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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 13.04.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189404130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18940413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18940413
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1894
-
Monat
1894-04
- Tag 1894-04-13
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Monat
1894-04
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Jahr
1894
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Beifall der Versammlung Ausdruck gebend. Obermeister Faster - führung, die hinter verschlossenen Thüren vor Engländern, Amc landwirthschaftlichen Kreisen zeigt. Insoweit dieselbe ein Aus einem neuen Sprößling beglückter Tagelöhner aus dem Dorf dienzen, die kürzlich in der Hofburg stattfanden, erschien unter thun, die sie als Volksvertreter, die berufen sind, nach bestem Wissen und Gewissen, an der Gesetzgebung mit zu arbeiten, als ein Feind und Gegner ganzer Volksklassen angesehen wird, auch nicht einmal im Zukunftsbilde an die Wand malen, sondern es thut jetzt wahrlich dringend noth, die Unterthanen- treue im Volke zu Pflegen. Möchten die Räthe der Krone aber das bedenkliche Zeichen der Zeit, welche in dem obigen Worte liegt, wohl beachten. Umsomehr aber sollten alle weit anderen auch Stadtrath Schneiderhan, um Sr. Majestät dem Kaiser seinen ehrerbietigsten Dank für das ihm verliehene Rit terkreuz des Franz-Josef-Ordens auszusprechen. Se. Majestät erkundigte sich nach dem Stande der kommunalen Arbeiten und druck der in diesen Kreisen jetzt herrschenden Nothlage ist, mag sie ja begreiflich sein, aber selbst dann dürfte sie nicht so weit gehen, daß sie sich vereinzelt sogar in Aeußerungen der Gehässtg- ktit kund giebt und zu Anfeindungen führt, selbst gegenüber solchen, welche bisher mit aller Wärme und nach ihren besten Kräften die Interessen der Landwirthschaft vertreten haben. So ist es neulich der „Leipz. Ztg." gegangen, die dies doch wahrlich nicht verdient hat und nicht darum schon als ein Feind der Landwirthschaft angesehen und behandelt werden darf, weil sie nicht Alles und Jedes unterschreibt, was einzelne Führer im Bunde der Landwirthe fordern. Auch dem „Reichsboten", der ebenfalls zu den entschiedensten Freunden der Landwirthe ge hört, ist neuerdings Aehnliches widerfahren. Wir glauben, daß das nicht wohlgethan ist und der an sich guten Sache der Landwirthe nur schaden kann, wenn man ferner m ähnlicher Weise vorgehen würde. Wir hoffen aber, daß das nicht der Fall sein wird und daß man allmählich wieder einlenken wird, wenn der Unmuth über die Annahme des Handelsvertrages, der ja ganz gewiß allein die Nothlage der Landwirthschaft nickt verschuldet hat, sich wieder gelegt haben wird. Daß das aber recht bald geschehe, ist um so dringender zu wünschen, weilan zur Taufe zu bringen. Nach der heiligen Handlung begab er sich, wie das auf dem Lande gewöhnlich geschieht, mit Hebamme und Kind ins Gasthaus und trank da auf das Wohl des letzteren etwas über den Durst. Erst später, nachdem es bereits Nacht geworden, machte sich die Gesellschaft auf den Heimweg; man einigte sich aber dahin, daß der Bauer mit dem Baby den ziem lich weiten Weg allein zurücklegte, die Hebamme aber wieder umkehren dürfe. So geschah's. Der Vater hatte seine Bürde bereits eine ziemliche Strecke weit dahingetragen, da plötzlich ge wahrte er, daß sie leichter geworden, sah nach und fand, daß das Wickelkissen — leer sei! Er hatte das Kind verloren! Nun lenkte er seine Schritte zurück und suchte die vorher be tretenen Pfade ab. Da kam glücklicherweise ein Mann des In dem russischen Gouvernement Wilna wird au- genblicklick unter den Bauern eine in russischer Sprache ge schriebene Broschüre verthe.lt, welche Nalhschläge für die Land leute im Falle eines Krieges enthält. Der Verfasser nimmt eine vorläufige Niederlage Rußlands beim Beginne des Krieges an und die Nothwendigkeit, die russischen Streitkräfte nach dem Osten zurückzuzieheu. Was muß nun in diesem Falle, fragt der Autor, der Bauer, der seinen Kaiser und Glauben liebt, thun? Der Verfasser nimmt das Moskauer Rezept vom Jahre 1812 und schreibt: „Brennt Eure Hütten, sowie die Getreide- und Heuvorrälhe nieder. Dann laßt Euch vom Feinde als Führer fengagiren, führt ihn in die Sümpfe oder auf falsche Wege." Die iw Gouvernement WRna lebenden Bauern sollen aber, wie Ohrenzeugen berichten, ganz anderer Ansichten als der Ver fasser dieser Broschüre haben. Keine Meinungsverschiedenheit existirt heute mehr unter Medizinern darüber, daß Rheumatismus die Folge von Säure im Blut ist und daß durch funktionelle Störung der Nieren und Leber diese Säure n'cht aus dem Blute ausgeschieden wird. Es ist daher Thatsache, daß Rheu matismus nur dann zu heilen ist, wenn die Grundursache ge hoben, nämlich die gesunde Funktion der Nieren und Leber her gestellt wurde. Dieses ist jedoch nur möglich durch eine Medizin, deren Zusammensetzung auf wissenschaftlicher Basis beruht, und welche spezielle Eigenschaften besitzt, Nieren und Leber zu gesunder Funktion anzuregen. Eine solche Medizin besitzen wir in Warners Safe Cure, wodurch schon Tausende an Rheumatismus Leidende befreit wurden, wie auch Herr Peter Loch in Litz, Bez. Koblenz, schreibt, daß er durch den Gebrauch von Warners Safe Cure von Gicht und Rheumatismus, an welchen er seit 40 Jahren gelitten, übernommen haben. Das gilt aber nicht blos nach oben, sondern auch nach unten hin. Gewiß, der Abgeordnete ist als solcher nicht völlig souverein, sondern ist Vertreter des Volkes, das ihn gewählt hat"; und so muß er einen gewissen Zusam menhang mit den politischen Intentionen seiner Wähler be wahren. Kann er das nicht, dann darf er das Mandat nicht annehmen. Deshalb ist es aber nöthig, daß die Wähler ihre Abgeordneten kennen lernen, daß sie also keine wildfremden Leute wählen, von denen sie kaum den Namen wissen, und daß eine persönliche Beziehung des Abgeordneten mit seinen Wahl kreisen stattfindct. Allein dieses Mandat darf nicht soweit gehen, daß es zu einer gebundenen Marschroute für den Ab geordneten wird, sonst werden sich schwerlich bedeutende, selbst ständige, ehrenhafte Männer finden, welche noch Mandate über nehmen, die sie zum Sklaven ihres Wahlkreises degradiren. lieber einen allgemeinen Rahmen der Gesinnungsgemeinschaft darf also das Mandat für den Abgeordneten nicht verpflichtend sein. Wenn nur Leute mit streng gebundener Marschroute in das Parlament kämen, dann würde dasselbe sowohl durch die Person, als auch durch das Gebühren solcher eng beschränkten Parteigänger auf ein so niedriges Niveau herabsinken, daß es für das Wohl des Landes unerträglich würde; denn im Par lament ist eine Gesetzgebung gar nicht möglich, wenn jeder starr in allen Fragen auf seinem Standpunkt, wie ihm in erregter Wählerversammlung die Grenzen gezogen sind, be harren." Die diesjährige 20. Mastviehausstellung zu Berlin wird am 9. und 10. Mui, wie auch bisher, in den Räumen des großen städtischen Schlachtviehmarktes stattfinden. Das Programm ist unverändert dasselbe geblieben, wie dasjenige für die 19. Ausstellung im Jahre 1893. Der Kaiser hat auf Befürwortung des Landwirthschaftsministers wiederum eine gol dene Staatsmedaille bewilligt, die als höchster Züchterehrenpreis für die hervorragendste züchterische Leistung in der Abtheilung ö. —Schafe — bestimmt ist. Den Ergebnissen der Schlacht ungen, namentlich von prämiirten Ausstellungsthieren, wendet sich immermehr das allgemeinste Interesse zu. Das Komitee wird daher auch bei dieser Schau wiederum eine größere Summe zur Verfügung stellen, um Schlachtungen solcher Thiere veran lassen zu können, deren Ausschlachtung die Preisrichter zu ihrer und allgemeiner Belehrung als wünschenswerth bezeichnen werden. Vom Posten erschossen wurde in Str aß bürg i. E. Nachts ein Mann an den Klebsauer Schießständen. Der Mann wollte mit zwei anderen Obdachlosen in einem Schuppen ein Nachtlager suchen, woran ihn der Posten hinderte. Während die beiden Gefährten die Flucht ergriffen, widersetzte er sich und wurde vom Posten arretirt. Auf dem Wege nach dem Wachtlokale versuchte ver Verhaftete plötzlich einen Ueberfall. Bei dem sich entwickelnden Kampfe gewann ver Posten die Oberhand und feuerte dann auf den fliehenden Arrestaten zwei Schüsse ab, wovon der letzrere in den Rücken traf. Der Getroffene verschied nach kurzer Zeit. Der Schneidermeister Dowe in Berlin hat, trotz des polizeilichen Verbotes, seine mit dem kugelsicheren Panzer um- kleivete Brust als Zielscheibe dargeboten. Freilich handelte es Eisenbahn - Fahrplan gUtig vom 1. Oktober ab. wiis-rnff - potschappel. ! Weges, dem er seine Noth klagte. Dieser hatte zufällig ein i Feuerzeug in der Tasche, machte Licht und ging mit dem ent setzten Vater auf die Suche. Endlich — da lag es, das arme ! Würmchen, still und ruhig, auf schmutzigem Boden unweiteiner ! Pfütze. Rasch packte es der Bauer wieder ins warme Bettchen !und schritt Wohlgemuth der Heimath zu, die er endlich ohne ! weiteren Unfall erreichte, wenn er nicht, worüber freilich nichts rikanern, Franzosen und einem höheren Offizier von Statten ging. Nachdem eine Kugel des jetzigen Jnfantriegewehres einen Eichenblock in der Länge eines Meters glatt durchschlagen hatte, prallte eine zweite an Dowe's Brust ab und blieb im Panzer stecken. Der Erfinder meinte lächelnd: „Es ist gar nichts zu fühlen," und erhielt auf seinen Wunsch noch einen zweiten Schuß aus das Herz. Die aufregende Vorstellung endete mit einem Schnellfeuer auf ein gepanzertes Pferd, das dabei ruhig fraß und nur ab und zu bei dem Knall zusammenzuckte. Die beiden amerikanischen Kunstschützen Martin und West erzählten auf Befragen, daß sie an sich selbst Leistungsfähigkeit des Panzers ausprobirt hätten. Beide versichern, daß die Geschosse, die sie, während sie mit dem Dowe'schen Panzer bekleidet waren, auf einander abgefeuert haben, ihnen nicht das geringste Unbehagen verursacht hätten. Mit dem Geschoß vollzieht sich bei dem Ein dringen m den Panzer eine eigenartigen Umwandlung. Wird der Schuß aus geringer Entfernung abgegeben, so zerfallen beim Eindringen des Geschosses in den Panzer der Nickelmantel und die bleierne Kugel in kleine, unregelmäßig geförmte Stücke; bei Schüssen, die aus größeren Entfernungen abgegeben werden, soll sich der Mantel nur loslösen und das Blei dann heraus fallen. München. Eine heitere Geschichte, die übrigens leicht einen tragischen Ausgang hätte nehmen können, hat sich jüngst in der Nähe der Stadt zugetragen. Ein verheiratheter, eben mit deren Interessengruppen hineingedrängt werden, wäbrend sie doch dieser bedürfen, wenn, was wir doch dringend wünschen und stets auf das Eifrigste befürwortet haben, endlich einmal auch für die Landwirthe auf gesetzgeberischem und sonstigem Wege eine wirkliche und durchgreifende Hülfe geschafft werden soll. Aus diesem Grunde wäre es sehr schlimm, wenn wirklich jetzt schon in weiteren Kreisen der deutschen Landwirthe eine Stimmung herrschend wäre, wie sie Jemand in der „Korrespondenz des Bundes der Landwirthe" kürzlich geschildert hat. Derselbe schreibt: „Wir haben die äußerst bedenkliche Erscheinung, daß der deutsche Landwirth, der bisher außer der Sozialdemokratie, der er ja diametral gegenübersteht, den Freisinn als seinen Feind ansah, jetzt geneigt ist, sofern er sich nämlich ehrlich und ohne Rückhalt ausspricht, den Kaiser als seinen politischen Gegner anzusehen." „Wo soll es", so schreibt hierzu der „Reichsbote", und wir stimmen ibm bei, „hinführen, wenn heute diese und morgen andere Volksklassen im Könige und Kaiser ihren Feind und politischen Gegner sehen und ganz vergessen, daß sie in : Diezunehmende Verbitterung in landwirt hschaft- sich nicht um eine öffentlicheVorstellung, sondern um eine Auf, erstattete den Jahresbericht, in dem er auf den Handwerkertag lichen Kreisen veranlaßt das „Vaterland", das Organ des ki- m»,. von 1892 und auf die Ursachen der Einberufung dieses Hand- konservativen Landesvereins im Königreich Sachsen zu nach- ihm die von Gott gesetzte Obrigkeit zu verehren haben. Daraus ergiebt sich aber auch — und das sollten die Räthe des Königs , —...... .. ........ wohl bedenken, daß der Monarch bei aller Festigkeit und Kraft' verlautet, unterwegs noch einmal eingekehrt ist. seines Regimentes sich doch bei der Gesetzgebung einer gewissen! Der Kaiser von Oesterreich hat eine auf den Wiener Zurückhaltung, welche die Kompetenzen des Parlaments unbe- Gemeinderath bezügliche, doch auch auf auswärtige Körperschaften rührt läßt, befleißigen muß. — Man sollte das Gespenst einer Zehr anwendbare Aeußerung gethan. Bei den allgemeinen Au- so bedenklichen und gefährlichen Entwickelung, daß der Monarch dienzen, die kürzlich in der Hofburg stattfanden, erschien unter tät im Deutschen Reichstage, seit Jahren an die Gesetzgebung die Forderung des Befähigungsnachweises als Vorbedingung für den Beginn eines selbständigen Handwerks gestellt. Der Handwerkertag von 1892 legte einstimmig den Grundsatz fest, daß das Fortbestehen und der Ausbau der Innungen für die Erhaltung und Kräftigung des Handwerks durchaus nothwendig seien. Der organisirte Handwerkerstand läßt sich in seinem Vertrauen zu der Regierung selbst durch die „Vorschläge" nicht erschüttern, wenn nach ihnen die Innungen unter die neu zu errichtenden Fachgenossenschaften sich unterordnen und unzweifel haft einer baldigsten Zersetzung entgeg^ngeführt werden sollen. Die Vertreter des organisirten Handwerkerstandes bleiben un verändert bei dem Befähigungsnachweis und der Sicherung des Jnnungswesens stehen. Demgemäß sind die Gegenvorschläge abgefaßt. Der erste Referent Obermeister Beutel giebt der Enttäuschung des Handwerks über die Vorschläge des Handels ministers Ausdruck. Man habe anfänglich geglaubt, die In nungen sollten zerschlagen und an ihre Stelle die Fachgenossen schaften gesetzt werden. Man habe sich jedoch überzeugt, daß die Vorschläge nicht so schlimm gemeint wären. Vielmehr hatte der Herr Gewerbeminister nur die Güte gehabt, seine Vor- schäge der öffentlichen Kritik zu unterwerfen, und die Vertreter des Handwerks haben diese Kritik nun mit aller- schuldigen Rücksicht, aber auch mit allem Freimuth geübt. Der Central ausschuß erwarte mit Bestimmtheit, daß sowohl die Handwerker als auch die Regierung den mäßigen Forderungen und Gegen vorschlägen ihre Zustimmung geben, deren erster Theil in folgen der Resolution enthalten war: „1. Der Deutsche Jnnungs- und allgemeine Handwerkertag erblickt in den Vorschlägen des Herrn Ministers Frhrn. von Berlepsch die Anerkennung des wichtigen Grundsatzes, daß sich die Organisation des Hand werks nur auf der Grundlage des Zwanges aufbauen kann, empfiehlt aber dem deutschen Handwerkerstande, an der zu er wartenden Neuorganisation nur mitzuarbeiten, wenn u. durch dieselbe das Jnnungswesen nicht nur als die korporative Unter lage erhalten, sondern organisch fortgebildet wird; b. der Meister titel und damit auch die Meisterwürde den gebührenden gesetz lichen Schutz erfährt, so daß der Meisterstand innerhalb der Organisation den maßgebenden Einfluß auszuüben vermag; I c. in ihr die Deutschen Jnnungsoerbände als die nationale sachliche Zusammenfassung der Angehörigen des einzelnen Hand werks die wünschenswerthe Berücksichtigung und Stärkung finden; ä., die in den „Gegenvorschlägen" in Bezug auf alle diese Punkte überhaupt ausgestellten Grundsätze in die Gesetzgebung übergeführt werden. 2. Nach Sicherung der vorstehenden For derungen erklärt der Deutsche Jnnungs- und allgemeine Hand werkertag, den thatsächlichen Verhältnissen unseres Gewerbe wesens insoweit Rechnung zu tragen und ist damit einverstanden, daß die Korporationen des Handwerks für einen fest zu be messenden Zeitraum behufs Schaffung der Zwangsorganisation während der Periode des UebergangeS für alle auf Grund der Gewerbefreiheit bestehenden und von dem neuen Gesetze be troffenen Betriebe in den einzelnen Gewerbszweigen unter Auf hebung jeder Aufnahmebedingung sich öffnen. Nach Ablauf dieser Uebergangszeit soll der „Befähigungsnachweis sowohl für den Eintritt in die obligatorische Innung, als auch für den Beginn einschlägigen Gewerbebetriebes voll und ganz zur Geltung gebracht werden." Der zweite Theil der Gegenvorschläge be trifft die Handwerkerkammern. Die von dem Buchbindermeister M. Nagler-München vorgeschlagene Resolution lautet fol gendermaßen: „Der deutsche Jnnungs- und Allgemeine Hand werkertag erblickt in dec durch die „Vorschläge des Ministers v. Berlepsch in Aussicht gestellten Errichtung obligatorischer Handwcrkerkammern die prinzipielle Erfüllung einer langjährigen Forderung des deutschen Handwerks, wünscht aber, daß in dem bezüglichen Gesetzentwürfe die in den von dem Berliner Cen- tralausschusse dec vereinigten Jnnungsoerbände Deutschlands und der Münchener Vorstandschaft des Allgemeinen deutschen Handwerkerbundes ausgearbeiteten „Gegenvorschlägen" ent haltenen Gesichtspunkte Berücksichtigung finden, da nur dann die Handwerkerkammern geeignet erscheinen, in allen das Hand werk berührenden Fragen und gesetzgeberischen Maßnahmen dasselbe in gebührender Weise zu vertreten; andernfalls sich der Jnnungs- und Handwerkertag im Interesse der Selbstständig keit der Innungen und ihrer gedeihlichen Weiterentwicklung gegen die Einführung jeder derartigen Institution aussprechen müsse. Durch die in Aussicht stehende Organisation ganz befriedigt zu fein, kann der deutsche Handwerkerstand übrigens nicht erklären, er muß vielmehr nach wie vor auf der Erfüllung all' seiner weiteren Forderungen, als da besonders sind: die Beseitigung der Offiziers- und Beamten-, sowie sonstigen Konsumvereine, die Beschränkung des Haustrhandels und das Verbot des De tailreisens, die Beseitigung der gemeinschädlichen Auswüchse der Waarenabzahlungsgefchäfte, das gänzliche Verbot der Wander lager und Waarenauktionen, die Beseitigung des schwindel haften Reklamewesens, die Reorganisation der Gefängniß- arbeit, des Submissionswesens rc. unerschütterlich beharren." Den dritten Theil der Gegenvorschläge, dos Lehrlingswesen und den Gehülfenousschuß betreffend, behandelt I. F. L. Voß- Hamburg in folgender Resolution: „Der Deutsche Jnnungs- und allgemeine Handwerkertag beschließt, niemals von der For derung zu lassen, daß nur derjenige berechtigt sein darf, Lehr linge zu halten und auszubilden, welcher den Nachweis einer zurückgelegten Lehrzeit erbringen kann und im Anschluß daran eine Gesellen- und Meisterprüfung bestanden hat. Er verwahrt sich dagegen 1., daß dieses Recht demjenigen zustehen soll, der in einer Lehrwerkstatt ausgebildet ist und ein Zeugniß solcher Anstalt besitzt, und 2., daß der, welcher, ohne Vorkenntnisse zu haben, drei Jahre ein Handwerk selbstständig betrieben hat, ebenfalls Lehrlinge halten darf. Der Deutsche Jnnungs- und allgemeine Handwerkertag spricht die bestimmte Erwartung aus, daß von Seiten der Regierung endlich in dieser Richtung etwas geschieht, er lehnt jede Verantwortung ab, wenn die Leistungs- ähigkeit des deutschen Handwerks zurückgeht. Er macht die- enigen verantwortlich, welche nicht einsehen wollen, daß die Zukunft des deutschen Handwerks und seine Erhaltung wesent lich mit von der Leistungsfähigkeit seiner Jugend abhängt." Geben wir dem Wunsche Ausdruck, daß die weiteren Verhand lungen des deutschen Jnnungs- und Handwerkertages unserem deutschen Gewerbestand zum Segen gereichen mögen. derenfalls die Landwirthe immermehr in eine gegensätzliche e Stellung nicht bloß zur Regierung, sondern auch zu den an- G., ging in Begleitung der Hebamme nach D., um das Kind äußerte bei diesem Anlasse gegenüber Herrn Schneiderhan: „Im Wiener Gemeinderathe wird zu viel geredet; es sollte mehr sehenden Polititer im Parlament ohne Bitterkeit ihre Pflicht gearbeitet werden!" Hoffentlich wird das Kaiserwort nicht auch " ' ohne nachhaltige Wirkung bleiben. werkertages einging, unter denen die Vorschläge des Ministers stehender Mahnung: Zu den betrübendsten Erscheinungen der v. Berlepsch die erste Stelle einnehmen. Die deutsche Hand-. Zeit gehört die zunehmende Verbitterung, die sich heute in werker- und Jnnungsbewegung hat, unterstützt und getragen , ' ' """ ----- in ihren Bestrebungen von einer handwerkerfreundlichen Majori-' Wilsdruff (Abfahrt) . . 6.25 10.12 3.20 7.00 Grumbach 6.32 10.19 3.27 7.07 Kesselsdorf 6.42 10.29 3.37 7.17 Niederhermsdorf .... 6.58 10.45 3.53 7.33 Zauckerode 7.04 10.51 3.59 7.39 Potschappel (Ankunft) . . 7.10 10.57 4.05 7.45 Potschappel-Wilsdrnff. Potschappel (Abfahrt) . . 7.30 12.35 4.45 8.18 Zauckerode 7.38 12.43 4.53 8.26 Niederhermsdorf .... 7.44 12.49 4.59 8.32 Kesselsdors 8.04 1.09 5.19 8.52 Grumbach 8.13 1.18 5.28 9.01 Wilsdruff (Ankunft) . . 8.18 1.23 5.33 9.06 Abgang -er Ange von Dresden nach Wilsdruff. Dresden (Abfahrt) . . . 7.02 11.50 4.25 7.55^
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