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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 15.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189501154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18950115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18950115
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1895
-
Monat
1895-01
- Tag 1895-01-15
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Monat
1895-01
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Jahr
1895
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Besseres bietet, nach europäischem Muster einzurichten; 3) es der Erlaubniß zum Hausirhandel zu versagen, wenn kein Be-j muß aufhöcen, daß ein guter Auffotz oder ein Gedicht als Be- dürfniß in dem betreffenden Bezirk dafür vorhanden wäre.! fähigunzönachweis gilt, ein Staatsamt zu bekleiden; 4) dem Der erste dieser drei Wünsche ist in der dem Reichstage zuge- biS auf die zwei oder drei Nebenweiber der Kaiserin; 8) stren ges Gericht über alle Offiziere, Vie sich der Feigheig schuldig ge macht. Man lege ihnen ohne Gnaden den Kopf zu Füßen. Verhallen diese Forderungen — so eiklärtdas Schanghaier Blatt am Schluffe mit gewaltigen Lettern — dann wird Japan unser Reich erobern. drittens den für die Ausstellung der Wandergewerbescheine zu ständigen Behörden die Befugniß ertheilt werden, die Ertheilung Menschen, versetzte die ganze Umgebung in andauernde Unruhe und Besorgniß, zumal die zu seiner Verfolgung entsandten Militärpatrouillen erfolglos von den uaterno.n ne rcn Stceifzüzen in Wegfall gekommen ist, diese Sprache immer mehr verschwindet. Bei dieser Sachlage ist nur das eine verwunderlich, daß die Geistlichkeit bis heute daran festhält, auch in solchen Gemeinden französisch zu predigen, in'denen die gestimmte Bevölkerung das Deutsche als Muttersprache redet, während nur ein kleiner Bruch- theil nebenbei noch etwas Französisch versteht. Man sollle meinen, daß schon das kirchliche Interesse eine Aenderung ver lange. Rein französisch redende Gemeinden giebt es zur Zeii im Unterelsaß nur noch 27 in den Kreisen Molsheim und Schlettstadt und im Oberelsaß 17 in den Kreisen Altkirch und Rappoltsweiler. Der Stadtrath von Zürich beschloß die Einführung einer Arbeitslosenversicherung. Interessant ist es, zu sehen, wie die chinesische Presse die Niederlage ihres Landes und deren Ursachen beurtheilt und welcher Spielraum ihr dabei von der Behörde gelassen wird. Ein Artikel eines Schanghaier Blattes, setzt auseinander, daß, wenn das große und reiche China, das auch „an Größe und Kraft der einzelnen Bewohner" Japan weit überlegen sei, ge schlagen wurde, daran nur die chinesische Verbohrtheit Schuld sei. „Wäre", sagt das Blatt, „unsere Regierung nicht in dieser schrecklichen Verbohrtheit verharrt, so hätten wir dieses Staub korn Japan schon längst zermalmt und aus dem Kaiserreiche eine Provinz gemacht. Ganz im Gegensatz zu uns aber hat Japan seit dreißig Jahren Europa sich zum Muster genommen, und zwar hat es mit einer Eile die westlichen Einrichtungen nachgeahmt, die vielfach zum Spott Veranlassung gegeben hat. Daß es diesen Spott ruhig mit in den Kauf nehmen konnte, das zeigt sich heute. Die bedeutendsten Fortschritte im Nach- ohmen jedoch hat Japan in den letzten zehn Jahren gemacht. Warum? Um unser Reich zu stürzen! Japan ist ein armes Land. Und dennoch hat es dem Auslande große Summen für Rüstungen hingegeben, und trotzdem hat es im Staatsschätze 40 Millionen Den (100 Millionen Mark) befunden, wie unsere Kaufleute in Jokohama, Kobe und Nagasaki wußten. Alles dies um China zu erobern. Nur unsere Staatsmänner wußten vom Hellen Tage nichts. Japan besitzt nur 35 Kriegsschiffe. Seine Flotte hatte demnach noch nicht einmal die Stärke unseres Nordgeschwaders, und dennoch hat es kein Schiff verloren, in- deß wir den Verlust von zwei Kriegsdampfern und eines Trans portdampfer im koreanischen Meere und von sieben Schaffen an der Jaluflußmündung zu beklagen haben. Seit dem Frie densschlüsse mit Frankreich besteht das kaiserliche Gebot, daß Waffen und Munition nur mit behördlicher Genehmigung vom Auslande eingeführt werden dürfen. Es ließe sich dagegen nichts einwenden, wenn unsere eigenen neuen Fabriken schnell und ge nügend hätten arbeilen können. Wie wenig sie dies gekonnt, hat sich ja gezeigt. Wie anders in allen Stücken Japan, das in Berlin sogar beständig eineMilitärkommffiion von mindestens zehn Osfizieren unterhält und so wünschen wir angesichts der augenblicklichen Noth von unserem Kaffer die Erfüllung fol gender Punkte: 1) Abschaffung der Erblichkeit von Aemtern; 2) Heer- und Unterrichtewesen und was sonst der Westen Man berichtet aus Elsaß-Lothringen: In den letzten zwei Jahrzenten hat die Zahl der im Elsaß gelesenen, in fran zösischer Sprache geschriebenen Blätter stark abgcnommen, während die in deutscher Sprache erscheinenden Zeitungen ihren Leser kreis servier- und verfünffacht haben. Auch von den in beiden Sprachen erscheinenden einheimischen Blättern haben sich ver schiedene, so in letzter Zeit die „Colmarer Zeitung" und der „Belo-Sport", aus Mangel an Lesern gezwungen gesehen, den französischen Text ganz fallen zu lassen und rein deutsch zu erscheinen. Es hängt dies damit zusammen, das im Elsaß, Jugend in diesem edlen Streit eingetreten und hat dieselbe oie ersten Erfolge errungen, dann wird und muß Alldeutsch land erstehen in herrlicher Schöne zur Freude und zum Stolze jeden Deutschen. Und die noch unverfälschte deutsche Jugend, oie ein so edles und echtes Gefühl für das Wahre und Hohe besitzt, wird sich nicht vergebens mahnen lassen, fest zu halten an der Liebe zum Vaterlande, an der Treue zum Herrscherhause und an der Reinheit deutscher Sitten. Das wallte Gott!" Hieran schloß sich das allgemeine Lied „O Deutschland, hoch m Ehren!" Den weiteren Theil der Vortrags-Ordnung füllten zwei prächtige Theaterstücke aus, welche von den Anwesenden mit größtem Beifall ausgenommen wurden. Auf all die Ein zelheiten dieser Stücke einzugehen, ist gewiß hier nicht am Platze, können aber versichern, daß jeder Theilnehmer zum Wohlge lingen des Ganzen seine vollen Kräfte eingesetzt hat. Der brausende Beifall war dafür Zeuge. Nach Beendigung der Vortrags-Ordnung brachte man eingelaufene Glückwunsch-Tele gramme und -Schreiben zur Vorselung, sowie Dankesworte von einigen Anwesenden dem jungen Verein gezollt wurden. Ein lebhafter Ball folgte hierauf und hielt Alt und Jung noch lange beisammen. Die Veranstalter aber können auf eine wohlgelungene und großen Beifall gefundene Feier zurückblicken. — Im hiesigen Schützenhaus hatten sich am letzten Sonn tag Abend die Mitglieder des hiesigen Turnvereins mit ihren Damen zahlreich eingefunden, um daselbst ein Auktions-Kränz chen abzuhalten. Nachdem der Vorstand des Vereins, Herr Tischlermeister Zsa .impelt, die Versammelten begrüßt hatte, begann die Vera, tuonirung der sehr zahlreich eingelaufenen Geschenke und eu wickelte sich hierbei ein lustiges Leben und Treiben. Die Autuon ergab auch dem Verein den gewünschten pekuniären Erfolg. Während dieser Auktion brachte ein Quar tett unter Leitung des Herrn Lehrer Hillig Gesangs-Vorträge zu Gehör, die allseitigen Beifall fanden. Nach Beendigung der Auktion brachte Herr Otto Schiller mit seiner Musterriege einen gutgeübten Reigen zur Vorführung, welcher, sowohl wie die nach folgenden Hebungen an dem Reck den wohlverdienten Beifall seitens der Anwesenden fand. Alsbalb entwickelte sich ein flotter Ball, während dessen He«r Vorstand Zschumpelt noch Worte des Dankes an die Versammelten richtete, sowie Herr Lehrer Hillig gleiche Worte dem Herrn Vorsitzenden spendete. — Bei Gelegenheit der Prämiirung der Geflügel-Aus stellung in Kötzschenbrvda erhielt Herr Schlossermstr. Ernst Hennig - Wilsdruff einen zweiten Preis, Herr Schneidermstr. E. Pflugbeil zwei 2. Preise und Herr Wiegand- Klipphausen einen zweiten Preis. — Kommenden Mittwoch hält der „Landw. Verein zu Wilsdruff" seinen 1. Vereinstag in diesem Jahre ab. Bei dieser Gelegenheit wird Herr Direktor G. Richter - Freiberg über „Wanderungen und Wandlungen unserer Kulturthiere und Kulturpflanzen" sprechen. — Grumbach. In unserer Parochie wurden im Jahre 1894 geboren 59 Kinder und zwar 23 Knaben uud 36 Mäd chen; getraut wurden 8 Paare; gestorben sind 34 Personen; Kommunikanten waren 1117, darunter 39 Konfirmanden. — Falbs W ettervorhersagungen für 1895 sind dieser Tage erschienen und seien Denjenigen, die daran glauben, hier mit mitgetheilt. Darnach sollen „kritische Tage erster Ordnung" seien: 11. Januar, 3. Februar, 11. März, 3 April, 22. Juli, 20. August, 18. September und 18. Oktober. Während Falb die „Kritischen Tage zweiter Ordnung" auf den 24. Januar, 26. Märr, 25. Apiil, 9. Mai, 22. Juni, 4. September, 14. Oktober, 2. und 16. November und 31. Dezember festsetzt, reiht er die dritte Ordnung auf den 25. Januar, 24. Mai, 7. Juni, 7. Juli, 5. August, 2. und 16. Dezember ein. Die drei „stärksten kritischen" Tage (11. und 26. März und 18. September) werden noch durch eine Sonnensinsterniß verstärkt. In Summa 25 kritische Tage. Durch reichliche Schneefälle soll sich der Januar in der Hälfte bemerkbar machen, während im Februar die Niederschläge seltener werden und das Wetter meist kalt und trocken sein wird. Reicher an Niederschlägen aber wärmer gestaltet sich die erste Märzhälfte, wogegen starke Schneefälle um den 29. zu erwarten seien. Schneefälle aber auch Gewitter wird uns der April bescheeren, während der Mai uns nur die letzteren widmet, verbunden mit heftigen Stürmen. Eine „bösen Monat" nennt Falb den Juni, der sich durch reich liche Niederschläge mit häufigen Gewittern auözeichuen soll und Wolkenbrüche und Hochwasser wiederholt spendet. — Das vergangene Jahr hat eine angesehene Familie bei Edle Krone schwer geprüft. Im Frühjahr ertrank derselben ein vierjähriges Kind in aem nahe an der Wohnung vorbei fließenden Mühlgraben. Kaum vier Wochen darauf starb das zweite Kind. Gram and Kummer warf nunmehr die Mutter auf das Krankenbett. Nach einem schweren halbjährigen Kran kenlager ist nun die Mutter ihren Kindern im Tode gefolgt. Als ein eigenthümlicheS Zusammentreffen ist zu erwähnen, daß der Sterbetag zugleich der Tcauungs- und Geburtstag der hart heimgesuchten Mutter gewesen ist. — In Wurzen wurde am 11. d. M. einem Fabrikanten ein falsches Zwanzigmarkstück mit in Zahlung gegeben. Das selbe trägt auf der einen Seite das Bild des Kaisers Friedrich und auf der anderen Seite das Bild des Kaisers Wilhelm II. - An der Kgl. Güterkaffe daselbst wurde an dem nämlichen Tage ein falsches Einmarkstück angehalten. — Der Gasthof zum Paradies in Zwickau, in dem einst Luther vor Verfolgern Zuflucht gesucht und gefunden und dabei dies Haus als „sein Paradies" bezeichnet haben soll, be geht in diesem Monat das 400jährige Jubiläum. — Seit Mittwoch ist der Hausbesitzer Gottschall aus Wölkisch, der an diesem T-ge in Lommatzsch eine Summe Geldes erhob, spurlos verschwunden. — Waldheim. Am Abende des 1. November vorigen Jahres gelang es einem schwerem Verbrecher, der noch sieben Jahre Zuchthaus zu verbüßen hatte, aus dem hiesigen Zucht« Kaus auszubrechen. Der Flüchtling war der am 18. Oktober 1863 in Ostpreußen geborene Dienstknecht Heinrich Adolf De- mull, gen. Zirpinski, welchem nach verschiedenen kleinen Vor strafen am 16. Juli 1892 wegen einer Reihe versuchter und vollendeter Diebstähle vom Landgericht Leipzig 9 Jahre Zucht haus und 10 jähriger Ehrverlust zuerkannt worden waren. Die Flucht des verzweifelten, mit einem Schustermesser bewaffneten Vaterländisches. Wilsdruff. Em recht erfreuliches und allseitig aner kanntes Zeugmß legte der nur erst seit kurzer Zeit hier ge gründete „Deutsche Jugendbund für Wilsdruff und Umgegend" am vergangenen Freitag durch die im „Hotel zum Adler" veranstaltete Fest feier ab. Auf die von dem Verein freundlichst erlassenen Einladungen hatte sich ein großer Theil unserer Bürgerschaft mit Frauen und Töchtern einge- funden, um Theil zu nehmen an den ernsten wie heileren Genüssen des wohlgelungenen und mit großem Beifall aufge nommenen Abends. Unser Stadtmusikchor, welches durch seine vorzüglichen Musikstücke einen großen Theil zum Wohlgelingen der Vortrags-Folge gab, eröffnete dieselbe mit der Fest-Ouver- ture von A. Wittig, welcher sich ein von Herrn Bahn-Assistent Hunger gesprochener und von echt deutschem Geist gewürzter Prolog anschloß. Durch denselben konnte man so recht ver nehmen, welch' deutscher Geist die Jugendbünde leitet, und welch' herrlicher Schmuck und Zier auf ihrer Fahne geschrieben steht: „Der treue deutsche Sinn, das deutsche Herz und die deutsche Sangesweise." Und wenn man vernimmt, wie der Prolog schloß: „O, schreibt Euch tief ins Herz das Wort, das Bismarck uns vermeldet: „Wir Deutschen fürchten unsern Gott, sonst Niemand auf der Welt! Ihr Brüder, alle um mich her, o, stimmet mit mir ein, Es soll der Schwur aus meinem Mund zugleich der Eure sein So brause denn, du Eidesschwur, dem Sturmeswetter gleich: „Mit Gott für König, Vaterland, für Kaiser und für Reich!" so kann man nur den Wunsch aussprechen, Junzdeutschland möge sich mit Vertrauen diesen Jungendbünden anschließen. Die hierauf erfolgende Begrüßung und Ansprache an die Fest- theilnchmer fand durch den Vorsitzenden des Vereins, Herrn Grimmer, statt. In unverkennbare Weise verstand es der Redner durch seine markigen Ausführungen die Versammlung bis zum letzten seiner Worte zu fesseln; deutsches Bewußtsein, deutsche wahre Liebe zum Vaterlande sprachen aus jedem Wort. Und wenn der verehrte Redner seinen weiteren Ausführungen zur Wiedererstehung des deutschen Reiches die folgenden drei Geschenke auf den Geburtstagstisch niederlegte, „Liebe zum Vaterlande," „Treue dem Herrscherhause" und „Reinheit unserer Sitten", so konnte man vernehmen, daß die Versammlung voll und ganz mit seinen Ausführungen harmonirte. Seine mit großem Patriotismus gespiochenen Worte endigten mit dem Satze: „Und wir erwarten, daß gerade die deutsche, national liegenden Novelle durch den Vorschlag der Aenderung des 8 57 a Ziffer 1 der Gewerbeordnung zugegeben. Man konnte schwankend sein, auf welchem Wege hier vorzugehen war. Während der bayrische Vorschlag darauf hinauslief, den Be hörden die Befugniß über die Entscheidung der Beoürfnißfrage zu übertragen, weist die Novelle eine Verschärfung der persön lichen Gründe auf, welche zur Versagung des Wandergewerbe scheines berechtigen und zwar insoweit, als künftig für die Ec- theilung des Scheines nicht die Erreichung der Großjährigkeit, sondern die des 25. Lebensjahres maßgebend sein soll. Man wird im Reichstage gut thun, gerade dieser Frage eine be sondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und genau zu untersuchen, auf welchem Wege den nicht zu leugnenden Mißständen am besten abgeholfen werden kann. In Berlin haben die Anarchisten am Donnerstag Abend in einer Versammlung, zu der sich im Luisenstädtischen Konzerthaus etwa 600 Personen, darunter auch zahlreiche Frauen, emgefunden hatten, über die Fortdauer ihres in letzter Zeit viel genannten Blattes „Des Sozialisten" berathen und schließlich, wie gemeldet, beschlossen, das Erscheinen des'Blattes einzustellen. Der Beschluß, für den auch der frühere Redakteur des Blattes, Landauer, eintrat, wurde nicht einstimmig gefaßt; mehrere Redner traten sehr entschieden für den Fortbestand des „Sozialisten" ein, bis ein Gesetz dessen Erscheinen unmöglich machen werde. Geld für das Blatt müsse und könne beschafft werden; im schlimmsten Falle müsse man Muttern anpumpen, die noch immer was im Strohsack hätte. (Heiterkeit). Man solle dem Staatsanwalt zeigen, daß, wenn auch alle Redakteure verhaftet würden, man immer noch einige Kandidaten für Plötzensee auf Lager habe. (Heiterkeit). Die Redner, die für das Einstellen des Blattes eintraten, erklärten, die Agitation für die Sache des Anarchismus erfordere das Blatt nicht, man möge jetzt mit der That vorgehen, Produktions- und Konsum tionsgenoffenschaften gründen, um durch sie die Macht, den Besitz an sich zu reißen, das Volk zu den Anschauungen des Anarchismus zu bekehren. Nachdem man schließlich den end« giltigen Beschluß gefaßt hatte, wurde eine Liquidationskommission gebildet, welche beauftragt wurde, die ausstehenden Abonnements etwa 2000 M. einzuziehen. Bei einer großen Feuersbrunst sind eine n Amtsrichter in Strelitz alle in seinem Verwahrsam befindlichen Hypotheken scheine, Testamente, Sparkassenbücher und baaren Gelder ver nichtet worden. Talent allem sollen die Staatsstellungen angehören; 5) der gangenen Vorlage berücksichtigt, die beiden anderen nicht. Namenr-> Kaffer soll nicht in seinem Palaste sitzen, sondern hcrauskommen lich der letzte war von Wichtigkeit. Daß ein Bedürfniß zur! und Umswau im Volke batten; 6) der Kaffer soll keine Harems- Einschränkung des Haustrhandels besteht, wird auch in der vor- Politik treiben; daher 7) Vertreibung aller Weiber vom Hofe ganzen Frage eine Verständigung zwischen den obwaltenden widerstreitenden Anschauungen möglich ist. Der fünfte und letzte Tag der Generaldebatte über die „Umsturz-Vorlage", die Sonnabendsverhandlung, brachte inso fern noch eine Ueberraschung, als im Verlaufe der Verhand lungen auch der Reichskanzler Fürst Hohenlobe das Wort er griff, nachdem er in den vier vorangegangenen Sitzungen ge schwiegen hatte. Der leitende Staatsmann erklärte, die Vor lage solle nicht der Beschränkung der freien Meinungsäußerung gelten, sondern sich nur gegen die Methode des Kampfes der Meinungen richten. Fürst Hohenlohe wies dann darauf hin, welche unablässige Fürsorge die Reichsregierung gemeinsam mit dem Parlamente dem Wohle der arbeitenden Klassen bislang gewidmet habe, und betonte, daß dieser Weg auch fernerhin nicht verlassen werden würde. Aber mit dem Kampfe gegen die Umsturzbestrebungen sei es etwas anderes, es gelte, bas internationale und sozialistische Verbrecherthum zu bekämpfen, und hierauf ziele die Vorlage. Der Kanzler schloß mit dem Ausdrucke der bestimmten Hoffnung, daß die verbündeten Re gierungen in diesem Kampfe die Mitwirkung der Nation und der Reichstagsmitglieder finden würden. Sehr bemerkt wurde es, daß im Verlaufe der Sonnabends sitzung, der Reichskanzler Fürst Hohenlohe den Abge ordneten Grafen Herbert Bismarck mit großer Herzlich keit begrüßte und sich mit ihm längere Zeit angelegentlich unter hielt; dann conferirten auch die, Minister v. Bronsart und v. Böttcher lebhaft mit dem Grafen Bismarck. Der Zwischen fall hat mancherlei Gerüchte über den angeblich bevorstehenden Wiedereintritt des Grafen Bismarck in den Reichsdienst hervor gerufen. Der Reichstagsabgeordnete Ahlwardt, welcher der deutsch sozialen Reformpartei als Hospitant beitreten wollte, ist von derselben abgelehnt worden. Ahlwardt steht demnach unter seinen antisemitischen Gesinnungsgenossen im Reichstage ganz verein samt da. Die vor kurzem dem Reichstag zugegangene Gewerbeord nungsnovelle ist, soweit sie die Aenderung der Bestimmungen über den Gewerbebetrieb im Umherziehen betrifft, aus einem Anttag hervorqegangen, welchen die bayrische Regierung im November 1892 beim Bundesrathe gestellt hat. Allerdings ist einerseits nur ein sehr geringer Theil der von der bayrischen Regierung gestellten Wünsche in die Novelle ausgenommen, andererseits sind verschiedene Zusätze gemacht, die sich in dem bayrischem Anträge nicht vorfanden. Der letztere wünschte namentlich drei Acnderungen. Einmal sollte bestimmt werden, daß Gewerbetreibende oder Handlungsreisende, welche auf Grund des Z 44 der Gewerbeordnung ihr Gewerbe ohne Wanderge werbeschein ausüben, Bestellungen auf Waaren nur bei solchen Personen sollen suchen dürfen, in deren Gewerbebetrieb die an gebotenen Waaren Verwendung finden, sodann sollte der Be griff des Haustrhandels auch auf den innerhalb des betreffen den Wohnortes umherziehenden Geschäftsbetrieb ausgedehnt und «V vuu»t zu,uu>u,c», vuv IUI «'IUP, gesinnte Jugend sich gern und freudig in den Kampf für den Militärpatrouillen erfolglos von denuntecnom nercn Stceifzüzen wo das Französische seit 1870 in den Volksschulen vollständig heiligen, nationalen Hochgedanken stellen wird und ist erst die'zurüctkehrtcn. Demull war nach seiner Flucht nach Bärwalde
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