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NN- Amgegen- Amtsblatt i Utz ^bach, Keffelsdorf Kleinschoaberg, Klipphausen, Lampers-wrs, Limbach, Lotzsu, Mahorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, 399 O Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschösberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, ZEbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, NzW Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. : U Dnm und Verlag von Zschunke 8- Friedrich, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Ssnnahend Sm 13. Oktober 1906 en imMastdraume 743 Eine bemerkenswerte. Me Wünsch: d:S Staatsministers Grafen von Hoheuthal EÄ .führte dann u. a. folgendes aus: Mit vollem Rechte 5AZ "inan die Presse zu den bedeutungsvollsten Einricht. /«-A des öffentlichen Lebens. Wenn ein Redner eine 313 H von Hunderten überzeugt und zu Entschlüssen 88»^ -At so wird solche Einwirkung weit Überboten von -iMfse, die nicht an einen Naum gebunden ist wie eine 588 I. V: Geheime Kabinettsrat S»li^ ) >> eines so hohen sächsischen Staatsbeamten, der als der Vertreter des Staatsministers Grafen von Hohenthal und Bergen auf der Festlichkeit anwesend war, ausgesprochen worden ist. Dev Stadtvat Kahlenderger. von Eisenhart-Rothe. Und wiederum, wenn man nur an diekonsessto nelle Parität denkt, die von dem Kaiser erwartet werden darf, so fiel es schon auf, daß der Gust o-Adoif-Vcrein nur einen Dank durch Lucanus erhielt. So ist es nun aber auch mit dem Evangelischen Bund. Man vergegenwärtige Montag, den 15. Oktober 1906, von 7 Königl. Amtsgerichts hierselbst S Herrenpelze 90 958 S 163 Z ! 64 Ä 447 V 865 U 546 A Die Antwort aber, bieder Evan gelische Bund auf seinen Hul- digungsgrusi erhielt, lautete: „Sc. Majestät der Kaiser und König lassen der dort tagenden Ge neralversammlung des Evangelischen Bundes für den treuen Gruß und Segenswunsch bestens danken. Aus allerhöchsten Beseh! v. Lucanus." bbris" in Ä M^>o fördern, wie durch eine üble Presse ein Volk H;drt uuo vergiftet werden kann. Erfreulicherweise o, "er Jubiläümsbeilage der „Dresdner Nachrichten" ^sefprochen, daß da, wo oer Presse ein starkes Afiichkeitrvewu^ fehlt, die Presse zu einer A^,,^lahr wird. Aus diesem Grunde verdienen die ? >dif^ der Journalisten, sich organisieren, nicht bloß 'id Etlichen und sozialen Gründen, sondern auch Kittel zur Pflege und Festigung des Pflicht« und d? warme Unterstützung. Der Redner wies daun hin, daß die „Dresdner Nachrichten" 1866 "Mn VolkSempfindcn offen und ehrlich AuSbruck E' d^d-n, während man dies von anderen Blättern Wpken konnte, und nach dem deutsch-französischen en es wieder die Dresdner Nachrichten gewesen, A,, urschen Kaiser und dem deutschen Reiche den M Herzen oes sächsischen Volkes gebahnt haben. "llAungen ^s Redners fanden stürmischen Bei« jedenfalls erfreulich, daß diese rückhaltslose «iS Aahrg. 5 700 .,1 > 888 A > 333 7Z 72 0) 62Sf 828 lE. : 456 U! Lokalblatt sük Wilsdruff, Manneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bet Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, l 785^ > 405 Ä > 7g4tis 623 405 5Z Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitag« bl? spätestens 12 Uhr angenommen. JnsertionsPreiS 15 Psg. pro viergespalteue KorpuSzeile. Femsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. , Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pfg., durch die Post be zogen 1 Mk. 54 Pfg/ über die Lekeutung^öer Presse ^Herr Ministerialdirektor Geh. Nat Dr. Roscher ge. Mich des Festmahles, mit welchem am Sonntag die lMumrftierlichkeiten der „Dresdner Nachrichten" ihren Anden Abschluß fanden. Der Redner überbrachte die die Kgl. Amtshauptmannschaft Weihen, für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt. 7 MÄ 426 M 9 345 M tW 0 555:: 8 E 73 2K1L 3 574Z Z 354 « 0 736 G -45 NÄ 8304 S 8 7744V 1 843 Z 1000) 62 4 952 3' 7 907 7°! 4 63^ 19 57 H )0 28 H i 716 A 4 821N. j 560 7b! ' 851Z ! 663 KI 97 67 5M- - 114 5-i >s f Wilsdru ff, am 10. Oktober 10067 '" Der Gerichlsvollziehrr des Königs. Amtsgerichts Dieser Vergleich kann nur dazu führen, daß man in evangelischen Kreisen sich durchaus zurückgesetzt fühlt. Wird das auch hier nicht zu einer M'noerung der Kaiser treue führen, die von dem rechten deutsch.evangelischen Volksgeist unzertrennlich ist, so muß es doch als eine Kränkung der Evangelischen empfunden werden, wenn sie eine von ven Katholiken so weit verschiedene Behandlung zu erfahren haben. Von der augeblichen Beschimpfung einer Prozesston hatte die ultramoutane „Nordische Volksztg." in Berlin eine Aufsehen erregende Zuschrift veröffentlicht, der zufolge die alljährlich nach Kloster Mariental -einemWall- fahrtSorte zwischen Altenkirchen und Hamm a. Sieg — ziehenden Prozessionen von den Protestanten jener Gegend stets behelligt würden. Auch am Pfingstmontag sei vier wieder in dem Orte Breitscheid der Fall gewesen: „Viele flirre Dräht hatte man schon vorher über den Weg gespannt, um die Pilger zum Fallen zu bringen. In diesem Orte kannte nun die Roheit keine Grenzen. Von schweren Steinen hatte man Kreuze auf den Weg gelegt, dieselben mit Doruen geflochten und über und über mit Kot beschmiert. Junge Burschen kreuzten die Prozession fortwährend und saugen uasiäiigeSpott- Verse auf die Mutter Gottes. Der Gastliche wurdeMj-, n H- it eil^ ater friih^ MvA -'M ine Has >geg^ !000) A ' WZ 7 «onigu Aiursgrric dds versteigert werden. 497 Z 774 Ä > 82 A 1b!>dZ 39 68^ 2 622 Z 882 U 864 5d' psliEche Rnn-schar». Wilsdruff, 12 Oktober 1906. Deutsches Reich. Kaisee-Depeschen. Es ist schon wiederholt darauf aufmerksam gemacht worden, wie die verschiedene Form, iu der der Kaiser Huldigungstelegramme, dieihmvonKougressenuudpolitischen Parteitagen zugesandt werden, peinliches Aufsehen erregt, weil man annehmen zu müssen glaubt, daß der Kaiser damit seine Stellung zu den m Betracht kommenden Korpo rationen bekundet. So fällt eS wieder auf, daß der Kaiser dem nationalliberaleu Parteitag nur durch einen Beamten für daS HuldigungStelegramm hat danken lasten, während er der Essener KathMeu-Versammlung, die ja nichts anderes ist als der ZenirumS-Part-itag, selbst dankte. DaS Telegramm an den Abg. Bassermann hat folgenden kühlen Wortlaut: Seine Majestät der Kaiser und König lassen für den freundlichen Gruß der Vertreter der nationalliberalen Partei bestens danken. Auf Allerhöchste» Befehl. Der sich Lie situativ« I Dem Katholikentag war fol gende Depesche zugegangen: „Schloß Wilhelmshöhe. Ich habe den freundlichen Gruß der dort (in Essen) versammelten deutschen Katho liken gern entgegengeuvmmen und Mich aufrichtig über sie Versicherung gefreut, daß die Generalversammlung der Versöhnung der Konfessionen und sozialen Gegensätze zu dienen bestrebt sein wird. Für diese Kundgebung treuer Ergebenheit spreche Ich der Generalversammlung Meinen wärmsten Dank aus. Wilhelm I. R." Wilsdruff, am 4. Oktober 1906. auf die Pilger geworfen. Diese Vorkommnisse sind lange Jahre so gewesen, aus Duldsamkeit habe abernie nn Katholik etwas in die Oeffentlichkeit gebracht." Wen wirklich halbwüchsige Burschen derartige Aus« schrettungen begangen hätten, so hätte mau sie einfach zur Anzeige bringen sollen. Die ganze Geschichte ist jedoch eine dreiste Erfindung. Denjenigen Persönlichkeiten jener Gegend, die davon gehört haben müßten, ist nichts davon bekannt; auch durch amtliche Ermittlungen hat nicht die geringste Provokation seitens Evangelischer fcstgestellt werden können. Selbst die dortigen ultramon. tanen Blätter wußten nichts über derartige Schauermärchen zu berichten; die aber hätten sicherlich mcht „aus Duldsam, ksit" darauf verzichtet, sie an die große Glocke zu hängen. Die „Nord. Volksztg." wird sich natürlich jetzt in Schweigen hüllen, nachdem sie ihren Zweck, konfessionelle Zwietracht zu säen, erreicht hat. Ausland. Irreligiöse Unduldsamkeit. Der Präfekt von Seiue-Juf^cieure hat die Bürger meister von Le Houlme und H^ron ihres Amtes enthoben, weil sie versucht hatte«, dtt von de» Lehrern aus deu Schnlzimmern entfernten Kruzifixe wieder anbringen zu lassen. Sechs Unschuldige erschaffen. Die Feldgerichte iu Rußland arbeiten mit solcher Geschwindigkeit, daß ihnen keine Zeit bleibt, zu prüfen, ob Angeschuldigte wirklich schuldig sind oder nicht. Ein solcher Fall übereilter Justifiziecung wird aus Czenstochau gemeldet. Dort sind am letzten Freitag zehn Banditen durch Erschießen hingerichtet worden. Nunmehr stellt sich heraus, daß sechs von ihnen unschuldig waren. Bei der Verhaftung von vier Räuber» hatten sich diese seinerzeit, um die Verfolger zu täuschen, unter eine Anzahl Männer gemischt, die im Walde Pilze sammelten. Diese Leute und die Banditen, welche die Unschuldigen als Komplizen bezeichneten, wurden festgenommen uno vom Feldgericht zum Tode verurteilt- Depeschen an dm Ministerpcäsidenten Stolypin, in denen der Tatbestand klargelegt wurde, fanden nicht ihre rechtzeitige Erledigung, so daß das Ur- teil, das bekanntlich nach den Bestimmungen des Feld- gerichts innerhalb 24 Stunden vollzogen sein muß, voll- streckt wurde. Somit sind sechs Männer unschuldig er- schossen worden. Seeräuber auf einem deutschen Dampfer bei Wladiwostok. Aus Wladiwostok wird gemeldet: Au Bord des nach Tsüujll gehenden deutschen Dampfers „Anna" überfielen zehn Chunchusen, die sich als chim fische Arbeiter auS- gegeben hatten, den Kapitän und die Offiziere, banden sie und beraubten die Passagiere. Hierauf entkommen sie auf Schaluppen mit einer Beute von 7000 Rubeln. Nur ein Mann wurde an der Flucht gehindert und festgenommen. Mordtaten russischer Banditen. In die Behausung des AckerwirtS Bielecki iu Sos»»- wice drangen vier Banditen ei« und forderten von ihm, sah er alles Geld, was er besaß, anSlieseru sollte. Und t» demselben Augenblick gaben sie auf ihn mehrere Schüsse ab, die ihn sofort «iederstreckten. Der herbeteilende Sohn deS Ermordete«, Thomas wurde ebenfalls getötet. Lar- auf durchsuchten die Banditen die ganze Wohnung, wobei der zwölfjährige Soh« de» Thomas leuchten mußte. Mit 200 Rubel entfernten sich die Mörder. - In Ntfka wurde die Witwe Sawicko in ihrer Wohnung ermordet ausgefunden. Die Barschaft war verschwunden., Neue russische Ausländsanleihe. Gerüchtweise verlautet, die russische Regierung ließe vor Zusammentritt der neue« Duma ein Ausländsanleihe abschlieber. — „ Der diesjährige Herbstjahrmarkt findet Barzahlung öffent Dsnnerstag, -en 18. n. Freitag, -en Iy. Oktober -. statt. «71 7 40 6-0 610 5> 5,35 5,30 5,05 5,00 ore Mchi an emen oraum gevunoen m me eine L^linlung, sondern auf den viclverzweigten Wegen i M Postoerkchrs gleichzeitig in Hunderte von Gemeinden, -Mende von Häusern nnd Zehntausende von Familien und allen gleichzeitig Tatsachen, Ansichten, Wünsche, :^4ng»n oder Befürchtungen vermittelt. Ein Gedanke, s.Mru ein Staatsmann oder Volksvertreter, ein Ge- oder ein Dichter in Berlin oder London aussprach, f> ^ute schon die Köpfe und Herzen der Zeitnngsleser Länder entzünden und fesseln. Die Presse ist heut- F daz wichtigste Mittel zur Herstellung einer geistigen h, ung zwischen den Gliedern eines Volkes und zwischen ^?-ffchiedeuen Völkern. Aber auch das Stoffgebiet ^Tagespreise ist ein ungeheures. In unseren Tages- finden wir Fragen der hohen Politik, Angelegen- dtx Rechtspflege, der Staats- und Gcmeindever- des industriellen, gewerblichen und sozialen Lebens, Andels, der Wissenschaft und Kunst, Lebensbilder Personen, meteorogolische, politische uud finau- i.Wetterberichte und Wettervoraussagen, Belehrung ^.Mhaltung, Ernst und Scherz berücksichtigt. D:e ^dkess- kann -ine Volksschule der Erwachsenen sein, '»S. dazu helfen, den einzelnen zum Gemeinde- und Bürger zu erziehen. Wenn sie mit freiem Mute und unten — nach unten ist es heutzutage LM besonders schwierig — ein Sprechsaal der Ein- und Vesten, eine treue Wächterin über Recht, stz ^dd Freiheit ist, kann sie zu den wertvollsten Gütern ^,Mk-8 gehören. Unser Luther, dessen gelehrte Vor- Meist dicke Bände in Folio und Quart heraus- führt- Flugblätter in kleinem Formate ein, er ^' dadurch die Verbreitung seines großen Lebens- ' tw Volke nnd bekannte dankbar: „Die Druckerei - höchste und letzte Gut, durch das Gott die Sache V^igeliums forttreibet." Und von dem streitbaren b»! si! Steier in Mainz rührt das zeitgemäße Wort her: ? I der Apostel Paulus heute lebte, würde er Redakteur Muug werden." AuS dem weitreichenden Einflüsse fk öA"gen folgt aber auch eine große Verantwortung und Mitarbeiter. Eiue gute Presse kann ihre