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Sächsische Amts- und Anzeigeblatt für Schandau, Sebnitz und Hohnstein. 8V Die „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint regelmäßig Freitags und ist durch die Erpeditio» in Schandau, sowie durch alle Postanstaltc» fiir Itt Ngr. Vierteljahrs, zu beziehen. — Inserate nehmen an: Hr. Buchbindermstr. Drosch in Sebnitz, Hr. Kammerer Hesse in Hohnstein u. Hr. Kaufm. Angermann in Königstein, welche man an erwähnten Geschäftsstellen spätestens bis Mittwoch Abend, in der Erpeditio» d. Bl. aber bis Donnerstag früh 9 Uhr abzugeben bittet. kl'. 2. M0 Freitag, den 13. Fanuar ' Wochenschau. Sachsen. Schandau. Auf Grund der bei dem hiesigen Pfarramtc sich befindlichen Registern ist zu be richten, daß im Jahre 1859 überhaupt 181 Kinder, also 18 mehr alö im vorigen Jahre geboren worden sind. Von den 181 Kindern kommen 104 auf hiesige Stadt, 32 auf Postelwitz, 18 auf Rathmannsdorf, 14 auf Ostrau, 7 auf Schmilka und 6 auf Wendischfähre. Aufgeboten wurden im verstossenen Jahre 48 Paare, also 19 weniger als im Jahre 1858. Von den 48 aufgebotenen Paaren sind 31 Paare, ' also 2 mehr als im Jahre 1858, hier getraut worden. Im Jahre 1859 sind in der Parochie überhaupt 108 Per sonen verstorben, demnach 1 Person mehr alö im Jahre 1858. Non den 108 Verstorbenen kommen auf die Siavl 66, auf Postelwitz 15, auf Rathmannsdorf 9, auf Ostrau ebenfalls 9, auf Schmilka 5 und auf Wendischfähre 4 Todie. Unter ihnen sind 2 Personen, welche durch Un- glücköfüllc um'ü Leben gekommen sind. Communicirt ha ben im Jahre 1859 in der Stadt 1355, in Postelwitz 254, in Rathmannsdorf 196, in Ostrau 138, in Schmilka 104 und in Wendischfähre 59, also 234 mehr als im Jahre 1858. Dresden. Das Ministerium des Innern findet sich veranlaßt, nachträglich zu der Verordnung, welche in Folge des Ausbruchs der Rinderpest in einigen, zum Theil be- nachbarten Gegenden des Königreichs Böhmen erlassen worden ist, folgendes Weitere zu verordnen: DaS Ver- bot der Einfuhr aus Böhmen nach Sachsen hat sich nicht blos auf lebendes Hornvieh zu erstrecken, sondern demnächst auch auf frisches Fleisch, rohe Häute, Hörner, Klauen, Haare, Talg und Abfälle aller Art von Hornvieh. Bis auf Weiteres wird demnächst auch die Ausfuhr von leben dem Hornvieh feder Art aus dem Jnlandc nach dem Kö nigreiche Böhmen, sowie die Verwendung von Hornvieh als Zug- und Vorspannvieh, und dies zwar ebensowohl in der Richtung von Böhmen nach Sachsen als von dem Jnlande aus nach Böhmen verboten. Hornvieh, welches vom Jnlande aus nach Böhmen auögcführt, oder in der selben Richtung zum Ziehen oder als Vorspannung ver wendetworden, ist,^sobald dasselbe von Böhmen aus über dir Grenze nach Sachsen zurückgebracht wird, alö aus Böhmen eingcführleü anzuschen und zu behandeln. Zu widerhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen sind mit Strafe von 10 bis 100 Thlr. oder nach Befinden entsprechender Gefängmßstrafe zu ahnden. — Das Finanz-Ministerium erließ unterm 3. Januar folgende Bekanntmachung, den fcrncrwciten Rückkauf der 4'/„procentigen Handdarlehne betreffend: „Mit Allerhöch ster Genehmigung hat das Finanz-Ministerium beschlossen, denfenigen Gläubigern, welche ihre, bereits gekündigten, 4',zprocentigcn Handdarlehne im Laufe des gegenwärtigen Monats zurücknchmen, neben den biö zum Tage der Rückzahlung erwachsenen Zinsen ein halbes Procent als Bvmficaiion verabreichen zu lassen. Diese Kapiialrück« zahlungen nebst Zmsen und Domfication können bei der Finanz-Hauptcasse gegen Rückgabe der, auf der Rückseite mit dem Kapital-Empfangsbckenntnisse zu versehenden Schuldverschreibungen und gegen Quittung über die Stück- zinsen von feyt ab bis zum 31. Januar d. I. in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr in Empfang genom men werden." — Den vielfachen und gegründeten Klagen über die unendliche Verschleppung der Prozesse, die oft Jahre lang in den höher» Instanzen liegen blieben und eine wahre Nechtsnoth herbeigeführt hatten, — ist jetzt in dankcns- werthester Weise abgeholfen worden. Herr Justizministcr v. Behr hat nämlich durch Absendung von Hilfsarbeitern in Vie mit Rückständen belasteten und mit Arbeit überla denen Eollegien fetzt eine derartige Beschleunigung der Prozesse herbeigeführt, daß, wie einer der beschaftigsten Anwälte Dresdens sich ausdrückte, eö in den letzten Tagen förmlich Urtel geregnet hat. In Bischofswerda wurde, wie der „S. E." be richtet, am 9 d. M. Abendö gegen '/.11 Uhr von vielen Personen ein merkwürdiges Phänomen'beobachtet; es kam nämlich in der Richtung von Süd nach Nord eine Art Feuerkugel, ganz in Gestalt des Mondes, nur. etwas klei ner und dunkler, langsam, dem Anscheine nach in unge heurer Höhe, über den ganzen Himmel gezogen. Man konnte diese Erscheinung volle lO Minuten bewundern, bis sie endlich in der fernsten Weite dem Auge verschwand. Beim Baue der Tharand-Freibergcr Eisenbahn verunglückten äm 10. d. durch das Einstürzen einer Erd wand drei Arbeiter. Der eine, C. A. Schulze aus Bern stadt, ein im Alter von 50 Jahren stehender Wittwer, wurde erschlagen, dem andern, F. W. Förster aus Schrc- witz bei Nossen, 24 Jahr alt und ledig, ward der rechte Arm 3 Mal gebrochen, und der dritte, C. F. Steglich aus Reinhardtsgrimma, 29 Jahr alt, verheirathet und Vater von zwei Kindern, erhielt bedeutende Verletzungen am Kopfe. Die letzten Beiden befinden sich in Tharand in ärztlicher Pflege. Riesa. Am 5. Jan. Nachmittags hat beim Pasfiren der dortigen Eisenbahn-Elbbrücke ein dem Kaufmann Erter -in Pretzsch gehörender, mit 1500 Ctr. Oelknehen, 50 Ctr.