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desschießen findet am 19.—22. August unter der trefflichen Leitung des Vorstandes der dasigen prip. Scheiben-Schützen- Gesellschaft statt, wozu der betr. Schießausschuß die Schieß ordnung für dieses Festschießen entgiltiz festgestellt und zum Druck gegeben hat, sodaß in den nächsten Tagen die Ver schickung derselben nebst Einladungen und Programm erfolgt, wie überhaupt die Vorarbeiten und laufenden Geschäfte der ver schiedenen Ausschüsse, als: Central-, Finanz-, Schieß-, Wirth- schafts- und Vergnügungsausschuß, durch fleißige Einzelsitzungen ibre Erledigungen finden. Am Vorabend des Festschiehens, Sonnabend, den 18. August, findet in dem herrlich gelegenen Helbig'schen Etablissement a. E. Begrüßung der eingetroffenen auswärtigen Schützen, sowie Commers statt. Gleichzeitig wird bei Helbigs am 18. August c nachmittags ein Auskunfts bureau errichtet sein. Man erwartet zur Feier dieses ersten Wettin-BundeS-Schießens eine allseitig außerordentliche Be iheiligung, zumal nicht nur Mitglieder der dem Bunde bereits angehörenden Schützenvereine, sondern durch Lösung einer Ex- trakarte jeder Schütze und Freund des edlen Schießsportes hier- duich willkommen ist. — THarand t, 2.Juli. Professor Dr. Neumeister, der seit 12 Jahren an der Königlich Sächsischen Forstakademie lehrt und deren Lehrforstrevier verwaltet, ist am 1. Juli zum Direktor der Akademie ernannt worden. Neumeister ist 1849 als der Sohu eines sächsischen Oberförsters geboren, besuchte das Realgymnasium zu Annaberg und legte noch vor Er reichung des 17. Lebensjahres daselbst die Maturitätsprüfung ab. Nach einjähriger Vorpraxis bezog er die Forstakademie Tharandt und erhielt beim Verlassen derselben 1869 für her vorragende Leistungen die Medaille dieser Akademie. Im Staats examen für den höheren Forstdienst wurde ihm 1872 die Censur „ausgezeichnet" ertheilt, wodurch er sofort bei der Sächsischen Forsteinrichtunzsanstalt angestellt wurde. Bis Anfang 1880 war er meist mit Forsteinrichtungsarbeit-n im Auslande be- schäftigt. Im Sommer-Semester 1880 erhielt er den Auftrag, an der Tharandter Forstakademie aushilfsweise forstliche Vor träge zu halten. Noch vor Ablauf de,selben trug ihm der Fürst von Hatzfeld-Trachenberg in Schlesien die Stelle eines Forstmeisters an. Neunieister nahm sie an und wurde bald auch des Fürsten Generalbevollmächtigter und Kammerdirigent. Anfang 1882 erhielt er den Ruf als Professor an die Forst akademie. Seine Berufung als Direktor der Akademie erhält einen besonderen Werth dadurch, daß er die von Tharandt aus- gezangene Preßle-Judeichsche Reinertragslehre pflegt und in die Praxis zu übertragen versteht. Darin ist auch begründet, daß Professor Neumeister seit Jahren einen großen Einfluß aus die Besetzung der Privatforstverwaltungsstellen im In-und Ausland gewonnen hat. Epochemachend sind Neumeisters Un tersuchungen und Lehren über die Laubreisig-Fütterung bei Wild und Hausthieren. — Freiberg. Am Sonntage hatte sich unsere erzge- birgische Gewerbe- und Industrieausstellung wiederum eines un gemein zahlreichen Besuches zu erfreuen. Es wurden 4980 Tageöbesucher, 1520 Abendbesucher, 3000 Inhaber von Ar beiterkarten, und 2500 Inhaber von Dauerkarten, im Ganzen also 12000 Personen gezählt. Außer den Gewerbevereinen zu Annaberg und Sebnitz und dem Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse zu Potschappel war das Personal der Uhrenfabrik von Lange und Sohne aus Glashütte hier an wesend; ferner hatten sich stärkere Vereinigungen aus Hainichen, Chemnitz, Erdmannsdorf und anderen Orten eingefunden. Alle Besucher zeigten das regste Interesse an dem Gebotenen und waren von dem Gesehenen hochbefriedigt und des Lobes voll. Am 2. Juli besuchten die Gewerbeoereine aus Großenhain, Meißen, Radeberg und Sayda, der Bezirkszewerbeverein aus Grünhainichen und eine starke Privatvereinigung aus Steina bei Waldheim unsere Ausstellung. Für den 3. Juli ist der Handwerkerverein aus Zwickau angesagt, für den 4. Juli sind die Gewerbevereine aus Oederan und Frankenstein und für den 5. Juli der Gewerbeverein aus Riesa zum Besuche ange meldet. — Die starke Benutzung der im vergangenen Jahre von Dresden nach Leipzig abgelassenen Sonderzüge zu ermäßigten Preisen veranlaßt die Staatseisenbahn-Verwaltung auch in viesem Jahre derartige Züge einzulegen. Ein solcher billiger Sonderzug nach Leipzig wird Sonntag, den 8. Juli Dresden- Altstadt Vorm. 5 Uhr 52 Min., Dresden-Neustadt 6 Uhr 5 Min., Radebeul 6 Uhr 16 Min., Kötzschenbroda 6 Uhr 24 Min., und Coswig 6 Uhr 32 Min. verlassen, um 9 Uhr 12 Min. in Leipzig (Dresdner Bahnhof) einzutceffen. Die Rückfahrt von Leipzig (Dresdner Bahnhof) erfolgt Abends 11 Uhr 10 Min. und die Ankunft in Dresden-Ältst. 2 Uhr 22 Min. Nachts. Die Fahrkarten, welche eine 3 tägige Gil tigkeitsdauer erhalten, gelten zur Rückfahrt am 8. Juli nur im Sonderzuge, am 9. und 10. Juli dagegen in allen über Riesa verkehrenden Personenzügen (m Schnellzügen nur gegen Lösung von Ergänzungskarten). Die Preise der Fahrkarten sind von allen Stationen gleich und betragen 4,50 Mk. in II. und 3 Mk. in III. Klasse. — Das im zartesten Alter stehende Töchterchen eines Tischlermeisters in Adorf büßte sein junges Leben auf ent setzliche Weise ein. Die 6jährige Schwester der Kleinen hatte während der kurzen Abwesenheit der Eltern jedenfalls mit Feuer gespielt, hierbei war der Kinderwagen in Brand gerathen, und obwohl das Unglück von der Straße aus bemerkt und das Feuer gedämpft worden war, hatte das Kindchen doch so schwere Brandwunden erlitten, daß es bald darauf seinen Leiden erlag. — Grimma. Beim Baden in der Mulde fand am 1. Juli unterhalb der Ernst'schen Bleiche der dreißigjährige Kauf mann Kurt Sesse den Tod. Er verschwand, ohne daß der ihn begleitende Geselle seines Vaters es bemerkte, lautlos im Wasser. Zur Zeit ist die Leiche noch nicht gefunden. — Döbeln. Bei der Konkurrenz, welche der städtischen Sparkasse durch auswärtige Sparkassen und die Döbelner Bank erwächst, hat sich der Sparkassenausschuß schlüssig gemacht, für die Einleger einige Erleichterungen und Vortheile zu schaffen und das Sparkassenregulativ dementsprechend abzuändern, bezw. zu ergänzen. Den Zinsfuß für die Spareinlagen zu erhöhen, erschien zur Zeit nicht angängig, da dann der Zinsfuß der Darlehen erhöht werden müßte. Es sollen nunmehr Beträge, welche bis 15. Juli eingezahlt sind, vom 15.. Juli ab verzinst werden, ferner sollen die Einlagebücher nicht mehr berechnet und sogenannte gesperrte Bücher eingerichtet werden, deren verzeichnete Beträge nur an den Besitzer ausgezahlt werden. Entsprechend dem Rathsbeschluß genehmigte auch das Stadtverordneten kollegium diese Abänderungen. — Meißen. Dem Stadtrath Henke hier, welcher am 28. Juni sein fünfzigjähriges Bürgerjubiläum beging, wurde das Ehrenbürgerrecht unserer Stadt verliehen. Stadtrath Karl Friedrich Henke ist am 23. Juli 1821 zu Sebnitz geboren. Am 28. Juni 1844 erwarb er das Bürgerrecht in Meißen, nachdem er sich hier als Schnittwaarenhändler niedergelassen hatte. Zu Ende des Jahres 1859 wurde er in den Bürger ausschuß, am 11. Dezember 1860 ins Stadtverordnetenkollegium gewählt, welchem er angehörte bis zum 3. August 1868, an welchem Tage er infolge der auf ihn gefallenen Wahl als un besoldetes Nathsmitglied in das Rathskollegium eintrat, dessen Mitglied er zufolge steter Wiederwahlen seitdem ununterbrochen war und noch ist. Außerdem bekleidete Stadtrath Henke vom 9. Dezember 1859 bis 20. Januar 1890 das Amt eines Ar menpflegers. Seit 1882 führte er ununterbrochen den Vorsitz in dem Ausschuß für die Gasanstalt und das Beleuchtungs wesen und seit 1888 im Marktausschuß. Am 22. April 1893 wurde Stadtrath Henke durch Verleihung des Ritterkreuzes zweiter Klasse, des Albrechtsordens in Anerkennung seiner der Stadt Meißen geleisteten ersprießlichen Dienste ausgezeichnet. — Landwirthschaftliche Feuer-Dersicherungs- G enossenschaft im Königreich Sachsen zuDresden Nach dem Ausweis auf das erste Halbjahr ist die Genossenschaft in der besten Weiterentwicklung begriffen. Der Zugang an Versicherungssumme betrug Mark 44,311,733 und die Prä mien und Gcbühreneinnahme Mark 416,920.85, während für Schäden nach Absatz des Antheils der Rückversicherunggesellschaf ten nur Mark 73,188.64 zu veransgaben waren. Die Anstalt besitzt über eine Million Mark und bietet in ihrer Organisation einerseits allen Ansprüchen genügende Sicherheit, andererseits aber ihren Versicherten alle zulässigen Erleichterungen und Vergün stigungen^ Ca. 2000 Stück Foulard-Seide Mk. 1.35 bis 5,85 P. M. — bedruckt mit den neuesten Dessins und Farben — sowie schwarze, weisze und farbige Seiden stoffe v. 75 jssf. bis Mk. 18,65 P. Met. — glatt, gestreift, karriert, gemustert, Damaste re. (ca. 240 versch. Qual, und 2000 versch. Farben, Dessins rc.) ILM" jsssrts- un- steuerfrei ins HausN Katalog und Muster umgehend. 6. biknnkdöxg's Zsillön-fsdxik, (ll. n. K. Illokl.), lüriek. schlächterei von Heinrich Hanisch (früher Carl Schiller), Potschappel, Fabrikstraße 4 si