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IVI. Osbritr. Wilsdruff. >1. 6nO»r»msnn empfiehlt stets kostenfrei soziale Partei ja ihre Sporen verdienen. Oder hätte die kon verheißen die Herstellung des sogenannten Zukunftsstaates der Losung: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Werden das die Sie mit sie servative Partei nicht auch das Recht, einen Kandidaten aufzu stellen? — In betreff seiner Stellung zur Judenfrage bemerkte Herr Andrä, um nicht verkannt zu werden: wie jeder gute Deutsche es sein müsse, sei auch er Antisemit. Es müsse das jüdische unlautere Börsenwesen bekämpft und die jüdische Presse, die das Christentum untergraben will, zu beeinflussen gesucht werden. Als gute Deutsche verlangten wir deutsche, christliche Oberschweizer Siedler, Schweizerbureau Meißen, Theaterplatz 13. und Stängeln. Niedermühle Grund. das rechte ist, da ist auch heute noch Zufriedenheit vor-, banden. Wer Herz und Liebe für seine Arbeiter hat, der wird auch Gegenliebe finden. Darum ist Fühlung mit dem^ Arbeiterftande ein Haupterfordernis zur Besserung der Zustände. Es können und sollen den Leuten in den Werkstätten und sich zu beschäftigen, und aufs Neue gezwungen an die Wahl urne hinzutreten, da gelte es, daß ein Jeder Wähler gewissen haft abwäge, selbständig urtheile und sich nicht bestechen lasst durch wohlklingende und vielverheißende Worte, die nicht Thaten im Gefolge haben. Gerade Herr Andrä sei ohne Frage der geeignetste Vertreter, der von diesem Wahlkreise in den Reichs tag geschickt werden könne, weil er selber einer Gemeinde des selben schon einer langen Reihe von Jahren angehört. Zudem ist er selber Landwirt und das hat doch den höchsten Wert für die Landbevölkerung — und er hat durch eigne praktische Tbätigkeit auf dem Gebiete der Landwirtschaft reiche Erfahrungen gesammelt. Aber er ist auch ein Mann, der rechtes Verständ nis für die Notlagen der Zeit und ein warmes, treuschlagendes, mitfüblendes Her; lat für den Mittelstand und das Kleinge werbe. Um so mehr sei es mii großer Freude und Dankbar- Ein gutes Geuuszmittel sind bei allen Hüften, Neuehhusten, Hals-, Brust- und Lungenleiden die Xvlill'svken Zwiebelbonbons. In Packelen ü 50, 30 und 10 Pfg. nur allein bei psul Wirtschaft: Seit der Abschließung der Handelsverträge hat die Landwirthschaft schwer gelitten, und wenn nicht bald rtoas geschieht und ein durchgreifendes Mittel zu ihrer Hebung gefunden wird, so ist ihr gänzlicher Ruin unvermeidlich. Ganz besonders schodenbringend für uns ist die gegenwärtig billige Seefracht, wofür Redner einige Beispiele anführte, die über große Körnelproduktion in Deutschland. Es ist den Landwirten der weffe Rat erteilt worden, sie sollten sich auf etwas anderes werfen, da mit der Landwirtschaft nichts mehr los sei. Würde das aber nicht wieder andere Übelstände Hervorrufen? Oder sollen etwa die Landwirte nach Afrika übersiedeln und dort das Land urbar machen? Es ist die Pflicht der Städter, die Bauern nicht untergehen zu lassen; denn auch sie haben 1870 für das Vaterland ihr Gut und Blut darangegeben. — Es wird über zu hohe Brotpreffe geklagt. Sie sind aber thatsächlich noch ge nau dieselben wie ehemals. Daß das Brot durch die Stadt verwaltungen, wie z. B. in Dresden durch die indirekte Steuer, verteuert wird, davon sagen dir Städter kein Wort. Kein ver nünftiger Mensch kann verlangen, daß der Landwirt mit Unter bilan; arbeiten soll. — Zur Hebung der darniederliegenden Landwirtschaft sind verschiedene Mittel vorgeschlagen worden, große und kleine. Ein großes Mittel ist der Antrag Kanitz zu nennen, welcher bezweckt, das importierte Getreide mit einer Verbrauchssteuer zu belegen. Für diesen Antrag erklärte der Candidat, trete er im Prinzip ein, müsse er eintreten, denn ein anderes Hilfsmittel giebt es augenblicklich nicht. Solange kein besseres und schneller zum Ziele führendes Mittel angegeben wird, müssen wir dabei verharren trotz Ablehnung des Staats- rots. Ferner muß die Produktenbörse reorzanisirt werden und 'n betreff Leö Margarinegesetzes etwas geschehen. Was Groß u dustrie und Handel anbclangt, so muß bei dem starken Wachs tum der Bevölkerung für genügende Arbeit gesorgt und die Groß industrie fürsorglich behandelt werden. Ein Betrieb, der blos von der Hand in den Mund lebt, ist auf die Dauer unhalt ¬ bar. Sollen segensreiche Einrichtungen für die Arbeiter geschaffen werden, so ist Capital dazu nötig und darum muß eine kauf kräftige Bevölkerung in Deutschland erhalten werden. 3. Niedergang des Handwerks und Kleingewerbes: Der Staat hat die Pflicht — und das hat er auch jetzt er kannt —, das Handwerk und das Kleingewerbe zu schützen. Die Blüte des Staates ist allein vom Stande des Kleinge werbes abhängig. Der Handwerkerstand ist das Rückgrat des Staates. Es ist zunächst dringend erforderlich das Lehrlings wesen zu regeln. Es müssen geordnete Legitimationspapiere ver langt werden. Die Konkursordnung muß in heilsamer Weise geregelt werden. Dem Unwesen der Ramschbazare, die den Leuten dos Geld aus der Tasche ziehen, muß gesteuert und der Hausierhandel beschränkt werden. Ebenso muß auch die Zuchthausarbeit eine bedeutende Einschränkung erfahren. Da zu sind doch entschieden die Zuchthäuser nicht da, daß sie den Handwerkern Konkurrenz machen sollen, indem sie Arbeiten zu geringeren Preisen liefern. Auch gegen den jetzt so stark florieren den und nichtswürdigen Bauschwindel muß von gesetzlicher und behördlicher Seite aus energisch eingeschritten werden. Nur solche Leute sollen Bauten unternehmen, die die Mittel dazu haben. Dringend nothwendig ist cs, daß obligatorische Innungen und Befähigungsnachweis gefordert werden, foll's mit dem Hand werkerstande besser werden. Die Auswüchse der Konsumvereine müssen beschnitten werden. Es sollte nur an Mitglieder ver kauft werden dürfen. — Gerade den Mittelstand, das Hand werk und Kleingewerbe zu schützen und für dessen Förderung einzutreten, erklärte der Redner, würde jederzeit sein Hauptbe streben sein. 4. Regelung der Reichsfinanzen: Der Staat, dessen Schuldenlast schon eine ganz enorme ist, braucht Geld. Dies aufzubringen, sind Steuern nötig. Jn- deß müssen überflüssige Ausgaben für Heer und Marine unter bleiben. Es darf jedoch auch nicht am unrechten Ort gespart werden. Das würde sich bei einem etwaigen Kriege, da unsere Nachbarstaaten so wohlgerüstet sind, bitter rächen. Um Heer und Marine in gutem Stande zu erhalten, ist Geld nötig. Die Mittel müssen durch indirekte Steuern aufgebracht werden. Darin gerade sind uns andere Staaten weit voraus. Steuern müssen gezahlt werden, die aber den kleinen Mann nicht drücken uod die dem Reichen nicht schwer fallen. Ganz zweifellos kann keit zu begrüßen, daß Herr Andrä die angetragene Candidatur angenommen habe, und das sei schon Grund genug, seine Stimme an dem Wahltage für ihn abzigebcn. Nach einem von der Versammlung enthusiastisch ausg'ebrachten Hoch auf Se. Maj. König Albert trat Herr Andrä an das Rednerpult, um in wohlgelungendster Form und vollendetster Fertigkeit, mit durchdringender Schärfe und Klarheit und mit einer Offenheit, die für seine Gesinnung das trefflichste Zeugnis ablegte, seine Ansichten über die gegenwärtig brennendsten politisch-sozialen Fragen darzulegen. Dazu ordnete er seine Ausführung nach 4 Hauptpunkten an: 1. S o zi a l d cm o kr a ti e: Sie hat ohne Zweifel ungeheuren Schaden angerichtet, der noch in er schreckendster und drohendster Weise von Tag zu Tag wächst. Das Schlimmste ist, daß die Jugend in Sonderheit von den unheilvollen Umtrieben der Sozialdemokratie jetzt so stark ge fährdet wird, ja, wie Hunderte von Beispielen zeigen, schon von ihnen ergriffen und vergiftet ist. Alle christliche Kinderzucht zu zerstören, die heilige Gottesfurcht zu untergraben, die innigen Bande des Familienlebens zu zerreißen, die Unzufriedenheit groß zu ziehen, alle Ordnung und Sittlichkeit aufzulösen, sind ihre Bestrebungen. Auf alle und jede Weise suchen Sozialdemokraten und wissen sie Anhänger zu werben. daß die Anwesenden in allen Punkten mit den Ansichten des Herrn Kandidaten völlig übereinstimmten. Von allen, die sich zum Worte meldeten, und nur noch seine Gedanken weiter spönnen, wurde er zur Wahl aufs Wärmste ewpfoh en. Der Vorsitzende betonte nochmals ganz besonders, daß Herr Andrä gerade für den Mittelstand, das Handwerk und Kleingewerbe ein warmes Herz habe und auch die Landwirtschaft infolge seiner eigenen Erfahrungen am besten werde zu vertreten wissen; darum könne seine Candidatur nur mit größter Freude begrüßt und gewünscht werden, daß am Entscheidungstage alle zur Wahl urne kämen mit dem einen Rufe: „Wir wählen Herrn Andrä Offerire hiermit alle Sorten Bretter, Latten, sowie Aanthslz u. Stamnrhslz, Stangen OubsbssitLsr Gutempfohlene tüchtige 2 Schlafstellen find zu verwiethen LvII«vr8lr«88v Zio. IS, Fabriken mancherlei Erleichterungen geschaffen werden. Das, Familienleben der Arbeiter muß unter Beihilfe durch das eigene i gute Beispiel der Arbeitgeber restituirt werden. Wohlfahrts-i Richter und Lehrer. Mit dem Versprechen, durch ernstes Streben einnchtungen müssen getroffen werden, aber ohne baß man j und redlichen Fleiß das in ihm gesetzte Vertrauen, falls die Reklame macht. Es muß für gesunde Arbeiterwohnungen geZWahl ibn treffen sollte, würdigen zu wollen, mit dem Wunsche, sorgt werden und ihnen, wo's möglich ist, ein Stück Garten daß die Wähler nicht ihre Zusammengehörigkeit vergessen möchten, oder Feld zur freien Bewirtschaftung überlassen werden. Es und mit der Warnung vor Stimmenzerspfttterung — nur hat sich auch die Bildung von ArbeiterauSschüssm, durch die Einigkeit mache stark > — schloß Herr Andrä seine ^Mndige Anliegen bei den Arbeitgebern vorgebracht werden können, sehr Rede unter lauten Beifallsbezeugungen der Zuhörermenge. In gut bewährt und verdiente darum weitere Nachahmung zu finden. ' der daran sich anschließenden lebhaften Diskussion zeigte sich, Wenn man glaubt durch Gesetze eine Besserung der Lage herbei-^ sühren zu können, so ist es ein Irrtum. Nie durch Gesetze, sondern nur durch das Verhältnis von Mensch zu Mensch, von Arbeitgeber zu Arbeitnehmer kann eine Besserung erzielt werden. Rückkehr znm bürgerlichen, bescheidenen, von allem Luxus freien Leben ist der ernste Schritt zur Lesung der sozialen Frage und Hebung der sozialen Not. 2. Niedergang der Land- und keinen anderen." Diesem Appell stimmten sämmtliche An wesende freudig zu und zum Zeichen, daß sie mit der Candidatur Andrä einverstanden seien, wurde Herrn Andrä zum Zeichen! des Dankes und des Vertrauens ein kräftiges allseitiges Hoch ausgebracht. Nessngbüciier empfiehlt in reiohbidtigster Husvskl die mit ihren erträumten Zukunstsstaate erreichen? Nein, das gerade Gegenteil. Ein solcher Staat, wie er das Id al der , die Börse etwas bluten. Ebenso könnte, der Staat bei den Sozialdemokraten ist, gliche nur einem großem Zuchthause. Erbschaften noch genug einheimsen. Eine Tabaksteuer, die man Würde sich ein braver Handarbeiter wohl fühlen, wenn er mit ins Auge gefaßt hat, würde auch manchen Pfennig Geld ein- ernem Male fest hinter dem Schreibtisch sitzen müßte? und um-bringen. Natürlich müßte nur der gute Tabak besteuert werden, gekehrt: würde ein Mann der Wissenschaft, der Studier- oder! Diejenigen, die gute C'garren zu rauchen gewöhnt sind, können Schreibstube im stände sein, die Stelle eines Handwerkers ge- auch und mögen nur etwas mehr zahlen. So wäre auch durch nügend zu vertreten? Es sind einmal von Golt die Gaben, eine Biersteuer möglich, zur Aufbringung der erforderlichen Geld verschieden unter die Menschen verteilt und dec eine hierzu, der mittel beizutragen. In Baiern trinkt man billigeres und weit andere dazu berufen. So muß es Standesverschiedenheiten besseres Bier als bei uns in Deutschland. Wo kommt denn geben. Aber ein jeder ist unentbehrlich. Durch den Zukunfts- das viele Geld hin, das wir zahlen? Man sehe sich nur die staat würde ferner das ganze Capital, aller Credit, jede Ver- Dividenden an und es wird nichtschwer fallen, darauf eine Ant bindung mit dem Auslande vernichtet. Der Staat, welcher wort zu finden. Am Schluffe sprach der Candidat seine Ver- zuerst so gestaltet wäre, wie die Umsturzpartei ihn ersehnt, wunderung darüber aus, daß die Reformpartei die konservative würde zum Sklaven der Nachbarstaaten werden, die noch auf so heftig bekämpfe, da sie doch im Grunde dieselben Prinzipe Ordnung hielten. — Ganz gewiß, die Noth und das Elend habe wie jene. Warum gehe sie nicht gegen andere vor? Im ist groß heutzutage, manche Klage der Arbeiter berechtigt. Aber Kampfe gegen die Sozialdemokratie könnte sich die deutsch- wo das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ' - - Auf Wunsch Anlieferung durch eigenes Geschirr. Direktion des Kalkwerkes Miltitz Stshn. Lin Linnin«, fast wie neu, steht zu verkaufen, bei wem? ist zu erfahren in der Exped. d. Bl. WiiZänulf, llo. 96 Aalmkün8tliell68 Atelier für 8«IimerLlo8«8, n«t»»^vtrvue8 kii»8in. ILÄtin« mit und ohne Gaumenplatte, Plombieren in Gold, Silber und Mineral, schmerzloses Zahn ziehen, Nervtödten, Zähnereinigen u. s. w. 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