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Erzgebirgischer Volksfreund : 31.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192112311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19211231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19211231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-31
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 31.12.1921
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Erzgebirgischer VoMssreuno s »»Eigensinnige Müdchen- «du- lu»- für den »weit«» Tierarzt 7308 M. angesordort. Es entspinnt sich gedehnte Debatte. Mehrere Redner find * Dee «« Rome« de« „Erzgebtrgffcheu Volkifreuude»*, »1t de« wir in vorliegender Nummer beginnen, ist ein« äußerst spannend ge schrieben« Arbeit des auch unsern Lesern bekannten Schriftsteller» Erich Ebenstein. Er trägt den Titel »Das Gehet» ui, vom Brtntnirhos* und weist di« bekannt« flüssige, überall interes sierend« Schreibweise de» Verfasser» auf, sein« Kunst der Klein- maleret und Personenzeichnung und sein« Geschicklichkeit tu de» Einfädelung und Ausgestaltung von Schicksalen. Wir hoffen mit di» ser Erwerbung wied«rum den Beifall weitester Kreis« unser» List» schäft zu finde«. «end der drei Zahm und schließt mit dem Wunsch, baß sich auch neu» Kollegtu» von dem -Leichen Willen zur Einigung und Verstu»- diaung letten lassen möchte. Bürgermeister Hofman« verbindet mit -einem Dank an da» Kollegium für seine reiche und hingehend« Am bett anerkennende Wort« für den Stadtverordneten Vorsteher für dess«a konziliant» und objektiv« Geschäft» führün» EA UlchtAAtvEÜchK Au» der bisher geübten Gl«itrizit>t»au«schr essen auch gemeinschaftlich De ergeben, iE« beiden Ausschüff schuß soll au» 2 RatsmÄglu Verlag L. M. Sssrimr. «u» vetblalt, Das Zahnpulver „Nr. 23 (gesetzlich geschützt). Die neue verbesserte Zahnpflege aus wissenschaftlicher Grundlage «ach Zahnarzt Dr. P Dabr. Erhält di« Zähne gesund und blendend wem. In Aue: Drogerie. Erler L Lo., am Markt, Ottos Tott«Uenha«s In Raschau: Drogerie Hermann Siegel. InLauter: Äronen-Apolh.. Drog. M. Schwind, Drog. S,Sch«lhle». In Löbnitz: Drogeri« Rich. Uhlmann. Außerhalb der Tagesordnung wird noch da, Ort»g«s«tz für die Hebammen angenommen. Nach einem am 6. Oktober erlasse nen Landesgesetz muß dm Hebammen ein Einkommen von mindestens 9000 M. und ein entsprechendes Ruhegehalt zugesichert wevden. Das letzter» wurde je nach den Dienftjahven auf 30—78 v. H. des nachge- wiesenen Iahresarbeitsverdienst«, höchsten« aber auf 8000 M. fest- gesetzt. Weiter gelangt ein« Einladung der Firma Aug. Wellner Söhne an die Stadtverovdnsten zur Grundstoinlegu^ im Verwaltungsgebäude am Freitag vormittag zur Verlesung. Zinn Schluß Ler öffentlichen Sitzung spricht Andtv.-Vorsteher Frey dem Kollegium seinen Dank aus für di« treue Mitarbeit wäh- 7^ v «r. S04. 81. vezem»« E und schreibt t«uftle»m'. v« Leipziger Ableg« « lag» nimmt «» ihm auch wirklich gege , „ di« geil« ab. Also vertauschen di« «eigensinnigen Mädchen* ihren be scheidenen Platz im Inseratenteile eine» suchst Lokalblatte» mit d«u protzigen Textspalten «ine» Weltblattablegers. Sir werden damit so zusagen in di« Weltliteratur Angeführt. Und der Herr Doktor, de» wahrscheinlich noch nicht recht sein« Ras« au» Preußisch-Berlt« he» ausgesteckt hat, verkündet, da» »eigensinnig* müßt« natürlich „«ing«- segnet* heißen. Wa» da» ist, wissen nun wird« unser« «igensinnt» gen Mädchen «ich-, denn bei un» wi« tu ganz Sachs« kennt man di» sen Ausdruck nicht, wir sag«» dafür» verkonfirmtert. Dafür stutz wt» ab« auch kein Doktor». Infolg, d« Pvsiorrböhuna fltr Kohlen und fmsttg» Motevtalten, Erhöhung d« Löhn» und Gehälter erwächst dem Ga »werk ein» Mehrbelastung in Höh« von 19V7 000 Marl. Durch Erhöhung dr» Preise» beim vrrkauf der Nebenprodukte, wt, Kok», Teer «sw„ «du» ziert sich dies« Betrag auf 1S69 000 Mark, gum Au»gle>ch dies« Summ« macht sich die Erhöhung de» Da»pr«1s<» nötig, und zwar schlägt der Rat vor, den Preis für ein Kubikmeter um «ine Mark von IM M. auf 2M M., rückwirkend vom 1. November «st, heraufzu setzen. Der Vorsteher weist an den vom Gaswerksdtvektor zusammen gestellten Beispielen nach, daß wir wie bisher auch trotz der Erhöhung nicht zu den Orten gehören, die bezüglich dr» Daspreife» an erster Stäle marschieren. Das Kollegium ist mit der Erhöhung einverstan den. Au» den oben angeführten Gründen soll auch «in» Erhöhung d«» Gtrompr«ise», und zwar für elektrisches Licht von 4 M. auf 4M M., und fiir elektrisch, Kraft von SM M. auf S,SV M. für di« Kilowattstunde vorgenommen wevden. Di« Rechnungendes Gas werkes und der Elektrizitätsversorgung auf die Zahm ISIS, ISIS und 1920/21 sind von einem vereidigten Bücherrevisor geprüft und für rich tig befunden worden. Da» Kollegium macht kein» Ettrwmdungeu. fassenden Satzungen ist zu «ntnchmen, daß di« Brväntgung dm Namen Stadt>ap«ll« Moen sollt Dft^itung d« Krwell« unb»rst«ht Lom Stadtiapellmeiske, da von d« Stadt und da Kapell, ernannt wird. Unter dm Mitgliedern müssen «ine Anzahl SolokrSft« fein. Ginft die Zahl der Mitgltäwr unter 18, so «ntfällt dt» städtisch« BnthUß^ Di« Satzung« «ad« genehmigt. —a— Solch« find im allgemeinen nicht seh» beliebt, wem» st« nun »gm« Koh« Tariflöhne für dt« Bedienung von Lttckmaschinen* in erzgebtrgischen gettungen gesucht werd«, dann muß etwa» nicht tu Ordnung sein. So denkt «in ganz gescheit« Dr. B., der beim Ueb«» denk« eine» solchen Inserats schließlich auf den Gedanken kommt: Halt, hi« muß «in Druckfehler vorliegen. Er setzt sich also hin und schreibt ein niedliche» Vedichtcheu von -aktuellen Drucksehler» teufrleim*. D« Leipziger Ableg« «ine» Berlin« Weltzeitung»vev- lag» nimmt «» tbm auch wirklich gegen mehr oder weniger Grosch« * Zugetnschrärckunge«. Weg« unzureichend« KohlrnNeferung entfall« bi» auf weitere» noch folgende Züge: D S8 ab Münch« I0M nachm., ab Hof 8,00 vorm., an Leipzig Hbf. 8M vorm., an Berlin Anh. Bf. II,IS vorn».; D24 ab Berlin Anh. Bf. VH4 nachm., ab Leipzig Hbf. 9,81 nachm., an Hof IM vorm., an München 7M vorn».: D103 ab Hof 8^18 vorm. bi» Plauen (D.) ob. Bf. (Ank. v,vv vor».) und D120 ab Plauen (V.) ob. Bf. 12,42 vorn», bi» Hof (Ank. IM vorm.) Von Plauen bi» Dresden verkehrt D103 zunächst auch wei terhin, ebenso D120 von Breslau bi» Plauen. D« sonst im D ISO laufende Schlafwagen Dresden—München wird in DII6/D 26 (ab Dresden Hbf. IOM nachm-, au Münch« befördert. Sladloeror-nelenfitzung i« Au« am SS. D^ember 1021. Da» vor drei Jahr« gewählte Stadtverordnetenkollegium hielt gestern sein« letzt« öffentliche Sitzung in der bl-herin« Ausammensetz- »um ab. Der vorsteh« konnte tn fein« kurz« Schluß vkd« ' Hinweis«, daß da» Kollegium chrSch bestacht war, mm» Wohl« >1 zu wirken. E» hat allerdings anfangs »nanchmal Hefti« Do- «evm, tn den Aussprach« find ost scharfe Worte gefall«. Aber: Lud« gut — alle» gut, mag auch für da» Kollegium gelt«, wenn man di« gestrig« Sitzung mit ihrem versöhnlichen Ausklang mit den ost sehr stürmischen Anfcmgsfltzrmam vergleicht. Damals wuvdm manches- mal sehr rasch Forderung« durchgesetzt, di« für den Stadtsäckel starke Belastungsproben enthielt«, und man besaß oft «irre fast unbegrenzt« Bewilligungsfrsudigkett. Im Lause d« geil aber kamen auch beson- der» die neuen Stadtväter zu der Erkenntnis, daß auch der Stadtsäckel der „reichen* Stadt Aue ein« Boden hat und daß inan mit dm Be willigungen von Stadtmitteln letzt« End« doch nur di« Bürg« be lastet, die durch hohe Steuern die bewilligt« Summ« wieder aufzu- brtngen haben. Danz so unbeeinflußt vom Parteitnteresse, wie es der Vorsteher gestern hinzustell« sich bemüht«, warm die Beschlüsse der Mehrheit des Kollcgimu» aber doch nickt. Ss sei nur, um «in Beispiel au» der letzt« Zeit anzuführ«, an die Wahl« zum Gemeindever tretertag erinnert, wo man dm bürgerlich« Vertretern nicht einmal «in« Stellvertreter, viel weniger ein« Abgeordneten bewilligte. Ab« »vir stimm« ihm zu in dem Wunsch, wenn er auch von dem neuen Kollegium Versöhnlichkeit und dm Will« Mr Verständigung erhofft. Und wenn der Bürgermeister mit Genugtuung hervorhob, daß die Be schlüsse des Kollegium» unbeeinflußt von der Dass« zustand-gekommen sei«, so ist dem auch mir bedingt beizupflichtm. Mit Freud« war es zu begrüß«, daß der Nat beschlossen hat, di« Orchrstervereinigunq auf ein» bess«» finanziell« Grundlage zu stell« und aus ihr eine Stadt kapelle zu mach«. Die Orchestervereinigung hat sich in den Kreis« unserer Bürgerschaft weg« ihrer beachtenswerten künstlerisch« Lei- stungsfähigkeit unter zielbewußter Leitung größte Sympathien erwor ben. Widerstrebende Kräfte in der Kapelle selbst aber ließen es nie zu «iner Einigung mit dem Rat komm«. Jetzt endlich hat man einen gangbar« Wg« gesund«. Nachdem nun die städtisch« Kollegien als Vertreter der Bürgerschaft erfreulicherweise die Sinkommen sve-rhält- nisse der Mitglieder der Orchcstervereinigung verbessert »md damit be wies« haben, daß von ihrer Seite dazu alles getan werd« soll, wird sicherlich auch die Orchestervereinigung das ihrige dazu beitrag«, um da» zu sein, was ihr zukünftiger Name sagt, nämlich eine Stadt- kapelle. Dier von den acht Punkten der Tagesordnung betrafen Gas werks- und Glektrizitätsangelcgenheit«, davon zwei di« Erhöhung des Das- und des Strompreises und einer die Zusammenlegung de» Gas- «nd Elektrizitätsausschusses zu einem Ausschuß. Besonder» der letzt« Punkt gab einig« Stadtoertretern Gelegenheit, ihrer Redest«, digkeit im all« Jahr noch einmal die Zügel schieß« M lass«. Man konnte sich anscheinend nicht darein find«, daß die gemeinsam« In teressen der beiden Ausschüsse ebensogut mm einem einzigen Ausschuß verfolgt werd« können. Za, man ging sogar soweit, auch «ine Tren nung der von dem Daswerksdirevor in Personalunion verseh«« Aemter de» Leiters der Gasanstalt und des Leiters der Elektrizitäts versorgung zu fordern, obwohl vom Ratstische au» mit gewichtigen Argumenten gegen dm Antrag angekämpft und dem Gaswerksdirektor für seine Geschäftsführung hohes Lob gezollt wurde. Ob der Antrag freilich die Genehmigung des Nats finden wird, ist fraglich. Denn wem» man etwas bessern will, dann soll inan es vorsichtig tun und nicht gleich mit Kanon« nach Spatz« schießen. Dreiviertel Stund« lang stritt man sich dann noch über dm Ausbau de» Dachgeschosses des Verwaltungsgebäude» im Schlachthoft, mit dem Ergebnis, daß der An tvag abgelehnt wurde. Anwesend sind 20 Stadtverordnete, der Ratsvorstand und 8 Stadt- räte. Dor Eintritt in die Tagesordnung gibt der Vorsitzende Kenntnis von der Abrechnung über di« Kriegswirtschaft. Die Rechnung lag seinerzeit dem Kollegium schon einmal vor, wurde aber dem Kvieqswirtschaftsausschuß zurückgegebm, um die einzelnen Posten nachzuprüfen. In der Rechnung sind all« Ausgaben mt- halten, di« während des Krieges gemacht wurden. Es ist ein« Rest schuld von 302 900 M. vorhanden, davon 230 000 M., die durch den Lebmsmittelhandel entstanden sind. Der Vorsitzende bezeichnet das Defizit nicht ins Gewicht fallend, namentlich wenn man «inen Vergleich mit ander« Städten ziehe und ferner noch berücksichtige, daß di« Stadt mit dem Lckmsmittelhandel kein Geschäft bade machen wollen, die Warm im Gegensatz zum Privathandel, der die Konjunktur ausnutzen konnte, immer nur nach Bedarf abgegeben und im übrig« auf An- «eisung von höherer Stell« gehandelt habe. Zwischen der Stadtverwaltung und der Orchesterv«r«inig- «ng bestanden seit längerer Zeit Meinungsverschiedenheiten, die zur Folg« hatten, daß der Kapelle städtische Beihilfen nicht wehr gewährt wurden. Nach langen Verhandlung« ist es endlich gelungen, die An sicht« unter einen Hut zu bring«. Me Stadt wird dis Kapelle nun finanzieren. E» wurden Satzung« ausgearbeitst, die heute dem Kol legium zur Beschlußfassung vorlagen. Au» den 8 Paragraph« um- Der Schlachthofausschuß hat beschloss«, das Dachgeschoß de» Ver waltungsgebäudes im Schlachthofe zu einer geschlossen« Wohnung weiten Tierarzt umzubauon. Hierfür werden " h über dies« Punkt ein« aus- - , » der Meinung, daß nun» dem zweiten Tierarzt ein besonderes Entgegenkommen beweis« wolle, wäh rend vom Ratstisch aus festgestellt wivd, daß der Ausbau lediglich im Interesse der Stadt vorgenommen werden soll, um den Beamten besser in Dienstbvveitschaft zu habere Der Antrag wird gegen 2 Stimm« abgelehnt. Also lieber Herr Doktor V, entschuldig« St* wem, Vie in einem Käseblatt (so nennen doch wohl Ihr« Zeilenabnehmer all» Zeitungen, die nicht von Berlin ihr« Herkunft ableit«) belehrt we> den. »Eigensinnige* Mädchen, „eigensinnige^ Sticker usw. sind solche die selbständig denkengelernt haben. Im Gegensatz zu denen, welch« ihre Arbeit nach der Tippeltappeltur herunterraspeln. Wenn Sie im Wörterbuch des seligen Grimm nachschlaam, werd« Sie finden, daß da» der ursprünglich« Sinne de» Worte» ist, während da», wa» Ei« tn Berlin unter dem Wort versteh«, der abgeleitet» Begriff ist. Freuen Ei« fick mit un» über die Tatsache, daß im Erz gebirge und Vogtland di« deutsch, Sprache sich reiner erhalt« bat, als bei Ihnen in Berlin. Wir könnten Ihn« noch mehr Beispiel« dafür nennen. Und wenn Sie wieder einmal Zeilenhonorar brauch« — wer sucht tu dies« schlechten Zeit« nicht auf jed, Weis» Gell» zu verdienen — dann lass« Sie Ihr« Scharfsinn nicht an unser« „eigensinnigen* Mädchen aus. Sonst könnten Sie ft« mal so kenn« lern«, «i« tzt» d« Begriff «uffass« . . ,, Stadtv. Fri« drich ist gegen ebn« Vereinigung der beiden Ausschüsse. Lr hält es für ersprießlicher, wenn »sicht nur die beiden Ausschüsse ge trennt arbeiten und gewissermaßen rivalisier«, sondern auch die Lei tung der beiden Unternehmungen zwecks besserer Rentabilität in ver- schiÄene Hände gelegt würde. Er ging dabei von Voraussetzung« aus, die nicht zutreffend sind und auch vom Gaswerksdivektor Stadtv. Wolff in seiner Eigenschaft als Vertrauensmann des Reichskohl«, kommissars richtig gestellt wurden. Bürgermeister Hofmann stellt fest, daß das Elektrizitätswerk sich noch günstiger entwickelt habe wie das Gaswerk. Di« Rentabilität fei eine solche gewesen, daß man durch aus zufrieden fein könne. Beide», Elektoizitatsversovgung und Gas werk, sei« Unternehmungen der Stadt und nicht dazu da, daß da» eine da» andere unterbiete, svndern daß sie harmonisch Zusammenarbeit«. Friedrichs Standpunkt fei der Standpunkt de» privatwirtschaftlichen Unternehmers, aber nickt ter der Öffentlichkeit. Sein Wunsch sei, daß die grrte einheitliche Leitung auch fernerhin gewahrt bleib«. Bei zwei Spitzen würden Reibung« nicht ausbleiben. Er warne vor einer Tei lung, wozu gar kein Grund vvrNey». Stadtv. Bär »«int, solang inan den Gedanken der Gasfernversorgung nicht aufgsgeben habe, ftll, man es bei zwei getrennten Ausschüff« lassen. Der Antrag des Rat» auf Zusammenlegung wivd abgelehnt rmd ein Antrag Friedrich auf Trennung der beiden leitend« Aemter gegen 6 Stimmen angenommen. Der Begründung «in»r neuen Stell« tn Gvuvv, 8 der Desoldungsovdmmq stimmt »»an zu. Der Rat hat fick bst diesem Beschluß von dem Gesichtspunkt leit« lass«, daß es in der Verwal tung an geeignetem Nachwuchs fehlt. Junge Kräfte melden sich fort, wenn sich ihn« günstigere Aussicht« biet«. Für di« Entwässerung der Springgrube im Stadtbad und Herrichtung einer neu« Sickerleitung zur Verbesserung des Wassers war« im September 10 000 bezw. 20 000 M. bewilligt worden. Die Arbeiten soll« jetzt ausgeführt werd«. Durch die ständig wachsend« Teuerung müssen 28 000 M. nachbewilligt worden. Das Geheimnis vom Drinlnerhos. Roman von Erich Ebenste im (Urheberschutz 1918 durch Drein« u. To., Berlin W. 30^ L Richt möglich! Wogen «in paar Kübel Kohlen fängt deine Schwiegertochter Streit an Drintnier? »Wi« ich dir sage, Sonnenwirtinl Kohlen waren nicht aus- bedungen im Kontvakt, den ich seinerzeit, als ich Hau» und Hof dem Andre» übergab, aufsetzen ließ. Als ob ich da» nicht selbst wüßte! Als ob ich mir nicht jeden Herbst zwei Fuhren hätte ein schaffen lassen! Aber wenn es im April noch kalt ist wie im Jänner und mein Vorrat zu Ende ist, werde ich mir bei dem eigenen Lohn doch oin paar Kübel ausborgen dürfen? Hab es der Magd ohnehin gesagt: Im Herbst gebe ich sie zurück! Wer nein. Bar zahlen Hütte ich sic der Frau Schwiegertochter sollen! Und Andres — wie immer — ist gleich auf Justinas Seit«. Wie sie sagt: »Ja, wer weiß denn, ob der Herr Vater im Herbst noch lebt?* nickt er gleich: „Freilich, freilich, wer kann das wissen?* Za, lieb« Berta, so springen fi« mit mir um daheim und wundern sich dann noch, wenn ich zu dir goh« um mich oin wenig auszureden und zu erholen!* »So? Das ärgert fi« «»ch?* »Und wie! Bei jeder Gelegenheit wirft es mir Justina vor. Ob sich das schickte für einen alten Mann und Großvater und ehemalige»» Bürgermeister, joden Abend im Wirtshaus zu sitzen? Ob es keine Sünde wäre, das Geld so zu vertun? Zuletzt bin ich auch noch seyuld daran, daß der Andres mehr und mehr zum Trinker wird. Ich gäl»e ihm ja das Beispiel im Wirthaussitzen usw.* Di« Wirtin der „Sonne", eine geschmeidige Vierzigerin, warf ich in die Brust. - „Na, so wegwerfend per »Wirtshaus* braucht« die Brintnevin «tcht zu reden. Ihr Mann gcht freilich nur tn» Bachwivthaus, da» «ur für Dauern und Arbeiter gut ist. Aber so «in Wirtshaus ist >as Hotel zur „Sonne* schon lang« nicht mehr, seit wir die Depen- »encc zu geb aut haben uud die feinsten Freunden bei un» absteigen! In ein gewöhnliches „Wirtshaus* würde sich so «in Mann wi« du, la Ech Ak? Ajcht »Freilich nicht. Auf meine Reputation habe ich immer etwas gehalten Das ärgert sie ja auch, daß der Andres mir in dem Punkt so wenig nachschlägt. Uebrigens ist es wohl »sicht das allein, was sie an meinen Besuchen hier ärgert. Erstens hat sie eben über haupt immer «twa» zu nörgeln an mir, und zweitens .. .* »Bist «in armer Hascher, Brtntner", fiel di« Goirnenwirttn hastig «in, »wenn man denkt, was du für ein Mam» warft! Der reichste und angesehenste im ganzen Markt! 18 Jahre Bürgermeister! Und was du alles gemocht hast in Kohlkreutl Di« Anlagen, das Bad, die Eisenbahnstatton, di« du für den Markt durchgesetzt Hash den Fremdenzufluß — alles verdanken wir dir. Für jeden armen Schlucker hast du Verdienst herbeigefchafft — und jetzt so drangsaliert werden im eigen« Haus! Li»» Schande und ein Jammer ist es!* Der Mann, den sie beklagte, blickt« finster vor sich hin und strich gedankenvoll an seinem grauen Schnurrbart. »Ja, ja. Ich hätte halt nicht übergebe»» sollen! Aber wa» will man machen? Der Andres Hot heiraten wollen und sie — nur im eigenen Haus sitzen. So hab« ich eben nachgegcben. Ein Glück nur, daß ich mir wenigstens da» Bargeld behielt. Wenn das nicht wäre, ich glaube sie brächten mich heut« lieber um als morgen.* „Brintner!!!* »Ja — was denn? Meinst du, denen lebe ich nicht schon längst zu lauge?* „Geh — so schlecht, glaube ich doch nicht, daß fie ist, di« Justina!* „Kannst es schon glauben. Ich spür es jeden Tag! Aber du hast mich vorhin unterbrochen- Sonnenwirtin. Schau —* er reckte seine kräftige Gestatt empor, und unter den buschigen gvau«n Brauen blitzten die klugen Augen fast jugendlich. „Was du da geredet hast von meiner Düvgevmeisterzeit, da« hat mir wohlgetan! Du meinst also doch, daß ich etwas geleistet hab« im Leben?" „Und viel auch noch! Alles, was du angepackt hast, hat Kopf und Fuß gehabt. Du hast « ordentlich verstanden, Drinttrer^ da» wissen wir all«!* „Dank für di« gute Meinung! Aber schau — trotz meiner 80 Jahr«, ich meine, ich Lin noch nicht zu alt, um noch ein bissel was vor mich zu bringen — am richtige»» Platz — neben dem richtigen Mensch«»! Und das spttv«n ß, daheim! Dar»« SrgM» sich« wenn ich bei dir vorsprech«, well fi« es ahnen, daß ich im Hotel zur Son« vielleicht noch mehr suche al» meinen Stammplatz rmd den Wein. Sonnemvirtin, — wa» meinst du dazu? Bevstehst du «sich?* Di« Sonnenwirttn schwieg und blickt» unschlüssig an ihrem schwarzen Kleid hinab, üb« dem di« weih^ zierlich« Trägev- schürze lag. Sie hatte dies« Frage lange kommen sehen — im Men sogar erwartet. Und nun zögert« si« doch mit der Antwort. E» »rar ja alle» ganz gut gegangen während der drei Jahr« ihrer Wittoen- schast, wo si« mit ihrem Bruder Valentin, den st» al» Geschäfts führer bei sich angestellt hatte, di« Hotelwtrtschaft betrieb. Wenigsten» war fie ihr« eigen« Herrin gewesen» Und eigentlich vermißt« fi, bisher keinen Mann neben sich Dazu stand ihr ihr erster noch in zu leidigem Andenken» Neben dessen Tviighett war kein Aufkommen gewesen, und di« »Sonn«* konnte den Sprung vom einfachen Land- -gasthof zum »Hotel* erst nach seinem Tode wagen. Freilich —- Michael Brintner war ein ganz anderer Mann als der selige P«ter Krekbig. Klug, unternehmend und umsichtig wie fie selbst. Ab« eben darum würde « wohl auch hi« dann den Herren spielen »mb den ersten Platz einnehmen wollen . . . Während diese Gedanken Frau Berta Kreidig» Hirn kreuzt«»», und di« scharfen, klugen Augen de» Manne» «rroavtungvvoll an ihren Züge» hinge»», war, von beide« unbemerkt, di, Kellnerin Rosa eingetreten. Ungeduldig sah sie auf die Uhr und dann nach den beiden hin über, die vertraulich am kleinen Ecktisch saßen und gar nicht daran -»» denken schienen, daß es gleich Mitternacht war und ein» geplagt« Kellnerin doch auch endlich zur Ruh kommen wollt«. Aber freilich, — Herr Brintner war ja jetzt immer der letzt« Gast hier, und wenn die Frau ihm selbst Gesellschaft leistete, dürft, MM nicht stören. Plötzlich horchte Rosa auf. Der ehemalig« Bürgermeister hott« wi« spielend di« Hand st« Sonnenwirttn «griffen und sagte: „Schau, Beria, du solltest nicht so lange Überlegen! Wir beide kennen uns doch seit 20 Jahreis und daß ich kein unguter Mensch dm, weiht du. Schlechte Zeiten würdest du nicht hoste» achen »»«...* —aknchhm, ldtzy
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