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ID ov en «z früh punkt V26 Uhr. ist von einem schweren Verlust betroffen worden, indem der jüngste 9 Jahr alte Sohn daselbst von einem Wagen überfahren worden und in dessen Folge verschieden ist. (Siehe Inserat.) » — Nächsten Sonntag, den 8. Juli, Nach. 2 Uhr feiert der Zweigvcrcinfür Heidenmission „Blankenstein und Umgegend" in der Kirche zu Grumbach sein Jahresfest; die Festpredigt hält Herr Pastor Böhmer aus Burkhardtswalde. Gedruckte Got tesdienst-Ordnungen werden an den Kirchthüren vertheilt. Nach dem Gottesdienste findet eine Nachversammlung im Gasthofe statt. Alle Freunde des Reiches Gottes sind zur Theilnahme an diesem Feste eingeladen. (Siehe Inserat.) — Auf eine üble Angewohnheit, die sich zur Kirschenzeit immer und immer wieder fühlbar macht, möge auch in diesem Jahre hingewiesen werden. Dies ist das Weg werfen von Kirschkernen auf Trottoirs, in Hausfluren, auf Treppen rc. Der Schuljugend zunächst ist es nachdrücklich einzuschärfen, diesel Uebel möglichst zu vermeiden und beim Genießen von Kirschen die Kerne einfach in die Tasche zu stecken oder an eine dem Nerkehr möglichst unzugängliche Stelle zu werfen. Aber auch die Erwachsenen legen mitunter wenig Werth darauf und werfen die Kerne, wo es auch sei, einfach weg, und be denken dabei nicht, daß dadurch schon so mancher Beinbruch und manch' anderer Unglücksfall herbeigesührt worden ist. Be merkt sei, daß der Besitzer des Hauses, vor oder in dein ein Unfall infolge Ausgleitens sich ereignet, zu Schadenersatz ange- halten werden kann, seinerseit aber auch berechtigt ist, den Weg werfer des Kernes rc., vorausgesetzt, daß er ihn kennt, regreß pflichtig zu machen. — Eine wichtige Entscheidung, welche auch vom Reichs gericht in Leipzig bestätigt wurde, ist neulich gefällt worden. Ein Fabrikant hatte einen jungen Mann, der bei einem Kon kurrenzgeschäft angestellt war, zu einem wesentlich höheren Ge- halr, als er in der letzten Stellung hatte, engagirt. Verjünge Mann ließ sich auch verleiten aus seinem bisherigen Geschäfte zwei Zeichnungen wegzunehmen, auf welche sein neuer Chef bedeu tenden Werth legte. Durch die Zeichnungen konnte der Fa brikant ein großes Geschäft machen. Das Landgericht hatte nun in Folge gemachter Anzeige bezüglich des Frabrikanten Anstif tung zum Diebstahl und Hehlerei angenvnimcn und ihn zu 8 Monaten und den jungen Marrn wegen Diebstahls zu 1 Mo nat Gefängniß verurtheilt. — Der hiestgeTurnverein unternimmt am kommenden Sonntag eine Parthie per Omnibus nach Freiberg, um seinen Mitgliedern Gelegenheit zu geben, die Ausstellung zu besichtigen. Die Abfahrt erfolgt vom „Hotel zum goldenen Löwen" al Vaterländisches. Wilsdruff, 5. Juli 1894. Der gestrige Tag war für die Mitglieder der hiesigen „Vereinigten Handwerker-Innung" ein freudiger, konnten dieselben doch einen der eifrigsten Ver treter ihrer Innung zu seinem 50jährigen Meister-Jubiläum beglückwünschen. Der Herr Ehrenobermeister Beutlermeister Karl Kirsten wurde am gestrigen Morgen seines 50jährigen Meister-Jubiläums durch Sänger der „Vereinigten Handwerker- Innung" und alsbald darauf erfolgenden Morgenmusik seitens unserer Stadtkapelle begrüßt und auf seinen Ehrentag auf merksam gemacht. Die „Vereinigte Handwerker-Innung", welche ihr Ouartal Nachm. 2 Uhr im Saale des „Hotels zum Adler" unter zahlreicher Betheiligung ihrer Mitglieder abhielt, hatte aber die nächstfolgende Stunde zu einer alle Herzen bewegen den und erhebenden Feier erwählt. Durch die beiden ältesten Mitglieder, Herren Beutlermeister Junge und Klempnermeister Hoyer, wurde der Jubilar des Tages aus seiner Behausung nach dem Saale des Hotels geholt und durch den Gesang: „Gott grüße Dich!" herzlichst empfangen. Hierauf nahm der jetzige Obermeister, Herr Fabrikant Bruno Bretschneider das Wort, um den Jubilar in erhebender, schwungvoller Rede zu feiern und 2 werthvvlle Geschenke in Gestalt einer pracht vollen Uhr mit Widmung und einer gleichen Lampe zu überreichen. Tiefbewegt und unter DankeSworten nahm der Jubilar diese Auszeichnungen entgegen. Durch einen gemeinschaftlichen Spazier gang nach der idyllisch gelegenen Ncudeckmühle, woselbst manch herzliches Wort ausgetauscht wurde und ein wohlschmeckender Kaffee und Kuchen, sowie ein prickelndes Bier den Humor be gleitete, fand die Feier ihren Abschluß. Dem Jubilar aber, dem in den nächsten Tagen wieder ein großer Bürger-Ehrentag bevorsteht, wird diese Liebe seitens seiner Freunde und Gönner noch lange in Erinnerung bleiben. — Bei vielen Freunden der Musik wird das auf heute Freitag Abend anberaumte Konzert unserer vorzüglichen Stadt kapelle im Garten der „Alten Post" freudigen Anklang finden, umsomehr, als der so reizend angelegte Garten an diesem Abend in dem uns so beliebt gewordenen und hoffentlich recht bald allen Bürgern unserer Stadt zu Theil werdenden elektrischen Licht erglänzen wird. Ist dem Unternehmern auch die Witterung günstig, so kann man auf lebhaften Besuch mit Bestimmtheit rechnen. Also auf! in den Garten zur „alten Post!" — Se. Maj. der König hat, wie das „Dresdner Journal" amtlich mittheilt, den Amtshauptmann, Geheimen ! Regierungsrath Hans Karl Hugo von Kirchbach in Meißen, ah zum ersten Rathe bei der Kreishauptmannschaft zu Dresden — Die Familie des Herrn Baron von Schönberg- ... , , „ , - . Rothschönberg, welche gegenwärtig im OstseebaadAhlbeck weilt, Königreich Sachsen hat an die sächsische Staatsregierung eine Schießen" dieses Jahr in Dresden beginnt. Dieses Bun- Petitton gerichtet, in der eine Abänderung der Bestimmungen des Gesetzes über das Vereins- und Vcrsammlungsrecht nach gesucht wird. Das Gesuch gipfelt in der Vorstellung „in Er wägung zu ziehen, ob nicht von der Theilnahme an politischen Versammlungen Unmündige, vielleicht selbst junge Leute bis zur Erreichung dcö WahlfähigkeitS-Allers auszuschließen seien." Die sehr ausführlich motivirte Petition schließt mit dem Er suchen an das Ministerium, dem nächsten Landtage des König reichs eine entsprechende Vorlage machen zu wollen. — Das „Dresdner Journal" giebt in einem Leitartikel „Zur Abwehr tes internationalen Anarchismus" der Ueberzeugung Ausdruck, daß angesichts der neuesten anarchistischen Attentate die bisherige Erklärung der Regierungsorgane, wonach die bestehenden Strafgesetze und die Wachsamkeit der staatlichen Sicherheitsorgane zum wirksamen Schutz dem Anarchismus gegenüber ausreichen sollen, ihre beruhigende Wirkung eingcbüßt habe. Es bleibe den leitenden Kreisen heute nur noch übrig, die Unterlassung von Schritten zur gemeinsamen internationalen Bekämpfung des Anarchismus durch die Schwierigkeiten zu entschuldigen, welche sich dem Zustandekommen einer unter den europäischen Regierungen zu vereinbarenden Konvention in den Weg stellen. Diese Schwierigkeiten seien mdeß nicht sogroß, daß die Unterlassung eines Versuches, eine gleichmäßige Aen- derung der europäischen Gesetzgebungen in Bezug auf die Be handlung anarchistischer Verbrecher anzubahnen, schon von vorn herein gerechtfertigt erscheinen könne. Das amtliche Blatt weist darauf hin, daß man insbesondere in England heute schon zu der Erkenntniß komme, daß der englische Boden unter der Geltung des dortigen Asylrechts zum anarchistischen Seuchen herd geworden ist. Man müsse aber annehmen, daß man nun mehr auch in England die Nolhwcndigkeit von Abwehrmaßregen dem Anarchismus gegenüber empfinde, selbst auf die Gefahr hin, das Asylrecht einschränken zu müssen. Nach der Ansicht des „Dr. Journ." würde die Aufhebung des Asylrechts in England allein ausreichcn, um die Anarchisten zur Einschränkung ihrer verbrecherischen Thätigkelt zu bestimmen. — Wie schon vielfach bekannt sein dürfte, haben die sächsischen Schützengesellschaften anläßlich der im Jahre 1889 stattgefundenen Feier des 800jährigen Bestehens des Hauses Wettin eine Stiftung gegründet, welche den Namen „Wettin- Jubiläum-Stiftung der Schützenvereine Sachsens" führt. Die zu dieser Stiftung als Mitglieder gehörenden Schützengesell schaften haben nicht lange nachdem die Stiftung ins Leben ge ¬ treten, einen Bund gegründet unter dem Namen „Sachsen« Wettin-Schützen-Bund", welcher abwechselnd in den ernannt. ! Kreishauptmannschaften Sachsens Bundesschießen veranstalten — Der Vorstand des „Nationalliberalen Vereins für das! wird und mit einem solchen als „l. Wettin-BundeS-