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Der Krieg. «Srohe« Hauptquartier, 7. April. Westlicher Kriegsschauplatz. - Der Artilleriekampf von Lens bis Arras hielt mit» kurzen Unterbrechungen in unverminderter Heftigkeit an. — Im Gebiet beiderseits der Somme mehrere Gefecht« kleiner Abteilungen. Die Franzosen beschossen St. Quentin. — Bei Laffaux, nordöstlich von Soissons, scheiterte ein - französischer Vorstoß. — Längs der Aisne und am Aisne— Marne-Kanal nahm vielfach das Feuer an Stärke zu. — Ein Angriff der Franzosen zur Wiedernahme der ihnen entrissenen Gräben bei Sapigneul wurde verlustreich ab gewiesen. — Durch Fliegeraufnahme festgestellte Batterien; Munitionsstapel, Befestigungsanlagen und beobachtete Truppenansammlungen in Reims wurden von uns unter Wirkungsieuer genommen. — In den Argonnen wurder feindliche Erkundungstrupps vertrieben. — Aus dem linker Maas-User griffen nach starker Feuervorbereitung franzö sische Bataillone am Walde von Malancourt drei mal, aber stets vergeblich an. — Um Artillerie beobachtung und Aufklärung zu erzwingen, setzte» die Gegner starke, zusamniengefaßte Luststreitkräst, ein; sie erlitten schwere Verluste. Mehrere der feind- - licken Geschwader können als vernichtet gelten. Leutnarr Voß schoß sein 24. Flugzeug, Leutnant o. Berirab 4 Gegner - im Luftkampf ab. Zwischen Soissons und Reims unter nahm der Feind einen einheitlichen Angriff gegen unser« an dieser Front stehenden Fesselballons. Durch schnell einsetzendes Abwehrfeuer und Eingreifen unserer Jagd staffeln hatte der Gegner nicht den erhofften Erfolg; nm jL Ballons wurden abgeschoffen; ihre Beobachter landete» im Fallschirm. — Die Gegner verloren gestern 44 Flug zeuge, davon in Lufttämpfen 33, durch Abwehrkanonen 3 durch Notlandung hinter unseren Linien 3: ferner dur^ Luftangriff l Fesselballon. 5 unserer Flreger sind nicht i zurückgekehrt. Östlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Seopoll von Bayern. In zahlreichen Abschnitten rege Feuertätig >!eit. Vorstöße von russischen Streifabteilungen bei Bara nowitschi und südlich von Stanislav wurden zurück geschlagen. Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph -In den Waldkarpatben und den Grenzbergen der Moldm) vielfach Vorfeldgesechte. Heeresgruppe deS Generalfeldmarschalls von Mackensen. Keine Änderung der Lage. i Macedonische Front. Zwischen Wardar und Dostam : See täuschten di« Engländer nach starkem Feuer durch j Kommandos und Hurrarufe einen Angriff vor. Uns« i Vernichtungsfeuer lag wirkungsvoll aus den besetzt erkanntem j feindlichen Gräben. Ler Erste Generalquartiermeister Ludendorff. * Großes Hauptquartier, 8. April. (Wtb. Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Nahe der Küste und im Wytschaete-Bogen stiegen nach heftiger Feuerwirkung an mehreren Stellen starke Erkun- dungsableltungen gegen unsere Stellungen vor, sie sind vor den Hindernissen südöstlich von Apern im Nahkampf, bei dem einige Gefangene in unserer Hand blieben, abgewiesen worden. An der Artoisfront war die Kampftätigkeit geringer, als in den letzten Tagen. Im Sommegebiel unterhielt der Feind — ob Eng länder oder Franzosen, war nicht fest ustellen — lebhaftes Feuer gegen St. Quentin, dessen Kathedrale durch mehrere Treffer beschädigt wurde. Ein neuer Versuch der Franzosen, bei Laffaux Boden zu gewinnen, schlug in unserem Feuer verlustreich fehl; eine unserer Kompagnien stieß dem weichenden Feinde nach und nahm ihm 48 Gefangene ab. An der Aisne und in der westlichen Champagne war in einzelnen Abschnitten der Artillerie- und Mmenkampf staik. Südwestlich von Mühlhausen wurden bei einem Er kundungsvorstoß mehrere Franzosen gefangen. Gestern wurden 12 feindliche Flugzeuge im Luftkampf, eins durch Abwehrfeuer heruntergeschossen. Östlicher Kriegsschauplatz: Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Außer zeitweilig lebhaftem Feuer bei Jlluxt, westlich von Luck, und an der Zlota-Lipa keine wichngeu Ereignisse Front des Generalobersten Erzherzog Joseph. In den Waldkarpalhen brachten eifoigreiche Strafen unserer Sturmtrupps aus den mehrfach vorher zerstörten russischen Stellungen über40 Gefangene und einige Maschinen gewehre ein. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Keine Aenderung der Lage. Mazedonische Front: Auf dem Ostufer des Vardar hielt unser Vernichtungs feuer einen englisch, n Angriff nieder. Vorausschauende Weiterentwicklung der Luftstreitkräfte, Vervollkommnung des Flugzeugbaues auf Grund der ain Feinde und in der H imat gesammelten Erfahrungen, Schulung der Beobachter für Artillerie und Infanterie, Er haltung deS bewährten Angriffsgeistes unserer Kampfflieger Haden im Monat März große Erfolge gezeitigt; auch die Flugabwehrgeschütze Haden daran wesentlichen Anteil. Unsere Gegner — dabei auch die schon lange vor Er. kläruiig des Kriegszustandes im frauzönsäei Flugwesen vertretenen Amerikaner — haben im Westen, Osten und auf dem Balkan I6t Flugzeuge und 19 Fesselballons durch unsere Angriffs» und Abwehrmsttel verloren Hiervon sind durch Luftangriffe 143 Flugzeuge und die 19 Ballons, durch Feuer von der Erde aus 15 Flugzeuge abgeschossen worden, drei feindliche Flugzeuge durch unfreiwillige Landung hinter den Omen in unseren Besitz gekommen. Der deutsche Verlust beträgt 45 Flugzeuge, keinen Fesselballon. Der erste Generalquarttermeister Ludendorff. Großes Hauptquartier, 9. April. (Wtb. Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Zwischen Lens und Neuville-Vltasse (südöstlich von Arras) erreichte der Artilleriekampf gestern wieder große Heftigkeit; seit heute vormittag ist nach mehrstündigem stärkstem Trommelfeuer die Schlacht bei Arras im Gange. Im Gebiet zwischen den von Albert auf Cambrai und Peronne führenden Straßen haben sich größere Gefechte entwickelt, die den von uns beabsichtigten Verlauf nehmen. Heeresgruppe deutscher Kronprinz. Von Soissons bis in die westliche Champagne be kämpfte sich die Artillerie in erhöhtem Maße. Heeresgruppe Herzog Albrecht. In Lothringen und in der burgundischeN-Pforte zeit weilige rege Feuertätigkeit. ÄMW «MW- Durch unsere Flieger und Abwehrkano-en sind gestern 17 feindliche Flugzeuge und zwei Fesselballons abgeschoffen worden. Rittmeister Freiherr v Richthofen blieb zum 38. und 39. Male Sieger im Luftkampfe. Leutnant Schäfer brachte den 12. Gegner zum Absturz. Östlicher Kriegsschauplatz: Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold Ä A «MM N,von Bayern. Bei Sagorje (nordöstlich von Branowitschi), bei Wie- lick (südöstlich von Kowel) und bei Brzezany sind Vorstöße russischer Jagdabteilungen zurückgeschlagen worden. Hilf zum vollen Sieg, zum ehrenvollen Frieden, zur baldigen Heimkehr unserer Truppen! Alk Deine Angehörigen, Deine Verwandten, Deine Nachbarn müssen helfen! Zeichne Kriegsanleihe dann warst auch Du dabei, als die Ent scheidung erzwungen wurde. Wie bei den Wahlen auf jede Stimme, so tommr dieser Kriegsanleihe au; j e c. 2-tark an. , -----MMWSMWWM Front des Generalobersten Erzherzog Joseph. In dm W rlokaipathen har bei Kälterückfall starkes Schneetreiben eingesetzt. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Nördlich von Focsaui drangen nach kurzer Feuervor bereitung unsere Stoßtrupps in die russische Stellung bei Faurei ein, zerstörten die Gräben und kehrten mit 46 Ge fangenen und 2 Maschinengewehren zurück. Mazedonische Front: Lebhaftes Geschützfeuer auf dem rechten Vardar» Ufer und südwestlich des Doiran-Sees. Der Erste Geueralquartiermeister Ludendorff. Berlin, 9 April (wcv. Amtlich) Unser Torpedo boot L 88 ist in der Nacht vom 7. zum 8. April vor der fl rndrsichen ^üste von einem feindl chen Unterseeboot durch Torpedoschuß versenkc worden. Die Besatzung konnte größten teils gerettet werden. Der Chef des Admiralstab-Oder^Marine. Große» Hauptquartier, 10. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Die Schlacht bei Arras dauert an. - Rack mehrtägiger Wirkung starker Artillerie- und Minenwersermassen griffen die Engländer gestern morgen nach heftigster Feuersteigerung in 20 Kilo meter Breite unsere Linien an. In Harlem Kampf glückte es ihnen, in unsere Stellungen an den von Arras aus strahlenden Straßen einzudringen; ein Durchbruch ist ihnen nicht gelungen. In zähem Ausbarren gegen Über legenheit halten zwei unserer Divisionen erhebliche Ve» luste. — Südöstlich von Ppern drangen Sturmtrupps biS über die dritte englische Linie vor, sprengten Unterstände und kehrten mit etwa 50 Gefangenen, 7 Maschinengewehre» und Minenwerfern zurück Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Ein französisch«, Angriff bei Laffaux (nordöstlich von Soissons) brach in unserem Feuer zusammen. — Längs der Aisne und bei Reims war von Mittag ab die Kampftätigkeit der Artillerie sehr lebhaft. — In der westlicken Champagne beiderseits von Prosnes brachten Erkundungsoorstöbe uns 36 Fran zosen als Gefangene ein. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Keine wesentliche» Ereignisse. Östlicher Kriegsschauplatz. Bei mäßigem Feuer und geringer Vorfeldtätigkeil iK die Lage unverändert. Macedonische Front. Nichts Neues. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. * Wien, 10. April. Südlich des Ochrida-Sees holte«, wie der amtliche Heeresbericht meldet, österreichisch» Stoßtrupps einige Franzosen aus den feindlichen Gräbe». prinr frieckrick Karl von Ppeullen 1 Der zweite Sohn des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen ist der schweren Verwundung erlegen, die er im Luftkampf an der Westfront erlitten hatte. Nachdem sei» Zustand in der letzten Zeit Hoffnung auf Besserung er weckt hatte, trat plötzlich infolge der Magenoperation eine innere Verblutung ein, die in der Nacht zum Ostersonntag zum Tode führte. Der junge Prinz, 2q Jahre war ei erst alt, hat sich seines Großvaters, des berühmten Roten Prinzen, würdig gezeigt. Im Kampf für Deutschlands Freiheit und Ehre ist er inmitten seiner Volksgenossen ruhmreich gefallen. Wie vor ihm schon so mancher deutsche Fürstensohn in diesem Kriege hat der junge Hohenzollern- sproß bewiesen, daß in Deutschland Volk und Fürsten eins sind und jeder, ob hoch, ob niedrig, freudig sein Blut im Dienste des Vaterlandes vergießt. Kampfflieger Oberleutnant Berr gefalle». Der Kampfflieger Oberleutnant Berr ist am 6. April gefallen. Sein Flugzeug stieß während eines Luftkampfer mit dem Flugzeug eines Kameraden zusammen; beide Führer stürzten tödlich ab. Oberleutnant HanS Berr wurde am 20. Mai 1890 geboren. Nachdem er neun Flug» zeuge und einen Fesselballon abgeschossen hatte, erhielt er am 4. Dezember 1V16 den Orden t» merfts. , * « Auf ^ocl uncl besten. Dir Wirkung deS U-Boot-Kriese« in England. Die .Nation* schreibt: .Sir Edward Carson bat die U-Boot-Verluste bestimmt veröffentlichen wollen, aber di« vorliegenden Aablen sind nahezu eme Unterdrückung der Wahrheit; sie sind an sich nickt ialjck, ober der Einbruch den sie erwecken, entspricht nickst der D.irkllckkert, und selbst, dieser Eindruck läßt die Verluste dtejer Woche bis zum 24. März ernst scheinen. ES liegt eine austerordenttiche Verstärkung der N-Boot-Tärigkeit vor. Man muß immer wieder daran erinnern, daß eS sich nm eine Frage von Tod und Lebe« , in diesem Kriege handelt. ! Die weiteren Veröffentlichungen der deutschen Adwl» ralität über die Erfolge unserer U-Boote werden diel«! Erkenntnis in England inzwischen noch verstärkt baden. Vom 3l>. März bis zum 6. April konnten wieder 134 000 Tonnen als versenkt gemeldet werden. Tie zu-^ nehmende Bewaffnung der feindlichen Handelsschiffe bat dec Tätigkeit unserer U-Boote keinen Abbruch tun! können. Einschränkung englischer Schiffahrtslinien. W>e vom englischen Unterhaus mitgrteilt wurde, bat der EckiffahttSdUtator bis jetzt 10O0 Schice reouirtert davon 8-0 Frachtschiffe, welche regelmäßigen SckiffadrtS- j Urnen angebört- n. Vian bezog Schiffe ans weit entfernten i Tei'en der Welt und verwendet sie näher bei de: Heimat. Hinsichtlich des Toimenmaßes war die Lage immer ernster geworden, und deshalb wurde es nölig weit brastflchere Maßnahmen zu ergreifen. Die Regierung mu"e »elbst d-e Sckuffahrtsmöglichkeiten der überjecljchen P^omze» k-cckränke» f§eue O Kook-Enfolge. 88224 Tonnen im Mittelmeer versenkt. Eine amtliche Meldung des Chefs des Adnuralsiabes der Marine teilt mit: Im Mittelmeer wurden 11 Dampfer und 13 Segler mit 38224 Tonnen versenkt, darunter am 23. März der griechi sche Dampfer „Arthemis" (1800 Tonnen), der italienische Dampfer .Noli" (1569 Tonnen) und der norwegische Dampfer .Bellatrir" (2568 Tonnen), am 25. März der bewaffnete eng lische Dampfer .Queen Eugenia" (4358 Tonnen) von Amerika nack Karachi mit Stückgut, am 26. März der bewaffnete englische Dampfer .Ledburv" (3046 Tonnen) mit Getreide von Karachi nach Italien, am 27. März ein zur eng lischen Tigrisfloltille gehöriges Fahrzeug von 200 Tonnen aus dem Wege von England nach Mesopotamien mit Pro- riant. am 31. März ein unbekannter beladener bewaffneter Dampfer von 4000 Tonnen, am 3. April der bewaffnete französische Dampfer „Ernest Simons" (5555 Tonnen) von Maüeille nach Port Said und der bewaffnete französische Dampfer „Saint Simon" (3419 Tonnen) von Biserta nach Huelva, am 4. Avril im Jonischen Meer der beladene griechische Dampfer .Basilews Constantinos" (9272 Tonnen). Die versenkten Segler waren zum größten Teil mit Schwefel beladen. Le Havre, 10. April. Die Untersuchung über die Ver senkung des brasilianischen Dampfers „Parana" ergab, daß nur ein Mann umgekommen ist. Ehristiama, 10. April. Die norwegische Barke „Fiskaa" und die norwegischen Dampfer „Kongshaug" und „Sollied" wurden von Unterseebooten versenkt. Kopenhagen, 10. April. Der dänische Dampfer „Wladimir Reib" ist in der Nordsee versenkt Zwei Mann wurden getötet. Lyon, 10. April. Der am 13 März von Newvork nach Genua abgereiste Frachtdampfer „Seaward" der Sieamshiv- Gelellichaft, wurde 20 Meilen von Bannuls lur Mer von einem deutschen Unterseeboot versenkt. Der Dampfer war mit Kriegsmaterial für Genua beladen. Kopenhagen, 10. April. Laut telegraphischer Meldung des dänischen Konsuls in Newcastle sind der Esbjerger Dampfer „Heiaa", von Hull nach Kopenhagen mü Koks ladung. und der Kopenhagener Dampfer .N. I. Fjord" (1425 Är.-Reg.-To.). von Newcastle nach Odense mit Koks ladung, in der Nordsee versenkt worden. Dir Mannschaften wurden gerettet.