Volltext Seite (XML)
Angeblich war Helsingsors bei der Besetzung des Land tages ruhig. Nach Pariser Depeschen ist es jedoch bereits zu blutigen Zusammenstößen gekommen. Am Morgen vor der Besetzung des LanötagsgeLäudes richtete der Generalgouverneur einen offenen Brief an den Landtagspräsidenten Manner. Er sagt darin, daß der Zusammentritt des Landtags nach der Landtagsordnung keinen offiziellen Charakter besitzen werde, daß er aber nichtsdestoweniger eine Herausforderung der provisori schen Regierung bedeute. Ferner erinnert er an seine wiederholten Mahnungen, daß Lie provisori sche Regierung einen derartigen Zusammentritt des Landtags nicht zulassen werde. Folglich werde die ganze Verantwortung für die Folgen auf Manner fallen, weil er seine früheren Kollegen zum offenen Kampfe gegen dir provisorische Regierung aufgefordert habe. Die finnischen Sozialdemokraten, die die Mehrheit im Landtage haben und die also die Kraftprobe mit Peters burg wollten, müssen nun den Beweis liefern, ob sie ge willt und stark genug sind, mit Kerenski den Waffengang zu wagen. Jedenfalls darf man der weiteren Entwicklung der Dmge mit Spannung entgegensehen. kleine kuiegsposr. Berlin, 30. Aug. Der Kaiser stattete dem Generalfeld marschall v. Hindenburg einen Besuch ab, um ihn zum Jahrestage der Schlacht von Tannenberg zu beglückwünschen. Zürich, 80. Aug. Der japanische Ministerrat dementiert in einer amtlichen Note in bestimmter Form die Absicht, ja panische Truppen nach Europa zu entsenden. («euf, 30. Aug. Nach „Echo de Paris" beschäftigt sich der M" Kongreß mit der Hauptfrage, nämlich der Über tragung d r Militärdiktatur an Kornilow einschließlich de. . -esebls aller Bahnlinien. ÄmstcrSam, 30. Aug. Kanada bat wegen der anti englischen Propaganda unter den Soldaten vorläufig seine Truppentransporte eingestellt. Lugano, 30. Aug. Die italienische Presse veröffentlicht eine Warnung vor übertriebenen Siegesgerüchten, die nur Enttäuschung und Mißstimmung im Volke erwecken können. Washington, 30. Aug. Die Kriegsgewinnsteuer ist von 26 auf 33 erhöht worden. Damit wird der Ertrag auf über 4 Milliarden Mark gebracht. f)auptaus1cbu6 äes Aeickstages. (8. Sitzung.) Berlin, 20. August. Es besteht die Absicht, den Hauptausschuß bis zum Sep tember zu vertagen, falls der vorliegende Stoff in der heutigen Sitzung erledigt wird. Auf der Tagesordnung stehen die Zensur, das Versammlungsrecht und derBelagerungs- zustand. Von den Abgg. Prinz zu Schoenaich-Carolath (natl.), Erzberger (Zentr.), v. Payer (Dp.) und Scheidemann lSoz.) liegt ein Antrag vor, der den Reichskanzler ersucht, dahin zu wirken, daß die politische Zensur alsbald beseitigt wird. Ferner beantragen die Sozialdemo kraten wie schon früher so auch diesmal die Aufhebung des Belagerungszustandes. Ein fortschrittlicher Abgeordneter fragt, nachdem er auf mehrere Einzelfälle eingegangen ist, was die Regierung zu tun gedenke, um den Beschwerden abzuhelfen. Der unabhängige Sozialdemokrat Dittmann bringt nach heftiger Kritik einen Antrag ein, der die sofortige Aufhebung des Belagerungszustandes und die Wieder herstellung der Freiheit der Presse, sowie des uneingeschränkten Vereins- und Versammlungsrechtes verlangt. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Dr. Helfferich erwidert dem Abg. Dittmann, nach dem Kanzlerwechsel hätten die feindlichen Zeitungen die Behauptung verbreitet, der neue Reichskanzler sei nur ein Werkzeug der Militärdiktatur. Der gegen unser Land gerichtete Zweck solcher Ausstreuungen sei für jedermann klar. Er stelle fest, daß der Abg. Dittmann es für richtig gehalten habe, die gleiche Behauptung hier im Hauptausschuß des Reichstages aufzustellen, offenbar zu dein Zweck, sie draußen im Lande zu verbreiten, womit er wieder einmal die Geschäfte unserer Feinde besorge. Die Persönlich keit des Reichskanzlers stehe wohl für den ganzen Ausschuß zu hoch über solchen Angriffen, als daß er als Vertreter des Reichskanzlers sie gegenüber dem Abg. Dittmann zu ver teidigen brauche. Ein Antrag, von Nationalliberalen, Zentrumsmitgliedern, Volksparteilern und Sozialdemokraten unterzeichnet, fordert die Aufhebung der Bundesratsverordnung über die Ver anstaltung von Lichtspielen. Die Abgg. Heine (Soz.), Dove (Vp.) und Erzberger (Ztr.) reichen einen Antrag ein über die Handhabung der Zensur, wonach die Befugnisse der Militärbehörden auf Tatsachen der Kriegführung und deren Kritik beschränkt werden soll, soweit militärische Unternehmungen dadurch beeinträchtigt werden könnten. Die Erörterung der Kriegs- und Friedensziele, von Verfassungsfragen und Angelegenheiten der inneren Politik unterliegt nicht der Zensur. Verbote von Zeitungen und Zeitschriften dürfen nur aus Gründen der Gefährdung mili tärischer Unternehmungen und nur mit Zustimmung des Reichskanzlers und nach Anhörung des Herausgebers über die Gründe des beabsichtigten Verbotes erfolgen. Ein sozialdemokratischer Abgeordneter spricht für den Antrag, wonach zum erstenmal nach Antritt seines Amtes der neue , Staatssekretär Dr. Wallraf das Wort nimmt. Es gälte zu entscheiden, wieweit die un- gewöhnlichen Umstände eine Beschränkung der bürgerlichen Freiheiten erforderlich machten. Gegen den Vorwurf der Pflichtvergefsenheit lege die Regierung Verwahrung ein. Im Mai wurde im Reichstag der Antrag, den Belagerungszustand aufzuheben, abgelehnt. Seitdem habe sich nichts geändert, der Antrag müßte wieder abgelehnt werden. Eine Milderung der Zensur werde erwogen werden, jedoch müsse man vor sichtig sein, die Presse könne keine Ausnahmestellung bean spruchen. Nach weiterer Auseinandersetzung, wobei auch erwähnt wurde, daß in Nordhausen zwei Zeitungen auf eigenen Wunsch zusammengelegt worden seien, wurden die Anträge der Sozialdemokraten und Unabhängigen Sozialdemokraten auf Befestigung des Belagerungszustandes ab gelehnt, dagegen der Antrag auf Beseitigung der politischen Zensur, auf Auf- Hebung der Verordnung über die Lichtspiele und der Antrag Heine-Dove-Erzberger angenommen. Der Ausschuß batte damit sein Arbeitspensum auf gearbeitet. Die nächste Sitzung des Ausschußes soll Donnerstag den 27. September stattfinden. Vom Hage. England crnrgt dem U-Boot-Krieg. In der Stockholmer „Nya Dagligt Allehanda" be handelt ein Marinefachmann den U-Bovr-Krieg und kommt zu dem Ergebnis, daß der der Entente zur V -fügung siebende Frachtraum, der zu Anfang des Krieges 38 Mil- Tonnen betrug, bei der jetzigen Wirksamkeit der deunajen U-Boote am 1. Januar auf 13 900 000 Tonnen herabgesunken sein werde. In diesem Zusammenhang schließt er seine Untersuchung mit den Worten: Soviel kann man als sicher annehmen, daß, falls kein Ereignis eintritt, das die Wirkungen des U-Boot-Krieges neutrali siert, die Entente früher oder später auf die Knie ge zwungen sein wird. — Diese küble fachmännische Be- Nun ist es Zeit zu wachen, eh Deutschlands Freiheit stirbt und in dem weiten Rachen des Krokodils verdirbt. Herbei, daß man die Kröten, die unsern Rhein betreten, mit aller Macht zurücke zur Sonn' und Seine schicke! i Hans Aßmann von Abschag. 1704. j - .....I Pachtung klingt wesentlich anders, als Lloyd Georges ruhmredige Großm—ündigkeit. Wie mau unbequeme Leute behandelt. Aus Kopenhagen wird berichtet, daß dort dem mexi kanischen Gesandtschafts-Attachö in Berlin, Dr. Krumm- Heller, von den Alliierten die Pässe zur Überfahrt in seine Heimat verweigert worden sind. D:e Sache wird znrückgeführt auf die Veröffentlichung eines Werkes aus seiner Feder „Freiheit und Recht", in dem er seine Dsutsch- freundlichkeit besonders kund tun soll. — enn jemand seiner Überzeugung Ausdruck verleiht, so st. das für die freiheits- und rechtsbegeisterten Ententebrüder allerdings ein schlimmes Verbrechen. Schlechte Ernteaussichten in England. In der „Times" stimmt der landwirtschaftlich Mit arbeiter ein Klagelied über die Ernte an. Es sei ! ste Zeit zu sparen. Der Schaden, sagt er, den die schw - m Regengüsse von Anfang August angerichtet haben, ist r. wieder gut gemacht worden. Der Regen hielt die gck Zeit über im ganzen Lande an, so daß die Feldfrüchte Boden liegen, und das Mähen und Einbringen verzögt wird. Durch den Sturm der letzten Tage wurde die Lao außerordentlich verschlechtert. Die Ernte wird sehr ur günstig. Es ist ein Glück, daß die Aussichten in Amern und Kanada besser sind. — Dieser Trost ist eine echt em lische Heuchelei, denn man weiß ja, Laß die kanadisch amerikanischen Ernteberichte wenig hoffnungsvoll lauten. Der belogene Zar. In dem Prozeß gegen den früheren Kriegsminister Suchomlinow, der unter der Anklage steht, die russische Landesverteidigung vernachlässigt zu haben, kamen u. a. auch die Ereignisse zur Sprache, die sich unmittelbar vor dem Kriegsausbruch abspielten. Danach hatte der Zar dem Stabschef Januschkewitsch erklärt, er habe von Kaiser Wilhelm die Zusage, daß die deutsch-russischen Beziehungen ungetrübt blieben, wenn die anbefohlene Mobilmachung rückgängig gemacht würde. Januschkewitsch erklärte, eine solche Maßnahme müsse zur Katastrophe führen. Gleichwohl wandte sich der Zar noch einmal in der Nacht zum 30. Juli telephonisch an Suchomlinow mit dem Be fehl, die Mobilisierung zu inhibieren. Da log Suchom linow im Einverständnis mit dem Minister des Äußern Sasonow den Zaren an, indem er sagte, es werde nur in den Südwestbezirken (also gegen Österreich) mobilisiert. Es kam dann noch zur Sprache, daß Januschkewitsch, als er schon die Order zur Gesamtmobilisation in der Tasche hatte, dem deutschen Militärattache sein Ehrenwort ge geben habe, die Mobilisation sei nicht angeordnet. — Damit ist die Schurkerei der russischen Kriegshetzer ge richtsnotorisch ! Für Lie Internationale. Die vom 27. bis 29. August in Stockholm abgehalter Versammlung der skandinavischen Transportarbeiter tr tonte in einer Entschließung die Notwendigkeit, die inte nationalen Verbindungen wieder anzuknüpfen. Die Ve sammlung sprach entschiedene Mißbilligung der Parole de in England abgehaltenen Tagung der Seeleute aus, di die Bildung einer neuen internationalen Organisation unter Ausschluß der Mittelmächte fordert. — England muß sich immer häufiger überzeugen, daß Deutschland und seine Verbündeten nicht aus dem internationalen Völker konzert ausgesiylossen werden können. Wie man die Ukrainer stillmacht. Selbstbestimmungsrecht und Freiheit der kleinen Na tionen, das sind Worts, mit denen einstmals auch die russischen Umwälzungsmänner arbeiteten. Aber aus dem Sprachschatz der jetzigen Gewalthaber Kerenski und Korniloff sind diese Begriffe verschwunden. Ein durch greifendes Mittel um die Selbständigkeitsgelüste der Ukraine niederzudrücken, hat sich der jetzige Oberkomman dierende der russischen Armee General Korniloff aus gedacht. Er hat die Einberufung aller Mitglieder des ukrainischen Arbeiter- und Soldatenrats beschlossen, die nach seiner Ansicht noch immer militärpflichtig sind. Wenn erst einmal alle Finnländer, Ukrainer, Kaukasier und sonstigen unterjochten Völkerschaften, alle Maximalisten und Friedensfreunde in den Schützengraben gesteckt sind, dann steht dem Schreckensregiment der neuen Tyrannen in Petersburg nichts mehr im Wege. Britische Rücksichtslosigkeit. Die englische Gewohnheit, auf neutralem Boden Krieg zu führen, ist der Welt nachgerade so vertraut geworden, daß die in kurzer Zeit sich folgenden neuen Fälle kaum noch Erstaunen wachrufen. Vor kurzem wurde der Ham burger Dampfer „Brietzig" auf holländischem Hoheitsgebiet von den Engländern geraubt. Die Ladung bestand in Kohlen für Skandinavien. Ungeachtet dieser Bestimmung für Neutrale eignete England sich die Kohlen an und sandte sie nach Frankreich. In Skandinavien ist die Kohlennot fast größer wie anderswo. Wenn sie dadurch noch schlimmer wird, daß England ohne jedes Recht auf neutralem Boden skandinavische Kohlen wegnimmt, so können die Nordländer sich bei den britischen Freunden bedanken. Ein Weltbund für England. Der vielgenannte und vielgewandte Sir Edward Carson will jetzt feinen famosen Gedanken, daß vor Be ginn der Friedensoerhandlungen Deutschland seine Truppen über den Rhein zurücknehmen müsse, der ganzen Welt eindringlich verkünden. Zu diesem Zweck wird er im Auftrage der britischen Regierung eine Propagandareise durch die neutralen und die England verbündeten Länder machen. — Einen besseren Verkünder der englischen Welt- beglückung der Neutralen konnte Lloyd George nicht finden, als den „Ulstermann", der in seiner Heimat sich den Bei- namen der „Blutige" erworben hat. Der neue weiter äes Xriegsamts. Generalmajor von Scheuch. Die Auseinandersetzungen über den Wechsel in der obersten Leitung des Kriegsamtes gehen noch immer kort. Im November 1916 trat der jetzt an die Spitze einer Division berufene General Gröner an die Spitze des kurz vor her gegründeten Kriegs amtes, das Lie Organi sierung des im Reichs tag beschlossenen Hilfs- dienstgesetzes über nahm. Damit wurde eine neue Waffe ge schaffen zu machtvollem Widerstand Les deutschen Volkes gegen die auf seine Vernichtung sin nenden und von allen Seiten herandrängenden Feindes. General Grö ner kam von einer tech nischen Truppe, vom Feldeisenbahnwesen, um dessen Einrichtung er sich hervorragende Ver dienste erworben hatte. Jetzt ist er in den aktiven Dienst zurückgekehrt und seinem Nachfolger bleibt die Aufgabe, das be gonnene Werk fortzusetzen und auszubauen. General major Scheuch, den das Vertrauen des obersten Kriegs herrn in die verantwortungsreiche Stellung berief, ist ge borener Elsässer. Es geht ihm Ler Ruf eines aus gezeichneten Soldaten und geschulten Organisators vorauf. Cäwarä 6rey 1". Nach dem englischen Polbhu-Bericht ist gestern am 29. August, der frühere englisch« Staatssekretär des Äußeren Sir Edward Grey gestorben. Der ehemalige englische Staatssekretär des Äußern, Edward Grey, der schon vor Monaten so schwer erkrankt war, daß man im Lande mit seinem Ableben rechnete, ist jetzt, fast erblindet, gestorben. Mit ihm scheidet eine Persön lichkeit aus dem Leben, die in der Borgeschichte dieses Krieges eine hervorragende und verhängnisvolle Rolle ge spielt hat. In den Jahren 1892 bis 1895 in den Kabinetten Gladstone und Rosebery Unterstaatssekretär des Äußern, batte er Gelegenheit, die politische und wirtschaft liche Weltlage kennenzulernen. Als dann König Eduard VII. zur Regierung kam, fand der königliche Kauf mann in ihm ein willfähriges Werkzeug für feine gegen Deutschland gerichteten Einkreisungspläne. Mit Recht schrieb beim Ausbruch des Weltkrieges, unmittelbar nachdem England den Krieg erklärt hatte, die „Westminster Gazette", daß Grey der Vollstrecker des politischen Testa mentes König Eduards sei. Obwohl seine Haltung gegen Deutschland immer korrekt, ja sogar wohlwollend war, so ist er doch die treibende Kraft in der Entente gewesen. Seine immer zweideutigeHaltung bestärkte Frankreich inseincr Revancheidee, und Rußlandinseinen Ausbreitungsplänen. Ob seine Versuche, die beständig drohende Kriegsgefahr ein zudämmen und eine Verständigung mit Deutschland an zubahnen, auch nur Halbwegs ehrlich gemeint waren, ist die Frage. Bei der verhängnisvollen Zuspitzung Ler Lage unmittelbar vor dem Krieg hat das Verhalten Greys nicht wenig dazu beigetragen, Len Kriegswillen Frank reichs und Rußlands zu befestigen, ganz abgesehen davon, daß unter seiner Leitung dis englisch-belgischen Verein barungen getroffen wurden, die notwendigerweise Belgiens Neutralität als brüchig erscheinen lassen mußten. Als dann die russische Mobilmachung erfolgte, gab er dem französischen Gesandten die Zusicherung, daß England auf Seiten Frankreichs stehen werde. Damit war das Ver hängnis besiegelt. Der deutsche Einmarsch in Belgien bot ihm dann den erwünschten Vorwand zur englischen Kriegs? erklärung an Deutschland. Von da ab zählte Grey zv unseren erbittertsten Feinden, der unablässig bemüht wat? das Kriegstheater zu erweitern und neue Völker und Staaten gegen uns aufzubringen. Im Dezember 1918 trat er zurück, angeblich, weil ein schweres Augenleiden ihn zwang. Der Hauptgrund aber war wohl, daß mav in England mit seinen Erfolgen nicht zufrieden war, weil entgegen seiner Voraussage, sich Lie Kriegslage der Entente immer schwieriger gestaltete. Grey ist tot, aber sein Testament wird in England vollstreckt. Grey, der bej seinem Rücktritt den Titel Viscount erhielt, ist nur 55 Jahre alt geworden. Djemal Pascha. Besuch im Großen Hauptquartier. Der türkische Marineminister Djemal Pascha, eins der hervorragendsten Persönlichkeiten der neuen Türkei, ist zum Kaiser ins Große Hauptquartier geladen worden'. Generalleutnant Ach- meel Djemal Pascha, der zugleich Chef Ler 4. osmanischen Armee (Syrien und Palä stina) ist, weilte auf seiner Reise an die Westfront kurze Zeit in Berlin. Hier hatte der Minister, der in der türkischen Bot- sch aft abg estiegen war, wo ein Festmahl stattfand, auch Ge legenheit mit dem Reichskanzler Dr. Michaelis undmitdem Staatssekretär des Äußern Dr. v. Kühl mann zu sprechen. Über die Kriegslage sprach sich Gene ralleutnant Djemal Pascha hier durchaus befriedigt aus. Er I trauen in den Endsieg der Mittelmächte gehabt und werde es niemals verlieren, besonders zu einer Zeit, w» unsere Waffen überall siegreich find. Interessante An gaben machte der türkische Minister über die zeitweilig notwendig gewordene Räumung Jaffas. Es handelt sich dabei um etwa 40 000 Menschen, die ins Hinterland geschafft werden mußten. Wie lange die Entfernung der Abgewanderten von Jaffa und der Küste dauern wird, muß vom Verlauf der kriegerischen Ereignisse abhängig gemacht werden. Djemal Pascha ist von seinem Empfange in Deutschland erfreut und hat sofort beim Überschreiten der Grenze überall