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Sächsische für Schandau, Sebnitz und Hohnstein. Die „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint regelmäßig Freitags und ist durch die Expedition in Schandau, sowie durch alle Postanstalten fiir 1V Ngr. Vierteljahr!, zu beziehen. — Inserate nehmen an: Hr. Buchbindermstr. Brosey in Sebnitz, Hr. Kämmerer Hesse in Hohnstein u. Hr. Kaufm. Angermann in Königstein, welche man an erwähnten Geschäftsstellen spätestens bis Mittwoch Abend, in der Expedition d. Bl. aber bis Donnerstag früh 9 Uhr abzugeben bittet. ^1'. 14. Freitag, den 6. April 1860. Ostern. Ostern rufet: Auferstehe Aus dem Winterschlaf, Natur! Holder Frühling! Komm und gehe, Geh' an's Werk in Hain und Flur! Laß die Welt nach finstern Tagen, Wo die Luft deS Lebens schwieg, Laß sie wieder freudig fragen: Starrer Tod, wo ist dein Sieg? Anfcrstehe, auferstehe! Dich auch mahnt der Ostcrruf; Aufcrstch' von deinem Wehe, Das den Tag zur Nacht dir schuf; Aufersteh' zu heitrer Klarheit, Liebe spricht: Lebendig sei! Ich bin Leben, ich bin Wahrheit, Und die Wahrheit macht dich frei! Lieb' ist nicht im Grab gebunden, Schloss' ein Fels auch ihre Gruft; Frei und heil von Todcöwundcn, Athmet sic des Lebens Lust; Zwingt des Zweiflers Herz zum Glauben, Und die Blinden sehen sie, Und es hören froh die Tauben Ihrer Stimme Harmonie. Anfcrstehe, banger Träumer! Schon erwacht die junge Welt! Auferstche, träger Säumer! Denn bestellt sein will dein Feld. Die voll Mühsal und beladen Bang geharrei auf das Heil — Aufcrstcht zu neuen Gnaden, Nehmt am Siegesfestc Theil! Ach, der Menschheit banges Sehnen Harrt schon eine lange Nacht, Lächelnd unter bittern Thräncn, Bis das Heil der Welt erwacht! Komm crschnctcr Befreier, Löse, was in Dämmrung lag, Tag der Lieb' und Lebensfcier, Großer Auferstehungstag! Von Jul. Hammer. Wochenschau. Sachsen. " Schandau, 4. April. Am 27., 28. und 29. v. M. wurden seit der Reorganisation unseres Schulwesens in der hiesigen Bürger- und Armenschule zum ersten Mal öffentliche Prüfungen abgehalten. Das Resultat war ein recht erfreuliches; denn wenn auch in der kurzen Zeit, seit November v. I., das angestrcbte Ziel noch nicht erreicht sein konnte, so sah man doch, ins. besondere gegen früher, schon gewaltige Fortschritte und namentlich gab sich bei den meisten Kindern das Bestreben, etwas zu lernen, und eine Regsamkeit kund, die früher zu vermissen war. Andererseits stellte cs sich aber auch deutlich heraus, daß die Schule jetzt richtig geleitet wird, und daß daher die Hoffnungen, welche auf die Reorgani sation unseres Schulwesens gesetzt worden sind, unter der Direktion des Hrn. Dr. Gärtner nicht fehl schlagen wer den, zumal da ihn auch die übrigen Herren Lehrer mit Eifer unterstützen. Mit besonders ergreifenden und gewiß tief zu Herzen dringenden Worten entließ Hr. Director Di». Gärt ner am 31. v. M. Vormittags 9 Uhr die Confirmanden, wobei jedes Kind ein Exemplar des neuen Testamentes als Andenken an die Schule unter sinniger Ansprache, welche auf die Bedeutung seines Vornamens hinwies, überreicht erhielt. Die Bücher waren von dem hier zum Ankauf von Prämien zusammengetretcnen Verein angckauft.