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Cs hat Gott gefallen, unsern jüngsten Sohn , am 2. )uli 1894. VON IVIanio Osrdinen, Ikppickö K1öbsl8ioifv I-inoleum l.äutsn8io<f6 N6I8S-, Leklsf- und Lteppdeokon Normal- und Iv8N8t6N-NeMliSN Lonnvn- und NsgEvkinms 0or86t8. ganz plötzlich durch Aeberfahren eines Wagens nach eben vollendetem 9. Jahr;u fich ;u rufen. vom Lokomotivführer wie von den Schaffnern und Heizern ver lassen, von keinem Weichensteller bedient, stehen geblieben, und mit der Konfusion ergab sich eine Fülle von Gefahren. Auch mit Gewalt sind viele Züge an der Abfahrt verhindert worden. Die Zahl der Ausständigen wird verschieden angegeben, sie wächst immerfort; schon sind außer drei Pacific-Bahnen die meisten mit diesen in Verbindung stehenden Linien durch die Störung berührt. Die Bahnverwaltungen leisten noch Wider stand, aber Handel und Industrie, welche nach langwieriger Stockung ein wenig sich erholt hatten, werden durch die Unter bindung des Verkehrs lahm gelegt, und ist dies eingetreten, so haben die Bahnverwaltungen für die angeworbenen neuen Arbeiter keine Beschäftigung. Neue Massen von Arbeitslosen gelangen aus den Fabriken auf die Straßen. Die Coxei-Banden be finden sich noch auf dem Heimwege, hier und da einen Eisen bahnzug requirirend, Lebensmittel raubend, wenn die Bevölkerung sie nicht giebt, um von den Tramps befreit zu sein. Der Gedanke, die Völkerwanderung der alten Welt in der neuen durch Armeen von Arbeitslosen nachzuahmen, hat zwar bei dem ersten Versuche geringen Erfolg gehabt, aber er ist auf dem Geschmack der Amerikaner zu gut berechnet, als das eine baldige Wiederholung, vielleicht unter thatkräftigen, rücksichtslosen, anar chistischen Führern, überraschen könnte. Viele kleine Farmer des Westens, welche bei der Theuerung aller Bedarfsartikel nicht bestehen können, sind verzweifelten Unternehmungen nicht abgeneigt. Damcnmäntelfabrik. Kögsn- Istäntkl Lrunnen-Mnlöl jsqus11k8, Krsgsn 0aps8, Umgökängs ILindvr - IstäntsI liindor-Iilöidvsign Isill6N-8I0U8öN Untörröckö. HL. l?ür Isäs Autsitssnäs ldÄ^ons auk luLASr. ^utsrtiKUNKused Nsass in kürzester 2sit. täte, bei dem allerdings der Unrechte getroffen wurde. In Madrid machte ein Arbeiter einen Mordanfall mit einem Dolche auf Marquis Cubas, den Führer des spanischen Arbeiter-Pil gerzuges nach Rom. Der Angefallene aber blieb unverletzt, da sich ein anderer Arbeiter dazwischen warf und den für Cubas bestimmten Dolchstich empfing. Die Verletzung des Mannes ist eine sehr schwere. Der Mörder wurde sofoü verhaftet. Während der Berliner Bier-Boykott sich träge hinschleppt, den Arbeitgebern Opfern auferlegend, welche gering sind im Vergleich mit den vielen Widerwärtigkeiten, die sich der andere Theil zugezogen hat, und bei der sehr ungleichen Kraft zur Ausdauer dm sozialdemokratischen Anstiftern vollen Mißerfolg verheißend, hat in den Vereinigten Staaten ein Boykott gegen die Pullmannsche Schlafwagen-Fabrik riesenhafte Dimensionen angenommen. Er hat nicht wie vas Berliner Unterfangen einen passiven, sondern einen scharf aktiven Charakter. Die amerikanischen Arbeiter sind nicht gewohnt in Schlafwagen zu fahren, wie die Armee Bebels gewohnt ist, Bier zu trinken, jene konnten sich auch nicht versprechen, auf die Abonnenten dieser Wagen Eindruck zu machen im Sinne des Boykotts. Die Führer des Ausstandes der Pullmann-Arbeiter haben zunächst dafür gesorgt, daß eine Anzahl Schlaf-, Speise- und Salonwagen zertrümmert und verbrannt wurden, dann haben sie die Berufung eines Kon gresses der großen Eisenbahnarbeiter-Union herbeigeführt, von welcher der Antrag, daß kein Arbeiter im Dienste einer Eisen bahndirektion, welche Pullmann-Wagen zu führen fortfahren werde, bleiben dürfe, und daß für einen Zug von einer anderen Bahn, in welchem ein Pullmann-Wagen sich befinde, kein Arbeiter Dienste verrichten dürfe. Alsbald sind zahlreiche Züge, äiirchennachrichten ans Wilsdruff. Am 7. Sonntag nach Trinitatis. Vorm. 8 Uhr Gottesdienst, Predigt über 1. Petri 2, 5—10 Nachm. 1 Uhr Christenlehre mit der erw. männlichen Jugend. Ausstattungsgeschäst. WöI38-, l.SiNSN- u. kLUMWoll^SSNSN ögMkdsi-n und Osunvn ksttrsugs, Inlet8 0sm»8is Nsndiüosivr Ü80k- u Isfslrvugg ^xvisitsn Isselivnlüclivr tisfisrung gLnrün Ku88ls11ungsn. 8 6 iü 6 n- waanon sctrwar? und lurbi^ nur reLomulirt« ^Ldri^Lts Kleiderstoffe nur reine Wolls i. ullen neuen warben und Leweben Mn. v. 80 dis 6 IVI. Zekönber'g - kolk - 8ekönbki'g, Xunimsrdsrr 5. öl. d. XoniZs. Llisabotk von 8ekönboi-g-ko1k-8otwnbkr'g, Asd. RsicdsArülln von Lcdöndorn. !4. unci >5. luli Kinlin- unä Noggnsekau mit I^smU^ung su» Slsstsmilteln. Commission, hinter welchem die Autorität Bebels steht, will dagegen einen „ehrenvollen Frieden" mit den Brauereien, schließen. Zunächst hat die Sache zur Niederlegung des Vor sitzes in der Commission seitens des Herrn Auer geführt. Die in München bestandene sozialdemokratische Ver ein sbäcker ei ist jetzt gleich denjenigen zu Berlin und Ham burg verkracht. Das Geschäftsjahr 1893 hat mit einem Ver lust von 1535 Mark abgeschlossen und ein Mitglieder-Guthaben ist nicht mehr vorhanden. Paris, 1. Juli. Der deutsche Botschafter Graf Münster setzte heute Vormittag bei der Trauerfeicrl'chkeit für' den Präsidenten Carnot dem Ministerpräsidenten Dupuy und den Minister des Auswärtigen Hanotaux davon in Kenntniß, daß Seine Majestät der deutsche Kaiser die beiden durch das Reichsgericht verurtheilten französischen Offiziere begnadigt hat. Der Ministerpräsident Dupuy übermittelte die Nachricht dem Präsidenten derRepublick, sobald derselbe im Elysee eingetroffen war. Der Präsident der Republick ersuchte den Ministerpräsi denten, Sr. Majestät dem deutschen Kaiser zu danken für das so hochsinnige Gedenken eines Tages wie des heutigen, welches beiden Nationen zu Herzen gehen würde. Die Nachricht von der Begnadigung verbreitete sich schnell unter den Theilnehmern der Feier und rief tiefe Bewegung hervor. Wie die Blätter melden, antwortete Präsident Casimir Pcrier aus die Mittheilung des Botschafters Grafen Münster, daß Se. Maj. der Kaiser zum Zeichen der Werthschätzung für das Andenken Carnots, sowie als Beweis seiner Sympathie für den neuen Präsidenten der Republick und die französische Re gierung die Freilassung der beiden in Glatz inhaftirt gewesenen französischen Offiziere angeordnet habe, folgendes: „Herr Bot schafter! Ich bitte Sie, Sr. Maj. dem Kaiser meinen lebhaften Dank auszusprechen. Dieser Akt wird unmittelbar zu den Herzen der Franzosen gehen." Der „Solei!" schreibt anläßlich der Begnadigung der fran zösischen Marineoffiziere: „Kaiser Wilhelm bewies hierdurch ein Zartgefühl, welchem wir unsere Huldigung nicht versagen können. Solche Akte ehren die Souveräne und mildern kleinliche Spann ungen. Das Verhalten des Kaisers anläßlich des Todes Mac Mahons und der Ermordung Carnot sei schon in gerechter Weise gewürdigt worden. Der Akt der Milde, welchen er soeben ver brachte, werde die französische Nation noch tiefer berühren." Herr Casimir Perier hat am Dienstag die schon er wartete Botschaft anläßlich seiner Berufung auf den Prästdenten- posten Frankreichs an das Parlament gerichtet. Der neue Staatschef gedenkt pietätvoll zunächst seines durch die Mörder hand getroffenen Vorgängers auf dem ersten Beamtenposten des Landes und betont, daß das Andenken an einen solchen Helden der Pflicht ihn bei Ausübung seines neuen Amtes leiten und führen werde. Aus den nächstfolgenden Wendungen der Bot schaft leuchten die Herrn Casimir Perier beseelende heiße Vater landsliebe und zugleich das Bewußtsein der Verantwortlichkeit seines hohen Amtes hervor. Dann erkärte er den wichtigen Akt der französischen Nationalversammlung, durch welchen binnen wenigen Stunden die Wahl des jetzigen Staatsoberhauptes Frankreichs erfolgte, als eine neue Weihe der republikanischen. Einrichtungen, hebt die feste Haltung des Landes inmitten der über dasselbe hereingebrochenen ernsten Prüfungstage hervor und weist darauf hin, daß Frankreich auch ferner der Freiheit in Verbindung mit einer Regierung, welche die für eine republi kanische Demokratie nothwendigen sittlichen Eigenschaften ent schlossen wahre, bedürfe. Hierauf giebt Casimir Perier die be deutsame Erklärung ab, daß er sich nicht zum zweiten Male zum Präsidenten derRepublick wählen lassen wolle, verleiht den friedlichen Gesinnungen Frankreichs Ausdruck und erwartet von den beiden Häusern des Parlaments, daß sie lediglich Beschlüsse fassen werden, welche dem Lande zum Segen gereichen. Im Schlußtheile seiner Botschaft erinnert Casimir Perier an die Lehren der Vergangenheit für Frankreich und betont, jetzt müsse das Land seine Blicke auf die Zukunft richten, seine Zeit ver stehen und an den Fortschritt glauben und ihn wollen, welche Wendungen er selbst dahin auslegt, daß es für Frankreich gelte, den sozialen Frieden und die öffentliche Ordnung zu sichern. Casimir Perier hat sich mit seiner Botschaft, Alles in Allem genommen, vor dem Parlamente wie vor dem Lande würdig und tindrucksvoll in sein neues Amt eingeführt. Im Senat wie in der Deputirtenkammer hat man denn auch die Botschaft bei fälligst begrüßt und auch im Landeist sic fast allenthalben sehr'gut ausgenommen worden. Es vollzieht sich demnach der Amtsan tritt des neuen französischen Staatschefs unter verheißungsvollen Anzeigen für ihn und Frankreich. Hoffentlich täuschen dieselben nicht. — Paris, 4. Juli. Der Präsident Casimir Perier erhält fortwährend Drohbriefe. Einer der letzten schließt mit den Worten: „Bevor 14 Tage verstrichen, sind Sie getödtet." Auch aus Spanien kommt die Kunde von einem Atten- Protektor: 8e. vlLj. LürriA Albert von 8aek8eQ. K '« «»«Ilsen. Rechtsschutz dagegen finden könnten. Andererseits tritt die Ge> meingefährlichkeit dieser lüderlich unternommenen Bauten gar zu häufig in Zusammenstürzen hervor, welche Leben und Sicher heit von Menschen bedrohen. Die parlamentarischen Körper schaften haben sich wiederholt mit diesen Schäden beschäftigt und die Regierung dringend um Abhilfe ersucht, theils durch die Forderung einer Bürgschaft für die Befähigung der Bau handwerker, theil durch Maßregeln gegen schwindelhafte Unter nehmung von Neubauten, theils durch Einräumung eines Vor zugsrechtes an Bauarbeiter für ihre regelmäßigen Forderungen. Es ist noch immer nichts geschehen. Am 1. August geht zum ersten Male ein deutscher Post- dampfer von Hamburg au«, um eine Fahrt die ganze west afrikanische Küste entlang über das Kap der guten Hoffnung hinaus nach Durban, der Delagoabai, Beira und Mosambib zu machen. Es ist dies der zur Deutsch-Ostafrika-Linie gehörige Dampfer „Reichstag", der als Extradampfer bezeichnet wird. Die Fahrt greift in die Linie der Deutsch-Ostafrika-Gesellschaft ein und bringt so eine Umfahrung des ganzen afrikanischen Kontinents zu Stande, wie sie bisher nur von englischen Schiffen ausgeführt wurde. Die Reise des Dampfers „Reichstag" ist nur ein Versuch; doch läßt sich die Hoffnung daran knüpfen, daß die Probe gut ausfällt und daraus eine Wiede holung und später eine regelmäßige Dampferfahrt entsteht. Das wäre für für unsere Verbindung mit Südwest-Afrika von großem Vor theile ; auch in dem Verkehre mit Südafrika würden unsere Rheder und Industriellen Gewinn erwarten können. Der Berliner „Bi er krieg" hat jetzt zu ernsten Differenzen in der sozialdemokratischen Boykott-Commission ge führt. Ein Theil der Commission, mit dem bisherigen Vor sitzenden, Reichslagsabgeordneten Auer, an der Spitze, will den Boykott mit allen Mitteln fortsetzen, ein anderer Theil der kickst Estrig, l s Lekkau8 ljo»- unä K688k!gL886. Krü88e ^U8UM 8tiMS reelle ketlieiiMK viUiKe teste Preise. Keweröe und Industrie Ausstellung zu Freiberg smpksklt seins in ullsn ^bttrsilunAsn, dssondsrs für dis ^usstsIIunA mit Xkufieitsn 3US- Aestuttstsn I.3Asr rinckstebsndsr -örtiksl: