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zeug, Salat, Vogelminze, Dradescantia rc. gegeben. Während der Brut braucht der Vogel kein Eifutter, doch vom 15. Tage nach dem Legen der ersten Eier soll ihm wieder ge quellte, aber nicht nasse Hirse, zerhacktes hartgekochtes Hühnerei, Vogelbisquit, Grünes, frische oder gequellte Ameiseneier gegeben werden. Das Wasser ist stets über schlagen zu reichen. Die vorstehenden Angaben sind nach Mitteilungen er fahrener Beobachter und Züchter von Girlitzen zusammen gestellt, beruhen somit auf praktischer Basis. Die Zukunft wird lehren, wie weit es der eingangs erwähnten Bestrebung gelingt, den Grauedelsänger einzubürgern, ihn zum Stuben genossen zu machen, seine Zucht zu einer volkswirtschaft lichen Bedeutung zu bringen, wie es bei der Zucht des Kanarienvogels der Fall ist. (Südd. Bl. f. Gefl.) Zur Lntenmast giebt es kein besseres Mittel als Gerste. Man weicht die selbe ein und läßt sie etwas quellen, dann wird sie in Haufen an einem warmen Orte aufgeschüttet, fo daß sie zum Keimen kommt. Ist das geschehen, so trocknet man sie, um sie aufbewahren zu können. Noch bester ist es, wenn man täglich fo viel in Master quellen läßt und zum Keimen aufschüttet, als man an einem Tage verfüttert. Die Enten werden in einen sauberen, gut mit Streu ver sehenen Stall gesetzt und ihnen die gekeimte Gerste, nach dem man sie vorher wieder angefeuchtet hat, gereicht. Es muß dieses in kleinen Portionen geschehen, damit die Enten alles ausfresten und nichts in den Trögen bleibt, dafür ist das Futter tagsüber desto öfter zu reichen. Der Erfolg ist sehr gut, in längstens 14 Tagen sind die Enten fett. Dasselbe Verfahren läßt sich natürlich auch für anderes Geflügel und namentlich für Gänse anwenden, es ist sogar in mancher Beziehung dem viel gebräuchlichen Nudeln vorzuziehen. U R Meuenzucht. NU ME Liniges über Bauchnraterial. Der Rauch spielt in der Bienenzucht eine große Rolle und ist geradezu unentbehrlich, weil die Bienen ihre müh selig erworbenen Vorräte sich mit Recht nicht freiwillig nehmen lassen, sondern jeden Augenblick mit der Auf opferung ihres Lebens zu verteidigen bereit sind. Die Rauchpfeife oder ein anderer glimmender Körper muß als Peitsche dienen, um sich bei den Bienen in Respekt zu versetzen und den nötigen Gehorsam zu erzwingen. Greifen wir daher zu derselben, aber nicht um Rache für eine gerechtfertigte Verteidigung seitens der Bienen sür ihr Eigentum zu nehmen, sondern um ihnen zu beweisen, daß unser Streben heute nicht mehr darauf hinausläuft, um sie unnütz zu quälen oder ihnen die mühsam errungenen Vorräte unbarmherzig zu entreißen, sondern daß wir im Gegenteil für ihr Wohl eben so gut, wie für unser eigenes zu sorgen bestrebt sind. Da bei der Anwendung von Rauch auch nicht die Absicht vorliegt, die Bienen toll und krank machen zu woll n, sondern nur um sie einzuschüchtern, fügsam und lenkbar zu machen, so kann es nicht einerlei fein, von we chem brennenden Körper der Rauch entwickelt und benutzt wird. Je weniger derselbe berauscht, desto leichter erreichen wir unsere Zwecke mit demselben bei irgend einer Operation am Bienenstöcke, weil dann die Bienen nicht die Besinnung verlieren und willig dahin ziehen, wo die Nauchpfeife es ihnen befiehlt. Am meisten wird der Tabakrauch bei den Bienen angewendet, obgleich er gerade derjenige ist, der auf die Bienen so berauschend einwirkt, daß ihnen alle Sinne ver gehen und sie zuletzt nicht mehr misten, wohin sie sich wenden sollen. Die zur Mode gewordene Sucht, einen die Luft verpestenden „Glimmstengel" im Munde zu führen, müssen nicht nur die armen Bienen schwer büßen, sondern auch diejenigen Bienenzüchter, welche dem Rauchen dieses Giftkrautes keinen Geschmack abzugewinnen vermögen, oder die Schädlichkeit desselben an ihren Bienen kennen gelernt haben und deshalb gelindere Räucherungsmittel anwenden, werden nicht selten verlacht. Durch den in Aufnahme ge kommenen „Smoker" wird jetzt statt Tabak viel Rauch aus faulem Holz, Torf u. dgl. verwendet. Hierdurch wird wohl weniger berauschender Rauch, weil nikotinfrei, erzeugt, aber wie viel weniger sind die sich dabei entwickelnden Kohlengase den Bienen wie den Menschen schädlich, als das Nikotin des Tabaks? Zudem Hst der Imker mit dem „Smoker" nicht beide Hände zum Arbeiten frei, wie beim Gebrauch der Pfeife. Da aber beim lange anhaltenden Gebrauche einer Pfeife „für Nichtraucher" der Rauch des Tabaks auch lästig werden kann, so habe ich mich nach einem gesunderen und auch wohlfeileren Surrogate umgeseheu und ein solches in den Blättern des Huflatich gefunden. Diese sind kühlender Natur; nicht hitzig und nervenreizend wie der Tabak und werden, wie Tabak getrocknet, geschnitten und in der Pfeife geraucht, von Lungen- und Brüstleidenden verwendet. In England soll dieses Heilmittel allgemein bekannt sein. Hartgesottene Tabaksraucher mögen ja immerhin diesem Surrogat noch Tabak beimischen. Meine Rauch- pseife (sür Nicktraucher) die ich und Viele seit vielen Jahren schon im Gebrauche habe, ist von Blech, faßt mehr und ist im Verhältnis zu ihrer Größe dennoch leichter als jede andere. Sie bricht nicht, liefert jeden Rauchbedarf und ist der bequemste aller Nauchapparate. K. Pfister. Die Bienen können auch die Bruthennen ersetzen. Beim Mähen einer Wiese im Juli v. I. fand ein französischer Bienenzüchter, Hr. Beaune, ein prächtiges Nest Feldhühner, vierzehn bereits schon angebrütete Eier fastend. Brutmaschine, auch Bruthenne besaß er nicht, was thun? In einer Bienenwohnung mit beweglichem Bau nach Abott's System hatte er einen im Mai gefaßten Bienenschwarm untergebracht. Diese Wohnung deckte er auf, und breitete ein Blatt Watte auf die Rähmchen aus. Auf diese legte er dann die gefundenen Eier, bedeckte sie hierauf mit einem anderen Watteblatte und schüttete oben drauf noch Haferspreu. Nach 8 Tagen fand er 14 junge Feldhühner. Sie wurden dem künstlichen Brutneste ent nommen, in eine mit Watte ausgestattete Schachtel gebracht und in die Nähe des Küchenfeuers gestellt, wo sie eine aus Ameiseneiern, gekochtem Eigelb und Brodkrummen zusammengesetzte Nahrung erhielten. So wurden sie auf gezogen. — Ist das nicht hübsch von den Bienen? 7^-—7 -7- ^7-7^7- ^77^7^--"77 7 —- - 7-' UM Wausrvirtfchast. MU MN Lieber Schlaflosigkeit entnehmen wir einem von Herrn Or. msä. Felsmann im 2. Breslauer Naturheilverein gehaltenen Vortrage folgendes: Als Ursachen der Schlaf losigkeit bezeichnete Redner vornehmlich die geistige und körperliche Ueberanstrengung, die einen gesunden festen Schlaf nicht zulaste. Aber auch die völlige Unthätigkeit eines Menschen führe natürlich zur Schlaflosigkeit. Gar viele Menschen, erklärte der Redner ferner, raubten sich ihren Nachtschlaf durch ein Mittagsschläfchen, dem die meisten Menschen mehr aus Gewohnheit, als aus Be dürfnis huldigten. Nicht Langeweile soll zu einem Mittags schlummer treiben, nur der soll ihn pflegen, der des Vor mittags seine Arbeit gethan und müde geworden ist. Eine weitere Ursache, wodurch der Mensch sich des nächtlichen Schlafes begiebt, ist der späte Genuß des Abendbrots, be sonders der Genuß von Kaffee, Thee oder von allzu reich lichem Bier und Wein. Wer sich eines guten Schlafes erfreuen wolle, dürfte eigentlich nicht mehr als zwei Glas Bier trinken! Alle die Mittel, welche gegen Schlaflosigkeit angepriesen werden, wirken früh oder spät schädlich auf den Organismus, daher sollten sie vermieden werden. Als unschädliche, die Gesundheit fördernde Mittel empfiehlt Redner vor dem Schlafengehen Abwaschungen und Bäder, welche den Körper erfrischen. Auch Klystiere erwiesen sich als ein probates Mittel gegen die Schlaflosigkeit. Das Schlafzimmer müsse luftig sein. Ein Erwachsener erfordere 24 girr, ein Kind 12 qm Luft. Redner empfiehlt schließlich Muskelanstrengung durch gymnastische oder turnerische Frei übungen am Tage. Gemeinnütziges Mittel gegen Ohren schmerzen. Ein berühmter Ohrenarzt giebt folgendes Mittel gegen Ohrenschmerzen. Bei den ersten Anzeichen von Ohrenschmerzen lege sich der Patient auf das eine Ohr fo, daß das schmerzende Ohr nach oben kommt, falte ein dickes Handtuch und lege es um den Hals; dann fülle man mit einem Theelöffel das schmerzende Ohr mit warmem Master an uns fahre damit 15 oder 20 Minuten fort. Das Master füllt das Ohr und läuft über ins Handtuch. Nachdem dies geschehen, wende man den Kopf um, so daß das Wasser wieder ausläuft, verstopfe das Ohr mit marmem Glycerin und Baumwolle, dieses sollte jede Stunde wieder holt werden, bis die Schmerzen nachlasten, das Master soll gut warm, doch nicht zu heiß sein. Bei nassen Lüsten die Strümpfe wechseln! Wenn wir uns im Freien nasse Füße zugezogen haben, so beginnt, sobald wir in ein warmes Zimmer mit trockener Luft kommen, eine bedeutende Verdunstung. Wenn man an der Fußbekleidung nur ein wenig Wolle durchnäßt hat, so erfordert das Master darin so viel Wärme zu seiner Verdunstung, daß man damit ein halbes Kilo Master von Null Grad zum Sieden erhitzen oder mehr als ein halbes Kilo Eis schmelzen könnte. So gleichgültig manche Menschen gegen durchnäßte Füße sind, so sehr würden sie sich sträuben, wenn man ihre Füße zum Erhitzen einer der Verdunstungs kälte entsprechenden Menge Eises verwenden wollte, und doch thun sie im Grunde ganz das Gleiche, wenn sie ein Wechseln der Fußbekleidung vermeiden. Schweizerkartssfeln. Rohe Kartoffeln werden geschält, in Scheiben geschnitten und in eine Pfanne mit reichlich heißer Butter gelegt, mit Salz bestreut, mit Milch übergossen, in welcher man 4 Eier und Vs Pfund ge riebenen Schweizerkäse zerklopft hat. Dies wird mit den Kartoffeln gut vermischt, die Pfanne zugedeckt und der Kuchen über schwachem Feuer auf beiden Seiten schön braun gebacken. Lübecker Marzipan. 1 Pfund Mandeln wird abgeschält, alles Fleckige abgeschnitten, mit Orangenblüten- waster so fein wie Mehl gestoßen und mit 1 Pfund durch gesiebtem Zucker über gelindem Feuer so lange gerührt, bis er nicht mehr an der Hand klebt. Dann rollt man die Maste aus mit Zucker und sticht Förmchen aus oder macht kleine Figuren, Kringel rc. daraus. Zigarrenasche sollte man niemals fortwerfen, denn sie ist nicht wertlos, wie gewöhnlich angenommen wird, sondern sie ist ein gutes Putzmittel für alle Metallgegen stände. Angelaufene Silber-, Alfenide-, Nickel- und Kupfer sachen erhalten rasch ihren ursprünglichen Glanz wieder, wenn man ein weiches Flanellläppchen in die Zigarrenasche taucht und damit die Gegenstände tüchtig abreibt. Wenn Flecken auf den Nickel- und Kupferdingen haften, vermische man die Asche mit einigen Tropfen Petroleum, daß ein dicker Brei entsteht, den man auf den Gegenstand streicht ihn einige Minuten liegen läßt und dann auf den Sachen verreibt. Rian spült sie mit lauwarmem Wasser ab und reibt sie mit weichem Tuche trocken. Zigarrenasche beseitigt außer dem trefflich weiße, durch heiße Gegenstände entstandene Flecke auf polierten Möbeln: Auch zu diesen wird die mit Petroleum breiig gerührte Aschenmasse auf die Flecke ge bracht und einige Zeit darauf gelassen. Das spitze Ende eines Korkes wird an einem brennenden Lichte geschwärzt und mit diesem verkohlten Pfropfen die mit der Asche be deckten Stellen so lange gerieben, bis die weißen Flecke ver schwunden sind. Mit einem Ledertuch und lauwarmem Wasser wäscht man die Asche ab, läßt die Stellen etwas abtrocknen und reibt sie zuletzt mit einem mit etwas Möbel tinktur befeuchteten Leinentuch und darauf mit Flanell tuch blank. Alte SchwMNinrefle sollte man stets sammeln, denn sie geben bei richtiger Verwertung noch einen guten Schwamm zum Fensterputzen. Man wäscht die Reste, wenn man genügend beisammen hat, mit Minks Schwamm reinigungspulver, das vorzüglich ist, füllt sie in ein aus dicker weißer Baumwolle gestricktes Säckchen, näht dies oben zu und versieht es mit einem Aufhängsel. Dieser Resterschwamm wird alsdann ganz wie ein vollständiger Schwamm benutzt. Wann jst Arei-e im Mehl? Um Mehl auf Kreidegehalt zu prüfen, schüttet man einen Kaffeelöffel voll Mehl in ein Probierglas, übergießt es mit der doppelten Menge Weingeist und fügt einige Tropfen verdünnte Salz oder Salpetersäure dazu. Das Aufbrausen des Ganzen verrät den Kreidegehalt. Mit Schimmelpilzen bedeckte Würste und Schinken können gründlich nur durch Abwaschen gereinigt werden. Man wäscht dieselben in lauwarmem Wasser mit einer scharfen Bürste, doch so, daß keine Spuren der Pilze zurückbleiben, und hängt hierauf die Ware in scharfem Luftzug zum Trocknen auf. Gut ist es, die Räume öfters mit arsenikfreiem Schwefel auszuräuchern, denn derselbe zerstört jede Pilzbildung. DRW AriesKasteu. Wß Herrn F. N. in K. Die Tauben scheinen mit Läusen behaftet zu sein. Während die eigentlichen Läuse seltener sind und die Vögel weniger genieren, obwohl sie unausgesetzt zwischen ihren Federn sitzen bleiben und die Oberhaut benagen, sind die viel kleineren Milben mehr nächtliche Tiere, welche sich vor anbrechendem Tag in nahe Schlupswinkel zurückziehen und bei einbrechender Nacht über die schlafenden Vögel in Scharen hersallen. Ihre Aufenthaltsorte sind Ritzen und Spalten, aber auch die anstoßenden Wände und Tapeten, wo sie oft in erstaunlicher Menge sitzen. Es giebt Stuben, Häuser und selbst Ortschaften, wo sie ganz besonders austreten, und zumal Häuser, wo fast alle Zimmer tapeziert sind, bilden Oertlichkeiten, wo mitunter ganze Züchtungen junger Vögel von diesem Raubgesindel vernichtet werden. Sie fallen da über die Nester mit jungen Vögeln unbarmherzig her, wodurch die Alten die Nester zu verladen ge nötigt werden und die Jungen durch Kälte und Vernachlässigung umkommen. Solche Wände sind natürlich ganz frisch und sorgfältig zu tünchen und mit Wasserglas gut zu überstreichen. Herrn H. O. in W. Gewiß können Sie unter Umständen das ganze Jahr hindurch den Brutapparat arbeiten laßen. Sie müßen sich nur mit den entsprechenden Bruteiern versehen. Herrn K. Sch. in E. Schaffen Sie sich Plymouth-Rocks an. Diese sind wetterhart, legen gut und sind sehr mastsähig. Treffende Antwort. A.: „Bitte, sagen Sie mir mal aufrichtig, was Sie wohl in meiner Lage thun würden?" B.: „Sehr einfach, jedenfalls dasselbe, was Sie eben gethan haben." A.: „Ja, was soll das heißen, was habe ich denn eben gethan?" B.: „Nun, wenn ich genau in ihrer Lage wäre, dann würde ich gewiß ebenso, wie Sie — einen andem fragen, was er in meiner Lage thun würde!" — Hausordnung. Hausfrau: „Anna, Ihr Liebhaber war gestern Abend wieder bis zehn Uhr bei Ihnen in der Küche! Das dulde ich nicht mehr!" Köchin: „Ich hab' auch schon gedacht, ob wir nicht 'n bischen früher essen könnten!" j)latt-e«tsches Volksrätsel. (Aus dem Lauenburgischen.) Dei Köster un sien Swester, Del Paster un sien Fru, Dei güngen dörch den Heier Un fünd'n en Vagelnest mit vier Eier, Un jeder nahm en ut, En bleiw doch in! (Auflösung solgt in nächster Nummer.) Auflösung des Plattdeutschen Volksrätsels aus voriger Nummer: „Eichel und Schwein."