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beides. Eine aus amerikanischem Hartholz angefertigte' steht seit zehn. Jahren zerbrochen bei mir. Sie wieder ergänzen zu lassen, fällt mir nicht ein; ich habe mich in dieser Zeit nur mit einheimischen Ruten beholfen. Bam busruten zu recht mäßigem Preise waren schön dauer haft, aber zur Fliegenfischerei zu wenig biegsam. Von einheimischen Hölzern eignet sich zu Angelruten sehr gut die Esche. Sie ist in geübter Hand zur Fliegenfischerei sehr verwertbar, erfordert aber wegen ihrer Biegsamkeit eine solche sehr. Außerdem gehört zu der Herstellung aus diesem Holze schon eine gewisse Fertigkeit. Auch Nuten aus Haselstauden sind zu" empfehlen. Sie eignen sich meiner Ansicht nach sehr für den Anfänger, sowohl zum Angeln mit lebendem, wie mit künstlichem Köder. Außer dem sind sie billig zu haben. Weitaus das beste Material aber liefert die Hainbuche. Zäh, leicht uud dauerhaft, besitzt ein Hainbuchenschüßling gerade die nötige Biegsam- samkeit für die Fischerei mit der künstlichen Fliege; läßt sich aber ebenso gut zum Angeln mit Würmchen, Heu schrecken rc. verwenden. Ich angle seit 4 bis 5 Jahren mit einem Hainbuchenschößling von etwa 250 oiu Länge. An ihm habe ich einen Fischbeinstock von 50 oro Länge angebracht. Durch Schaben mit Glasscherben habe ich diesen etwas zugespitzt, um die Spitze der Angelrute leicht zu machen. Letztere hat am unteren Ende die Dicke eines mittelstarken Zeigefingers und wiegt genau 250 Z. Daß man mit einer so leichten Rute stundenlang angeln kann, ohne besonders zu ermüden, ist sicher. Wäre mein Fisch wasser breiter als in Wirklichkeit, dann ließe ich mir, da gut gewachsene, wenig abfallende Hainbuchenschößlinge von über 3 w Länge schwer zu haben sind, einfach unten an der Angelrute ein Stück aus schwerem Holz ansetzen. Letzteres deswegen, um den Schwerpunkt nicht zu weit hinauszurücken. Uebsrhaupt wird es sich sehr empfehlen, Angelruten, wo geeignete Schößlinge fehlen, zusammenzu setzen. Die untere Hälfte derselben kann aus dem ver schiedensten Holze genommen werden; zu der oberen ver wende man, wie gesagt, Eschen, Hainbuchen, Lärchen rc., obenan 50 ova Fischbein. Die Ringe kann man selbst anbringen, Rollen sind überflüssig. Ich ziehe meine Angel schnur mit der Hand ein und winde sie um 2, etwa 20 eva von einander entfernte Haken am unteren Ende der Rute. Mit der Rolle arbeitet man unter Umständen viel zu langsam. Von einem Angler setze ich voraus, daß er gewissen praktischen Sinn besitzt. In diesem Falle kann er sich seine Angelruten sür wenig Geld dauerhaft Her stellen. Die eine oder die andere der von mir genannten Holzarten findet sich überall. Jedenfalls wird man gut thun, seine Angelruten im Herbste zu schneiden. Sie trocknen während des Winters schön aus, und lassen sich solche, welche nicht schön gerade gewachsen sind, von dieser Zeit an bis zum Frühjahr durch geeignete Behandlung und zwar dauernd strecken. Es ist selbstverständlich, daß größere Bäche bezw. Fischwässer anderes Angelzeug er fordern, als die große Menge der deutschen Gebirgsbäche, sowohl aus räumlichen Gründen, als wegen der in jenen reichlicher vorhandenen stärkeren Fische. Ich hatte in vor-- stehendem auch nur die kleineren Bäche vor Augen. Für die Güte meiner Hainbuch-Angelrute spricht aber gewiß die Thatsache, daß ich mit ihr im vorigen Sommer, im vierten ihres Daseins, einen nahezu 3 Pfund schweren Dickkopf anstandlos aus dem Wasser brachte. Teichquatitätsklastrn. Uebereinstimmend mit dem Landwirte, der die Bonität seiner Böden nach langjährigen Erfahrungen in Weizen-, Roggen-, Gerste-, Hafer- und unproduktive Böden einteilt, hat der Wasserwirt seine Teiche nach dem Fischfleisch ertrage von einer bestimmten Wasserflächeneinheit in: 1. vorzügliche mit 400—600 KZ, 2. sehr gute mit 200— 400 KZ, 3. gute mit 100—200 ÜA, 4. mittelmäßige mit 75—100 ÜA, 5. schlechte mit 25—50 ÜZ Fischfleischertrag pro 1 Ku Wasserfläche einzuteilen. Transportgeschtrre Mr Fische. Zum Transport von Karpfen werden am besten run de Fässer verwendet, welche nicht viel länger als weit sind, und oben statt des Spundloches eine ovale Oeffnung haben und einen Zapfen in dem einen Boden, zum Ablas sen des Wassers; die obere Oeffnung wird mit Stoh- oder Weideugeflechten rerschlossen. Für Hecht- und Aalsässer benutzt man dagegen mehr lange und schmale, vielfach mehr ovale wie runde Fässer. Das Loch oben darf eben falls nur so weit sein, daß man mit der Hand hinein kann, aber ziemlich lang und wird ebenfalls mit Stroh oder dergleichen geschlossen. Forellenfäßchen werden am besten von Blech gemacht, weil die Forellen das Lauschige vom Holz nicht vertragen können; auch muß in ihnen das Wasser während des Transportes öfter gewechselt werden, wobei jedoch keine zu großen Temperaturschwankungen vorkommen dürfen. WA Allerlei. M Thursperrer „Muto" (v. L.-S.-L1.) Es handelt sich hier um einen Apparat von gefälligem Aeusseren, der sich an jeder Thür leicht anbringen läßt und der vor anderen Schntznorricktunoen, wie Sicherheits ketten und dergl. den großen Vorzug hat, daß ein Durch schneiden desselben unmöglich ist, selbst wenn der Ein dringling das Thürschloß bereits gesprengt hat. Die sinnreiche Hebelvorrichtung ermöglicht andererseits auch schwächeren Personen, selbst gegenüber dem stärksten Druck von außen, das Schließen der Thür, wenn diese bereits Sicherheits-Kette. etwas geöffnet ist, wie es sich ja mituuter nicht vermeiden läßt. „Pluto" kann bei Tage als Sicherheitskette und des Nachts als vollständiger Verschluß Anwendung finden und kostet schwarz laciert 2 Mk., grün- oder goldbronziert 2,25 Mk. und ist in allen besseren Eisenwarenhandlungen zu haben. Nötigenfalls kann man sich auch direkt an den Fabrikanten F. Breitenselt Nachfolger Berlin NO-, Pallisadenstraße 76 wenden, welcher auch Vertretungen an geeigneten Plätzen errichtet. Thürsperrer „Pluto." In großen Städten, wo so manche Wohnung nur von einer einzelnen Person bewacht werden kann, ist die An schaffung eines solchen Thürsverrers doppelt geraten. Derselbe ist auch überall da nützlich, wo die Schlafräume von der Eingangsthür weiter entfernt liegen. Messer Pnir- und Schärfapparat. Ein unentbehrliches Küchengerät ist ein Messerputzer und -Schärfer. Einen solchen haben Gebr. Kraus, Eisen gießerei und hauSwirtschasttiche Maschinenfabrik, Solingen wirklich praktisch konstruirt und patenamtlich unter Ge brauchsmuster schützen lassen. Dieser Apparat, solide aus Gußeisen hergestellt, wird mit Schmirgelleinen überzogen, welches an 2 Seiten durch Metallplättchen mit Schrauben gehalten wird. Es kann im Augenblick eine neue Fläche hergestellt werden, sei es, um eine abgenutzte zu ergänzen oder gröberes Leinen aufzuspannen, um die Messer zu schärfen. Das Putzen und schärfen läßt sich dadurch sehr schnell betreiben und ist der Verschleiß am Messer sehr minimal. Obige Streifen vermag ein jeder selbst ohne Schnittverlust aus Schmirgelleinen zu schneiden, find jedoch auch fertig zugeschnitten in Packeten ä 10 Stück zu 15 Pfg. käuflich. Der kompl. Apparat inkl. 10 Putzflächen kostet nur 1.25 Mk., welches gewiß wesentlich zu soinem Verkauf beitragen wird. Schlehe«-Likör. In diesem Jahre sind die Schlehen gut geraten; in reicher Menge hängen sie an den Sträuchern und sind so groß wie die Kirschen. Ihr starker Gerbsäuregehalt macht sie ungenießbar für Menschen und Tiere; ist aber in schnee reichen Wintern „Knapphans" Küchenmeister bei den Tieren des Waldes, dann entschließen sich die Vögelchen doch zu ihrem Genuß. Aus diesen Schlehen, die durch Frost im Geschmack verbessert werden, kann man nun leicht einen sehr aromatischen Likör bereiten: 1 KZ Schlehenbeeren wird mit samt den Steinen uud Kernen in einer größeren Porzellan-Sckale zerkleinert, dann in eine 2 bis 3 Ltr fassende, weithalsige Flasche gethan und mit 1 Ltr Feinspril übergossen, lustdicht verschlossen und an einen warmen Ort gestellt. Dann spanne man durch Festbinden ei» etwa 50x50 vm großes Leinentuch zwischen die vier Bein» eines umgekehrten Stuhles, setze einen Napf unter und filtriere den Flascheninhalt durch. Mit 0,25 Ltr ange» wärmtem Wasser ist die Flasche, sowie der auf dem Tuch zurückgebliebene Brei nachzuspülen. Dann löse man da« Tuch von den Stuhlbeinen und drücke es mit den Händen soviel wie möglich aus. Den ziemlich trocken gewordenen Brei thue man in eine Kasserolle, gebe 1 Ltr Wasser hinzu und koche ihn 10 Minuten. Dann muß er auf die gleiche Weise in eine zweite Schüssel filtriert werden. Es schadet nicht, wenn das Filtrat etwa- trübe läuft. Nach dem Ausdrücken des Breies löse man 1 iq; feinen Zucker in dem Filtrat auf und gebe es nunmehr mit der Spirituslösung zusammen. Den fertigen LitSr fülle auf gut zu verschließende Flaschen. Da der Spirit»« viel von der in den Schlehen enthaltenen Gerbsäure zur Lösung bringt und dieser von den Aerzten eine wohlthätige medizinische Wirkung auf die Schleimhäute des Rachen« und Darmes zugeschrieben wird, so wirst dieser Likör gegen die Katarrhe des Nachens und der Verdauungsorgane. Es sind also nötig: 2 Schlehbeeren . . . —,— Mk. 1 Ltr Feinsprit .... 1,40 „ 1 KZ feiner Zucker . . . 0,65 „ 1,25 Ltr Wäger. . . . „ Zusammen 2,05 Mk-, die reichlich 2 Ltr Likör ergeben. Jeder andere nur einigermaßen trinkbare, käufliche Likör ist teurer und hat nur selten eine gute Nebenwirkung 1 Man sehe sich also in seinem Bereiche um, ob man Schlehen haben kann, und bereite sich diesen gute» Tropfen. Feinschmecker. Wie ist Fleisch im Sommer frisch zu erhalte«? Die Japaner legen das Fleisch in eine Porzellanterrine und gießen sehr heißes Wasser darauf, so daß das Fleisch davon vollkommen bedeckt ist, dann schütten sie Oel auf das Wasser. Die Lust wird auf diese Weise gänzlich abgehalten und das Fleisch bleibt gut. Das Gerinne« des Eiweißes durch das heiße Wasser auf der Oberfläch« des Fleisches scheint dabei ebenfalls mitzuwirken. Küche und Keller. Rheinischer Kartotfelsalol. Man quelle gut« Kartoffeln av, schäle und schneide sie in seine Scheibche« in noch sehr heißem Zustande und schneide mehrere Zwiebeln hinein; dann stelle man sie auf den Ofen, daß sie nicht kalt werden. Nun glühe man entsprechend gutes Rüböl, lasse in diesem für 10—20 Pfg. Speck zergehen, rühre soviel Kartoffelmehl hinzu, das es eine nicht M dünne Sauce giebt, und gieße diese über die Kartoffeln; dann schüttet man entsprechend Essig zu, und der Salat ist fertig. Das Kartoffelmehl und der Speck geben dem Salat einen eigentümlichen, mr-üglichen Wohlgeschmack. Schellfisch auf polnische Art. Nachdem der Schellfisch geschuppt, ausgenommen, die Augen an-gestochen und die Flossen abgeschnitten sind, wird derselbe mit kochendem Essigwasser übergossen. Nun spickt man ihn auf beiden Seiten mit feinem Speck und läßt ihn so gut gesalzen liegen, bis er in gesalzenem Masser mit Wurzel werk gekocht wird. Speise «o« meistem Köse. Zuthaten: 375 § weißen, frischen Käse (Quark), V» Liter saure Sahne, 10 Eier, 200 Z Zucker, 100 Z Korinthen und 85 A gerie benen Pumpernickel. — Der weiße Käse wird mit der sauren Sahne, den 10 Eigelben und dem Zucker, auf welchem man die Schale einer Zitrone abgerieben hat, klar gequirlt und dann die Korinthen, der Pumper nickel und dann der feste Schnee von 10 Eiern dazu gethan. Nun füllt man die Masse in einen Teigrand, bestreut sie dick mit Zucker, bäckt sie eine Stunde in nicht zu heißem Ofen und giebt sie sogleich zur Tafel. W «rieskageu. M Schwimmfrcuud, Schwerin a. LL. Um Kleidungsstücke so undurchdringlich für kaltes Wasser zu machen, daß sie einen Menschen über Waper halten können, soll sich folgendes Mittel als probat erwiesen haben: Man trankt sie mit einer heißen wässerigen Lösung von Talg, -eim und Alaun und trocknet sie daraus. Zur Lösung verwendet man 500 Gr. Talg, 600 Gr. Leim und 36V Gr. Alaun lO L. Wasser. Nach Versuchen sollen derart behandelte Kleidungs stücke je nach ihrer Dicke einen Menschen mehrere Stunden über Wasser halten können und sich daher als Schutzmittel vor dem Tode durch Ertrinken sehr gut eignen. Aufscher Fessel. Bestreichen Sie die Stellen am Bauch und Lenden des Kalbes, an denen es sich absaugt, mit Theer, dann wird es die üble Gewohnheit bald aufgeben. S. in Großpostwitz. Buchsbaum können Sie Ende August, Anfang September schneiden. Äug. G., Elbingerode. Bei Anlage des aüsgemauerte» Brunnens wäre sehr zu emvfehlen, die Leiter gleich mit anzubringen, indem Sie Eisen in Leitersprossen - Entfernung gut verankern und eimnauern. Dieses Eisen ist in Gestalt von Bügeln anzubringen bei einer lichten Weite von etwa 3 Fuß, so daß der Arbeiter, den Rücken gegen die Wand gesteinmt, die sicherste Leiter hat. Stitrk« des Eisens 2 bis 3 ew. v B., Harzbnrg. Eine großblätterige, noch bei geringer Besonnung gut blühende Staude ist SuxilraAS. orassifoliu, dick blätteriger Steinbrech, ein nicht zu hoch werdender Strauch fidk gleiche Zwecke, der rotbtühendc Johannisbeerstrauch, Kids» mru- guiusuw, doch ist er leider nicht ganz winterhart.