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vlatt I 76. Jahrg SonnabenS, den 27. Januar 1817 Nr. 11. Der amtliche Teil befindet sich in der Beilage W f Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff Forstrentamt zu Tharandt, , für die Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, für das sowie für das Königliche LottaU/tatt für 20ilsdr»ff Birkenhain Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, Kausback Kesselsdorf Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, «äkrsdors bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdors, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshauseu, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. 71^1 Haid dos Amtrgnichtsdezlrkes 20 Pf-., Reklamen 45 psq. Zeitraubender und tabellarikhe, Latz mit ü0 Prozent Ausschlag. Bei wiederbolunqynd Jahresumsätzen Rabatt nach Cars-. Bekanntmachungen im amtlichen Teil (nur von Behörden- die Lpalrzeile 45 Pfg. oezn». LV Pf-. Nachweisungs- und Offerie^gedühr 2V bez. 30pfg. 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"Utz- erscheint -eit äem 7.kre .84.. ttn^. drr riefen-n^i d" B-itrivrongSktnrichl-ngni . h>r»ch a»< t«esn»ng odn Nachlieferung der Zeilung »der auf Rückzahlung dr^SeZug»- ' / M -Er ferner dal der Znkeren» in den obengenannten Fällen kern« Ansprüche, falls D l^Seitung oerlpä.el. m befchr-nkl^ Umfang, -de- nicht rrlcheinl -t^nj-loer. HK I I D I«Arei, d.r Numm» 10 pfg. - »n-nime Zulchriflen "'id«. °nt«ück^«^- « A.rn?pr.»er Um, Wilsdruff Nr. T-legr-mm-Adr.ff--Amtsblatt Wilsdruff. EPMW smzWer Gräden in IM Mer MU. Me im MW««: 5l>» FmB«, 1» MWWMPe. - Bei ErMW mWer WMUImiM m 1» Kilmcler Beeile m der M II LMe, I7»k Mm zesmige», 1! MMimzewehre erdeiltel - km deiiWer SeeKeg in der Nordsee. - See WM MW SsicmH md MMN. — Bessere BeMm der Sesongenen in Frankreich. Kallers Geburlslsg. <27 Januar.) Von wild tosenden Wetterstürmen umbremb-k, ffrhj Kaiik, Wildelm dock aulgericktet aut der Kommandobrücke ^e« Deutscken Reiches. Sckarien AugeS späht er in die Kerne, um di, seinem Volke drohenden Gefahren recktzeltig zu erkennen, und je Höber die Fluten steigen, desto ruhiger «Md selbstbewußter tut er seine Pflicht. Unwandelbaren Kottvertrauens voll hat er am l. August 1914 daS Eckwert aus der Scheide gezogen, als er sich davon sberzeugen mnkte, daß eS aui unsere Vergewaltigung, aus unsere Demütigung abgesehen war. Das Antlitz kuropas bat fick seither gründlich verändert Bier König- »eicke sind misgei'lgt. und unsere keindlicken Nackbarn in Hst und West baden lckwer genug ,u tragen an den Wnnden. die wir ihnen geschlagen haben. Auf der Höke Hiner militärischen Erfolge hat unter Kaiser ihnen di« Friedensband geboten mit der Zusickerung, datz Deutsch land keineswegs ihre Vernicklung im Sinne habe. Ber- »ebens: Wir oder Ihr lautet die Parole deS Zebnver- bondeS Alto bleibt uns keine Wahl. Sckweren Herzens haben wir uns in das Unvermeidliche gefügt, aber mit dem Aufnii des Kaisers an daS deutscke Polk waren alle seelische« Hemmungen übe«wunden Sein anfeuerndes Wort Hal wieder einmal Wunder gewirkt. In Heller Begeisterung Ickari sich die Nation hinter ihrem ruhmvollen Führer, rin Sturm von Kundgebungen ans allen Teilen des kieickeS aus allen Klaffen der Bevölkerung, zeigt ihm die anbedingik Zuverlässigkeit seiner Gefolgschaft, der Preuben and Sckleffer der Pommern und Brandenburger, der kackten und Westfalen, und ehernen Antlitzes kann er fick aun wieder dem Feind, ««wenden, bereit und entschlossen, ihn zu schlagen wo er am emvffndl'cksten zu treffen ist. Was wir an unserem Kaiser haben — wir wissen eS. Bis «um Kriege war di, ganz, Welt deS Lobes voll über d„ unermüdlicke Förderung, die er allen Werken deS Friedens der Kunst und Wiffensckaft, der Technik und sozialen Fürsorge angebeiben liest, über die Ritterlichkeit seine« Weiens. über di, Vorbildlichkeit seines Familien lebens Jetzt ist er für untere Feinde — und nickt blost fü, dies, - die Verkörnerung alles Vösen, Unedlen, Ge meinen Ihren gütigsten Hast, ihr, niederträchtigsten Ver leumdungen baden sie immer an ihm ausgelaffen, und auch setzt nock veitaumen ff, kein, Gelegenheit, sein strahlendes Bild zu schwärzen Genützt Kat ihnen diese Teuselsarbeit »icht da« geringste. Ihnen selbst mag sie Er'eickterung »erschafft hoben, aber Kaiser Wilhelm ist uns dock das -eblieben. was er war: der gottbegnadete Führer in Sroster und schwerer Zeit. Und wenn etwas dazu bei tragen konnte, untere Herzen noch leidenschaftlicher für, ihn entbrennen zu taffen, io war es die Gemeinheit unterer Feinde denen Denttchlond« Oberster Kriegs» und FriedenSberr geiad, gut genug dazu zu sein schien, um ihr, niedrig, Wut an ibm anszulaffen Ader mehr noch: nickt nur dos deutsche Volk, auch unsere Verbündeten baden >bn a,,s »re-er Wahl zum höchsten Führer in diesem Wettkampf um Sieg oder Untergang erkoren. Endlose Ströme non Mut baden ihr» Sache niit der unsrigen für Ilir Zeiten «ntammeugeschweistt. und in der Person Kaiser WilbelmS halten ff, sich des kraftvollsten Bürgen für die tzlückliche Zukunft 'drei Länder und Völker versichert. Sie fürchten ffch nicht nor seiner angebl cken Herrschsucht, mit der tzi, Briand und Genossen gläubige Kinder graulich wacker, wollen Wenn es einen Gruud'atz gibt, den unser Karter von iemem groben Abnen. dein alten Aritz, aus voller Nberzruguug übernommen bat, dann ist es der, dast feder nach seiner Favon selig werden tolle. Die ganze Aegirrungszeit teil seiner Tkrond, ste gung ist nichts als eine iortlausend, Kette von Bewerfen dast fremder Besitz, frimdes Wesen ihm unantastbar waren. Um s» nachdrück licher aber mutzte er sich dagegen wehren, datz eine feind licke Vereinigung von Mächten sich der Wahrnehmung deutscher Interessen allerorten hindernd in den Weg stellte. Sier gab es schließlich eine Grenze, wo der beste Friedenswille, wo die größte Staatskunst versagte. Wir haben deswegen unsere Wesensart nicht verändert: das willen uniere Freunde an der Donau und am Goldenen Horn, und deshalb bauen und vertrauen sie mit uns auf den deutschen Kaiser, daß er sie durch Kampf zum Sieg führen wird. Uns aber ziemt es natürlich vor allen des heutigen Tages mit stolzer Freude zu gedenken. Die kraftvolle Persönlichkeit unseres Kaisers ist jedem von uns in diesen Kriegsjahren noch teurer geworden, und je schmerzens reicher die Erfahrungen waren, durch die er sich als die sichtbarste Verkörperung der Unüberwindlichkeil der Mittel mächte zu immer neuen Siegen und Triumphen hindurch arbeiten mußte, desto heißer schlägt ihm das Herz seines Volkes entgegen. In unauslöschlicher Dankbarkeit bleiben wir mit ibm auf Leben und Tod verbunden bis ans Ende unserer Tage. Und wissen wir auch, datz wir noch schwereren Zeiten entgegengehen, als sie schon hinter uns liegen, so brauchen wir nur unser Auge auf ihn gerichtet zu halten, um voller Siegeszuversicht vorwärts zu stürmen. Erneuern wir heute das Gelöbnis, ihm Treue mit Treue zu ver gelten, unsere Pflicht bis zum äußersten zu tun und unS zu jedem Opfer bereit zu halten, das der Kampf um unser Dasein noch von uns fordern könnte. Eine schöner« Geburtstagsfreude werden wir unserem geliebten Herrscher nicht darbieten können. Oer Krieg. GrvheS Hauptquartier, 26. Janua» Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Im ArtoiS, zwischen Ancre und Somme und an der Aisne-Front nahm die Kainpftätigkeit der Artillerie und Minenwerfer zeit weilig zu. Mehrfach kam eS im Vorfeld der Stellungen »u Zusammenstößen von Erkundungsabteilungen. Süd östlich von Berry au Bac lnordwestlich von Reims) drangen preußische und sächsische Stoßtrupps in die französischen Gräben und kehrten nach erbittertem Kamps mit I Offi zier, 30 Gefangenen und 2 Maschinengewehren zurück. Heeresgruppe Kronprinz. Durch forsches Zupacken gelang es an der Combres-Höhe zwei Erkundern eines hannoverschen Reserve-Regiments, einest an Zahl dreifach überlegenen Posten der Franzosen zu überwältigen und mit l Maschinengewehr in die eigene Linie zurückzubringen. — In den Vogesen scheiterte am Hilsenfirst der Vorstoß einer französischen Streifabteilung. — Klares Wetter be günstigte die beiderseitige Fliegertätigkeit. östlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Beiderseits der Aa brachten unsere Angriffe mehrere russische Waldstellungen in lO Kilometer Breite niit 14 Offizieren, 1700 Mann und 13 Maschinengewehren in unsere Hand. Starke Gegenstöße herangeführter Reserven konnten unsere Fortschritte nicht hindern. — Westlich von Luck brachen Sturmtrupps rheinischer Regimenter in die Dorfstellung von Semerynki ein und holten 14 Gefangene heraus. Fraat des Generalobersten Erzherzogs Joseph. Gefechte von Iagdabteilungen und nur vereinzelt stärkeres Artilleriefeuer wiederholten sich täglich in dem verschneiten Gebirge. Zwischen Casinu- und Putna-Lal wurden dem Gegner 50 Gefangene abgenommen. Heeresgruppe deS GeneralfeldmarschallS »0« Mackensen. In der russischen Ebene herrschte bei strenger Kälte im allgemeinen Ruh«. — Längs der Donau Ge schützfeuer von Ufdr zu Ufer und Postengeplänkel. Makedonische Front. Feuerüberfälle im Lerna- Bogen und Gefechte ohne Belang in der Struma-Eben«. Der Urft« Gr»eralquarti«r«eifter Lutzeatzsrff. „IVIS«'- II." — „Vineta". Nach Berichten aus Buenos-AireS, die nach Amster dam gelangten, führt die in den südamerikanischen Ge wässern tätige .zweite Möwe" den Namen „Bineta*. Der Kapitän des versenkten englischen DanwferS .Radnoshire" erklärt mit Bestimmtheit, daß daS deuticbe Kaperschiff von einem zweiten Dampfer begleitet werde, der wahrscheinlich von der .Vineta* aufgebracht worden ist. Der Kapitän der gleichfalls versenkten „Netherby Hall" gab an, datz er ununterbrochen „8.0 8» Signale (um schnelle Hilfe) gegeben habe, sobald er das deutsche Schiff gesichtet habe, bis ein Schutz über den Bug seines Schiffes ihn zwang, die drahtlosen Hilferufe einzu stellen. Ferner sagte er aus, datz an Bord des deutschen Hilfskreuzers autzer Geschützen noch Maschinengewehre auf Deck ausgestellt gewesen seien. Die deutsche« Tauchbootkommandanten. Kopenhagen, 24. Janus«. Vor dem hiesigen SeehandelSgericht fand beute da- Seeoerhör wegen der Versenkung des däniicben Dampfers .Tuborg" statt, der auf der Pflichtreise mit Kohlen vom Tyne nach Gibraltar unterwegs gewesen war. Wie die Blätter berichten, wurde im Verhör allseitig daS menschliche Verhalten des deutschen Tauchbootkomman danten rühmend heroorgehoben. Nach der Versenkung deS Dampiers hatte das Unter seeboot die Boote mit der Besatzung sieben Stunden lang jm Schlepptau. Gegen Abend tauchte der norwegische Dampfer .Cuba" aus, der vom Unterseeboot durch Warnungsschutz angehalten wurde. Als der norwegisch« Kapitän mit den Schiffspapieren fick aus dem Untersee boot einfand, erklärte der Kommandant, daß er eigent lich den Dampfer versenken müßte, der seit einem halben Jahre zwischen Frankreich und England hin» und Herfabre und ffch jetzt in Ballast auf der Rückreise nach England befände. Er wolle aber die Dampserbesatzungen nicht aus dem Me< e in der Nacht ihrem Schicksal überlassen und werde daher den Dampfer freigeben. Der norwegische Kapitän mußte sich schriftlich an Eidesstatt verpflichten, die dänische Besatzung aus zunehmen und niemals wieder — weder er persönlich noch sein Dampfer — mit Bannware sür die Alliierten zu fahren. Darauf wurde der Dampfer vom Unterseeboot freigegeben. Damit ist wieder einmal das englische Gerede von der Grausamkeit der deutschen V-Poot-Kommauüauten glänzend widerlegt. Eine falsche englische Nachricht. Der Kommandant des kürzlich in Laöix emgelailfenen englischen Zerstörers .Delphin" behauptet. >4 Seemeilen von Huelva entkernt das deutsche Unterseeboot .U 5,6" ver senkt zu haben. Es kann demgegenüber festgestellt werden, daß bei dieser Meldung weder das genannte Unterseeboot noch ein anderes deutsches Unterseeboot in Frage kommt. Sollte deshalb die Meldung nicht erfunden sein fo könme es sich dabei nur um das Unterseeboot einer ElUenleumcht handeln. Vesser« Verpflegung der Gefangenen in Frankreich. Berlin. 25. Januar. Vor einiger Zeit ist zwischen der deutschen und der französischen Regierung ein Abkommen getroffen, wonach jeder in Deutschland befindliche gefangene Franzofe aus Frankreich oder der Sckweiz wöchentlich 2 Kilogramm Brot in Sammelsendungen erhält. Als Gegenleistung hat die französische Regierung einmal die Erhöhung der täglichen Brotration für die gefangenen Deutschen in Frankreich auf 600 Gramm zugestanben, und ferner die Genehmigung erteilt, daß deutscher seits die in Frankreich befindlichen Gefangenen mit Zusatznabrung, Bekleidungsstücken und sonstigen Liebes gaben in Sammelsendungen versorgt werden können. Er freulicherweise fiel der Abschluß dieses Abkommens mit dem der VolkSspende kür die deutschen Kriegs» und Zivil- gefangene« zusammen, die bekanntlich da« außerordentlich hohe Ergebnis von über 12'/» Millionen erbracht hat. Die Volksspende ermöglichte eine großzügige Organisation dieses Liebesdienstes. Von einer Berner Stelle werden monatlich für über 100000 Mark AusatznahrungSmiUel »« dir Gifimgenen in Frankreich geschickt.