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und Fortsetzung und Schluß der Geschichte wird der Phan tasie des Lesers überlassen. Es wird damit ja auch keine allzugroße Zumuthung gestellt. Hätten die Boercn das Fort nicht genommen, dann wäre es von Lord Kitchener selbstverständlich gemeldet worden. Ueber die Erfolge der Engländer im Zululande hatte Lord Kitchener gleichfalls glänzende Meldungen in die Heimath geschickt, 200 tobte, 300 verwundete Boeren wurden darin aufgeführt. Also ganz nach dem Muster der Be richte aus dem Anfang des Krieges, in dem es unter 6 -800 tobten oder gefangenen Boeren und einem halben Dutzend Generälen niemals abging. Lord Kitchener hat aus einer eklatanten Niederlage einen Sieg heraustele- graphirt. Denn wie jetzt aus Durban gemeldet wird, war Bothas Angriff auf das Fort Jtala durchaus erfolg reich. Die englische Besatzung wurde zum Rückzug ge zwungen unter einem Verlust von annähernd 200 Todten, Verwundeten oder Gefangenen; auch fielen ein Geschütz und große Vorräthe in die Hände der Boeren. General Hamilton war unfähig, Bothas Vormarsch aufzuhalten. Und aus diesem Vormarsch Bothas hatte Lord Kitchener einen Rückzug gemacht! Im englischen südafrikanischen Heer befinden sich etwa 1500 Juden, die jedoch nicht Engländer von Geburt find, sondern aus der Gegend von Lublin, Minsk u. s. w. herstammen. Dr. Krause befindet sich noch immer in Untersuch ungshaft, die jetzt abermals auf eine Woche verlängert worden ist, da die von Südafrika eingetroffenen Anklage arbeiten zu umfangreich für die sofortige Verhandlung sind. Anrze Chronik Ein im Berlin-Hamburger Eisenbahnzug vergiftet und erschossen aufgefundencr Sportsmann ist als früherer Rittmeister, späterer Reitlehrer v. Grumbkow aus Leipzig festgestellt. Er verübte Selbstmord aus Furcht vor Strafe wegen Unterschlagung. Ein Raubmord ist allem Anschein nach an dem Geld verleiher Löffler in Berlin verübt worden, der Dienstag früh in seiner Wohnung todt aufgefunden wurde. Es dürfte ein Giftmord vorliegen. Der Geldschrank war seines Inhalts beraubt. Löffler hatte sich durch seine Wuchergeschäfte ein beträchtliches Vermögen erworben. Zwei Züge stießen in Neuenmarkt (Bayern) zu sammen. Ein Heizer ist verletzt. Von 9 Wilderern überfallen wurde der Förster Kersch im Walde beiSaganin Schlesien. Zwei Wilderer wurden von dem Förster erschossen, drei verwundet, die übrigen flüchteten, wurden aber erkannt. K. erlitt leichtere Ver wundungen. Große Unterschlagungen seitens einiger Ange stellten wurden bei der Breslauer Drogen-Großhandlung Reimann und Schneider festgestellt. Ihre Höhe beläuft sich auf 40,000 Mk. In Hamburg wurde der bei einem dortigen Rechts anwalt beschäftigte Bureauchef Stüben wegen jahrelanger Unterschlagungen von über 30,000 Mk. verhaftet. Typhusepidemie. Gelsenkirchen, 30. Sept. Ueber den Stand der Typhusepidemie theilt die „Gelsenkirchener Zeitung" mit: Innerhalb der letzten 36 Stunden sind die Typhusfälle um 200 gestiegen, von denen die meisten auf Gelsenkirchen und Schalke entfallen. Das General kommando des 7. Armeekorps zu Münster hat 270 Betten und 100 Bettstellen zur Verfügung gestellt. Eine Desin fektion des Leitungswassers ist am Sonntag vorgenommen worden. — Rheydt, 30. Sept. Wie die „Rheydter Zei tung" berichtet, sind in dem benachbarten Odenkirchen mehrereTyphusfällefestgestellt worden. Ein Typhuskranker ist bereits gestorben. Zwei Brunnen sind geschlossen worden; das Wasser wird untersucht. Kanonenkönig Krupp hat nach der Rhein.-Westfäl. Ztg. in Berlin das ehemalige Witzlebensche Palais, Unter den Linden 77, für 1 Million Mark erworben. In Wanne (Westfalen) erschoß ein Steiger seine Frau und gab dann Schüsse auf seine beiden Kinder ab, von denen eins verletzt wurde. Hierauf brachte er sich selbst schwere Verletzungen bei. Das dänische Kanonenboot „Moen" sank beiKopen- hagen infolge einer Explosion. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Wien, 30. Sept. Bei der Besteigung der Planspitze ist ein Maschinenschlosser aus Linz abgestürzt und hat den Tod gefunden. Neapel, 30. Sept. Das Befinden der drei in dem Lazareth aufNisita untergebrachten Kranken ist unverändert. Nur einer ist nicht fieberfrei. Die bakteriologische Unter suchung bestätigte, daß der Vater eines der im Lazareth Befindlichen pestkrank ist. In Neapel und Umgebung ist kein neuer Pestfall festgestellt worden. Der Leibarzt des Papstes in Anklagezustand. Aus Rom wird geschrieben: Pros. Lapponi, der be kannte Leibarzt des Papstes, ist in Folge einer sehr un liebsamen Angelegenheit in den Anklagezustand versetzt worden. Lapponi ist dirigirender Arzt des Hospitals der barmherzigen Brüder in Rom. Einige Arbeiter erstatteten nun die Anzeige, daß an einem im Spital verstorbenen Kollegen ohne Wissen der Familie die Sektion vorgc- nommen und die Leiche dann in dem Zustand der Sektion, das heißt mit offenem Leibe, beerdigt worden sei. Lapponi wurde vorgeladen, mußte den Vorfall zugeben und suchte das Vorgehen der Spitalsleitung mit der sehr rasch sich vollziehenden Verwesung der Leiche zu entschuldigen. Die Untersuchung bestätigte aber seine Angaben nicht, weshalb der Staatsanwalt Anklage wegen gröblicher Verletzung der sauitätspolizeilichen Vorschriften erhob. Der Fall erregt besonders in klerikalen Kreisen ein sehr unange nehmes Aufsehen. Der englische Dampfer „Glenogle," nach Kapstadt unterwegs, ist durch eine Feuersbrunst völlig zerstört worden. Die Mannschaft konnte sich retten Der Winter meldet sich. Petersburg, 30. Sept. Aus Satatow wird ein bebrütendes Sinken der Tempe ratur gemeldet. In Tschistopol ist das Thermometer bis 4 Grad unter Null gesunken. Vaterländisches. (Msitheilungcn aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, den 2. Oktober 1901. — Die Herbstferien haben begonnen. Mit ihnen geht das Sommersemcster zu Ende und eine arbeitsreichere, durch größere Feierpausen nur zu Weihnachten und Neujahr unterbrochene Schulzeit steht bevor. Da gilt es, sich zu stärken für diesen Zeitabschnitt, und hierzu soll die kurze Erholungspause, so man Herbst- oder Michaelisferien nennt, dienen. Darum hinaus in die herbstlich-frische Natur, in den buntgefärbten Wald und über Wiesen und Felder, ihr Großen und Kleinen, zum Genüsse der klaren, herrlichen Luft und zum Verstehen der Sprache, die der Herbst zu uns spricht. Bald wird es ja, wie gesagt, auch mit allerHerbstes- Herrlichkeit vorbei sein und die trübe Zeit des Winters uns an das Haus fesseln — hinaus also ins Freie in den Herbstferien, und dann mit neuen Kräften, neuer Lust und Liebe zur Schule zurück, zu frischem Lernen und wackerer Vorbereilung auf Ostern, jene Zeit, zu der es eine gute Zensur geben soll und die ein ernster Wendepunkt ist im Leden aller dann die Schule für immer verlassenden Kinder. — Tagesordnung für die Donnerstag, den 3. Oktober dss. Jahres, Nachmittags 6 Uhr, stattfindende öffentliche Stadtgemeinderathssitzung. 1. Geschäftliche Mittheilungen. 2. Gesuch des Hausbesitzers und Tischlers Herrn Hermann Heinrich Schmidt hier um Aufnahme in den sächsischen Staatsverband. 3. Zuschlagsertheilung zur Verpachtung von Commungrundstücken. 4. Neubau eines Wohnhauses von Herrn Gustav Jmgrund z. Zt. in Cotta b. Dresden. — Vergangenen Sonntag hielt der Königl. Sächs. Militärvercin in dem durch Frauenhand und das Fest komitee herrlich geschmückten Saale des Vereinslokules sein sehr gut besuchtes 38. Stiftungsfest ab. Von den als Ehrengästen geladenen Herren war nur Herr Pastor Wolke erschienen. Die Ehrenmitglieder des Vereins waren in vcrhältnißmäßig größerer Anzahl zugegen. Mit der Ausführung des Konzertes war ein Theil unserer Stadt kapelle betraut. Im ersten Theile des Programms nahm der Vorsitzende das Wort zu einer längeren Ansprache, der wir entnehmen: Die Erschienenen, insonderheit Herr Pastor Wolke, die Ehrenmitglieder, die Kameraden und deren Damen wurden aufs Freundlichste begrüßt. Der Verein ist am 1. Oktober 1863 von 69 Kameraden, wie die alte Stammrolle nachweist, begründet worden. Im Laufe der Jahre sind 44 Kameraden hier verstorben, 6 gehören jetzt noch dem Vereine an und zwar: Eduard Wehner, Karl Rülker, Traugott Fritzsche, Robert Köhler- Potschappel, Friedrich Schönstein und Wilhelm Claus- Kaufbach. Das ehrende Zeugniß muß dem Vereine aus gestellt werden, daß er das immer, was man bei der Gründung gelobte, treu gehalten hat. Wie viel Segen ist in der Reihe der Jahre schon von unserem Vereine aus gegangen. Er hat schon hohe Summen für Krankheits- und Todesfälle zur Auszahlung gebracht und damit manche Noth gelindert. Im letzten Jahre hielt der Verein 12 Versammlungen ab, die von 599 Kameraden besucht waren. Obwohl demnach jede Versammlung im Durchschnitt von 50 Kameraden besucht war, konnte der Besuch der Ver sammlungen noch oft ein besserer sein. Am 27. Januar feierte der Verein Kaisers, am 23. April Königs Geburts tag und am 10. März sein Kränzchen. Der Verein be- theiligte sich am 14. Juli an der Fahnenweihe in Röhrs- dorf. Der Vorsitzende besuchte als Vertreter des Vereins am 19. Mai die Bezirksversammlung in Leuben, die Jahres hauptversammlung in Sachen des Arbeitsnachweises am 20. Januar in Dresden, 2 Bezirksausschußsitzungen am 20. April und 21. September und den Sanitätskolonnen tag am 9. Juni in Meißen. Dem Vereine gehören 342 Mitglieder an, wovon 11 Ehren- und 16 außerordentliche Mitglieder sind, demnach 315 ordentliche Mitglieder. Im Laufe des Jahres verstärken: Gastwirth Hofmann-Lam persdorf, Brigadier Lindner-Wilsdruff, Wirrhschaftsbesitzer Lösch-Grumbach, Schuldirektor Gerhardt-Wilsdruff, Pri- vatus Funke-Wilsdruff, Gemeindevocftand Pietzsch-Hühn- dorf, Handarbeiter Wolf-Grumbach, Eckold jun.-Hühndorf. Man ehrt das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. In Eln- und Ausgängen hat sich innerhalb des Vereins eine Bewegung von 208 Nummern nöthig gemacht. 21 Kameraden machten im Laufe des Jahres Anspruch auf Krankenunterstützung. Nachdem der Vorsitzende noch einen Rückblick auf die im Laufe des Jahres wichtig gefaßten Beschlüsse gethan hatte, beendete er seine Ansprache mit einem Hoch auf Sr. Majestät den König Albert und Sr. Majestät den Kaiser Wilhelm. Man sang den 1. Vers der Sachsenhymne. Im weiteren Verlaufe des Konzertes, das durch Feuerlärm eine kleine Störung hatte, toastete Pastor Wolke unter bestem Danke für die Einladung auf die Kampfgenossen, der Vorsitzende ließ noch das Geburtstagskind, den Verein und die Frauen leben, während Kamerad Geißler dem Vorstande sein Hoch widmete. Das Ende des Programms wurde durch 6 trefflich gestellte Kriegsbilder nach den Angaben von R. Günther mit vorangehender Deklamation und be gleitender Musik ausgefüüt. Am Ende des Programms wurde allen Mitwirkenden, insbesondere dem Festausschuß der Dank des Vereins durch den Vorsitzenden. Ein fröh licher Ball vereinte die Besucher auf längere Zeit. — Mit vergangenem Sonnabende hat hier der be liebte und hochgeschätzte Lehrer, Herr Ernst Mende, seine Thätigkeit als Lehrer beschlossen. Es dürfte be kannt sein, daß derselbe von nächstem Montage an in Radebeul Anstellung gefunden hat. Das hiesige Lehrer kollegium verabschiedete sich von dem immer hochgeschätzten Kollegen durch einen Scheidegruß, den Herr Kantor Hientzsch, z. Zt. mit der Stellvertretung des Schuldirektors betraut, ihm vor seiner Klasse und dem versammelten Kollegium zurief. Auch wir wünschen ihm von dieser Stelle aus viel Glück und Segen für Beruf und Haus in seinem neuen Wirkungskreise. — Von Wilsdruff sind schon früher Herr Oberlehrer Weise, jetzt Direktor und Herr Lehrer Crasselt nach Radebeul übergesiedelt. — Einen vorwiegend gelinden Winter verkündet der Wetterprophet Habenicht in Gotha, indem er daran erinnert, daß im vorigen Jahre, wo sehr wenig Eis bei Ostgrönland war, strenge und anhaltende Wintcrkälte eintrat. Jetzt sollen die Eisverhältuisse umgekehrt liegen, und deshalb soll ein gelinder Winter zu erwarten sein. — Gemäß § 14 des Gesetzes, die staatliche Schlacht viehversicherung betreffend, vom 2. Juni 1898 sind von dem VerwaltungsauSschusse der Anstalt für staatliche Schlachtvichversicherung für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1901 die der Ermittelung der Ent schädigungen nach 8 2 des angeführten Gesetzes zu Grunde zu legenden Durchschnittspreise für die einzelnen Fleisch gattungen für je 50 KZ Schlachtgewicht wie folgt fest gesetzt worden: ^.Ochsen: 1) vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwerthes bis zu 6 Jahren 65,50 Mk., 2) junge fleischige, nicht ausgemästete — ältere ausgemästete 61,50 Mk., 3) mäßig genährte junge — gut genährte ältere 57,50 Mk., 4) gering genährte jeden Alters 49,50 Mk., 5) abgemagerte 42,50Mk. L. Kalben und Kühe: 1) vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht werthes 63,50 Mk., 2) vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 61 Mk., 3) ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 57 Mk., 4) mäßig genährte Kühe und Kalben 52,50 Mk., 5) gering genährte dergl. 46 Mk., 6) a. ab gemagerte dergl. 36 Mk., 6. länger kranke, bez. durch Krankheit abgemagerte Thiere 30 Mk. L. Bullen: 1) vollfleischige höchsten Schlachtwerthes 59 Mk., 2) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 56 Mk., 3) ge ring genährte 52 Mk., 4) abgemagerte 45 Mk. O. Schweine: 1) vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1^/4 Jahren 63 Mk., 2) fleischige 60,50 Mk., 3) gering entwickelte, sowie aus gemästete Schnitteber (Altschneider) und Sauen 57,50 Mk., 4) nicht ausgeinästete Sauen und Zuchteber 46 Mk. — Das Bankgeschäft Carl Heintze, Gotha, hat der Gesammtauflage unserer Zeitung einen Prospekt über die XI. Thüringische Kirchenbau-Geld-Lotterie, deren Zieh ung am 7. und 8. Oktober 1901 stattfindet, beigelegt, worauf wir unsere Leser hierdurch aufmerksam machen. — Die am 25., 26. und 27. September vollzogenen Urwahlen zur Zweiten sächsischen Kammer lassen bereits das eine Ergebniß bestimmt erkennen, daß dem neuen sächsischen Landtage, der noch vor zehn Jahren 1K ' sozialdemokratische Mitglieder zählte, kein einziger Sozial demokrat angehören wird. Dafür wird künftig die konser- vative Partei in der sächsischen Volksvertretung eine i Zwei-Drittel-Mehrheit aufweisen, das letzte Drittel der Abgeordneten entfällt auf die Nationalliberalen und die paar Fortschrittler. Man darf einigermaßen gespannt darauf sein, wie die sächsischen Konservativen die ihnen gewordene große parlamentarische Machtfülle ausnutzen werden; jedenfalls erwächst ihnen hieraus auch eine um- - so größere Verantwortlichkeit. — Dresden, 1. Oktober. Die Taufe des jüngsten ! Sprossen des sächsischen Königshauses, der am 27. September geborenen zweiten Tochter des Prinzen sind der Prinzessin Friedrich August, hat am Sonntag Nach mittag in der prinzlichen Villa zu Wachwitz in feierlicher . Weise stattgefunden. Dem vom Prinzen Max, dem geist lichen Mitgliede der sächsischen Königsfamilie, vollzogenen Taufakte, bei welchem die neugeborene Prinzessin den Namen Maria Alice erhielt, wohnten das Königspaar und sämmtliche Mitglieder der Königlichen Familie, die Groß- s Herzogin von Mecklenburg-Strelitz, die Großherzogin von Toscana und Erzherzog Heinrich Ferdinand von Oesterreich nebst den Erzherzoginnen Germana und Agnes, ferner die Vertreter der nicht persönlich erschienenen hohen Taufpathen, die Staatsminister, die vom Prinzen Friedrich August eingeladenen Herren vom Militär, der engere königliche und prinzliche Dienst u. s. w. bei. Nach der Taufhand lung fand im Dresdner Residenzschlosse größere Tafel statt, ! bei welcher König Albert auf „das Wohl des heutigen Täuflings" trank. — Ein junges Mädchen aus Dresden, das, von einer Reise nach Altenburg zurückkommend, unterwegs von einer Wespe in das Handgelenk gestochen wurde, vermied es, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, gebrauchte vielmehr nur Hausmittel. Der Arm schwoll nicht nur stark an, sondern es bildeten sich auch bis zum Oderarm zahlreiche bohnengroße, harte Knoten. Nach kurzer Zeit entstand oben am Arm eine große, stark eiternde Wunde, die jetzt trotz aller Mittel nicht heilen will. — Der im Viktoria-Salon in Dresden auftretendcn Künstlerin Marie de Labounskaja kam vor einigen Tagen in der Prager Straße bei der Rückkehr nach dem Hotel Europäischer Hof ein goldenes brillantenbesetztes Geldtäsch- I chen mit 500 Mk. Inhalt abhanden. Am Sonnabend. ist das Geldtäschchen der Verlustträgerin in einem Briefe i durch die Post anonym wieder zügestellt worden. Der i Fmder desselben hatte die in Aussicht gestellte Belohnung von 500 Mk. vor Absendung des werthvollen Stückes s vorsichtigerweise selbst hcrausgenommen und sich somit! jedem persönlichen Dank der Eigenthümerin entzogen. — Meißen, 29. Sept. Das elfgliedrige Komitee für die Jubiläums-Obstausstellung des Meißner Bezirksobst bauvereins, welche am 5., 6. und 7. Oktober dieses Jahres in den Sälen des „Hamburger Hofes" abgehalten wird, hielt unter dem Vorsitze des Professors A. Endler im Weinrestaurant von Lantzsch hier (Thalstraße) eine weitere Sitzung ab. Der Vorsitzende gab bekannt, daß die Preis richter am ersten Ausstellungstage, Sonnabend, den 5. Okt., von früh 9 Uhr ab ihres Amtes walten würden und daß bis jetzt bereits 16 Korporationen und Privatleute außer gewöhnlich kostbare Ehrenpreise gestiftet hätten und der Landesobstbauverein eine große silberne, zwei kleine silberne und zwei bronzene Preismünzen mit den entsprechenden Ehrenurkunden sowie vier Ehrenzeugnisse dem Verein zur freien Verfügung gestellt habe Sodann berichtete Land- wirthschaftslehrer Dr. Schellenberger über die Ausstellungs lotterie (Fruchtkörbchcn-Verloosung) und bemerkte dazu, daß