücksfall bat der OberlandeSgerichtSselretär Honnerbach in Hamm in Westfalen sein Leben eingebüßt. Vor einigen Tagen war sein Bruder, der al» Leutnant im Felde stand, gefallen. Al» nun der Sekretär den ihm von der Kompagnie »ugesandten Koffer d«S Bruder» öffnete, fand er beim AuSpacken der Nachlaßsachen eine Hand granate, die bei der Berührung explodierte und ihn sofort tötete. Sein« Frau, die Zeuge deS schrecklichen Vorfall» war, blieb unverletzt. o Vvlzfalle« mit Motorkrast. Eine Holzfällmafchin» mtt Motorantrieb, Lie bei dem jetzigen Arbeitermangel von großer Bedeutung werden könnte, wurde in Berlin prak- tffch erprobt. Die Versuche fielen im allgemeinen günstig »uS. Die Maschine besteht au» dem Motor und der Säge, die erst kur, vor Beginn der Arbeit in Verbindung ge bracht werden; ste vermag eine Kiefer von 3b Zentimeter Durchmesser in 1^ Minuten zu fällen. ci Meldepflicht für gewerblich« verbrauche» von Kohlen im Januar 1S18. Durch Bekanntmachung de» ReichskommiffarS für die Kohlenverteilung werden ge werbliche Verbraucher von mehr als 10 Tonnen Monat»- b'edarf an Kohlen, Koks und Briketts zur Monatsmeldung auch im Zeitraum vom 1. bis b. Januar wieder aulge fordert. Hierzu sind nur Januarkarten mit braunem Druck zu benutzen. Sie find für 3 Pfennig daS Stück und 1b Pfennig daS Heft von b Karten bei der zuständigen Ortskohlen-, firiegSwirtschafts- oder Kriegsamtsstelle er hältlich. Die Hefte enthalten die vollständige Bekannt machung. Es wird noch besonders darauf hingewiesen, daß im Januar, wie schon im Dezember, die Gaswerke meldepflichtig sind. Auch Betriebe, denen die Brennstoff- -ufuhr gesperrt ist, bleiben meldepflichtig. Für süddeutsche Verbraucher ist die Meldepflicht in dem KohlenauSgleich Mannheim im Januar wieder eingeführt. Ankagen be antwortet di« zuständige KriegsamtSstelle. Unterlasten der pünktlichen Meldung ist unter Strafe gestellt Aus Giadt und Land. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 28. Dezember. »«»latt für be« «V. Lezembe». Sonnenaufgang 8" L Monduntergan» AB. Sonnenuntergang »" I Mondaufgang 5" N- — Dem Fahrer Max Börner aus Sora wurde die Friedrich August Medaille verliehen. — Laßt die Vögel nicht darben! Scheinbar un- bedenkende Abfälle, Brotkrümel Kartoffelxeste, Knorpel, ganz klein geschnitten, usw., die sonst in den Kohlkasten wandern, leisten den Vögeln noch große Dienste. Sie danken es euch dadurch, daß sie im Frühjahr und Sommer das Ungeziefer vertilgen, das den Ertrag unserer Ernte nicht unwesentlich herabmindert — (9S0. Großvater hat um sich der Enkel Schar, erzählt ihnen vom großen Kriege (9(H, (5, (6. „Kinder, was war das für 'ne Zeit! Ihr könnts Euch ja gar nicht denken, rund herum Feinde, einmal in der Woche nur Fleisch und das Brot auf Marken, Kinder, auf Marken, nicht soviel wie Ihr eßen wolltet. Hier in dem Buche drin stehts, wies gewesen ist, genau wies gewesen ist, eine Heimat!. Kriegschronik ist „üunsere Heimat im Weltkriege". Haltet sie mir in Ehren, auch von mir, von Euerm Großvater steht drin, Ihre Kinder!" — 30 Jahre deutsche Post in Sachsen. Am 1. Januar 1918 sind 50 Jahre verflossen, seit das Post wesen in Sachsen aus der einzelstaatlichen Verwaltung in die des Norddeutschen Bundes überging. — Dauernde Papiersammlung. Für die Bedürs- niff« der Heeresverwaltung wird von jetzt ab erneut Zeitungs papier gesammelt und in allen Schulen und bei den von den Gemeindeverwaltungen bestimmten Dienststellen dauernd angenommen. Die Sammelstellen werden durch einen An schlag gekennzeichnet. Das Plakat zeigt deutsche und b»n- desgenösfiscbe Zeitungen und bringt damit zum Ausdruck, daß allerlei Zeltungspapier für die Sammlung angenommen wird. Es ist dringend erwünscht, daß alles zusammenge bracht wird, was an Zestungspapier in den Haushaltungen ungenützt lagert. Der Bedarf ist so groß und Größe, Ur sprungsort, Parteifarbe und Staatszugehörigkeit der Zei tungen sind vollkommen gleichgültig.. Der müde Soldat schläft auf französischen und englischen Hetzblättern ebenso gut wie auf den Erzeugnissen der deutschen Amtspreffe. wer sich durch Eifer und Erfolg besonders hervortut, er hält ein Gedenkblatt. — Die Sorgen der Zeitungen behandelt ein Dresdner Blatt in einem beachtenswerten Artikel. Es erinnert daran, daß im Frieden 100 Kilogramm Zeitungspapier 21,25. Mk. kosteten, heute aber 48,10 Mk. Da es für eine Nummer über 1000 Kilogramm brauche, bedeute das eine tägliche Mehrausgabe von 280 Mk. oder von monatlich 8400 Mk., jährlich aber über 100000 Mk. Farbe kostete frührer 40 Mk., heute 160 Mk. dabei ist es nur Farbe-Ersatz. Kleister kostete früher 75 Mk. für 100 Kilogramm, heute 380 Mk. und taugt obendrein nichts. Bester Hanfbindfaden kostete im April 1914 100 Mk. für 100 Kilogramm, heut« muß für minderwertigen Ersatz aus Papier 525 Mk. gezahlt werden. Oel und Benzin kosten fünf-bis sechsmal so viel wie vor dem Kriege. Die übrigen Mehrkosten machen auch noch viele Zehntausende jährlich aus. — Aehnlich gehts heute allen Zeitungen. — Die Vorboten eines Preissturzes für alle unentbehrlichen Artikel machen sich, wie von der böh mischen Grenze geschrieben wird, infolge des günstigen Ver laufes der Friedensoerhandlungen mit Rußland bemerkbar Insbesondere gilt dies in erster Linie für Nahrungsmittel, z. B. Kaffee, Zucker und Mehl, ferner für Leinwand, Zwirn und auch für Luxusartikel, für Pelze, für Goldwaren usw. Die Ursache liegt u. a. auch darin, daß die galizischen Händler ihre Vorräte jetzt an den Mann zu bringen suchen Auch der Schleichhandel mit allen unentbehrlichen Waren an der Grenze hat erheblich nachgelassen, alles Zeichen einer beginnenden besseren Zeit. — (M. I.) Einheitlichere Gestaltung der Höchst- preise für Nind- und Kalbfleisch und Wurst. Die Fleischhöchstpreise weisen in Sachsen noch erhebliche Unter schiebe auf, je nachdem der Kommunalverband seinen Be darf lediglich im eigenen Bezirk zu -ecken vermag oder aus die Zuweisung von außersächsischem Vieh angewiesen ist. Diese in der Organisation der Viehbeschaffung liegenden Unterschiede sollen der Bevölkerung auf die Dauer zu tragen nicht angesonnen werden. Nach einer Verordnung des Viehhandelsverbandes wird dieser nunmehr vom Z(. De zember ab von jedem Stück Schlachtvieh eine im allgemeinen nach der Gewichtseinheit bemessene einheitliche Gebühr er heben und von sich aus die Unkosten der Beschaffung aus- gleichen. Das bedeutet also, daß das in Sachsen aufgebracht« Vieh gegenüber dem jetzigen Zustande etwas höher belastet, das außersächsische Vieh dagegen entsprechend billiger wird. Diese Regelung ermöglicht es nun, die Fleischpreise einander mehr als bisher anzugleichen. Eine über diesen Gegenstand herausgegebene Verordnung des Ministeriums des Innern setzt infolgedessen mit Wirkung von Ende dieses Monats ab Höchstsätze fest, die lediglich nach 3 Preisstufen ge staffelt sind, so daß in Zukunft die Fleischpreise Unterschiede von höchstens 20 bis 30 Pfennig innerhalb -es ganzen Königreichs aufweisen wer-en. Die verbleibenden Unter schiede rechtfertigen sich aus den je nach der Größe des Orts sich ergebenden höheren oder geringeren Schlachtun kosten und Geschäftsspesen des Fleischers. — Klipphause«. Seine Majestät der König hat der Kammerjungfer Marie Boehle geb. Krafft, die seit dem Jahre (87( in den Diensten der Prinzessinnen Reuß j. L. auf Klipphausen steht, die Friedrich August-Medaille in Silber verliehen. Diese Auszeichnung wurde der Genannten am 2H. Dezember durch Amtshauptmann Grille in Gegen wart Ihrer Durchlauchten der Prinzessinnen Gertrud und Annemarie zu Reuß j. L. in feierlicher weise ausgehändigt. — Blankenstein. Einen wirklichen Genuß bot die Weihnachtsaufführung des Herrn Kirchschullehrer Wetzig mit seinen Kindern. Eine fast zu große Fülle gediegener, mannigfacher Vorträge in geschickt angeordneter Abwechselung wurde den im unheimlich überfüllten Gasthofssaale Erschienenen sowohl am 23. als auch am 26. d. M. geboten. 3 stim mige Kinderchöre unter Mitwirkung junger Damen zwei Duette „O hehre Nacht" von Adam und „Dies ist der Tag des Herrn" von Kreutzer, von 2 Schulmädchen mit wunderbarer Sicherheit zweistimmig, tonrein gesungen, wirkten überraschend. Recht anmutend wirkten auch zwei liebliche zweistimmige Kinderliedchen, recht treuherzig gesungen von je einem 10 und 8jährigen Mädchen und einem ösährigen Knaben. Auch alle übrigen, vielfach dem Ernst der Zeit angepaßten Vorträge, meist Gesamtspiele, in welchen es oft auf der zwar großen Bühne von Zwergen und Elfen wimmelte, trotzdem aber an Sicherheit des Auftretens der Kinder nichts zu wünschen übrig blieb, verdienen neidlos vollste Anerkennung. Es muß vielleicht gesagt sein, daß Herrn Wetzig z. Zt. unter seinen Kindern wirklich gute Kräfte zur Verfügung stehen, doch er versteht ste auch mit viel Geschick seinen Zwecken nutzbar zu machen und sich dabei neue Kräfte heranzubilden. Ein von Herrn Wetzig selbst in Szene gesetzter Reigen, an dessen Gelingen wohl auch die stets geschäftige Frau Wetzig ein großes Verdienst haben dürfte, setzt ein ganzes Heer von Elfen, Zwergen und Nixen in Bewegung. Die formvollendete Durchführung dieses Reigens im Verein mit allen anderen Darbietungen ließ es begreiflich erscheinen, als Herr Wetzig mit seinem Dank für den gewaltigen Besuch die Mitteilung verband, daß er sich, »ielsachem Ersuchen folgend, entschloß, am 6. Januar sein und seiner Kinder Können zum dritten, aber letzten Male darzubieten. — Dresden. (Weihnachtsfeier bei Sr. Majestät dem König.) Montag nachmittag 5 Uhr fand bei Sr. Majestät dem König im Spiegelsaal des Schlosses «ine Weihnachts bescherung an 20 arme Kinder, deren Väter im Felde stehen, bezw. gefallen sind, aus Dresden sowie den Gemeinden