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werden an mehreren Stellen englische Erkundungsabtei- luugeu zuruckgeworfsii. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Gestern früh nahmen nach kurzem, kräftigen Wirkungs fener von Artillerie und Minenwerfern Abteilungen nieder sächsischer Regimenter am Chcmin - des - Dames einen Lei! der französischen Stellung südöstlich von Filain im Stur« und hielten die in etwa LV2 Kilometer Breite und Meter Tiefe gewonnenen Gräben gegen drei heftige Gegen stöße. Der Feind erlitt schwere Verluste, da auch die stüchtcnde Grabenbesahung von unserem Abriegelnngsfcuei gefasst wurde. 300 Gefangene konnten zurückgcführi werden. Die Franzosen griffen morgens westlich des Cornillet, abends bei Vauxaillon an, ohne einen Vorteil zu erzielen — Östlich von Craonne und auf beiden Maas-Uferr brachten uns Erkundungsstöße Gefangene ein. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Längs der Fron! «ur die übliche Gefechtstätigkeit. Französische Aufklärungs- trupps sind nördlich von St. Mihiel und östlich der Mose! abgewiesen worden. Seit dem 15. Juni sind in Lustkämpfen 23, durch Abwehrfeuer 5 feindliche Flugzeuge, außerdem 4 Fessel ballone der Gegner abgeschossen worden. Östlicher Kriegsschauplatz. Erhöhte Feuertätigkeit herrschte gestern besondere zwischen der Bahn Lemberg -Tarnopol und dem Dnjestr Maccdouische Front. Die Lage ist unverändert. Der Erste Generalauartiermeister Ludendorff. (Amtli ch. W. T. B.) Großes Hauptquartier, den 24. Juni 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. A« der englisch-belgischen Front zwischen Kanal und St Quentin zeigte auch gestern die Kampstätigkrit nichts Außer gewöhnliches. Starken Feuerwellen folgten nördlich von Warueton nnd hart südlich der Scarpc englische Ertun dungsvorstöße, die abgcwiesen wurden. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Im Vauxaillon-Abschnitt und südöstlich von Filain sowie auf dem Wcstufer der Aisne, in der westlichen Champagnc «nd auf der linken Maas-Seite war dir Artillerietätigkeit zeitweilig stark. Zusammcngesaßtes Wirkungsfcucr zwang dir Franzosen, das am 18. und 21. 6. östlich des Cor- uillet-Berges gewonnene Gelände zu räumen. Unsere Er kunder stellten hohe Verluste des Feindes fest. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nichts Besonderes. Im Wytschaete-Bogen wurden von unseren Fliege ) Fesselballone abgeschossen; außerdem verloren die Grgu 3 Flugzeuge. Auf dem Östliche« Kriegsschauplatz uud a« der Mazedonischen Front ist die Lage unverändert. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. * 61177 Tonnen O Koots-Keute. Amtlich. 947^. Berlin, 23. Juni. 1. Durch die Tätigkeit unserer U-Boote sind neuer dings in den nördlichen Sperrgebieten 21 000 Br.-Reg.-To. versenkt worden. Unter den versenkten Schiffen befanden sich u. a.: der englische bewaffnete Dampfer „Bridwen" (3594 Br.-Reg.-To.), ein großer bewaffneter unbekannter englischer Dampfer und der italienische Schuner „Luisa". Von den anderen versenkten Schiffen hatten eines 2000 Tonnen Getreide, zwei weitere Holz geladen. Die Ladungen der übrigen Schiffe konnten nicht festgestellt werden. . 2. Im Mittelmeer wurden von unseren U-Booten neuerdings wieder Dampfer und Segelschiffe mit insgesamt 40177 Br.-Reg.-To. versenkt. Unter diesen befanden sich: der englische Truppentransporter „Cameronian" (5861 Br.- Reg.-To.), der französische Truppentransporter „Barra" (4163 Br.-Reg.-To.), die bewaffneten englischen Dampfer „Island More" (3046 Br.-Reg.-To.) mit 4500 To. Kohle und „Benha" (1878 Br.-Reg.-To.) mit 1700 To. Johannis brot, ferner zwei unbekannte bewaffnete englische Dampfer, von je 5000 Br.-Reg.-To. Mit den Schiffen wurden Ladungen vernichtet, die in erster Linie aus Kohle, Ge- treide, Ol, Wein und Phosphat bestanden. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Kopenhagen, 23. Juni. Nach einem Telegramm der dänischen Gesandtschaft in Pans ist der dänische Dampfer „Baecing" am 18. Juni im Kanal versenkt worden. Ein Hetzer ist umgekommen. Der dänische Motorschoner „Kornsos" wurde auf der Reise von Spanien nach den Färöer Inseln mit einer Salzladung am 15. Juni versenkt. Der dänische Dampfer „Dörte Jensen" ist auf eine Mine gestoben in der Nordsee gesunken. Amsterdam, 23. Juni. Der Amuidener Fischlogger „Hen- drika" ist in der Nordsee von einem deutschen U-Boot versenkt worden. Bern, 23. Juni. Nach „Petit Parisien" nahm ein fran zösisches Patrouillenschiff des Geschwaders der Bretagne aut dodec See SV Mann der Besatzung eines versenkten englischen Dampfers auf. Das Patrouillenschiff hatte gleichfalls ein Gefecht mit zwei U-Booten. Ein anderes Patrouillenschiff des gleichen Geschwaders hatte tags zuvor 40 Mann eines ver senkten Schiffes ausgenommen. In St. Raphael landete ein französisches Torpedoboot die Besatzung zweier versenkter ita lienischer Segelschiffe. Am 19. Juni wurde ein französischer Dreimaster im Westteil des Ärmelkanals versenkt. Die Be satzung wurde durch ein Torpedoboot gerettet. Madrid, 23. Juni. „Jmparcial" zufolge ist der englische Dampfer „Ballat" aus Liverpool mit Erzladung für England in der Nähe von Almeria gestrandet. U-Boote haben in der Nähe von San Sebastian einen Dampfer unbekannter Natio nalität von ungefähr 6000 Br.-Reg.-To. versenkt, ferner an der Westküste von Algarve den von den Portugiesen beschlag nahmten deutschen Dampfer.Energie" (740 Br.-Reg.-To.) mit Pferden und Schweinen von Casablanca nach Bordeaux unterwegs. MWWWWWWWEWMMMMWWMWWWMMMMMMWWVWWM Mancherlei Kriege gibt es »nd mancher- i f lei Heldenruhm; das vornehmste Lob gebührt i f denen, welche der Kultur der Menschheit i durch siegreiche Waffen neue Schauplätze er- f i öffnet und die Barbarei an bedeutender s Stelle überwältigt haben. Leop v Rauke Das Freigcleit für neutrale Schiff«. , Das Freigeleit, das Deutschland wieder den neutralen Schiffen, die in England liegen, für den 1. Juli zuge standen hat, wird, wie das Kopenhagener „Ekstrabladet" erfährt, diesmal für die dänische Handelsflotte eine viel gröbere Bedeutung haben, als bei früheren Gelegenheiten. Der Hauptgrund hierfür ist wahrscheinlich, daß diesmal den Schiffen reichlich Zeit für die Vorbereitung zur Ab reise gemährt worden ist. Dasselbe gilt auch für Norwegen. Auch die Rückkehr einer bedeutenden Anzahl norwegischer Schiffe kann am 1. Juli erwartet werden. Die Schiffsverluste Norwegens. Der Vorsitzende des norwegischen Neederverbandes teilte in der Generalversammlung des Verbandes mit, daß die norwegische Handelsflotte bis heute während des Krieges 585 Schiffe mit zusammen 818988 Tonnen ver loren habe. Bei Kriegsausbruch betrug die Tonnage der Schiffe scher 100 Tonnen 2 600000 Tonnen, somit sind un gefähr ein Drittel verlorengegangen. Die Ergänzungen der Handelsflotte während des Krieges durch Neubauten oder durch Kauf belaufen sich auf 918 000 Tonnen. Da der natürliche Abgang der Schiffe im gleichen Zeitraum einschließlich der Schiffsverkäufe ins Ausland 702 000 Tonnen beträgt, ist die norwegische Handelsflotte somit heute ungefähr um 600 000 Tonnen geringer als im August 1914. Was 869 000 Br.-Neg.-To. bedeuten. Die Maibeute unserer U-Boote betrug 869000 Br.-Reg.-To. Schiffsraum. Da fgst ausschließlich gewöhnliche Frachtdampsr-r versenkt wurden, deren für Ladung nutzbarer Raum besonders groß ist, da für Unterbringung von Keffeln, Maschine«, Kohlen, Ausrüstung usw., wenig Platz verbraucht wird, so darf man rechnen, daß 869000 Br.-Reg.-To. ungefähr 65000'3 Netto-Reg.-To. entsprechen. Etwa durch Verdoppelung dieses Raummaßes ergibt sich, soweit nicht Sperrgut, sondern Fracht güter mittleren spezifischen Gewichtes wie bei^ielsweise Ge treide, Futtermittel, Kohlen, Wolle, in Frage kommen, die zu gehörige Tragfähigkeit in metrischen Gewichtstonnen zu -r 1000 Kilogramm. 550 000 Netto-Reg.-To. besitzen also ein Ladegewicht von rund 1,1 Mill, metrischen Tonnen. Die Betriebsmittel der vollspurigen Eisenbahnen in Deutschland umfaßten im Jahre 1914 nach der Reicbsstatistik rund 700 000 Güterwagen mit einem nutzbaren Ladegewicht von 10,2 Millionen Tonnen. Ein Zehntel dieses Bettages hätten die im Mai versenkten Handelsschiffe laden können. Gemeßen an Eisenbahnwagen, die dem Binnenländer als Maßstab Mr Gewichtsmengen vertrauter sind als Register tonnen. hat die Entente im Mai etwa 70 000 Güterwagen zu durchschnittlich je 1b Tonnen Tragfähigkeit verloren oder, noch anschaulicher ausgedrückt. 2000 Güterzüge zu je 70 Achsen. Das ist ein täglicher Schisisvenust, ausgedrückt in Eisenbahn wagen von nicht weniger als 60 Güterzügen. Mas ssationalrLt Grimm erklärt. In einer langen Erklärung äußert sich der aus Ruß land zurückgekehrte Nationalrat Grimm zu der Geschichte des veröffentlichten Telegramms des Bundesrats Hoff mann. Mehrere russische Politiker seien bereits am 9. Juni bei ihm erschienen und hätten ihn gefragt, ob der schweizerische Gesandte in Petersburg Friedensoorschläge der deutschen Regierung zur unmittelbaren oder mittel baren Übermittlung an die russische Regierung ihm über geben oder ein dahinzielendes Ansinnen an ihn gerichtet habe. Es gebe ein derartiges Schriftstück, in dem derName Grimms erwähnt und das von einem russischen Agenten in Bern an das Ministerium des Außem in Petersburg gesandt worden sei. Grimm verneinte beide Fragen und gab eine dahingehende schriftliche Erklärung an die Minister Tseretelli und Skobelew. Am 13. Juni erhielt Grimm auf sein Ver langen durch Vermittlung Tseretellis und Skobelews eine Abschrift der Berner Depesche an den Schweizer Ge sandten in Petersburg. Grimm sollte sich dazu erklären. In dem Entwurf dieser Erklärung führte Grimm aus, daß eine solche Depesche ihm weder unmittelbar noch mittelbar zugestellt worden sei. Die Minister hätten jedoch eine schärfere Spitze gegen die deutsche Regierung und einen scharfen Angriff gegen die Schweizer Regierung ver langt, was er trotz der Drohung mit seiner Verhaftung und schimpflichen Ausweisung abgelehnt habe. Einige Tage später wurde ihm von Tseretelli und Skobelew be deutet, die Minister fänden seine Erklärung ungenügend. Die Regierung beabsichtige keine Maßnahmen gegen ihn; da aber zu befürchten sei, daß nach der Veröffentlichung des Sachverhalts Ausschreitungen entstehen könnten, werde er höflich gebeten, sofort abzureisen, worein er willigte. Am folgenden Morgen verließ Grimm Petersburg und erreichte die Grenze ohne irgendwelche Schwierigkeiten. Diese Auseinandersetzungen klären die Sachlage durch aus nicht aus: denn seltsamerweise erwähnt Grimm gar nicht den Umstand, den Hoffmann hervorhob, er habe Ende Mai eine Depesche Grimms aus Petersburg erhalten, worin Grimm unter Hinweis auf die außerordentliche Friedensbedürftigkeit Rußlands und auf Unterredungen mit russischen Persönlichkeiten die Anweisungen ausdrück lich erbat, die ihm dann Hoffmann Anfang Juni über die Schweizer Gesandtschaft in Petersburg zukommen ließ. Will Grimm diese Anfrage nicht abgesandt haben? Dann würde der Tatbestand noch eigentümlicher werden, und es läge nicht allzuweit, die Entstehung der Aufforderung an Hoffmann an einer anderen Stelle zu suchen — vielleicht gar indirekt bei der englischen Botschaft in Petersburg. Daß die Regierungsleute nebenbei Grimm gern loswerden wollten, erklärt sich aus seinem rückhaltslosen Auftreten als Kriegsgegner und Antimilitarist in Rußland. Frankreichs Munitionsindustrie gefährdet. Die Wirkungen des U-Boot-Krieges werden für die französische Munitionsindustrie sehr fühlbar. Die Arbeits einstellungen in Paris und in der Provinz haben sehr ernsten Charakter gehabt. Infolge des Streiks, des Mangels an Rohstoffen jeder Art und der Wirkungen des U-Boot- Krieges ist eine neue große Munitionsfabrik, die Peugot schon im Frühjahr eröffnen wollte, noch nicht fertig. Ein großer Teil der für sie in Amerika bestellten Maschinen ist unterwegs versenkt worden. * Englische pkantatiebeute. Der englische Funkdienst Poldhu vom 21. Juni, 2 Uhr vormittags, meldet: „Vier deutsche Geschütze wurden bet Messines erbeutet." Messines wurde von den Deutschen am 7. Juni geräumt. Seit diesem Tage haben bei Messines keine Kämpfe stattgefunden. Von „Erbeuten" kann wohl kaum die Rede sein, höchstens von dem Auf finden vier zerschlagener und verschütteter Kanonen. Nichts verdeutlicht besser die ungeheuren Zerstörungen, die die Sprengungen sowie das Artillerie- und Minenfeuer im Wvtschaete-Bogen angerichtet haben, als diese englische Meldung. Wie mag es in dem gewonnenen Gelände aus sehen und wie groß müssen die Schwierigkeiten für Munitions-Nachschub und Verpflegung sein, wenn die Engländer erst 14 Tage nach der Besetzung des Geländes Beutestücke von der Größe von Geschützen auffinden. Was gefangene Portugiesen erzählen. In der letzten Zeit wurden an der Westfront ver schiedentlich Portugiesen gefangengenommen. Das Schicksal dieser weißen Vasallen Englands ist fast noch tragischer, als das der farbigen Hilfsoölker. Was mit diesen Portu giesen, die angeblich für Recht, Freiheit und Mensch lichkeit kämpfen, geschehen ist. ist glatter Menschen handel. Die bisher gemachten Gefangenen sind Land arbeiter aus dem Norden Portugals. Sie sind zu einem großen Teil Analphabeten und machen einen stumpfen, unglücklichen Eindruck. Sie erzählten, daß sie verladen wurden wie Tiere. Eine große Anzahl der portugiesischen aktiven Offiziere meuterten beim Abtransport. Sie wurden gefangengesetzt und der Bestand an Offizieren durch Be- fücderung von Unteroffizieren wieder ergänzt. Unter ihnen ist nicht einer, der sich nicht klar darüber wäre, daß sie verkauft sind und für die Sache Englands fechten müssen. Die Gesungenen erzählten, daß man die Lissaboner Truppen bisher in Portugal gelassen habe, da man fürchtete, daß sie sich gegen den Abtransport energischer auslehnen würden. Amerikaner a» der Westfront. Nach Meldungen neutraler und feindlicher Zeitungen sollen sich an der Westfront bereits 9000 ausgebildete amerikanische Soldaten, geführt von einem amerikanischen General, befinden. Wie hierzu mitgeteilt werden kann, sind diese Meldungen durchaus unrichtig. In Amerika wird wohl Propaganda für solch ein Hilfskorps gemacht, doch ist diese Truppe noch nicht einmal kriegsfertig mls- gebildet. Es sind lediglich mehrere Trupps amerikanischer Zivilisten nach Frankreich geschafft worden, um dort im Lahnbau, im Sanitätsdienst und anderen Kriegshilfs- "rrbeiten beschäftigt zu werden. Die Meldungen der französischen Zeitungen dienen lediglich dem Zweck, die gedrückte Stimmung der französtjchen Bevölkerung neu za leieben. Benghafi durch ein deutsches U-Boot beschaffen. Der deutsche Admiralstab teilt amtlich weiter mit: Am 30. Mai wurde von einem unserer Unterseeboote die italienische Festung Benghafi an der nordafrikanischen Küste mit 40 Granaten beschossen. In erster Linie wurden Hafenanlagen un^die funkentelegraphische Station mit sichtbarem Erfolg unter Feuer genommen. Noch längere Zeit nach der Beschießung wurde ein starker Brand in der Stadt beobachtet. , Genf, 22. Juni. Aus Tunis wird dem „Petit Journal" gemeldet, daß mehrere Küstenfahrer von einem mit Segelwerk ausge statteten deutschen Unterseeboot versenkt wurden. Am 18. Juni sei dieses Unterseeboot von französischen Flugzeugen gesichtet worden. Seither sei seine Spur Von freunci una femci. (Allerlei Draht- und Korrespondenz-Meldungen.1 v»s k»LdinettO!am-stIa,rinicendgültig?urüdrg«trcten. Wien, 22. Juni. Es ist dem österreichischen Ministerpräsidenten Clam- Mortinic nicht gelungen, sein durch die Fehdeansage der Polen erschüttertes Kabinett neu zu befestigen. Gestern in den Abendstunden wurde bekannt, daß Ministerpräsident Graf Clan, - Martimc, da sich gegen wärtig die Unmöglichkeit ergab, ein durch Aufnahme von Landsmaunministeru erweitertes Kabinett zn bilde», dem Kaiser die Bitte unterbreitet hat, den Rücktritt des ge samten Kabinetts anzunchmcn und eine andere Persönlich keit mit der Kabinettsbildung zu betrauen. Vorder hatte Clam-Martinic noch versucht, die deut schen Sozialdemokraten zu bewegen, einen Vertreter in der Person des Abgeordneten Karl Renner ins Ministerium zu entsenden. Die Sozialdemokraten erklärten jedoch, sich nicht an der Kabinettsbildung beteiligen zu können. Am Abend erklärten die Polen dem Ministerpräsidenten, daß sie nur dann in das Kabinett eintreten, wenn auch die Tschechen darin vertreten sein würden. Graf Clam scheint dies für ausgeschlossen gehalten zu haben, denn er mterbreitete daraufhin sein endgültiges Rücktrittsaesuck Mieder ein neuer „8arslong"-?Lll. (Amtlich.) Berlin, 22. Juni. Scho« vor einiger Zeit nach Deutschland gelangte Ge rüchte über die Behandlung überlebender unseres im Mai in Verlust geratenen U-Bootes „v 2« haben jetzt auf de« Wege über das neutrale Ausland ihre vollgültige Bestatt- gung erfahren. Danach wurde das Boot während des Tauchens von einem englischen Zerstörer gerammt und zu« Sinken gebracht. Von der Besatzung gelang es acht Man», sich an die Oberfläche cmporzuarbeiten, von denen die Eng länder absichtlich nur zwei retteten. Die übrigen über ließen sic, wie im Falle des Torpedobootes „8 2V", ihrem Schicksal. Vie 6ef»kr des d-ksot-krieges nickt vermindert Rotterdam, 22. Juni. In England hat die eine Zeitlang durch das ver schleiernde Bemühen der Behörden gehobene Meinung von einer Verminderung der U-Boot-Gefahr wieder tiefer Miß stimmung Platz gemacht. „Manchester Guardian" schreibt: Der einen Monat lang aufrechterhaltene, die Tauchboot- oerheerungen eindämmende Widerstand weist eine ent täuschende Neigung auf abzunehmen. Archibald Hurd schreibt im „Daily Telegraph": Der um Pfingsten herrschende Optimismus war unbegründet. Wiewohl in der Bekämpfung der Tauchboote einige Fortschritte gemacht sind, ist die Gefahr keineswegs gemeistert. politische Kunäscbau. deutsches l^eick. 4- Die Ergebnisfe der Ernte der wichtigsten Nährfrüchte bilden die Grundlage unserer Ernährungspolittk. Der ganze Verteilungsplan kann nur aufgestellt, und die für die Sicherung unserer Bolksernährung notwendigen Maß-