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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 17.04.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191704179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19170417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19170417
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-04
- Tag 1917-04-17
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Monat
1917-04
-
Jahr
1917
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Östlicher Kriegsschauplatz: Die Lage ist unverändert. Mazedonische Front. Außer Störungsfeuer im Cerna-Bogen keine wesentlichen Ereignisse. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. Berlin. 15. April abends, (wtb. Amtlich.) An der Scarpe geringe, nördlich der Straße Bapau mr lebhafte Eefechtstätigkeit. Der zenweilich zu äußerster Lebhaftigkeit gesteigerte Artilleriekampf längs der Aisne und im Westteil der Champagne dauer: an. Im Osten nichts Wesentliches. * Die tzcklsckt bei An-as. Auch am dritten Tage der Schlacht bet ArraS ist den Engländern der beabsichtigte Durchbruch nicht geglückt. Nachdem die deutschen Linien elastisch zurückgebogen wurden und die Engländer gezwungen waren, die Basis ihrer angebüuften Artilleriemasten zu verlassen, die ihnen den Antangserfolg des 8. ermöglichte, darf —so wird von zu ständiger Stelle am 12. April geschrieben — heute die Lage als ausgeglichen angesehen werden. Die beiden Gegner liegen in schwerem Ringen, das Ach an einzelnen Brennpunkten zur heftigen Schlacht steigerte. Trotz dem Einsätze von Massenwellen, Tank- geschwadern und Kavallerie konnten die Engländer, die auch vor den größten Opfern nicht zurückschrecken, um dies mal einen entscheidenden Erfolg zu erzielen, kaum nennens werte Vorteile erreichen. Besonders schwer waren ihre Verluste bei den gemeldeten Angriffen bei Vimy und Fam- vou;. Feindliche Kavallerieattacken beiderseits der Scarpe brachen überall unter schweren englischen Verlusten im Feuer zusammen. In der Gegend Neuville - Vitaste ge rieten marschierende feindliche Infanteriekolonnen in unser Artilleriefeuer und wurden zersprengt. Besonders schwer waren die Kämpfe südlich der Scarpe. Bei Bulle court, wo die Engländer schon am frühen Morgen einen Maffenangriff ansetzten, erlitten sie eine schwere Niederlage. Sämtliche Angriffe brachen unter außer gewöhnlich schweren Verlusten für sie zusammen. Wo es ihnen gelungen war, in die deutschen Stellungen emzu- dringen. wurden sie vernichtet oder gefaugengenommcn. Die Zahl der Gelangenen übersteigt, wie gemeldet, 1600. Die englischen Tankgeschwader, die in den Kampf eingristen, fanden größtenteils ein rasches Ende. Drei viertel der Panzerwagen wurden vernichtet. Sie liegen zum Teil in den deutschen Linien, zum Teil unmittelbar davor. Der Erfolg der hier kämpfenden Truppen ist dem schneidigen Gegenangriff erprobter Sturmkolonnen sowie dem mustergültigen Zusammenarbeiten von Artillerie und Infanterie zu danken. Die Engländer wurden in ihre Ausgangsstellung zurückgeworfen. Auch in der Luft wurde bei Arras heftig gekämpft. Allein im Kampfgebiet der Scarpe wurden neun feindliche Flugzeuge abgeschosjen. Zwischen Soiffons und der Champagne tobt eine außerordentlich heftige Artillerieschlacht. In der Gegend von Craonelle brach der Franzose acht Uhr abends nach einstündigem Trommelfeuer etwa in l Kilometer Breite in mehreren Sturmwellen vor. Im Handgranatenkampf, stellenweise durch Gegenstoß, wurde der Angriff restlos ab geschlagen. Es blieben Gefangene in unserer Hand. Genf, l3. April. Nach einer Meldung der „Daily Mail' von der britischen Front nimmt an der Schlacht von Arras fast die ganze englische Armee teil. Die Leitung der Schlacht liegt in den Händen des Marschalls Haig und der Generale Horne und Alleby. Riesige englische Munitionsverfchlvendung. Italienische Berichterstatter melden, daß die Engländer ihren Anfangserfolg bei Arras nur riesiger MunitionS- Verschwendung zu verdanken hatten. Millionen von Ge schossen hätten den Weg für den Sturmangriff geebnet. Der Widerstand der deutschen Truppen sei gewaltig und hartnäckig gewesen, der Kampf für die Engländer ungemein hart. Es sei rasend, wild und verzweifelt gekämpft worden, um jeden Zoll Boden, um jedes Loch und jede Luke sei gerungen worden. Die deutschen Maschinengewehre fegten über die Straßen der Ortstrümmer, indem sie aus den Kellerlöchern ihr Feuer auf die Angreifer richteten. flieflerersolge an cler Westfront. 24 Flugzeuge und 4 Fesselballone abgeichosten. Amtlich. il.f.L Berlin, ,4. April. An der Angriffsfront der Engländer und an der Front westlich Reims war die Fliegertätigkeit sehr rege. Der Gegner verlor im Luftkampf 24 Flugzeuge, davon gingen 13 diesseits unserer Linien nieder. Außerdem wurden jenseits der feindlichen Linien 4 Fesselballone durch unsere Flieger brennend zum Absturz gebracht. — Ein feindliches Geschwader von 6 Flugzeugen, das westlich Douai einen Angriff versuchte, wurde restlos vernichtet. Die vom Rittmeister Freiherrn o. Richtbofen geführte Jagdstaffel hat allein 14 Flugzeuge vernichtet, dabei schätz Rittmeister Freiherr v. rttichthofcn seinen 4 t., 42. und 4 t Gegner ab. Leutnant Wolff schoß vier feindliche Flugzeuge ab und erhöhte damit die Zahl seiner Siege auf 14. Leutnant Schäfer besiegte 3, Leutnant Freiherr o. Richtbofen, Leut nant Klein und Vizeseldwebel Festner je 2 Gegner, Leut nant Dossenbach errang seinen 12. Lustsieg. Unsere Flieger haben nicht einen einzigen Verlust zu beklagen und außerdem zahlreiche feindliche Erdziele und Truppen- aniammlungen erfolgreich mit Maschinengewehrfeuer ange griffen. Ferner wurden viele Jnfantcnestüge ausgefübrj und daS Schießen unjerer Artillerie erfolgreich durch Flieger »elritet. ' » Kaiser Carl an cler ^sonrofront. Kaiser Earl hat am 10. April der Jsonzofront und Triest einen Besuch abgestattet. Der Kaiser kam früh morgens tn Adelsberg an, wo sich der Armeekommandenr Baroevic und der Landespräsident tu Krain, Graf AttemS, -um Empfange eingefunden hatten. Nach einer längeren Besprechung über die militärische Lage fuhr der Kaiser mit Gefolge und dem Armeekommandanten nach Opcina. Ebenso wie Adelsberg hatten auch alle Orte des KarstgebieteS Festschmuck angelegt. Die Bevölkerung jubelte überall dem Kaiser zu. Die Fahrt führte teilweise durch unbewohntes Ge biet, die Unterkünfte für die Truppen und für Spitäler usw. find fast, durchweg erst im Kriege entstanden. Eine groß artige Wasserleitung versorgt heute die Truppen in der vordersten Linie der ganzen Front mit Master. Mehrere in Resewe liegende Trupyenkörper wurden auf der Fahrt, besichtigt. Der Kaiser verlieh wiederum zahlreiche Aus zeichnungen für verwundete und kranke Soldaten. Hierauf entschloß sich der Kaiser, Triest einen Besuch zu machen, wo seine unerwartete Ankunft in der Bevölkerung freudige Bewegung auslöste. Dann ging die Fahrt die Küste ent lang nach Prosecco, hierauf ins Wippachtal und über den Lokvesattel und das Chiapcavomotal nach Adelsberg und von dort nach Laxenburg zurück -ft j Vas jVlarr-Ergebnis cles O-Koot Krieges. 435 Echtste mit 86 l OSS Registertonnen versenkt. Amtlich. Berlin, 13. April. Nach neu eingegangenen Meldungen find weitere 61000 Ärutto-Register-Tonnen feindlicher und neutraler Handelsschiffe versenkt worden. Damit stellt sich daS März-Ergebnis der kriegerischen Maßnahmen der Mittel mächte schon jetzt auf 436 Handelsschiffe mil 861 000 Brutto- Register-Tonnen. In dieser Zahl find von der Beute S. M. Hilfskreuzer „Möwe" noch elf Schiffe mit 49 000 Brutto-Register-Tonnen enthalten; die übrigen Erfolge dieses Schiffes sind bereits früher in Anrechnung gebracht worden. Das endgültige Ergebnis des Monats März, das erst im letzten Drittel des April übersehen werden kann, wird sich noch etwas höher stellen, als eingangs angegeben. Gegenüber den in der feindlichen, wie' auch der neutralen Presse erschienenen phantastischen Behauptungen über unsere K-Bootsverluste wird ausdrücklich festgestellt: m den beiden ersten Monaten der Seesperre sind sechs U-Boote verlorengegangen, eine Zahl, die durch den Zuwachs während des gleichen Zeit raums um ein mehrfaches übertroffen wird und die im Verhältnis zur Gesamtzahl unserer U-Boote überhaupt nutzt rns Gewicht fällt. , Der Chef des Admiralstabes der Marine. kein wirksames Mittel gegen clie O Koste. Ein Eingeständnis des englischen ersten Seelords. In dem Augenblick, wo wir mit stolzer Freude hören, was die Besatzungen unserer U-Boote während des Monats März geleistet haben, wo das Verschwinden eines groben Teiles der englischen Handelsflotte drohend näher und näher kommt, ist sicher eine Auslassung des Admirals Jellicoe, des ersten Seelords, des Mannes, der sich Sieger vom Skagerrak nennen läßt, von Interesse, worin dieser sich recht kleinmütig über die Aufgaben der englischer Flotte äußert und das Geständnis macht, daß England dem U-Vootkrieg gegenüber kein Hilfsmittel habe. Jellico» sägte u. a.: Der Ernst der U-Boot-Gesahr sollte von niemand in diesem Lande verkleinert werden. Es gibt kein einziges wirklich wirksames Mittel gegen die Unterseeboote. Die Mittel, wie man sich damit abfini st, sind eine Vereinigung von Kunstgriffen, neue Pläne werden ja täglich angegeben. Feindliche U-Boot-Verluste werden nicht veröffentlicht, wegen der Schwierigkeit ganz sicher zu sein, wenn ein U-Boot untergegangen ist. Für den Augenschein ist nämlich der Vorgang, wenn ein U-Boot taucht und wenn es untergeht, fast ganz der gleiche, und man weiß daher nie sicher, ob das Untertauchen freiwillig war oder nicht. Bezeichnend für Englands Lage waren auch JellicoeS Bemerkungen über die Aufgabe und Leistungen der „großen Flotte'. Er gestand ein, daß die einst unüberwind liche Armada jetzt froh ist, wenn sie Verbindungen decken und Brot- und Fleischtransporte in Englands Häsen bringen könne. Ü-Boote im Stillen Ozean? Nach einem Kunkentelegramm aus San Franzisko wurde die Anwesenheit deutscher U-Boote im Stillen Ozean gemeldet. Man fürcblet für das Schicksal ewiger von San Franzisko abgegangenen Schiffe. Die amerikanischen Martnebehörden treffen Maßnahmen gegen die U-Boot- Gefabr. Englisches „Hospitalschiff' auf eine Mine gelaufen« Die englische Admiralität gibt nach einer Reuter- meldung bekannt: Da« Holvitalitlust „Salta", das keine verwundete an Bord hatte (7284 Bnutlo-Regifter-Tonnen) Nef tm Kanal auf eine Mine. 52 Personen ertranken, darunter S Arzte und v Pflegerinnen Den wirklichen englischen Hospitalschiffen ist bekannt lich ein gefahrloser Weg freigegeben worden. Die soge nannten englischen Hospitalschiffe, die im Kanal weiter verkehren, sind verkappte Munitions- und Truppentrans portschiffe. Wenn aber wirklich eines dieser Schiffe Ver wundete an Bord hätte, so wäre es ein Ver brechen der englischen Heeresleitung, sie unnötig der Gefahr der Torpedierung auszuietzen. die jedes Schiff im Sperrgebiet läuft. Eigenartig lautet eine englische Admiralitätsmeldung über die am 11. April von deutscher Seite berichtete Torpedierung eines „Lazarettschiffs* mitten tm Kanal. Es sei die „Glou cester Castle* (7999 Br.-Reg.-To.) gewesen. Alle Ver wundete hätten gerettet werden können. Das läßt mit Sicherheit darauf schließen, daß überhaupt keine an Bord waren. London, 14. April. Aus Athen wird berichtet, daß der griechische Dampfer .Nestor*. 40W Tonnen, der mit Weizen geladen war. torpediert wurde. Kopenhagen, 14. Avril. Die beiden dänischen Dampfer »Saro" und .Nancy', beide nach England bestimmt, sind tn der Nordsee versenkt worden. Drei Mann von d-> der " V w Maleno 0eS Krregeö tv» Die Furcht vor den A-Vooten. Wie aus Barcelona gemeldet wird, weigert sich die Besatzung deS dort am 30. März eingetroffenen ameri kanischen Dampfers „Susanna" auszufahren; infolgedessen sucht das Schiff jetzt spanische Seeleute für die Fahrt nach Newyork anzumustern. Ebenso weigerten sich die Mann schaften des griechischen Dampfers „Agios GeorgioS" auS Mallorca auszufahren, nachdem dort Schiffbrüchige eine- versenkten französischen Segelschiffes eingetroffen waren. kleine kriegspolt. ! Basel, 14. Avril. Nach Ansicht der Schweizer Sach verständigen müssen die englischen Berluste bei Arras un geheuer gewesen sein, da die Engländer erst wieder ihre Be stände in Ordnung bringen müssen, um die Offensive fort», »usetzen. 1 Rotterdam, 14. April. Der König und die Königin von' England wohnten einem Gottesdienst in der St.-Pauls-Kircbe bei, um für den Eintritt der Vereinigten Staaten tn den Krieg zu danken. l bnglanä gegen russige Aevolution^^, Aus der englischen Presse ist deutlich zu ersehe«, wie Reinlich in London die durch die verschiedenen Kundgebu«» zen aus Petersburg offenbar gewordene, für die FriedenS- sehnsucht des russischen Volkes zeugende Stinmum- «np- künden wird. Die englische Regierung hat denn auch nicht gezögert, handgreifliche Schritte zu tun, um das Erstark« der Friedensagitation in Rußland zu hindern. s Die in Stockholm aus der Schweiz m»ge?om>n«« russischen Revolutionäre haben iw der schwedischen ZetAm« Politiken" eine Kundgebung veröffentlicht, in der erklärt wird, daß England alles getan habe, «m die Durchskhruug der politischen Amnestie in Russland zn verhindern. Di« britische Regierung halte alle im Ausland wohnende» russischen Revolutionäre zurück, die gegen den Krieg seien. Das Material hierüber solle demnächst tn einer von den russische» Sozialisten aller Parteien beschlossenen Resolu tion veröffentlicht werden. Das tut das gleiche England, das früher einmal als Hort aller politischen Flüchtlinge galt und dessen Minister heute in schwülstigen Tiraden erklären, ihr Krieg gelte der Befreiung der Völker und der Aufrichtung der Demokratie in allen Ländern. Wenn es der britischen Politik genehm erscheint, bekennt sie sich eben so ungeniert zu den Methoden des blutigsten Despotismus — es gibt ebem keinen Staat mehr neben Großbritannien, außer vielleicht Nordamerika, in den als einziger Zweck aller Politik die rücksichtslose Geschäftsmacherei so rücksichtslos jedes Mittel heiligt. Russische Kriegsziele. Im weiteren Verlauf der Beratungen des Arbeiter und Soldatenrates in Petersburg schlug der Abgeordnete der zweiten Duma Tzeretelli eine Entschließung vor, die sich auf den am 27. März von dem permanente« Rats der Arbeiter- und Soldatenoertreter an alle Völker der Welt gerichteten Aufruf bezieht und den festen Entschluß' der russischen Demokratie bestätigt, auf dem Gebiet der auswärtigen Politik die gleichen Grundsätze der Freiheit und des Rechtes zu verwirklichen, die sie im Innern auf gestellt hat. Die Entschließung sagt u. a.: Das revolutio näre russische Volk wird seine Bemühungen für eine«! Frieden auf der Grundlage der Brüderlichkeit und Gleich heit freier Völker fortsetzen. Ein amtlicher Verzicht aller Regierungen auf ein annexionistisches Programm würde ein mächtiges Mitte! zur Beendigung des Krieges unter ähnlichen Bedingungen darstellen. Die Beschlußfassung über den Antrag Tzeretelli wurde einstweilen vertagt. Absagen der Pole» an Rutzland. Der provisorische polnische Staatsrat in Warschau faßte nach Prüfung des Aufrufes der jetzigen russischer« Regierung an die Polen einstimmig einen Entschluß, » dem es heißt: Die neue russische Regierung bietet den Polen Länder an, welche ihrer Herrschaft nicht unterstehen, überträgt die Festlegung von Grenzen für den polnischen Staat de» russischen Konstituante und sieht überdies von vornherein er»- 'nilitärische Vereinigung der beiden Mächte vor. Jede und ausgezwungene Verbindung beschränkt das Wesen der Un abhängigkeit und widerspricht der Ehre einer freien Nation. Wir müssen uns überhaupt gegen jede Bedingung verwahre», die unseren freien nationalen Willen festest . . . Mit dem russischen Reiche wünschen wir freundnachbarliche Beziehungen zu pflegen, doch müssen wir uns gegen die Zumutung vev- wahren, Krieg gegen die Mittelmächte zu führen, deren Monarchen unsere Unabhängigkeit verbürgt haben. Nicht einen längeren Krieg, sondern den Frieden ersehnen die blutenden Völker Europas. Der durch den Akt vom S. No vember verkündete und nunmehr durch die Regierung des neuauflebenden Rußlands anerkannte unabhängige polnische Staat soll die Grundlage bilden für den Beginn der FrtedenS- verhandlungen und die Festigung normaler Lebensbedingunga» in Europa. In Schweizer Blättern erscheint gleichzeitig ein Aufruf der auswärtigen Vertretung des Gesamtausschuffes dar polnischen sozialistischen Partei an das revolutionäre Prole tariat Rußlands. Der Aufruf erhebt Einspruch gegen de« Versuch, „die Revolution vor den Kriegskarren zu spannens und gegen das „frivole Spiel, das im Interesse kriegerisch imperialistischer Demagogie mit Polen getrieben wird* und fährt fort: Die neue russische Regierung ist lediglich Erbt« und Vollstreckerin des Zarismus. Der Krieg soll weiter daueru, damit unter dem Borwand der Befreiung Polens die teert, toriale, militärische Basis der russischen Mach» btS zu de» klarpatheuwall und au tue Oder erweitert werd«. Da* Hauptziel ist aber nicht etwa Eroberung und Bereinig««, aller polnischen Länder, sondern die türkischen Meerenge». Die Versprechungen an d»e Polen sind demago»tsch« B.endwerk. Weiter heißt eS in dem Aufruf: Hinter dem Rücke» Miljukows und Gutschkows stehen Buchanan und Lloyd George, steht der gewaltige britische Imperialismus, welche« der eigentliche Diktator der ganzen Entente geworden ist, Die Vorläufige Regierung, die ihr Entstehen der Revo lution verdankt, legt den Treuschwur den Alliierten des Zarismus ab, nicht dem englischen und französischen Volk, sondern den imperialistischen Regierungen Englands und Frankreichs. Schuldner des französisch-englischen Kapital-» werden sie auch morgen aus seine vermehrte Beihilfe «» gewiesen sein. Aus den Feldern Litauens. Wolhynien- und der Bukowina, gleichwie in den Bergen Armenten- and in Persien ist der russische Soldat verurteilt, für di» Befestigung und Bermehrung der britischen Weltmacht, M ihre Beherrschung Afrikas, für die Besitzergreifung Meso» pottrmiens und Arabiens durch England weiterzukäylpje» , Wettere Mitteilungen. ! Kopenhagen, 14. Avrü. „Beritngske Tidende" meldet cm- Stockholm: Die schwedischen Sozialisten Branttng und Roden trafen gestern aus der Rückreise aus Petersburg i» havaranda ein. Sie erklärten, in Rußland herrsche eiae starke Friedensströmung. Haparanda, 14. April. Russischen Blättermeldungen zy» vlge nehmen dicErnährungsschwiertgkeiten in Petersburg aotz der Einführung von Brotkarten in besorgniserregende» Veste zu. Der durch diese Schwierigkeiten für die mbest.nd» Bevölkerung verursachte Zeitverlust macht sich immer empfind- sicher bemerkbar. Wie», 14. Avril. Der Vorstand der deutschen Sorkak emokralie in Österreich lieb den russischen Sozialisten etm Erklärung zuaehen, m der diesen der Lieg über die trteg- schürendeu Elemente gewünscht wird. Vie ruNifcken l^acktkaber. Widerstreitende Kräfte. In den letzten Tagen sind die Widersprüche, die gkelch nach Durchführung der Revolution innerhalb der leitende« Kreise bemerkbar wurden, schärfer und offener zutage ge treten. Der Aufruf der provisorischen Regierung an da» Volk, der mit einem Male tue Pfade der unentwegte«
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