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«nd Amgegen- 3 588 Amtsblatt Lokalblatt für Wilsdruffs Druck uns Verlag von Zschunke 8- Friedrich, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für dm Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. 63. Jahrg Sonnabend, den 27. Oktober 1966 Mit Rücksicht auf die in letzter Zeit wiederholt vorgekommenen Einschleppungen 4 ZK H Dresden, den 23. Oktober 1906. Ministerium des Innern 874 881 b im U 88L Wiederherausgabe des Geldes zu veranlassen. daß große tstl' iö: Der Stadtrat. Kahlenderger. Es ist in neuerer Zeit vielfach zu bemerken gewesen, daß namentlich kleinere Kinder beim Spielen auf den VerkehrSstraßen häufig ohne Aufsicht gelassen werden. Zur Vermeidung von Unglücksfällen, die infolgedessen sehr leicht entstehen können, werden die Eltern hiermit zur Aufsichtssührung über ihre Kinder angehalten mit dem Bemerken, daß Zuwiderhandlungen nach Befinden Bestrafung auf Grund der Verordnung, den Verkehr auf öffentlichen Wegen betr., vom 9. Juli 1872 in Verbindung mit § 366 Ziffer 10 des ReichsstrafgesetzbuLs zu gewärtigen haben. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge im Hausflur des amtshauptmannschaft Dienstgebäudes zu ersehen. Pohrsdorf, Röhrsdorf bet Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmtedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wtldberg. 6 240 Ä 'ltE 197 7^ 08 74-- Negerunruhen. Der „Standard" meldet aus Newyork, Sechs Millionen öffentlicher Gelder unterschlagen. Das „Daily Chronicle" meldet aus New-Jork, daß in dem Staate Pennsylvania ein großer politischer Skandal drohe. Nach der Meldung des „Daily Chronicle" gab der Schatzmeister des Staates öffentlich bekannt, daß er bei der Rechnungsprüfung seines Departements einen Freiburger Drahtung der „Voss. Ztg.", einen Vikar nach Gündelwangen. Chinesen als preußische Landarbeiter. Mil einem eigenartigen Anträge dürfte sich demnächst die preußische Staatsregierung zu beschäftigen haben. Die landwirtschaftlichen Vereine Westpreußens beabsichtigen nämlich, im Hillblicke auf die Leutenot auf dem Lande an die westpreußische Landwirtschaftskammer die Bitte zu richten, gemeinsam mit den anderen Landwirtschaftskammern Preußens bet der Staatsregierung in dringender Weise dahin vorstellig zu werden, auf bestimmte Zeiträume die Einführung von Chinesen zwecks Verwendung bei land» wirtschaftlichen Arbeiten zu veranlassen. Man gibt sich der Hoffnung hin, daß die preußische Staatsregierung diesem Wunsche Nachkommen wird. — Zu allen den Polen, Tschechen, Ruthenen u. s. w., die jetzt schon als Arbeiter Deutschland überfluten, nun auch noch Chinesen? Trauriges Los eiugewanderter Arbeiter iu den Südstaaten. Wie der „Köln. Ztg." aus New-Dor! gemeldet wird, hat Roosevelt einen Kommissar ernannt, der die Be schuldigungen untersuchen soll, daß Arbeiter, meistens eingewanderte, durch glänzende A n erbtetungen ge wissenloser Agenten nach den Südstaaten gelockt würden, wo sie ein Sklavenlebenführen. Seit dem August find bei dem österreichisch.ungarischen Konsulat Klagen aus den Holzfällerlagern in Alabama eingelaufen, daß die dorthin gelockten Arbeiter Frondienste tun müßten, während Negeraufseher die Arbeiter, selbst fieberkranke, mit der Peitsche zur Arbeit anlrieben. Fanatische Weiber. Zehn Frauen, welche vorgestern wegen der Ruhe- störungen im englischen Unterhause verhaftet worden waren, erschienen gestern vor dem Polizeigericht. Es wurde ihnen auferlegt, je 5 Pfund Sterling (100 Mark) als Sicherheit für ihr Wohlverhalten zu hinterlegen, andernfalls sie mit zwei Monaten Gefängnis bestraft würden. Alle lepnten die Hinterlegung der Sicherheit ab und zogen die zwei monatliche Gefängnishaft vor. Wilsdruff, am 26. Oktober. Der Bürgermeister. Kahlenberger. Negerunruhen in Philadelphia stattfanden. In dem dortigen Walnut-Street-Theater wurde ei« Drama „The Clansmau" aufgeführt. DaS Stück enthält zahlreiche für das Negertum beleidigende Stellen. Gestern drangen während der Vorstellung mehr als 2000 Neger ins Theater ein, um die weitere Aufführung des Stückes gewaltsam zu verhindern, bewarfen die Schauspieler mit faulen Früchten und Eiern und auch mit Steinen. Schließlich stürmten sie auf die Bühne und verjagten die Schauspieler. Darauf wurden die Zuschauer von den wütenden Negern angegriffen. Es entstand eine furchtbare Panik. Zahl reiche Frauen fielen ohnmächtig zu Boden, die meisten flüchteten, da sie glaubten, die Neger seien Herren der Stadt geworden. Die Männer versuchten vergebens, geben die Schwarzen an zukämpfen. Auch die herbeigerufene Polizei erwies sich als zu schwach, da die Neger wie wilde Tiere kämpften. Schließlich konnte der Tumult durch Neger-Pastoren beruhigt werden. Störche für Herrn Roosevelt? Die „Intern. Preß-Korr." verbreitet die folgende merk würdige Meldung: „Mit dem Schnelldampfer „Amerika" gelangte ein Käfig mit zwei Prachtexemplaren von Störchen nach New-Jork, die als Geschenk für den Präsidenten Roosevelt bestimmt waren. Sie Fehlbetrag von sechs Millionen Dollars festgestellt habe. Der Betrag müsse in die Taschen einiger republikanischer Politiker Pennsylvaniens geflossen sein. Der Schatzmeister erklärte, er kenne die in Betracht kommenden Persönlich keiten und werde die gesetzlichen Schritte tun, um sie zur 6 503 ÄA die Kgl. AmtshaupLmannfchaft Meißen, für das Kgl. Amtsgericht und den SLadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt. Inserate werden MontagS, Mittwochs und Freitags biS spätestens 12 Uhr angenommen. Jusertionspreis 15 Psg. Pro viergespaltene KorpnSzelli. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adreffe: Amtsblatt Wilsdruff Freitag, -en 2. Nsvember, vormittags V»t2 Uhr Sitzungszimmer der amtshauplmannschaftlichen Kanzlei öffentliche Sitzung -es Bezirksausschusses Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. ^gspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Psg., durch die Post be zogen 1 Ml. 64 Psg. Ml M !30 1o3 - «3 SU j US sse 809 rsi .1721 l« 605 3 576 st» 86 8S4 261 SSö M ssa 718 13« 677 ZZ 810 594 27 W 100 U 961 5»- SberS' Dieselben sind von der chemischen Fabrik Human» L Trister in Dohna eE Muptmannschaft Pirna) zugleich mit einer Gebrauchsanweisung zu beziehen. nn A: Der Preis eines Gläschens mit einer zur Mäusevertilgung auf V«—V, Hektar ZE ausreichenden Bazilluskultur beläuft sich auf 50 Pfg. Bei Entnahme größerer lnE/a entsprechende Preisermäßigung gewährt. rl>b . DaS Mittel ist bei sachgemäßer Anwendung für Menschen, Wild und land» Wi gastliche Nutztiere unschädlich. W» f Da ein wirksamer und nachhaltiger Erfolg nur dann zu erwarten steht, wenn . lM Mtel auf größeren zusammenhängenden Flächen zur Anwendung gelangt und sich 2S8ETilgung der Seuche nach Maßgabe der einschlagenden Vorschriften (vergl. auch 9t ^ührungsordnung vom 31. August 1905, Gesetz, und Verordnungsblatt S. 197) 434 Glichst hinzuwirken. !1 570 8 ei H ^enstgebaudeS zu ersehen. «Kl! Meißen, am 24. Oktober 1906. W Die Königliche Amtshauptmannschoft 143 42« s >89 24«/ j 237 «4/ " >00) 8Z >29 E !85 96 27« >79 3-4 >82 941 >15 70« > '36 1Z3 j >527A snr vM-l ^uneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Gruno bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, ^8M H, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschsn, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, LS; io. 127 >0 4^' 4 622 ;^ " >33 E 11 562? und Klauenseuche aus Norddeutschland nach Sachsen ist die Seuchen- die Klauenmehbestände des Landes eine größere geworden. Indem hiermit die >3 M Oder auf diese erhöhte Gefahr hingewiescn und zu besonderer Aufmerksamkeit an- werden, ergeht an die Amtshauptmannschaften und die Stabträte in Städten IAi Merter Stävteordnung hierdurch Veranlassung, den Vorschriften der unter dem 4 363 : Ser 1902 an die Kreishauptmannschaften erlassenen Verordnung des Ministeriums HMiSrn (657aUV) genau nachzugehen, bezw. die ihnen unterstellten Ortspolizei- '4 entsprechend zu bedeuten. Insbesondere ist erneut dafür Sorge zu tragen, daß ^ 3 ^ner Verordnung erwähnte Belehrung zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird. ) M Jin Falle des Ausbruches der Maul- und Klauenseuche ist mit Beschleunigung er 0 politische Rnn-schan. n. U Wilsdruff, 26. Oktober 1906. und 1» Was wir nicht vergessen dürfen. niffk dieser Ueberschcift führt oie „Post" zum Fall aus: „Noch immer stoßen die Leut«, einander an eiiBl Wgen: Sie bloß zu Köpenick? War's aeliOMich? Hat sich nicht auf Kosten Deutschlands die > ibc^Wlt unterhalten?' Aber was beweist der Fall von Doch nur, daß, wie jedes Ding, auch die Dis- a. eint,, zwei Seiten hat und durch Mißbrauch Uebles hiernach ein Zusammenschluß weiterer Kreise zwecks gemeinsamen Bezugs empfiehlt, wird den Ortsbehörden anheim gegeben, nicht nur den gemeinsamen Bezug zu vermitteln, sondern auch die zur gleichzeitigen und planmäßigen Durchführung der Vertilgung er- forderlichen Maßregeln tunlichst selbst in die Hand zu nehmen und insbesondere dafür Sorge zu tragen, daß die Leitung der betreffenden Arbeiten zwecks einheitlichen Vorgehens für die gesamte Gemeinde einer Hand übertragen wird. Meißen, den 16. Oktober 1906. sw Die Königliche Amtshauptmannschaft. Zum Zwecke der nächsten Einschätzung zur Einkommen- und Ergänzungssteuer werden demnächst Aufforderungen zur Deklaration deS steuerpflichtigen Einkommens und bez. Vermögens ausgetragen. Denjenigen, welchen eine solche Aufforderung nicht zugestellt werden wird, steht es frei, Deklarationen über ihr Einkommen bez. ihr ergänzungssteuerpflichtiges Ve» mögen bis zum 20. November d. I. bei unS cinzureichen und find hierfür Deklarationsformulare unentgeltlich bei der Stadt- stcuereinnahme zu beziehen. Hieran werden alle Vertreter von Personen, die unter Vormundschaft oder Pflegschaft stehen, alle Vertreter von juristischen Personen (Stiftungen, Anstalten, ein getragenen Vereinen, eingetragenen Genossenschaften, Aktiengesellschaften, Kommandit gesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Berggewerkschaften usw.), sowie die Vertreter von sonstigen mit dem Rechte des Vermögenserwcrbes auSgestatteten Personenvereinen und Vermögensmafsen aufgefordert, für die Vertretenen, soweit die selben steuerpflichtiges Einkommen oder ergänzungSsteuerpfltchtiges Vermögen haben, bez. in Ansehung der Ergänzungssteuer der Steuerpflicht überhaupt unterliegen, Dekla rationen innerhalb der obigen Frist auch dann bei uns einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Wilsdruff, am 25. Oktober 1906. A 1 Da in einigen Fluren deS amtshauptmannfchaslttchen Bezirks die Feldmäuse- ! »euerdings wieder stark überhand nimmt, werden die Landwirte der betreffenden . -^Men darauf hingewiesen, daß als eines der wirksamsten Mittel zur Bekämpfung „ ^dmäuse die von Prozessor Dr. Löffler entdeckten Mäusetyphusbazillen zu gelten Axl '"kann. Dieselbe Disziplin, die in den Jahren 1870/71 ^Wtendes Beispiel von Kraft und Selbstaufopferung e »p hat, dieselbe Disziplin, auf deren Ruhmesblättern verzeichnet steht, kann wegen der einen grotesken ueck^Uung nW einfach als Uebel bezeichnet werden. >ra^ d Wand würde erst recht der Welt zum Gespött, wollte kW närrischen Schluß ziehen. Etnkritisches Wort W As sagt den Germanen Gehorsam und lange Beine gehorsam und Parademarsch möchte man's beinahe Wn. Lacht immer über den blinden Gehorsam der W, die ein Schwindler für seine Zwecke ausgebeutet Rea über den Bürgermeister von Köpenick, der dem reeis >ii zum Opfer fiel, aber gebet zu, daß die Dis- Eine ernste Sache ist. Der Staat von heute, i» ^L^uch nun recht sein oder nicht, kann eine eiserne entbehren. Die Disziplin, die in Köpenick -ae gemacht worden ist, hat zu anderen Zeiten be- Hr § -Wß die Soldaten, ohne zu fragen, ihr Blut opferten, x ch heute würde sie unter Umständen jeden Tag das- meB* i Wirken. Das eine Mal hat sie geholfen, die Stadt- lick Köpenick um ein paar Tausend Mark zu bringen, usk»'! >,^Ere Mal eia Deutsches Reich mitgezimmert, den , sB ein Vaterland errichtet. Und das sei nicht ver- p-l ' »der dem Gelächter." W h Also doch! W Stelle des katholischen Pfarrers Gaisert, der Wch trotz seiaer Verurteilung bis jetzt immer noch Würge auSübte, schickt die Kirchenbehörde, nach einer