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vsr kampk um äen Dollar. Roman äs dem modernen amerikanischen Leben von Arthur Zapp. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) ^Häwend der ersten Stunde der Fahrt machte ihm die ckE Situation Spaß. Sobald es angefangen hatte zu t< p unterhielt er sich damit, sich aufzurichten und sich an den R^zen der Natur zu erfreuen, aber der widrige Rauch der Lokomotive biß ihm in die Augen, und mehr noch genirten ihn die glühenden Kohlenstück- chen, die der Wind ihm hie und da ins Gesicht trieb. So fetzte er sich denn wieder in seinem Käsig nieder und aller lei Gedanken und Be trachtungen zogen ihm in seiner Einsamkeit durch den Kopf. Er kam sich wie ein moder ner Diogenes vor. Die Tonne des alten Griechen war jeden falls auch nicht viel geräumiger und be haglicher gewesen als seine Kiste. Er lachte laut bei dem Gedanken, und schließlich regte sich der Appetit in ihm. Das fortwährende Rütteln hatte ihn nicht wenig hungrig gemacht, und er richtete eine ziem liche Verwüstung unter seinen Vorräthen an. Je langer aber die Fahrt dauerte, desto mehr legte sich der Humor, mit dem er zuerst seine Lage be trachtet hatte. Gegen Abend war sein Gemüthszusiand Aestessen. schon derart herab gestimmt, daß ihm mit einem Male jeder Sinn für das Komische der Situation geschwunden war. Nur noch nieder ziehende Reflexionen waren es, die er über sich und seine Lage anstellte. War es nicht furchtbar entwürdigend, hier zusammengcdrückt in einer Kiste wie ein lebloses Stück Fracht gut dahinzurollen. Wer ihm das einst prophezeit hätte, als er auf dem väterlichen Gute auf. stolzem Rosse über die Felder sprengte oder in prunkvoller Uniform als Leutnant der Reserve spornklirrend und säbelrasselnd durch die Garnison schritt! Als cs völlig dunkel geworden, hörte er Schritte und gleich darauf ein alamirendes: „Pst!" Er reckte sich in die Höhe. Mister Smith war es. „Nun, wie geht es denn,MisterHammer?" flüsterte derKondukteur in die Kiste hinein. „Ein bischen unbe quem, wie?" Der junge Deutsche rieb sich seufzend die Glieder, die ihm schon ganz lahm geworden waren von dem steifen, unbequemen Sitzen in dem engen Raum und blieb die Antwort schuldig. „Nichtwahr, ein sehr wunderbares Land, dieses Amerika?" fuhr der Andere leise lachend fort. „Wünschte, hätte nie einen Fuß hierher ge setzt," machte sich der Groll des Deutschen Luft. „Oho! Wieso denn, Mister Hammer?" „Sie können sich nicht vorstellen, wie mir zu Muthe ist." „Sie meinen, weil Sie unten in der Kiste schmachten müssen, als wenn Sie ein Ballen Waare wären?" „Freilich. Wenn mir einer in Deutschland gesagt hätte, daß ich (S. 4.) einmalinmeinemLeben unter solchen Verhält nissen eine Reise machen würde, ich hätte mich tödtlich beleidigt gefühlt, und nun —" Das Folgende erstickte in einem langen, tiefen Seufzer. „Ja, Mister Hammer," tröstete der Andere, „das ist Nach dem Gemälde von L. Gapler.