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WaWWAWM 76. Jahrg Sonntag, den 17. Juni 1923. Nr. 138. » enlhallend die amMche« reka»nlmach»«s<« der Amlshouplmannfchast und der Siaaisbehvrd«» in Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Loßnitz, Neustüdlel, Grünhain, sowie Ler Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Stadlräte zu Aue und Schwarzenberg ' und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag C. W. GLrlner» Aue» Srzgeb. e»rnfpr«ch«r> Sl>« »t.'eeknltz (Ami oiu«) ew, Schn««r«g 10, Sch»ar»«»b«rs r». Drahtanschrift, 4t»Wfr«uv» «u««rz-«»trs«. In ,ar»,«rira»ch« «»lwt r«»»d- rrschrtnt Ilitch mV La»aahm« der I-e» »ach La»»- mib g^Ua««». St«l»s»N,tI.k»rUs«ng«»er):>«t!i»N,bIo»U t«ik» »«Baum irr Ih>. §»Ilm,Izettr4(X> M». sgamMm- «ri«te»n u. k oarairls L00^d.,in> a» Ulch. I«U dir told» ?«U« I8ÜÜWK.,«uswSrt»20ll0 Dik-1 t« ri«k!o<n«lrtl dlrPrllftrllrlSvoMIt., anWÜrt» A>00B!!t. sr»k><e«a->»»«»« r«^,>g ü«. irres. »«««l»t«.chtr».k!»»I», Hu«, Srzgrb. Nr. 70. Slnrrlrrir^Iunahm« für dl, am SlachmMa- rrschrtnrnd« Lummrr di» »armiliag» 9 Uhr tu dr» Kau-Io^chLft». slrllrn. Nin, SrwShr I»r di« Ausnahme d« Anzeiarn am aorarschrirbrnrn Tag« sowie an bestimmter Still« wird nicht g«g«d«n, auch nicht sllr d>, MchNgk«» dir durch g«rn- Iprater ausgrg«ben«n Anj«ig«n.—FllrWckgad« unoerlang «Ingrsandter SchrtMck» übernimmt dt« SchrWeilung deine Verantwortung. — Unterbrechungen de» Deschdsls- ditrtebe, begründen deine Ansprüche. Bei Zahlungsverzug und Konkurs gelten Rabatte al» nicht vereinbart. chanplgeschüftrstelleu in Aue, Lübnih. Schneeberg und Schwarzenberg. Das in Nr. 119 erlassene Darbst »der da« freie Umherlausenlassen der Sund« in Wald «nd Flur vom 23. Mai dss. Ss. wird auf den Stadtbezirk Schneeberg mit erstreckt. Schwarzenberg und Schneeberg, am 15. Juni 1923. Die Amtshauptmannschaft nab -er Staötrat. Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden Freitag nn- Sonnabend, den 27. «nd 28. gaai 1923 nur dringliche Sachen erledigt. Amtsgericht Schneeberg, den 15. Juni 1923. - — WT»»g> Don der Kreishauptmannschaft sind genehmigt worden die Nachträge s) zum Ortsgesetze über die in Aue tätigen Bezirkshebammen (tl. Nachtrag) k) zur Gemeindesteuerordnung, die Neufestsetzung Ler Kundesteuer betreffend (XVl. Nach trag). Beide Nachträge liegen 14 Tage lang zur Einsichtnahme in der Ralshauptkanzlei aus. — Die Gebühren des Schornsteinfegers sind vom 15. Juni 1923 ab auf das 550 fache der ur sprünglichen Schornsteinfegerprundlöhne erhöht worden. Die sich hiernach ergebenden Gebührensätze können aus dem Aushange an der Bekannimachungstafel am Stadthaus — Laupleingang — entnommen werden. «ue (Trzgeb ), den 16. Juni 1923. Der Rat -er Sla-t. Als Mitglieder des Kontrollausschusses bei der Prelsprüfunqsftelle sind heule verpflichtet worden die Kerren: Kilssorbeiter Ernst Meyer, Fabrikarbeiter Alfre- Müller, Zuschneider Wilhelm Sltel, Schlosser Paul Wünsch. Schneeberg, den 9. Juni 1923. Der Sla-lrat. — Pressprüfungsstelle. — Johanngeorgenstadt. Der -iesjührige Sommerfahrmarkl füllt aus. Der Sla-lrat. Strobel, Bürgermeister. Oesfentliche Ber-ingung. Nachstehende Arbeiten sollen öffentlich verdungen werden: ! 1 .) Für Zollbeamtenwohnhaus Johanngeorgensta-t i. Erzgeb. , Los 4 — Dachdecker, 5 — Klempner, 6 — Tischler u. 8 — Glaferarbeilea. 2 .) Für Zollbeamtenwohnhaus Larlsfeld i. Erzgeb. s Los 4 — Dachdecker und 5 --- Klempnerarbeiten. Angebotsformulare sind gegen Erstattung der Selbstkosten (sedes Los 500.— Mk.) im Reichs bauamt Chemnitz, Planitz - Str. 10i erhältlich. Einreichung hat sür sämtliche Angebote mtt entsprechender Aufschrift bis spätestens 28. Juni 1928, vormillags 11 Ahr im Reichsbauamt Chemnitz zu erfolgen, woselbst Oessnung in Gegenwart etwa erschienene^Bieter erfolgt. M Reichsbauami Chemnitz. Jahrmarkt (nur Krammarkt) am 25. und 26. Juni 1923 i« Eibenstokl». Nuhhvlzversteigerrmg. KunSshübler Staatssorslreoier. 7687 701 450 Älötze 16/22 cm stark, « 30 u. mehr cm starb, Reisslängen 2/7 cm stark, Forslrenlaml Elbensloch. 32 w. Stämme 16/19 cm stark, 9421 , KlStze 7/15 , , 2497 . „ 23/29 , . 30 . Derbslangen 8 . . 2 rm w Nutzscheite u. 1 rm w Nntzknvppel Forslrevierverwallung Lun-shiibel. Im Gasthaus „Mul-enlal" in Aue, Sonnabend, den 28. Juni 1928, vor«. V,9 llhrr 26 w. Stümme 23 u. mehr cm stark, Lin Appell an das Weltgewissen. Berlin, 18. Juni. Die Neichsregierung ließ heute den Negierungen in London, Madrid, Rom, Washington, Moskau, im Haag, Bern, Kopenhagen, Christianis, Stockholm, Riga und War- schau eine Note überreichen, worin die Aufmerksamkeit dieser Re- gierungen erneut auf die Gewaltakte der französisch-belgischen Desatzungstruppen gegen die Bevölkerung des alt- und neu- besetzten Gebietes gelenkt wird. Die deutsche Regierung stellt fest, daß trotz ihrer im Geiste auf- MWM Berhandlungsbereitfchast^ffMrllommenen "THriite'' vom 2. Mai und 7. Juni die französische Regierung den Terror gegen die Bevölkerung inschärfsterForm fortsetzt. Die Note verweist auf das Todesurteil -es französischen Kriegsgerichts gegen den Kaufmann Schlageter, das trotz der dringenden Vorstellungen der deutschen Regierung vollstreckt wurde, sowie darauf, daß am 10. Juni in Dortmund aus Anlaß der unaufge- ,'lärten Tötung zweier französischer Militärangehöriger sechs deut sche Bürger von einer französischen Patrouille auf der Straße sufgegriffen und nach schweren Mißhandlungen Niedergeschoss - s e n wurden, ferner auf die Erschießung des 19jährigen Karl Möller in Recklinghausen durch französische Soldaten und schließlich auf das Todesurteil gegen den Landwirtschaftslchrer Goerges. Die Note fährt dann fort: Alles dies geschieht zur gleichen Zeit, in der die französische Negierung die Forderung erhebt, daß die Bevölkerung des alt- und neubesetzten Gebietes den passiven Wider stand aufgäbe und in der sie von der Erfüllung dieser Forderung den Beginn der Verhandlungen abhängig macht, die allein zur Lösung des gegenwärtigen Konfliktes führen können. Der Widerspruch in diesem Verhalten liegt klar zutage. Das französische Vorgehen macht alle Bemühungen der deutschen Regierung, beruhigend auf die Be völkerung einzuwirken, illusorisch. Es stärkt nicht nur in der Be völkerung das Gefühl der Notwendigkeit gegenüber einem fremden Militarismus den passiven Widerstand auf rechtzuerhalten, sondern beschwört darüber hinaus immer ernster die Gefahr herauf, daß die in ihrem innersten Empfinden getrof fene Bevölkerung sich zu verzweifelten Unbesonnenheiten Hinreißen läßt, die in ihren Auswirkungen weit über das besetzte Gebiet hin ausgehen. Die Note schließt mit dem Proteste der deutschen Regierung dagegen, daß die französische Regierung alle Anträge auf Untersuchung unaufgeklärter Zwischenfälle durch internationale Kommissionen un beachtet laste, sowie gegen die fortgesetzte französische Ge waltpolitik. Der Note ist das Gerichtsprotokoll über die beeideten Aussagen eine» von der französischen Straßentruppe am Abend des 10. Juni in Dortmund festgenommenen und mitgeschleppten Deutschen beigegeben. Das brittsche Memorandum. London, 18, Juni. »Daily Telegraph" teilt mit, Kopien des am Mittwoch nach Pari» gesandten britischen Memorandum» seien auch der belgischen und italienischen Negierung übermittelt worden. Das Memorandum enthalte neun Punkte, wovon acht die Gestalt von Fragen haben und den Zweck verfolgen, von Frankreich eine klare Definition seiner Politik in folgenden PunkteW zu er- halten: Einstellung des deutschen passiven Widerstandes: unsichtbare militärische Besetzung; schrittweise Räumung; wirtschaftliche Ausbeutung von Pfändern: Zollgrenze zwischen dem besetzten und unbesetzten Deutschland. Der 9. Punkt stellt die Weigerung dar, di« französischen Mindest- iorderungen mit Bezug auf die A-, B- und E-Bonds, wie sie in dem Ianuarplan Poincare dargel^t sind, sowie die Beschränkung der Srörterungsgrundlage auf diese Pläne anzunehmen. Da» Blatt ist der Ansicht, «» müsse ohne «Ilzugroß« Schwierig- kütrn festgrstellt werden können, wie «eit di« deutsche Regierung der französischen Negierung in ihrer Forderung nach Einstellung oder Suspendierung des passiven Widerstandes entgegenkommen würde und welche Zugeständnisse die deutsche Negierung im Austausch da gegen verlangt. „Daily Telegraph" zufolge befassen sie die britischen Sach verständigen damit, die deutschen Garantien mit den in dem belgischen technischen Memorandum enthaltenen Vorschlägen zu ver gleichen. Sowohl in den Fragen der Eisenbahngewinne, als auch der Monopoleinkünste beziehen sich die Differenzen nur auf die äußere Form. Bei der industriellen Beteiligung sei die Wahl zwischen Di videnden und Obligationen. Die britischen Sachverständigen ständen nach wie vor aus dem Standpunkt^daß die^eutsche Ausfuhrabgabe in Gold" oder in Gestalt von auswärtigen Wechseln die wünschenswerteste Form ist. Das Blatt meint, der Rücktritt der belgischen Regierung komme in einem äußerst ungelegenen Augen, blick und könne den Fortschritt der interalliierten Verhandlungen beträchtlich verzögern. * Poincare» Antwort. Paris, 15. Juni. Die Antwort auf den englischen Fragebogen in der Reparationsfrage ist von Poincare gestern nachmittag festge- stellt worden. Poincare fordert die ZurückziehungallerVer- ordnungen und Gesetze Ler Neichsregierung, die seit dem 11. Januar bis zum heutigen Tage erlassen wurden. Allen Dentschen, die non deutschen Gerichten verurteilt worden waren, weil sie Befehle der Rheinlandkommission, der französischen Gerichte und der französischen Besatzungsbchörden Folge geleistet hatten, muß Amnestie gewährt werden. Die deutsche Negierung muß schriftlich versprechen, daß ge gen jene Deutschen nicht eingeschritten werden soll, die sich dem Be- fehl der Besatzungsbehörden fügten. Die Eisenbahner haben die Ar- beit wieder anfzunehmen. Die deutsche Regierung hat eine Verord nung zu erlassen, wonach den Befehlen der Nh e i n I a n d k o m in i s - sion, sowie den Urteilen der französischen Militärgerichte voller Gehorsam zu leisten ist. Das Verbot an deutsche Firmen, mit Franzosen Handel zu treiben, muß aufgehoben werden. Die deutschen Behörden müssen Befehl erhalten, den Vesatzungsbehörden in alle» Punkten Gehorsam zu leisten. In dem zweiten Teile seiner Note an England führt Poincare aus, welche Maßnahmen an dem Tage erfüllt werden sollen, an dem der deutsche Widerstand aufhört, damit aus dem Ruhrgebiet für die Franzosen die größtmöglichsten Vorteile erwachsen und damit das Ncparationsproblem seiner Regelung zugeführt wird. Die Schuld verschreibungen der Kategorie C sollen zur Bezahlung der interalliierten Schulden dienen. Frankreich und Belgien fordern, daß sie von den Schuldverschreibungen der Kate- gorie A und B den ihnen in bar zugesprochenen Anteil erhalten. Eine 26prozentige Ausfuhrtaxe wird eingehobcn. Gewisse Pfän der sollen während eines Deutschland zu gewährenden Moratoriums in den Händen der Franzosen und Belgier verbleiben und für die Re parationen herangezogen werden. Die französisch-belgische Eisen- bahnregie soll interalliierten Charakter erhalten. Gewisse Bergwerke im Ruhrgebiet sollen ebenfalls in inter- alliierteHändeübergehen. O „Echo -e Paris" glaubt zu wissen, daß Frankreich das Versprc- chen geben wolle, aus den Städten, den Fabriken und den Bergwerken die Besatzungstruppen zurllckzuziehen, falls die Na- turallieferungen wieder ausgenommen würden, nur müsse Frankreich das Recht haben, seine militärischen Maßnahmen wieder aufzunehmen, falls ihm das notwendig erscheinen sollte. Frankreich besteht unbe dingt darauf, daß England sich zunächst für die Aufgabe des passiven Widerstandes aussprechc, ehe das weitere Ne- parationsproblem erörtert werden soll. Insbesondere möchte Frank reich, daß England sich der Ruhrbesctzung anschließe. Paris, 16. Juni. Poincare erklärte in der Kammer, man müsse der Lag«, in der sich Frankreich angesichts des schlechten Willens Deutschlands befinde, Rechmmg tragen. Deutschland müsse überwacht werden. Di« deutsche Regierung ermutige die Mord- und Sabotage akte und fordere Frankreich durch lächerliche Dorschlüg« heraus (I). Deshalb sei man gezwungen, den Druck zu verstärken und zu verlängern. Die auswärtiae Politik werd« also noch eine »eitlang die Fragen der Innenpolitik beherrschen. Man müsse von -er Mehr heit verlangen, daß sie di« Wiederherstellung Frankreichs und «ine« wirklichen Friedens nicht au» dem Auge v«rli«re und zwar durch Aufrechterhaltung der Allianz. Wenn die Ädchrheit diese PoliAk unterstützen wolle, sei di« Regierung bereit, ihr za^olge». London, 18. Juni. „Times" schreiben: Die Meldungen aus dem Ruhrgebiet sind alles andere als ermutigend. Die Streifzüge gegen Banken, um Noten zu stehlen, scheinen zuzunehmen und der Handel wird mehr und mehr erschwert. Die Wahrheit ist, daß das Ruhr abenteuer allen Beteiligten nur Verluste brachte und daß es in der Rechnung keinen aktiven Posten gibt. Und je länger es fortge setzt wird, desto mehr treten die bisherigen Erscheinungen in den Vordergrund. Aus diesem Grunde sehnt sich die ganze Geschäftswelt »ach einer Politik, die ihr einziges Ziel in der Wiederher st el- lungder Prosperität Europas sehen würde. Jeder Augen- blick Verzögerung in der Beendigung der Politik, die in dem Ruhr- cvbenteuer zum Ausdruck kommt, muß die gewaltigen Schwierigkeiten des Wiederaufbaues verschärfen und alle vitalen britischen Inter essen weiter schädig«-». EK ist. falsch, zu glauben, die französische Po litik schädige nur Deutschlands wirtschaftliche Interessen. Da das nicht so ist, können wir es uns nicht leisten, unbe stimmt lange uns mit der Nolle von Zuschauern zu begnügen und den Opfern britischer Handels- interessen zuzusehen. Die Verkehrsknebelung. Bochum, 18. Juni. Heute früh haben die Franzosen sämtliche Bahnhöfe in Dortmund, Bochum und Langendreer besetzt. Da mit ist die letzte Zugverbindung aus dem unbesetzten Gebiet ins Ruhrgebiet abgeschnitten. Dortmund, 18. Juni. Durch die Besetzung der Dort munder Bahnhöfe ist nicht nur die Stadt selbst, sondern auch das ganze Ruhrgebiet vollständig von der Außenwelt abge schnitten. Jede Möglichkeit, vom unbesetzten Gebiet über Dortmund ins Ruhrgebiet zu gelangen, ist abgeschnitten. Innerhalb des mitt leren Teiles des Industriegebietes ist jetzt nur noch der Reisever kehr mit der Straßenbahn möglich. Durch die neue Dahn- hofsbesetzung wird die Lebensmittelversorgung aller Be- zirke in bedenklichem Maße gestört. Auf dem letzten Dortmunder Viehmarkt, welcher der größte in Rheinland und Westfalen ist, wa> der Auftrieb bereits um die Hälfte zurückgegangen. In Dortmund und anderen Städten Les Ruhrgebietes macht sich große Milchknapp heit bemerkbar. Auf dem gestrigen Lebensmittelmarkt in Dortmund waren »"der Butter noch Eier zu haben. Neue Drangsalierungen. Paris, 15. Juni. Die Nheinlan-kommiksion hat, wr- die „Agcncs Havas" meldet, gestern wieder eine ganze Serie von neuen Ordonnanzen erlassen. Der verstärkt« Straßen- bahnverkehr soll von nun ab nicht mehr geduldet werden. Es wurde beschlossen, Laß die Straßenbahngescllschnften ihren Betrieb auf dic normale Ausdehnung von 1922 zurückzusühren haben. Ferner soll von nun ab den Kommunen und dem Deutschen Reich dieWieüer- gutmachung jeden Schadens auferlegt werden, der liurch Sabotage oder aus einem anderen Grund, welcher durch den Wider stand des Deutschen Reiches gegen die Ordonnanzen der Oberkommis- slon verursacht wurde, entstanden ist. Außerdem soll ungeordnet wer den, daß von nun ab der Verkehr zwischen den Beamten im besetzten Gebiet und ihren vorgesetzten Behörden im unbesetzten Gebiet auf ein möglichst geringes Maß beschränkt wird. Reiscerlaubnis soll nur dann ausnahmsweise, und zwar in Fällen, in denen es sich um unerläßliche Besprechungen im Interesse der Bevölkerung handelt, ge stattet werden. Die Bezirksdelegierten allein sollen diese Genchmi- gnng erteilen, die nur für eine einzige Reise Gültigkeit hat. Schließ lich hat die Oberkommission beschlossen, daß, wenn in Zukunft Be schädigungen an Anlagen festgestellt werden, die militärisches Inter esse haben, wie zum Beispiel an Eisenbahn-, Telephon- und Telegra- phenleitungen, em oder mehrere deutsche Beamte der Justiz oder der Polizei von der Besatzungsbehörd« zu requirieren find, sowie außer dem Beamte der Regi«. Offenburg, 14. Juni. In der vergangenen Nackt ist ein Echi e - neu st rang im Bcchnhof Windschläg von Unbekannten ge sprengt worden. >Die Detonation wurde bis Offenburg gehört. Stach einem von der französischen Besatzungsbehörd« bekanntgeaebenen Befehl hat der Kommandant des Brückenkopfes Kehl au» Anlaß di«^ ser Sprengung folgende Sanktionen anaeortnet: 1. Die Bürger meister der Gemeinden Windschläg und Ebersweiler w«rden v « r - haftet. 2. Die durch Sprengung an der Dahn entstand«»«» Schä den werden auf Kosten der Gemeinde Windschlag durch die Bewohn«, diese» Orte» selbst ausgebessert. 3. Eine Geldstrafe-von 16 Millionen Mark wir- der Gemeinde Windschläg und «in, Strafe von 8 Millionen Mark der vemeind, Eber-weile». ^uferl-at. 4. Bi» auf weitere» darf mindesten» bi» »ur Bezahlung