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Erzgebirgischer Volksfreund : 13.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192212136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221213
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-12
- Tag 1922-12-13
-
Monat
1922-12
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 13.12.1922
- Autor
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rL 'N» M» «re MMNäs veranstaltete Ehrtstbeschekung an Ann» und Alte, bei der nur Die allevb»dürftigsk« vcdacht werde» tönn«n, findet in dksan Z*h« Ler^ts am Ntontag, den 18. Dezom-ber abends 7 Uhr im Pfarrsaal statt. Gaben an Geld, Meidumgsstücken und Nahrungsmittel werden bis Freitag, den 1b. Dezember bei den Ausschugmitgliodern und im Pfarrhaus entgegrngmwmumn. Milchten viel» Herzen und Hände bereit sein, an dem Li«bevwerk mit zu helfen. "Neumark. Dt« -afnerschen Sheleute 1» benachbarten Schön- fels sind infolge einer Rauchvergiftung, die sie sich beim Räuchern von Fleisch zugezogen hatten, gestorben. " Werdau. Infolge des heftigen Sturme« stürzte der Neubau einer Montagehalle in der Sächsischen Waggonfabrik ein. Der Scha den beziffert sich auf 12 Millionen Mark. Waldenbuch. Als dieser Tage ein Verhafteter von der Gen- daynerie über die Muldenbrück« geführt wurde, riß sich der Mann los und stürzte sich in die angrschwollene Atulde. Er erreichte glücklich das andere Ufer, wurde dort aber aufgehaltcn. Kurz entschlossen sprang er erneut ins Wasser und verschwand in den Fluten. "Dresden. Ein grösserer Brand entstand am Sonntag früh in der Siemensschen Glasfabrik durch das Bersten eines Glasofens. Die glühenden Glasmassen setzten die Laufbühire, Schonte, Gebälk und das Dach in Brand, auch wurde erheblicher Gäckudeschaden ange richtet. " Dresden. Bor einiger Zeit griff die Polizei scharf zu, um der Ueberschwemmung Sachsens (nMuerwtich Dressen«) durch Au«, larcheh vor allem durch Tschechen, «in End« zu machen. Di, Bahn höfe und die Grenze wurden scharf bewacht. Millionen aufgekaufte Leutsch« Waren wurden beschlagnahmt, hohe Gstdstcafrn bis zu xwsi Millionen Mart und selbst Freiheitsstvafen verhängt. In zwischen sind mshrere Mvmrte vergangen. Die Wechselstuben sind wieder überfüllt wie vor einigen Monrcken und in Dresden wimmelt « von ausländischen Aufkäufern. " Bautz«». Bei den EtaLtoororLnKenwahlen «chklkn di« bürgerlichen Parteien SO und die Linksparteien 1V Hitze. (Bicher 24:11.) . Konzerte, Theater, DergnSsmdg«». A«, IS. D«z. Die Aufführung kirchlicher Lhorwerte stößt in kleineren Städten ost auf erhebliche Schwierigkeiten und bereitet man chem Ktrchrnchvrleiter nicht geringe Kopfschmerzen. Nicht Überall sind die Vorbedingungen für «in gutes Gelingen so vorhanden, wie das am Sonntag bei der Aufführung des Oratoriums: „DieGeburt Christi" von Heinrich von Herzogenberg in unserer Nikolaikirche der Fall war. Die Sänger fanden sich mit ihrer nicht leichten Aufgabe vortrefflich ab, tbekundeten ausreichende stimmliche Mittel, Sicherheit und Rein heit der Tongebung und gute" Abtönung des Vortrages. Die Solisten: Frau Schäme-Knüpfel, Dresden (S.»/ran), Frl. Mllhl-frie - del, Dresden (Alt) Hr. Thieme, Leipzig, flenor) und Direktor Illing, Hartenstein, (Baß), waren, abgesehen von dem Tenor, der erkaltet war, gut bei Stimme, das Orchester, unsere Staüt- kapelIe, war voll Glanz und Klangfreude, der Orgelpart wurde von Organist Pöhler meisterhaft durchgeführt und über all«m herrschte der energische Wille des Leiters Kantor Semmler, der feine Leute trefslich zu nehmen versteht. Mit dem klassischen Orato- rienstil hat da» Herzogmrbergsche Werk, das in dr«i Teil zerfällt: di« Verheißung, die Erfüllung und di« Anbetung, «igentlich wenig zu tun; es ist nrehr konzertmäßig gestaltet und nicht ganz wählerisch in feinen Wirrungen, aber gerade deshalb sehr dankbar für die Ausführenden sowohl wie für den Leiter.. Di« Aufführung erhielt «in besonderes Gepräge durch di« Mitwirkung der Gemeinde, wodurch di« Bilder, die des Komponisten Phantasie zu untermalen batte, noch farben freudiger hervortraten. Eg war ein voller, schöner Erfolg, diese» Oratorium, zu dem man alle Mitwückenden und besonders den Lei ter, der uns Las interessante Werk »ermittelte, nur beglückwünschen kann. Allen denjenigen Konzertbesuchern, denen dt« Ausführung zu larrgs dauert« <1ki Stund«), s«i für zukünftige Fülle gesagt, Latz «ä höchst störend, ungehörig und beleidigend ist, vor End« des Konzerte» vre Plätze zu verlassen. dl. SrhnreLrpg, 11, Dez. »Der keusche Lsbemanu" von Franz Arnold und Ernst Bach. Gestern Lchönchan und Kodelburg, heute Arnold und Büch. Es scheint, als ob sich in »Kompagnie" aus dem Gebiet« der Lustspielmacherei Lesser -arbeiten lägt, wie allein. Die Handlung des Stückes läßt fast darauf schließen^ So viel glückliche Einfälle, soviel Schlager wi« im »keuschen Lebe mann" können ja auch dem Hirn eines einzelnen Witzboldes gar nicht entspringen. Ein Lebemann, der in Wirklichkeit «rin gan- großer Spießer ist, der noch »Milchen" trügt und» man staune, in ungebügelten Hosen in der modernen Welt herumtappst, ist jo auch ein« Seltenheit, noch dazu, wenn dies« Lebemann «in braver, keusch« kleinstädtischer Fabrikant ist. Und Laa all«» um diesen Schwerenöter oon Kompagnon, -der täglich »geschäftliche Unter- redunorn" seiner nichtsahnenden Gattin vorschmeichelt und dann hsreinMt, als « vor lauter geschäftlicher Inanspruchnahme Lei einer nächtlichen Droschkinfahrt die niedliche silberne Damenhand- tafche sein«» sicher hübschen »weiblichen" Geschäftsfreundes in der Droschke liegen läßt, di« die treue Seele von Droschkenkutscher -am nächsten Morgen der nichtsahnenden Gattin überbringt, weil der Neues aus aller Well. beschäftigen. Bernsbach, 12. Dez. Mittwoch, den 13. Dezember, abends 8 Uhr, findet zum Beste« der Ehristbsschevung an Arme und Alte «in Kirchenkonzert stall, zu dem Hr. Walter Röthig aus L«ipzig seine Mitwirkung zugesagt hat. Er wild Sologesang: zur Laut« ««kn und zwar -nach dem Programm: „E^ttuchkt uns ei« Heller Schein"; a) Auf der Weihnachrswarte; b) Mit dem Weih nachtsstern; c) Unter dem Weihnachtssegen. Eine musikalische Feier- stunde wird es werden, di« jedermann erfMen wird. Eintritt 39 Mart. Möchten viele kommen. Karten sirMauch am Eingang der Kirchs »u haben. «Mdgks MM «ckMMN »MMstitzMifw» noch de, Schlafe» Lasarf. Wk « so üblich ist in solchen Falles der ertapp», ElMmaun «rft«L«t «in« Dertegecheiielüg, nach der anderen und fällt Latnt immer «»hr herein, bis die heAt« Hach« de« Faß den Boden ouaschiügt und «r feinem Kompagnon »in Brrhülmt» .mit einer grollen Filmdiva andichwt, nur um sAiwr Frau und seiner »u» dir Pension zuvückkol,«nden Tochter »inen Diann zu bringen, der — di« Frauen woll«n «» nicht ander» — schon etwa» durchgrmacht hab«« -muß. Dieser »Stofs" ist von «n Leid«» Dichtern zu ei««» alän»end«n Lussipttl ««uckwitet ward««. Schlag«» auf Schlag«, Skinfall aus Rernsall, spielt sich in flotter Avise ab und Hütt di« Zuschauer in einer »««gfrllchschüternden Heiterkeit, bi» sich schtietzlich alle» zu« Gut«« rornLet. Otto Ottb«rt, de« um kein« AusreL« verl«g«rw Schwer«nöt«r, und Maz Jähnig, der unfchulüsvoll« Engel eint» ganz brav«« und keuschen Fabrilanten, brauchten nur auf der Bühn» zu «schein«», und da» Hou» dröhnt« von» Lachen. Elisabeth Scholtz ist für di« Rotte der braven Gattin wie «fchasfen, ebenso «k di« r«iz«nd« Annie Gundlach al» Tochter. Der blasiert«, nicht»tu«Nd«, ver wöhnt, Konrmcrzienratsschn Hein» Fellner lag bet W«rker Schoch in d«n des»«« HLNdttt. Mila PessiNg«» mit ihrem zischelnde», Zungenschlag und Renat» Z«ch«< »oar«n zwei allerliebste Backfische. Ella Ha«rger, die berühmt» (lispelnder) Filmdiva» Kurt Franz Braun als Hintergangener Bräutigam, Hilde Kappe» al» fesche« Dienstmädchen und Hermann Schröders echt« berliner Dooschkenkutjchertype vervollständigten La» Ensemble. So war auch diese Lustspielaufführung einmal dazu angetan, die Sorg« de* Alltag» auf Stunden zu vergessen euch Lie lange nicht mehr in Tätigkeit getretenen Lachmusketn ausgiebig zu — Aiesemulterfchlaguwgrn. Di« 21jährige Buchhalterin Leo- poldme Haberer in Wien bat ihrer Finna 40« Dollar und SSO 999 Kronen unterschlagen »nd die vielen Millionen innerhalb der letzten zwei Monate in sinnlosester Weise für Luxusartikel verausgabt. — Milltonendiebstahl. Prillantenschmuck und ausländisch« Banknoten im Werte von «tum 10 Millionen Mart wurden einer in einem großen Berlin«» Hotel wohnenden Dsutscham«rikanerin -bei der Heimfahrt vom Theater in einem Autoomnibu» von Daschen- d»ebrn gestohlen. — Et» rätselhafte» Dvama auf Teo. Da» Stockholmer Asten» bladet -berichtet, daß in den Schären vor» Nykorloby in Finnland drei Personen di« in einem Motorboot eine Fahrt unternommen hatten, an den Motor des Bootes gefesselt als Leichen auf-g«stiirden wurden. Das Schiff war »durch Feuer fast vollständig zerstört. — Auffindung von Leiche» deutscher Soldaten» 12 Skelett« Leutfcher Soldaten wurden bei Aufrämwmgsavbeiten auf dein Schlachtfeld von Metzertal aufgsfunden. Sie Laben ihr« voll« Aus» rüstung mit Gewehren bei sich. Aus den Achettlappen war zu er- sehen, daß sie dem Infanterieregiment Nr. 1SS ang/härt«n, jsdvch konnte» di« Namen nicht mehr fef.gestAlt «Lvd«n, da all« Papiere verwest waren. Di« Soldaten war«» vrrmuttich schlaferd im Unter stand verschüttet worden. — Der Klemk-Pro-eß. Am Montag begann der Straf prozeß gegen den Begründer des sogen. Wettkonzsrnsqstrm», Max Klante, vor der Etdäikamm-sr des Landgericht» Berlin. Au- getiaat sind außer Klans« noch sein Bruder, dessen Neffe Heming »nd drei andere. Mehr «le 80 SSV Personen habe» im Klante- Konzern ihr Geld an-g-rlegt, insgesamt 188 Millionen Mark. Zur Auszahlung kamen nur 139 Millionen Mark, so daß etwa 88 Mil lionen verlor«» gegangen sind. Letzte Drahtnachrichten Gegen La» Bersailler Diktat. Berlin, 12. Dez. 3a «lner gemeinsamen Kundgebung Ler gesamten brutschen Gewerkschaft«» gcg«n das Berfa»!- ler DiVat, Li« im Reichstage« veranstaltet wurde, wurde «kn« Ent- schlkßung angenommen, in der es heißt, die Vertreter d«r deaischea Gewerkschaften sähen Le« tiefst«« Grand de» immer wachsende» deut sch«« Elends tn de« ans der auasbltch«» Alleinschuld Deutschland» am Weltkrieg« ausgebauten Versailler Dik- tat. Der Friedensverttag a»ll seinen miersüllbaren Forde rungen und die Existenz des ganze« deutschen Volkes bedrohenden Laste« musst revidiert werden, um Deutschland die Lebensmöa» lichkett wiederzugeben. Di« Gewerkschaftmurtreter erkläre« weiter, sie Personal* lowk für »ine Samisch ist befugt, all« llen. Die Reichsminister werde« ihm v«m»t« «»»»hast »ach«, bi« zu jeder AuetuufttrMlung in erster Linie selbst bereu zu stehe« «ab bk Bermitttluag mit den sonst zuständigen Dienststellen und Beamten zu übernehmen hab«». Dies« sind auch berufe«, tha durch Borschläge bei der Erfüllung sei ner Sonderausgabe zu unterstütz«» Dtaatsminister Hämisch tz.,t Km* mrsengtm v»»Mk«d«»ü», dir «»dü^atton-raft«» «f «in erträgliche» Maß, sei«« aber «ach wie vor bereit, am Wiederaufbau Europa» muh Kräfte» mllzuwirken. Sie fordern dieOeffaung der Geheimarcht»« all«» m» Krieg« Letrtligt »wes«»«» Säsbe« MWd asb«» jchtkdlech L«n Bmi*g«noss«n un Mfttzte» Pth«lna»dkt «üb nd^ft^tr«« S»arg«bt«tbk -mestchernnn»umub»üchltch«»fti«L,»Nb T«u» V«, «nsichlkßunsi hüben sich ,»blr«tch« ander« Volk,teil« angesrylost«, sodaß dt« Kundgebung eine« Protest d«e gaa^e» dentjcho« B«»*l<«»»ng g«Mn d« «Kitzler V«r Sparbiktatoe. > Berlin, 1L Dr». DK «etihm-iierung hat hrn Präsibentett des Skchnungshoft», Sämtsch, 1« Beuehmen mit dem R«ichr- finak-mmtsk» «mcht, de« g«s««ka «ixmlikhen «ab anGuordtttt» licht» -aashalt «nd i»»b«foiw«« bk -mtshalm «nd bk Hau»halt». sghimi« der «inzel»«« SktchsmintstmU» burchzuprüf«n, der R«tch»mgk«mg Gutacht»« üb«» da» Gitais d«» Prüfung z» mstat- Di« »«««» Llurse. Berlin, 12, Deze«»«r. D«r Dollar stand hetU« »or« dörslich aus «20». die tschech- fl. Krone aus 2SS—27«. Letzi« amil. Kurs: Dollar: 8449,82 tfch«H.-slow. Krone: 2SS.U. Perlin, u. De». DK Spttzenorgomifatttm«» d« Gemortke schäfte« werden »m Dienötag von Lrm N«tch«»r»ähe rungsminister zu einer Besprechung empfange» werden. — Am 1ö. »lnü 16. Dezeiniber find«» unter dem Vorsitz ^deo dkichs- arbeitsminist-ers Weichanü-lungen zwischen den Spitzenvevbänden Leu «raiskenkasstn und der Aerzteschaft über den Abschluß eines neuen zentralen Tarifabkomnun» statt. Don dem Ergebnis der Verhandlung«» wird « abhängen, ob »un S. Januar Ler ver tragslose Zustand im ganzen Reiche «intritt oder nicht. Berlin, 11. De». Der Ausstchtsrat der Drt » dn « r Ba nk hat beschlösse^ «in« auf den S.'Januar 1923 en^uLevufendrn außer- ordentlichen Generalversammlung die Verdoppelung des zur Zeit öS« Millionen Mark -bettägenden Aktienkapitals vorzüschlagen. Berlin, 11. Dez. Die Reichsregierung hat die ^luSlieferuno Los an dem Mailänder Bdmbenatt««tat betetliAten Naik- nev» Ghezzi, die von der italienischen Regierung beantrag» worbt» war, abgelehnt, da die von der italienischen Regierung ange- führten Delikts Ghezzts nicht, unter de» deutsih-italienischen Aus» -lics-eru-ngsvertrag sollen. . Stuttgart, 12. Dez. Etwa 89 Kommunisten störten gestern ein« Versammlung der natumalsozicklistischen Partei durch Zwischenrufe. Als der mit Gummiknütteln versehene -Saalschutz «»ngrtff, räum!« die Polizei den Saal und zerstreute die Ruhestörer. Stockholm, 11. Dez. Gestern wurden di« Nobelpreis» durch Len König feierlich verteilt. Es erhielten den Phsikpveis für 1921 Prof. Einstein, den Phstkprets für 1922 der Däne Bohr, Leu Lhemiopreis für 1921 der Engländer Soddy, den Lhemiepveis für 1VW d«r Engländer Aston, den Literaturpveis der spanische Dichter Jatintt Benavent«. Für L«n abwesenden Prof. Einstein nahm, «k bereits gemeldet, der deutsche Gesandt« Nadolny de» Preis in Empfang. Bet Lem nachfolgenden Festessen führt« .d« Gesandte aus, die Erteilung des Preises werde auch in der Schweiz Aner kennung finde«, da die Schweiz dem Getchrten jahrelang Heimat und Arbsitsmöglichleit gewährt habe und somit Deutschland und di« Schweiz sich in den Ruhm des Gelehrten tetlm könnten. Warschau, 11. Dez. Hier finden unter Beteiligung von Zehn- laufenden große sägen den n«u«n Gtaatspsäftdenkn Rarutöwiez gerichtete Lemon-strationen statt, die von nationalistischen, antisemitischen Kreisen ausgehen. Die drei Nationalistischen Par teien haben die Eoklävung «lassen, daß st« der Regierung, die von ein«« von Jude» und deutschen Ukrainern gewählten Staaispräsi- denttn beitußen «ovden sei, jedwede Unteostützunq versag«« müßten und sich bereit hielten, den entscheidenden Kampf »un den durch Narutowiezs Wahl Lefichrdekttt völkisch«» Eharakter der polnischen Republik zu beginnen. Moskau, U..Dez. In Petersburg ist der Btttrot« eines großen deutsche« Konsortiums M. Klaussen, zu Derhandl-uNgen übte die Waldkonzessionen dm Gouvernement Archangelsk eingetroffen. Ailkchamm«. Donnerstag, 14. Deyember, abends 8 Uhr Bibel stunde >u der Schule: Herzog. Berantwvrtlich fül di« Lchrtstleltungi Friedrich Menzner, für den Anzeigen»»: Heinrich Seibert, Rotationsdruck und Verlag: L. M. Gärtner, sämtlich in Aue, Lrzgeb. Die Jagd nach dem Glück. Roman von Han* Schulze. s , (Nachdruck verboten.) (ll. Forisehung.) ' War es La nicht besser, er packte noch heute nacht seine Koffer und ging wieder über Len Ozean?! D«Nn er fühlte, daß Las Feuer seiner Leidenschaft in seinem Herze» ungeschwächt weiter brannte. Flucht «r sich selbst, Flucht «ms diesem Hause! ( . Wi« eine Ahnung kommenden Unheils beschlich es ihn plötzlich, v - Und dann trat wieder Lizzies Bild vor sein« Seele. ' Wenn « hsute ohne Abschied ging, dann sah er sie ja niemals wieder, dann war alles für ihn zu Ende! Mitternacht -war längs vorüber, als Georg sich aus Lom Garten wieder dem Haufe zmvandtt. Auf dem Treppenflügeln de» Bestebül» surrten die Gas» flamme» mit leise vibrierendem Geräusch und flackerten in den matigeschliffenen Schalen hin und her, daß üb« die Fresken Ler Wände seltsam» Lichtreflexe neckisch hinwoghuschten. In tiefem Sinsen ging er zum zweiten Stockwerk »mpor und suchte fein Schlafzimmer auf. Ohn« Licht zu entzünden, KMete « sich rru* mü> wäöf sich auf sein Bett. 'Doch L« Schümm«« floh ihsi, wts «inst t» L«t h»iß«n Lmpea» «sichte». Irnm« wied« kch»N«n sein« G-stxmk«» -u der Stiefmutter zurück. Dt« ganzen letzten »acht Tag« »hr« glücklichen gusammenss««»» -vgsn noch einmal an seinem geistigen Auge vorüber. Wie war sie ihm in Liefer Zeit allmählich «ms H«rz gewachsen vo» dem «str» Kuss«, aus dem der zarte Keim dieser Neigung er- wachsen, bi» zu dem heutigen Abend, an Lem das hohe Lied Dott- friods von Straßburg den L>cbe»Lrand in ihm lodernd entzündet hatte. Ls war dem Einsamen -u Muk, al» ab er verzweifeln müßte, so f«hr hatk « dk -«rkfchäst »ib« fttn Jmnrr» verloren. »Mick M «ib» »übt owdr i» Bett Er stand auf, zündete sich eine Zigarette an und setzte sich noch einmal an Las weitoffene Fenstet. Die laue Luft umschmeichelte mit kühlendem Hauche sein er hitztes Gesicht. Ein« tiefe Stille herrschte ringsum^ der träumende Wald stand, als horche er in Lie schweigende Nacht hinaus. Jetzt hörte er einen Wagen von der Stegssvllee die Dier- garteustcoße hevaufkvmmen. Da» taktmüßige Klappern von PfevdHu-s«» klang in regel» niäßigen Zwischenräumen immer deutlicher durch da» Lumpfe Rollt» der Räder. Der weiße Hut eines DAamctervutschers taucht« Über dem dunklen Gebüsch Le» Nachbavgaetens auf. Im nächsten Augenblick hielt eine Droschke vor der Forster- fchen Villa. Unwillkürlich war Georg von seinem Fenster etwas zurück- getreten Ein einzelner Herr stidg -aus urkd öffnete »die Gartentür. Der Vater. Heiß quoll es in Lem Lauschenden auf, al» er jetzt den alte» Mann ganz langsam mit müden, schleppenden Schritte», als zöge ihn seine schwere Last zu Bode», sich dem Haus« nichern fäh. Und an diesem Manne, dein er sein Leben verdankte, Ler nk etwa» andere» für ihn gehabt al» Liab» und Güte, hatte « sich in solch«« Weis« lttkgmrgen. z Da» kennt« nicht so writergeh«», « nicht ftd» Achtung vor sich selbst v»rlreom vwllts. Am liebsten -war« « -auf Ler Stelle hinauegsgang«» und hätt« shm olles gestanden, und seine Derzeihuny erbeten. Der Himmel lichtet« sich im Osten mit rosigem Scheine als Graetz gegen 3 Uhr endlich in eilten unruhig«», tvaumgequältt» Schlamm« verftel. 7. At» Georg am anderen Mora«» »um Kaff« «schien, erfuhr er von dem Dien«, daß Alfred Ltzzi« bereits in all« Frühe abgcholt habe und mit ihr in den- Tiergarten geritten sei. Mißmutig vertirft« er sich in di« Morgengeitungm, um ihr« RUckkhr adzuwart«». So saß « bi» g«u«n 19 Uhr. Ms er sich dann abermckl» nach ihr rvkundbgt«, ward thuck der Bescheitt bk gnädige Frau f-ei t» der Zwischenzeit allerdings h«tm° gekommen, nachüsm sie sich umgekleidet, jedoch sogktich wkd« in Ä« Stadt gefahren; eine Bestellung habe sie Mr ihn nicht zurück- gelassen. Alß, sie wollt« ihn nicht sehe», sie -wich «in« Begegnung aus; er mußte sich heut« somit den Vormittag aus eigen« Faust zu ver- treiben such«». Nach kurzer Ueberletzung «ntschied « sich für «ine Besichtigung der neuen Einrichtungen Lek väterlichen Fabrik. Das Fokstersche Etablissement lag in der Landsberger We« an L«r Ecke der Matthi-asstraße. Ein Monumentaler Sandsteinbau, tn Lem sich die DirÄtion»« und Bureaurällme -befanden, war gegen die Front der Landsberger All« vorgeschoben. Dahinter Lohnte» sich dk eigentlichen Fabük- anlage» aus, «in mächtiger Kompl« von vokn Ziegolbautrn, eine kleine Stadt gleichsam für sich. Ein hübsch« Garten mit fchvnrn, alten WEN, Ler St» AK- gestillten in ihren Freistunden «I» Erholungsstätte disnt«, schloß da» Grundstück nach der Pusendorfstraß« ab und g«nzk zu» Sinken an den alten Park Ler Böhmisch,n Brauerei. Ei» Gefühl freudig«! Stolze» überkam Georg, al* « jetzt die weiten Fobriksäk duochschritt, in d«»,» « -feldst vo« tm PHe auf gedient hatte. VtG VEr MV ßItsscrn UMM WM »o» friihtt vttSlttt. Uelxrall «auvd« « ht-zlich LtvillHiwUkw: di« Freud, dk» dlk> beliebt«, Soh» Le* Ehest, Wied«, in ihrer Mitts Ml fchech stand d«, Leuten sämtlich aus den Gesichtern geschrieben. Zuweilen «at Georg am «inen Wübskchl heran und ließ sich «in« ihm unbekannt« Neuerung erläutern. Da« Studium Ler maschinell«« Berbesseoungen mchm «n R» gegen Mittag kr Anspruch, dmm begab er sich mtt dem ihn be gleitenden Oberingenisur «i«L« nach dem Dirrktio-nsgebäude, um Lrm Bat« tn seinem Privatkonto» »och «inen Bestich «bPrstatten. Doch s-tin Demtchen «wie» sich al» vergeben«; der Herr Kom- mmzienrat, hi«tz e», s,i be«its v»r «in« halb«« Gtzmde «ntt HorW -«Lwaldt «ach d« Stadt gesohrin. Gortfrtzung folgL)
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