Volltext Seite (XML)
nnd Umgegend Amtsblatt sowie für das Kgl. ForstrentamL ;u Tharandt. euß' Dmck und Verlag von Zschunke 8- Friedrich, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für dm Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide 'n Wilsdruff. «5» Zech-. Sonnabend, den 3. November 1SW ^000 Mk., gespendet 3) -W er' des Unterseebootes „Farfadet. Man schreibt die- der Untersuchungsausschuß beschlagnahmt. Aus diesen geht ss-d tM elml< ier i > E° Ml l- io s npr Ick! sid " .-4 kJ r > M wäre xK auch an der Zeit gewesen, das Auge des ?f4en darauf zu lenken, daß die Steigerung der Wallung von einer Stelle auf andere übcrgreift, : Mmch die sozialen Gegensätze verschärft werden, ^Zufriedenheit neue Nahrung erhält. Daß der iFD wenn er von diesen Zuständen Kenntnis erhält, n I. wieder dienstbereit sein. Es wird daher die An- k zutreffen, daß der Monarch im nächsten Jahre Seereisen an Bord der „Hohenzollern" unternehmen - zumal für ein Ersatzschiff noch keine Vorsorge ge- ist Die „Lutin" ist gehoben und wurde in der Nacht zu Sonntag geöffnet. Als man die Hintere Luke öffnete, fand man den Kommandanten des Bootes. Er hatte den rechten Arm erhoben. Die Kopfhaut war auf irgend eine Weise abgerissen. An »hm angeklammert hing die Leiche eines Maaten und dessen Füße waren wiederum von einer dritten Leiche umschlungen. Die Leute scheinen sich in der Todesangst aneinandergeklammert zu haben. Die Aerzte glaubten bestätigen zu können, daß der Tod am 16. Okober, mittags, erfolgte. Das Schiff hat in seiner Hülle fünf Löcher, aus denen das Wasfer, als es gehoben wurde, in dickem Strahl heraussprttzte. Das Ruder war verbogen Die für die Bewegungen des Schiffes bestimmten Ruder waren alle auf einen Aufstieg an die Oberfläche eingestellt. Die Leichen wurden bis zu ihrer Beerdigung vor einem mit Blumen bedeckten Altar aufgebahrt. Ihre Verwesung war nicht so fortgeschritten, wie bei den Leichen au Bord erzbischöflichen Ordinariat um Rat fragte. Dieses ver urteilte den Priester zu zehntägigen geistlichen Straf exerzitien in Alttötting. Der Priester aber erklärte seinen alten Eltern, daß er lieber auf seinen Beruf verzichten wolle, als eine heuchlerische Buße zu tun. Er verließ München und schrieb zuvor seinen Eltern, er sei bereits über die Grenze, wenn sie diesen Brief erhielten. Seitdem wird auch das Mädchen vermißt. Die Pückler-Verfammlungen sind, wie dem Einberufer dieser Versammlungen von der Polzei mitgeteilt woroen ist, ein für allemal für Berlin und Umgegend verboten worde». — Das „ein für alle Mal" finden wir wenigstens in der betreffenden Nachricht der „Post". Ob das Verbot aber wirklich „ein für alle Mal" aufrecht erhalten werden wird, ist nach früheren Er fahrungen fraglich. Die Propaganda der Tat. Nach einer Privatmetdung aus Posen überfiel in Hohensalzr ein Haufe polnischer Fanatiker das Volksschul- Haus. Die Menge warf die Scheiben ein, demolierte das Gebäude und verwüstete und verunreinigte das Anwesen. Zwei Verhaftungen wurden vorgenommen. Zarte Rücksichten. Wie weit bisher die amtliche Kolonialpolitik durch übermäßige Rücksichten auf das Zentrum und die von ihm protegierten Missionen beeinflußt worden ist, dafür legt neuerdings auch die „Köln. Zeitung" Zeugnis ab durch die Einräumung, daß „bei dem früher in der Kolonial verwaltung geübten Vertuschungssystem es einem von Missionaren in Togo schwer beleidigten Beamten nicht gestattet wurde, sich gegen seine Ankläger im Wege der Beleidigungsklage sein Recht zu verschaffen." Die „Köln. Zeitung" fügt hinzu: „Ein solches Verhalten ist unseres Erachtens — wir brachten das auch im Fall Wistuba zum Ausdruck — keineswegs im Interesse der Verwaltung oas Richtige. Diese sollte vielmehr zur Klarstellung des Sach verhalts dierekt die Stellung des Klageantrags von dem beschuldigten Beamten verlangen." — Was übrigens d.n noch nicht hinlänglich aufgeklärten Fall Wistuba anbetriffi, so ist in Kreisen, die als unterrichtet gelten müssen, der Rat laut geworben, man möge sich wegen völliger Auf klärung an den — Fürstbischof Kopp wenden. Es scheint daß dieser Fall noch ein ernstes Nachspiel haben werde. Sicher aber dürfte sein, daß gerade die klerikale Partei bei voller Berücksichtigung aller Momente das aller- dringendste Interesse daran haben sollte, daß Herr Erz berger seine angekündigien Enthüllungen über den sogen. Kulturkampf in Togo tief in seinem Innersten behält, um nicht die allgemeine Entrüstung der nicht klerikalen Welt gegen die Missionarherrschaft zu entfachen, die sich mit nur zu großem Erfolg über die Beamtenherrschaft als Ueberregierung zu setzen sucht. Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich. Der Justizminister Guyot-Dessaigne legte am Diens tag einen Gesetzentwurf, betreffend Abschaffung der Todes strafe vor, der vom Ministerrat genehmigt wurde und am nächsten Montag der Kammer unterbreitet werden wird. Eine Spende des Kaiserpaars. Dem unter dem Protektorate der Kaiserin stehenden >In, 'n!' 901. ll lch :ei ck politische Rnn-scha«. Wilsdruff, 2. November 1906. riÄ Inserate werden Montag», Mittwochs und Freitags bi? spätestens 12 Uhr angenommen. Jnscrtlonspreis 15 Psg. Pro viergespaltene KorpuszeiU. Fernsprecher Nr. 6, — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff Erscheint wöchentlich dreimal und zwar DteuStagS, Donnerstags und Sonnabends. Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Psg., durch die Post be zogen 1 Mk. 54 Psg. hervor, daß deu Befehlshaber keinerlei Schuld an iu .l Unglück trifft. Ueber die Ursache der Katastrophe des Unterstbooies „Lutin" wird noch mitgetrilt, daß der befehliget: Offizier doch nicht ganz schuldlos zu sein scheine. Es »tl, der Kommandanl sei bei der Mannhaft nicht balle t gewesen u«d habe diese auch gesürct ret; er habe ic? r einen Revolver bei sich getragen. Such wird behaup F, daß ein Mann der Besatzung am Tage der Katastrophe erklärt haben soll, der Kommandant versuche, die gefau Mannschaft ins Unglück za stürzen; wenn aber e: passieren sollte, würde der Kommandant mit in die L j: gerissen werden. Hervorzuheden ist, daß der betreff.. Matrose den Kommaudautru fest umschlungen hielt, als die Leichen gefunden wurden Es entsteht nun die Fr , ob sich nicht ein gräßliches Drama in der Tiefe des Meeres abgespielt hat. Das Urteil gegen die Petersburger Räuber. Das neueste, mit unerhörter Kühnheit aus^füs.re Bombenattentat in Petersburg hat bereits seine Surr: gefunden. Mit der den Feldgerichten zur Pflicht . Promptheit hat die militärische Justiz die Mehrzahl ec nach der Tat ergriffenen Personen abgeurteilt. Da. Fe gcricht in der Peter-PauiSfcstung verurteilte nach vier stündiger Verhandlung von den elf bisher gefangen-.: T nehmern am Bombenattentat auf der Mosnessensk:-'äckc achl zum Tode. Die anderen drei werden dem Msi-- n- Bezirksgericht überwiesen. Die Todesurteile wurde- -o:. vollstreckt. Der Hauptansührer der Bande, deren gliederzahl auf 30 geschätzt wird, nannte sich einfach Sergius. Die Angabe seines Familiennamens verweigerte er, wie überhaupt alle Angeklagten bis auf zwei, einen gewissen Rabinowitsch, dessen Bruder sich während der Ver olgu ig e schoß, und einen Chaimowitsch, ihre Namen verheimücoieu. Gegen den Gehilfen des Kajsterers, vemoieUederfüru^ der großen Summe anvertra.it war, wie gegen ^essc zwei Assistenten, hat sich der Verdacht der Muwissens aa - nicht aufrecht erhalten lassen. Die gerau ten 366 OOO Rubel sind bis jetzt noch nicht aufgefunden worden. Uwe: den mit dem Tode bestraften Teilnehmern bcfi w.n sich sechs Zeitungshändler, die offenbar für deu Ueberfull ur- geworben waren. Die Todesurteile wurden außerhalb des Weichbildes von Kronstadt »o^streckt. Große Entrüstung erregt in New-Z)ork die Frechheit der Llevcländer Anarchist -, die den Jahrestag der Hinrichtung des Präsidentenmörd.rS Czolgoz großartig feierten, ohne daß es jedoch zu Straßen- demonstrationen kam. Die Familie des Verbrechers bi-eb dem Skandale fern. Der Bruder des Mörders suchte Ans- nähme in den Polizeidienst «ach, um die brüderliche Schwü durch Wohlverhalten auSzugleichen. Die AuaräM-n Emma Goldmann und zehn andere Anarchisten und Anarchistinnen wurden in einer Versammlung n Nrw-Uork verhaftet,inderderMörder des Präsidente n Mac Kinleh als Märtyrer gepriesen wurde. Ed knn zu einem kurzen und heftigen Handgemenge, bevor die Verhafteten ins Gefängnis abgeführt wurden. Falsche Gerüchte. Mit welcher Vorsicht Nachrichten aus Marokko auf- zunehmm sind, beweist folgender Vorfall: Bei Marrake. h ist bekanntlich ein deutscher Kaufmann Rudorf beim Baden ertrunken. Seinen beiden deutschen Begleitern war es leider nicht möglich gewesen, ihm Hilfe zu bringen. Wie sich an seinen Tod ganz unbegründete Gerüchte geknüpft hatten, so mußte auch noch seine Beerdigung zu ralscom Ausstreuungen hcrhalten. Da nämlich seine Leiche nach Mazagan gebracht wuroe, wir eine Zeitungskorresponoenz sofort mit der Behauptung bei der Hand, die Eingeborenen von Marrakesch hätten die Beerdigung ans Fanatismus verhindert. Davon ist gar nicht die Rede. In gw.z Marokko besteht der Brauch, niemanden, einerlei ob Mohammedaner oder nicht, innerhalb der Stadtmauern zu begraben, wenn er außerhalb der Stadtmauern ge storben ist. Rudorf ist außerhalb der Stadt ertrunken, der christliche Friedhof befindet sich aber innerhalb oer Mauern von Marrakesch. Deswegen konnte er nicht da t Lokalblatt für Wilsdruff, Mtanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, HerzogSwalde mit Landberg, Huhndorf, Mch, Keffelsdorf, Kleinschöaberg. Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Nöhrsdorf bet Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmieüewalde, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. zM lig^rne zu steuern bereit ist, haben seine früheren Ä langen gegen den Luxus im Offizierkorps bewiesen ist dxr Krebsschaden unseres öffentlichen und Lebens, daß sich in der Umgebung det Kaisers iB, ^""ner Männer finden, die den Mut der Wahrheit Und doch muß angenommen werden, daß Kaiser ganz so denkt, wie sein Großvater, dem er nach- sucht und der daS Wort sprach: „Denen werde ? »z Meisten banken, die mir die Wahrheit sagen, auch mir mißfallen könnte". / ^Verschwinden der Fünfzigpfennigstücke nicht mehr lange aus sich warten lassen. Nach in» ^^usie des Bundesrats werden bekanntlich für Mt 100 Millionen Mark Silbcrstücke neuen Gepräges kir, Weitbezeichnung „Eine halbe Mark" hergcstellt, Fünfzigpfennigstücke eingezogen werden. Die Kassen sind jetzt angewiesen worden, die alten Mxdffnnigstücke anzusammeln und an die Reichskaffe DK Rcichsbaukanstalten nehmen jetzt Fünfzig- f'y in beliebiger Höbe auch über den im Münz- 'Eugesktzten Betrag von 20 Mark hinaus an. i Ein emanzipierter Priester. Münchens ein allgemein beliebter katholischer 4er und gleichzeitig mit ihm die Tochter eines ki Erkers bis auf weiteres spurlos Vers chwunden, hatte oem Mädchen, die Schülerin an einer eine Stelle auf einem städtischen j>, .schafft, das in der Nähe des Schulhauses ge- der er Religionsunterricht erteilt. DaS hübsche u und ihr geistlicher Gönner trafen sich ost ^»^kaßeubahn und der Geistliche begleitete das auch jeweils bis nach Hause. Bald genug kamen . jus Gerede, ohne sich jedoch viel darum zu i ' Io daß der Vater des Mädchens schließlich beim die Kgl. AmtshaupLmannschaff Weihen, ffir das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff efnm ........ Ueber Unkosten, Mgebern unseres Kaisers ohne Wissen des Monarchen W ö ^n, verbreitet sich die „Voss. Ztg." in einem Artikel, Ml sie hervorhebt, es liege der Umgebung des Kaisers WtO'n Herrscher darauf aufmerksam zu machen, welche h sein Besuch, ganz gegen seinen Willen, den Personen —Fegt, oder diese Personen sich selbst auferlegen zu F» glauben, denen er eine Gunst erweisen will. Es ist p MIjch, so schreibt daS genannte Blatt, daß der '' erst nachträglich aus den Denkwürdigkeiten Hohen- E erfährt, wie die greise Kaiserin Augusta über seine ü Reisen urteilte, und wie die Fürstin Bctry, auf . Hohenlohe beruft, versicherte, durch seinen Besuch werde der griechische Hof ruiniert. Es wäre , der obersten Beamten des Staates oder des Hofes -i"- den Herrscher auf solche finanziellen Wirkungen '°Ä Ehrerbietung und mit aller Offenheit hinzuweisc«, »Ä Wort hätte zweifellos Gehör gefunden. ES muß "' Kaiser ebenso peinlich sein aus den Zeitungsberichten ?ie wüste Rede des Grafen Pückler zu ersehen, wie sU k, Ken seines Besuches bei dessen Bruder auf 20000 ^berechnet werden. Hätten die Ratgeber des Kaisers K'' Limine erhoben und auf solche Kosten aufmerksam c-H Io wäre mancher gut gemeinte Besuch unterblieben. kalten Jahreszeit und" dem Zustande des Masters zu. beigesetzt werden, sonder« seine Leiche wurde nach Ä.azagan Alle Papiere an Bord des „Lutin" wurden durch den ubergeführt, wo der Friedhof vor der Stadt liegt. st d' ^iee zur Errichtung einer Musteranstalt zur Be- üh!^ Mag der Säuglingssterblichkeit haben der Kaiser und er« r Misxrili von neuem erhebliche Beträge, und zwar von M Mo Mk., gespendet. l ü>^ Die kaiserliche Jacht „Hohenzollern I doch noch nicht ausgedient zu haben. Wie aus Kiel sldet wird, soll die Jacht auf Wunsch des Kaisers im