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Staatsanwalt dehnte die Anklage auf Betrug aus und bean-! tragte gegen den Angeklagten 3 Monate Gefängniß und 3030 und zu dem neuen Ver- Dum?roMet Lsison-LusveckWf, nur von Mark 18.— an, -es r: WMKM Von Mark von Mark nur I1«rrvu-I"»Iet<»t8 nur Hvrrv»-r'»I«1<»t8, I». > M. Geldstrafe. Das Gericht machte den Angeklagten darauf § aufmerksam, daß er auch wegen Vergehens gegen § 12 Abs. 1 Die Catharrhalispräparate der königl. priv. Apotheke zum rothen Adler (Kräuterhonig-Balsam in Flaschen ü M. I.—, M. 1.75, M. 3.50 und Kräuterhonigpastillen in Schachteln L M. 1 und M. 2 sind in Wilsdruff zu haben in der L<s« wenapotheke. Dank. Herrn Apoth. Osc. Senff, Berlin. (Apotheke zum rothen Adler). Ihr Catarrhalis-Balsam hat sich bei mir außerordentlich gut bewährt. Ich litt seit etwa 3 Monaten an hartnäckigem Husten, der mich besonders des Nachts quälte. Durch Gebrauch der 3 Flaschen Ihres Kräuterhonig-Balsams habe ich den an, ein Kompliment mit unbefangener Miene anzunehmen. Aber W es kam anders. „Diese Drei sind König Siegismund, Korper- »n«I Ilir»»«!»« nur von Mark IO.— an, nur von Mark 8/s an, nur von Mark 13'/- an, Herron-^1«. nur von Mark 18.— an, Horrsn-Hosvi» nur von Mark 1'/, an, ttennen-Hossn nur von Mark 2 » an, Hennen-Hosen, Is., nur von Mark 4 — an, Uennen-^oppen nur von Mark 4 s an, Hennen-Koppen, eokk bsv^i^vke I.oilen, nur von Mark K. an, vunsoken-HnLÜge nur von Mark 5 — an, ^ünglings-HnLÜgv nur von Mark 7 — an, Knsden-Hn-üge nur von Mark 2 /» an, Knsken-Pslekoke nur von Mark 2 /4 an, Knsbvn-Haeen nnr von Mark O SO an. Toklsknüvlcv, vorrätbig in allen Farben, nnr von M. 8 — an. kilsssdeskellungen innenkslb 24 Skunilen. nicht einmal, wohin die Antwort geschickt werden soll." In diesem Augenblick kehrte Marbach zurück. „Senden Sie die Antwort an diese Adresse," sagte er kurz, ein Stück Papier binüberreichend und sich rasch entfernend. Der Beamte warf einen Blick darauf und las balbiant: „Philipp Reinhardt in M-ortich, Kur;e Eiraße Nr. 8, hm, daö kostet noch eine Nachzahlung." Der junge Herr lächelte und gab dann ein Telegramm an Fräulein Armgard Hollen in Edenbeun b.i Moorkich auf. Ec enifernte sich ebenfalls sehr rasch und folgte dem eiligst dahinschrcitenden Marbach, der sich nach dem nahen Bahnhof begab und sich im Wartezimmer eine Erfrischung bestellte. ! Jener fremde Herr betrat nun auch das Zimmer, erkundigte' sich am Buffet nach dem nächsten Zuge und trank im Stehen einen Schoppen. Er fixirte dabei verstohlen den jungen Guts- bescher, der finster vor sich hinstarrte, als grollte er der ganzen Welt. (Forts, folgt.) nikus nnd Paszkicwicz oder vielmehr ihre —Standbilder" war die pronipte Antwort. * Ein furchtbares Verbrechen wird aus der Stadt Chotin in Bessarabien gemeldet. Dort ist eine jüdische Familie von acht Köpfen gemordet und beraubt worden. Der Verbrecher ist verhaftet worden. * Grimmige Kälte herrscht gegenwärtig in Südrußland. In Kursk haben die Fröste 38" erreicht. Die Kälte ist um so unerträglicher, als sie von scharfen Nordwinden begleitet ist. Eine große Anzahl Personen ist erfroren; in den Krankenhäusern be finden sich viele, die Hände und Füße erfroren haben. In die umliegenden Dörfer stürzen die Wölfe rudelweise und richten unter dem Vieh viel Schaden an. In vielen Gegenden ist die Wintersaat völlig erfroren. * Ertrunken. Kürzlich wollten zwei Frauen aus Ueberruhr nach Heistngen gehen, und zwar über die zugefrorene Ruhr. Auf der Mitte des Stromes brachen sie ein und ertranken. Die eine Frau hinterläßt neun, die andere sieben Kinder. * Ein ungewöhnlicher Fall von Nahrungsmittelverfälschung beschäftigt in Stettin, wie die „N. St. Z." meldet, das Gericht. Nachdem der dortige Bäckermeister Gustav Kühl etwa 10 Jahre lang die Brötchen für das Restaurant von Oswald Nier in der kleinen Domstraße geliefert hatte, wurde ihm im vergangenen Sommer diese Lieferung entzogen. Kühl sann nun darauf, seinen Nachfolger zu verdrängen und sich wieder an dessen Stelle zu setzen. Er backte etwa drei Wochen lang Brötchen, wie solche der neue Bäcker lieferte, brachte in den Teig Eierschalen, Stücke von Düten und zusammengefegtem Schmutz, begab sich dann mit dieser Waare in das Dorsche Lokal und legte fortgesetzt heimlich die mitgebrachten Brötchen in die auf dem Tische stehenden L-emmelkörbe. Natürlich beschwerten sich die Gäste über diese Backwaaren. Der Wirth, Herr Bossemaier, paßte nun längere Zeit auf, um Den zu entdecken, der dies Manöver vollführt hatte, bestellte auch Beamte der Kriminalpolizei zur Beobach tung. Endlich gelang es ihm, in Kühl den Thäter zu ent decken. Er zeigte Kühl ein Brötchen, fragte ihn als Sachver ständigen, was er davon halte, und sagte nun, als Kühl er widerte, die Waare müsse aus einer sehr schmutzigen Bäckerei stammen, ihm auf den Kopf zu, daß er die Waare hergestellt habe. Kühl gestand denn auch sein Vergehen ein. Die Staats anwaltschaft erhob gegen ihn die Anklage aus § 10 Absatz 1 des Nahrungmittelsgesetze«. Vor Gericht gab Kühl zu, in drei Wochen etwa vier Mal derartige Brötchen in die Körbe gelegt zu haben, und zwar aus Aerger darüber, daß ihm die Lieferung entzogen worden sei. Nach den Aussagen der Zeugen sind je doch mehr Fälle vorgekommen als K. zugestanden hat. Der ^Husten gründlich beseitigt, und fühle ich mich veranlaßt, Ihnen meine Anerkennung hiermit auszudrücken. Metz, 10. Oktbr. 1893. lVIzx Szxtksl, Brunnenstr. dabei von starker Intelligenz. Also Sie bleiben, nicht wahr, Herr Marbach?" „Nein, es drängt mich unter den obwaltenden Umständen, wieder heimzukvmmen, lieber Doktor! — Uebrigens ist gestern Abend schon ein Bericht an eine hiesige große Zeitung abgesandt worden, welcher ihm sicherlich vor die Augen kommen wird, und wenn Sie ihn treffen —" „Werde ich ihm sofort Mittheilung machen, darauf ver lassen Sie sich." Marbach ging fort. Ein bitteres Lächeln des Hohnes umspielte seine bärtigen Lippen bei dem Gedanken an jenen Prozeß, den ihm sozusagen die kleme Lotta hatte anhängen' sollen. — Der Tod hatte in unheimlichster Weise einen Strich durch diesen Plan gemacht, welcher sür ihn sicherlich nur Verdruß und Zeitverlust im Gefolge gehabt haben würde, da er an einen wirklichen Erfolg nicht zu glauben vermochte. Freilich hätte er immerhin in die thatsächliche Verschleuderung seiner väterlichen Besitzung den Keil einsetzen können, was ihn — Marbach — allerdings schon der Ehre halber um eine anständige Summe gebracht haben würde, zu welcher er sich freiwillig gerne entschlossen hätte, während er bei einem Prozesse nur dem Richterspruch gewichen wäre. Nun war diese Geschichte ohne sein Zuthun, wenn auch auf recht traurige Weise, beseitigt und Herr Steindorf für immer zur Ruhe verwiesen. Marbach mußte, während er nach dem Bahnhof zurückkeyrte, um dort in der Restauration den nächsten Zug zu erwarten, fortwährend an Steindorf's rubeloses Umherschweifen denken. — Seltsame Gedanken und Jdeen- Verbindungen durchkreuzten dabei sein Gehirn, und plötzlich fragte er sich wieder, weshalb der geheimnißvolle Mörder denn eigentlich auf ihn geschossen habe, wenn es wirklich der Räuber von Chicago gewesen war. Er blieb stehen, als ob ein Blitzstrahl vor ihm niederge fahren sei und eilte dann, von einem plötzlichen Entschlusse be seelt, nach dem Haupttelegraphenamt, wo sich augenblicklich gott lob nur wenige Menschen befanden. Hier riß er ein Blatt Papier aus seiner Brieftasche und schrieb ein Telegramm nieder, wozu er sich der englischen Sprache bediente. Als er dasselbe dem Beamten hinreichte, und dieser den Vermerk „Antwort bezahlt" las, machte er ein erstauntes Gesicht. „Das kostet viel, mein Herr!" sagte er. „Nach Chicago — hm, ein Kabel-Telegramm —" „Thun Sie Ihre Pflicht," herrschte ihn Marbach gebie terisch an, „wie viel kostet diese Geschichte?" Der Beamte nannte einen hohen Betrag, sah dann noch einmal in seinen Tarifen nach — er schien ein Neuling zu sein — und moderirte den Kostenpunkt, worauf Marbach be zahlte und seiner Wege ging. ^N?ig68 ksselckfi am Plarre, welkes 86M6 Waar-en ru 8ü!ek billigen Preisen abgiebi. Ueli»« uu«I Zsui Handlungstermin noch den Bäckermeister Mertins als Zeugen und den Kreisphysikus Medizinalrath Dr. Schulze, sowie den Chemiker Dr. Wimmer als Sachverständige zu Irden. Als der Angeklagte die Anklagebank verlassen hatte, setzte er noch im Saale seinen Hut aus. Hierauf sah oas Bericht eine Un gebühr und verurtheilte Kühl zu einer Ordnungsstrafe von 20 Mark. Freiwilliger Loiting. Unter den vielen Beiträgen von Beweislieferung und als Resultate eigener Erfahrungen, betreffend den Heilwerth von Warners Safe Cure, verdient folgendes besondere Beobachtung: Herr Franz Müller, Breitegasse 22, Frankfurt am Mam, schreibt: „Ich erkrankte an Nierenkrankheit und mein Arzt rieth mir, in das Spital zu gehen; dort hätte ich warme Bäder, welche ich zu Hause nicht so machen könnte. Dieselben mußten 32" warm sein und darin mußte ich dreiviertel Stunden bleiben und weitere dreiviertel Stunden dann schwitzen. Die Geschwulst legte sich wohl, aber von einer Heilung der Krankheit war nichts bemerkbar. So hielt ich es 4 Monate aus; aber das Eiweiß, das im Urin fortging, konnte nicht ersetzt werden und ich kam so herunter, daß mich meine Beine kaum noch tragen konnten. Nun erklärte mir der Arzt, meine Nierenentzündung sei chronisch und unheilbar. Ich fragte ihn, was ich machen sollte und er sagte, halten Sie sich warm, damit Sie sich nicht erkälten. Sonst ertheilte er mir keinen Rath und ich mußte das Spital verlassen. Da war guter Rath teuer! Nun wurde mir Warners Safe Cure empfohlen und wirklich nach Gebrauch von 3 Flaschen war ich schon bedeutend besser und nach längerem Gebrauche war diese tückische Krankheit verschwunden. Ich verdanke nur Warners Safe Cure die Wiederherstellung meiner so angegriffen gewesenen Gesundheit und kann nur wünschen, daß dies zum Wohle der leidenden Menschheit in den Blättern bekannt gemacht wird. Zu beziehen von den bekannten Apotheken in Wilsdruff und Engel-Apotheke in Leipzig. wendete er sich an einen höheren Polizeibeamten in Warschau WU und sagte ihm ins Gesicht, daß er bestechlich sei. „Exzellenz", 2- antwortete der Beschuldigte, „in Warschau giebt es nur 3 hoch- W» WUsöNl^er^rll^t gestellte Persönlichkeiten, welche kein Trinkgeld annehmen!" — WA „Nennen Sie mir diese," sagte der Exzellenz, und schickt sich WD Vermischtes. * Von Tigern zerrissen wurde in der vorigen Woche in einer Menagerie in Athen der deutsche Tbierbändiger Lorenz Müller. Schon während der Probe wurde Müller, der Erste, der seit zwei Jahren den Fuß in diesen Käfig zu setzen gewagt hatte, von einer Tigerin angefallen, nahm aber keinen Schaden, da da« Thier sich auf einen kräftigen Peitschenhieb zurückzog. Während der Vorstellung glitt Müller aus, und alle drei Tiger stürzten sich auf ihn; er wäre vollkommen zerrissen worden, wenn nicht der jugendliche Sohn des Besitzers hingeeilt wäre und mit Schlägen die Bestien zurückgetrieben hätte. Müller wurde be wußtlos davongetragen und starb sehr bald an den Verletzungen der Brust, wo die Krallen das Fleisch heruntergerissen hatten und bis in die Lunge gedrungen waren. * Vor dem Fahneneid. Feldwebel (zu den Rekruten): „Heute müßt Ihr schwören!... Aber das sage ich Euch: im Dienste ist die ewige Treue anders zu verstehen als wie bei den Mädeln." * Einen großen Postdiebstahl meldet die „Etoile belge." Auf dem Postamte in Boulogne, soll die gesammte für Belgien und Frankreich bestimmte englische Geldpost mit 500 Geldbriefen im Gesammtwerthe von 20000 Lstr. gestohlen worden sein. * Mit 45000 M. in Staatspapieren ist Mittwoch die 23 Jahre alte Tochter eines Restaurateurs in Berlin ihrem Vater durchgegangen. Das junge Mädchen hatte sich früh von Hause entfernt, und als dasselbe nach Verlauf von 4 Stunden noch nicht wiedergekchrt war, schöpfte der Vater Verdacht, und bei der Untersuchung seiner Kasse machte er die ihn niederschmetternde Entdeckung, daß mit der Tochter zugleich seine Ersparnisse im oben angegebenen Betrage verschwunden waren; 400 Mark in baarem Gelbe hatte die Durchgängerin zurückgelassen. Der so fort ins Werk gesetzte Versuch, den Verkauf der Papiere zu sperren, blieb leider erfolglos, denn die ungetreue Tochter batte die Werthpapiere in der Zwischenzeit bei dem Bankier ihres Vaters in dessen angeblichem Auftrage bereits umgesetzt. Von dem Mädchen fehlt bis jetzt jede Spur. * Von den russischen Trinkgeldern erzählt man sich in Warschau folgende charakteristische Anektode: Ein russischer Wür denträger wollte die Trinkgelder abschaffen. Unter Anderem Größtes, billigstes und reellstes Geschäft Dresdens für fertige Herren- und Knaben-Garderoben Um mit meinem riesigen Lager in selbstgefertigten und Knaben Kandsnoben der vorgerückten Saison wegen schnellstens zu räumen, eröffne ich von heute an einen Krossen Derselbe bietet für Jedermann, ob reich oder arm, die günstige Gelegenheit, seinen Bedarf in fertiger Garderobe zu den noch nie dagewesenen billigsten Preisen zu decken. Und verkaufe von heute ab: „Schien mir ein geldprotziger Amerikaner zu sein," be-j deö Nabrunqsmittelgesetzeö bestraft werden könne und beschloß merkte ein feingekleideter Herr, welcher die ganze Zeit über hinter § dann die Verhandlung zu vertagen Marbach gestanden hatte und jetzt an den Schatter trat. „Natürlich", brumm-e der Beamte, „und nun weiß man W „Inm Wropßel" Inhaber vLLLSvrrn Wilsdrufferstraße Z4, 1. II»tvI «I« 7.— an, II.— an,