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,u, da es hierbei zu einer vom Abg. Singer provocirten "erregten Auseinandersetzung zwischen diesem und dem Abg. v. Kardorff wegen der angeblichen Beziehungen des letzteren zu den Dellinger Stahlwerken kam. Im Uebrigen wurde auch der Marineetat in dieser achtstündigen Dauersitzung unverändert genehmigt. Am Donnerstag sollten nach der erhofften definitiven Erledigung des Etats die Osterferien des Reichstages beginnen. Im neuen österreichischen Parlamente scheint die bisherige Aera der Skandalszenen einstweilen wieder zum Abschluß gelangt zu sein. In den Ausschüssen wenigstens legt man sich jetzt wenigstens ernstlich aufs arbeiten, auch in jenem zur Vorberathung der großen Wasserstratzen- Vorlage. In besagtem Ausschuß gab Ministerpräsident v. Körber am Mittwoch die bemerkenswerthe Erklärung ab, daß die jetzige Regierung die Wasserstraßen-Frage als den Hauptpunkt ihres wirthschaftlichen Programmes be trachte und daß daher ein besonderer Gesetzentwurf über den Ausbau vieler künstlicher Wasserstraßen und die Re gelung der anschließenden Flüsse dem Hause sofort nach den Osterferien zugehen werde. — In der Mittwochs sitzung brachte der Deutsch-Radicale Schönerer eine An frage an die Regierung ein, in welcher dieselbe aufge fordert wird, zwischen England und den Boerenrepubliken zu vermitteln. Die französische Deputirtenkammer quält sich noch immer mit der nun schon wochenlang andauernden Berathung des Vereinsgesetzes ab. In der Mittwochs sitzung gelangte Art. 13 der Regierungsvorlage mit 311 gegen 232 Stimmen zur Annahme. Die sich anschließende Debatte über Art. 14 mußte schließlich vertagt werden. Der Werftarbeiterstreik in Marseille behält sein bedroh liches Aussehen bei. Am Mittwoch kam es bei einer von den Ausständigen unter Betheiligung von Kohlenarbeitern veranstalteten Straßenkundgebung zu Zusammenstößen der demonstrirenden Menge mit den einschreitenden Gensdarmen und Soldaten, wobei vier Vertreter der bewaffneten Macht verwundet wurden. Eine ganze Anzahl der Tumultanten mußte verhaftet werden. Inzwischen hat das Executiv- Comitee der Ausständigen dem Präfecten mitgetheilt, dieselben wollten die Arbeit wieder aufnehmen, wenn sie dies genossenschaftlich auf eigene Rechnung thun dürfte«. — Die Franzosen haben bei ihrem Vorstoß nach den Tualoasen einen neuen Erfolg errungen. Die Ksourier wurden nach lebhaftem Kampf von General Seltneres geschlagen und ergaben sich ihm. Die Hafenarbeiter in Neapel sind unter dem Einflüsse des Streiks ihrer Kameraden in Marseille eben- falls in den Ruhestand getreten. Der Seehandel von Neapel ist hierdurch einstweilen vollkommen lahm gelegt. Es herrscht vollkommene Ruhe, doch trafen die Behörden trotzdem umfassende Vorsichtsmaßregeln. Spanien. Die Neuwahlen zu den spanischen Cortes sind auf den 5. Mai festgesetzt worden. Von ihrem Aus fall wird es abhängen, ob man dem in Spanien ans Ruder gekommenen liberalen Ministerium Sagasta wird eine einigermaßen längere Lebensdauer zusprechen dürfen. Balkanhalbinsel. In dem zwischen der Pforte und den fremden Botschaftern in Konstantinopel ausgebrochenen Confliktes wegen gewisser Befugnisse des internationalen Sanitätsrathes ist die erstere von den Botschaftern mit einer neuen Collectivnole bombardirt worden. Die Frage der mazedonischen Schützenvereine in Bulgarien beginnt allmählich unangenehme Seiten für die Regierung des Fürsten Ferdinand anzunehmen. So verweigert der mazedonische Schützenverein in Rustschuck, der stärkste im ganzen Lande, die regierungsseitig ver fügte Auslieferung der Waffen.. Nordamerika. Die amerikanischen Stahlgesell schaften haben sich zu der „United States Steel Corporation" verschmolzen, womit also ein neuer großer Stahlring in die Erscheinung getreten ist. Dev Avieg mit China. Dunkle Wetterwolken ziehen sich in Ostasien zusammen. Uebcr Nacht hat der englisch-russische Kon flikt, der infolge muthigen Zurückweichens Englands bei gelegt schien, eine ganz bedrohliche Verschärfung erfahren. Graf Waldersee ist, um zu vermitteln, am Dienstag in Tientsin eingetroffen. Er wird sich vor eine schwere Probe seiner weitgerühmten diplomatischen Fähigkeiten gestellt sehen und ob Deutschland als Friedensvermittler und „ehrlicher Makler" in diesem anscheinend äußerst kritischen Falle von Seiten der Streitenden schließlich Dank ernten wird, das ist auch noch sehr fraglich. Ueber den augenblicklichen Stand des Konfliktes liegen folgende Telegramme und Nachrichten vor: London, 21. März. Verschiedene Meldungen stellen die Krists in Ostasien als plötzlich sehr bedrohlich gewor den dar. England weist Rußlands Forderungen um eine Abbitte wegen der Tientsin-Affaire zurück. Die Vermit telung des Grafen Waldersee ist angeblich gescheitert. Japan soll mobilisiren. Die russische Flotte konzentrirt sich im Aalufluß. Inzwischen wird bereits eine Meldung über einen neuen russisch-englischen Zwischenfall verbreitet: vr. Wahl. Pastor Or. Wahl. Nach in Viktoria (BritischColumbien) brieflich eingegangenen Nachrichten gerieth der Wächter des englischen Konsulats in Niutschwang außerhalb des Konsulats mit drei Kosaken in Streit. Die Kosaken bedrohten ihn mit dem Bajonet, worauf der Wächter sich hinter das Thor des Konsulats zurückzog. Ein Kosak feuerte hierauf durch das Gitter und tödtete den Wächter. Der englische Konsul hat bei den russischen Behörden Beschwerde erhoben. Berlin, 21. März. In Londoner diplomatischen Kreisen sieht man die Lage in China als äußerst ernst an. Der Tientstner Zwischenfall werde wohl beigelegt werden, doch sei der Ausbruch von Feindseligkeiten jeder zeit möglich. Bisher sei keine Verständigung augebahnt worden. Shanghai, 21. März. Die „China Gazette" ver öffentlicht folgendes Telegramm aus Tokio: Die in japa- Nischen Häfen anwesend gewesenen russischen Kriegsschiffe sind nach Korea in See gegangen. Die japanische Flotte macht sich bereit, um im Nothfall sofort nach der koreanischen Küste abgehen zu können. Aivchennachvichten a. Grumbach. vom. juäica, den 24. März: Vorm. 9 Uhr Prüfung der Konfirmanden. Pastor Mittwoch, den 27. März: Vorm. 10 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Der Transvaalkrieg. „Kaum gedacht, kaum gedackt, ward der Lust ein ' End' gemacht". Schon mehrere Wochen lang klang den > Engländern die liebliche Melodie von einem baldigen ' Friedensschlüsse in Südafrika in den Ohren, man erging ! sich schon in kühnen Perspektiven, aber noch immer wollte die Nachricht nicht eintreffen und man begann schließlich ' ungeduldig zu werden. Und nun diese Enttäuschung! Mr. Joe Chamberlain mußte es über sich selbst gewinnen — seine Kollegen dankten wahrscheinlich für das unangenehme Amt des Hiobsboten und wollten den ehrenwerlhenKolonial minister vielleicht die Suppe, die er England eingebrockt, selbst ausessen lassen — also Mr. Joe mußte sich dazu hergeben, dem Parlament die Kunde von dem völligen Scheitern der Friedensverhandlungen in höchst eigener Person zu übermitteln. Schade, daß nicht der Photograph der „Woche" in der Sitzung zugegen war, sonst hätte das Gesicht, welches bis konorabls Vorästnp in diesem Augen blicke machte, der Nachwelt überliefert werden können; jedenfalls hatte es einige Aehnlichkeit mit dem des Gerbers, welcher seine schönen Felle wegschwimmen sieht. Daß aber auch diese verwünschten südafrikanischen Bauern so seine wohl angelegten Zirkel stören müssen. „Das ist der Fluch der bösen That, daß sie fortzeugend Böses mutz gebären." Selten ist ein Krieg aus so un lauteren Motiven geführt worden, wie der südafrikanische und wie bitter hat er sich an England gerächt! Immense Opfer an Geld und Blut hat er bereits gefordert und wird er noch fordern, ein unheimlicher Bundesgenosse aber ist den Boeren im Ausbruche der Pest entstanden, die täglich neue Opfer erheischt. Dazu die Ohnmacht der eng lischen Landtruppen, welche jetzt noch auf lange Zeit in Afrika stalionirt bleiben müssen, obwohl sie an anderen Orten weit mehr gebraucht werden. Gährt es doch wieder im Sudan, in Uganda ist nach den jüngsten Meldungen ein neuer Mahdi entstanden, und jene Gegenden sind von Truppen, die man nach dem Süden des Erdtheils gesandt, fast entblößt! In Ostasien werden die Russen den Engländern gegenüberimmerübermüthiger,wiederTientsiner Zwischenfall beweist, und Albion wird eine Demüthiguug nach der anderen auferlegt und bei einem solchen Stande der Dinge giebt mau in Afrika nicht nach? Die Griechen hatten ein noch heule zutreffendes Sprichwort: „Wen die Götter verderben wollen, den schlagen sie mit Blindheit." Vom Kriegsschauplatz selbst liegen folgende Meldungen vor: Durban, 20. März. Die Engländer räumten die Garnison von Vrede und vereinigten sich mit den Truppen des Generals Campbell, der nach einem schweren Kampfe mit den Boeren nach Standerton zurückkehrte. Campbell führt 200 Kranke und Verwundete mit sich. Viele Boeren- abtheilungen befinden sich in der Nähe von Standerton. London, 21. März. Ein Telegramm Lord Kitche ners aus Pretoria vom20. d. M. meldet: General Philipp Botha, Bruder des Generalkommandanten Botha, ist auf dem Doornberg gefallen, seine Söhne sind verwundet worden. Die Boeren in der Oranje-River-Kolonie sind zerstreut. De Wet ist in der Nähe von Heilbronn. London, 21. März. Der Brüsseler Berichterstatter der „Daily Mail" erfährt, Schalk Burger habe die nach stehenden Friedensbedingungen als annehmbar für die Boeren vorgeschlagen: Entlassung Milners als Gouverneur der beiden Boerenkolonien, britische Anerkennung der Un abhängigkeit der Boeren in ihren inneren Angelegenheiten, Herstellung der britischen Oberherrschaft hinsichtlich der aus wärtigen Angelegenheiten der Boerenrepubliken und Ab tretung der Goldminenbezirke an England. London, 21. März. Zwischen Belfort und Middel burg sprengten die Boeren abermals einen englischen Train in die Luft und nahmen die Besatzung gefangen. — Der Boerenführer Krutzinger soll erklärt haben, von nun ab jeden englischen Offizier, der in seine Hände fallen werde, erschießen lassen zu wollen. »uel» n«« I» Nl«»88. Ktace coul. für Damen und Herren . . . Mk. 1.85, 1.50, 1.7» Acht Ziegenleder (meine Specialität) s.so, » oo Waschleder für Damen und Herren "0 Neyleder für Damen und Herren Nappa-Klepper für Damen und Herren - c>0 Zuchten-Klepper für Damen und Herren 3.00 Soldaten-Kandschuke 1.85, 1.50 Offiziers-K and sch uns . . . - - - 3.00,3.50 Konfirmanden - Kand schuhe. Vamvn u. itmüerstrümpls, Nennen-bovken. NovMLl-vnterwäsobs empfiehlt Chemnitzer Handschuh-Haus, Dresden, jstrt nur 1 oragsrstrasse 1, I. gereinigt werden die von heute ab bei mir gekauften Glace-Handschuhe! Auvze Chronik. Zürich, 21. März. Bergsturz am Symplou. Vom Roßbodengletscher am Fletschhorn (3988 Meter) beim Simplonpaß ist ein großer Berg- und Gletschersturz nieder gegangen und hat große Verheerungen an Alpenwiesen und Wäldern angerichtet. Zwei Personen wurden gctödtet. Die Verbindung mit dem Dorfe Simplon ist unterbrochen. Hannover, 20. März. Der Boerenoffizier de Wet hielt hier heute einen Vortrag im Tivolisaale. 4000 Boerenfreunde waren zugegen, ebensoviele konnten keinen Einlaß erhalten. Die Versammlung stimmte den Aus führungen des Redners begeistert bei. An den Präsidenten Krüger wurde ein Telegramm gesandt, an den Reichstag eine Petition zu Gunsten der Boerensache. Wien, 20. März. Hier wurde große Aufregung durch folgenden Vorfall hervorgerufen: Ein im vorigen Jahr als geistesgestört vom Amte suspendirter und in irrenärztliche Behandlung gegebener Polizeibeamter, der später aus einer Anstalt als geheilt entlassen und wieder angestellt worden war, hat seinen Hausmeister erstochen. Er war bei der That im Dienst und in Uniform. Verhaftung von Effektendieben. Aachen, 19. März. Der Urheber eines im Februar in Antwerpen verübten großen Effektendiebstahls wurde hier verhaftet, für etwa 100,000 Franken Papiere wurden bei ihm vorgefunden. Der Thäter ist der steckbrieflich verfolgte Schlosser Jakobs. Verhaftung von Falschmünzern. Teplitz, 2O.März. Die Gendarmerie verhaftete abermals zwei Personen, die unter dem Verdacht der Falschmünzerei stehen. Die Zahl der bis jetzt in den Falschmünzeraffairen Verhafteten be trägt 25. Die Verhaftungen sollen mit den in Leipzig und Karlsbad erfolgten im Zusammenhänge stehen. Die Kosten des Leichenbegängnisses der Königin Viktoria. Aus London wird berichtet: Aus einer amt lichen Aufstellung geht hervor, daß die Ausgaben für das Leichenbegängniß der Königin Viktoria 710,000 Mark be tragen haben. Von dieser Summe kommen 300,000 Mk. auf die Reisekosten, Ernährung und Unterbringung der Truppen. Die Bewirthung der Königlichen und fremden Gäste kostet 170,000 Mark, die Bewirthung der fremden Gesandten 16,000 Mark, Gemächer für königliche Gäste, Begräbnißeinrichtung, Trauerzuschüsse für Bedienung u. s. w. 58,000 Mark, und das Miethen von Wagen, die Eisenbahn- und Dampferkosten, sowie besondere Ausgaben für Diener machen 86,000 Mark aus. Meuternde Sträflinge. Ncw-Aork, 19. März. In dem Bergwerke in Lansing in Kansas meuterten 284 dort arbeitende Sträflinge. Sie hielten 15 Wärter in der Mine fest und verhinderten sie, ins Freie zu gelangen, bis ihre Forderungen bezüglich besserer Nahrungsmittel ihnen bewilligt würden. Sie tödteten die Maulthiere, die sich im Berkwerke befanden, um ihr Fleisch als Nahrungs mittel zu benutzen. Im Eisenbahnwagen verbrannt. Chabarowsk, 18. März. Der Chef der Ussuri-Bahn, General Keller, der die Bahn in einem Dienstzuge bereiste, verbrannte auf bisher nicht aufgeklärte Weise im Zuge zwischen den Stationen Baranow und Nikolskoje. Aivchennachvichten a. wils-vuff. vom. fuclica, Sonntag, den 24. März: Vorm. 9 Uhrim Hauptgottesdienst Prüfung der dies jährigen Konfirmanden. Mittwoch, den 27. März: Vorm. 9 Uhr Wochenkommunion. Aivchennachvichten a. Aefselsdsvf. Sonntag, den 24. März (O. juälca): Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst, Hilfsgeistl. Malß. Nachm. 1 Uhr Prüfung der Konfirmanden, Pfarrer Ulc. ik. Leßmüller: 2 Uhr Taufgottesdienst: derselbe. Preisliste gratis. nur renommirteste Fabrikate, suvd dvquomv Ikvilrsklung, gsnr nsvd Wunsok kakntsnvslt IS, n. , - Schöne lebende lianpfvn empfiehlt Moritz Schulze. werden schmerzlos eingesetzt. Reparaturen sowie Umarbeitung unter Garantie des guten Passens bei schonender Behandlung. Mäßige Preise. 20jährige praktische Thät- igkeit. Herr Friseur Hermann Andersen tn Wilsdruff nimmt Bestellung entgegen. August Lebsa, Zahnkünstler, Deuben, Kirchstr. Nr. 7, bei der Kirche Franz Reinecke, Hannover. Eine Overftuve ist zu vermiethen und 1. Juli zu beziehen Meitznerstratze Nr. 257. 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