Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 10.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192212106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221210
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-12
- Tag 1922-12-10
-
Monat
1922-12
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.12.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
E.v.K. "-.irc- Kurse steigt. Hclsingforo, im November 19S2. MtÄHIlt r»n ^SvK«m bearbeiten. Ls sollen-nämlich di» Löhn^ der Arbeit« in ider «eise fchgestellt werden, daß man «inen Vergleich zieht zwischen -den jetzt vom Naich gezahlten Sntlahnung« und den in der ersten Dqemberwoche not» de, Industrie gezahlten Löhnen. Di« Beamten, -«hält«« sollen dann de» Arbeiterlöhn«» entsprechend erhöht «erde». (Aus: Deutsch-EvangelischinFinnland,S. Ihrg. 4. Fkg.) OerMche Angelegenheiten. » ' Der starke Schneefall, drr auch heute noch" a^auerte, hat überall im Reiche erhebliche Störungen im Fernsprech-v-er-kchr und zrmr TeU auch im Trlcgraphenverkchr Mr Folge gehabt. Besonders stark mitgenommen wunden die Fevnsprechleitungen in Mittel- und Siiddrutschland. Vollständig unterbrochen war der Devkehr mit Paris, Bafel, Wen, Karlsruhe, Nürnberg, Frankfurt a. M., Erfurt, Bremen und Liegnitz. " Geldabfindung der Kapitulanten. Nach dem Mannschaftsver- sorgungsgcsetz kann Kapitulanten, dis irach ILjShriger Dienstzeit den givtlvevsorgmrgsschcin erworben haben, bis zum Ablauf eines Jahres nach der Entlassung aus dsm aktiven Militärdienst auf ihren Antrag aspen Verzicht auf den Schein und auf die Zivil- versorgungsentschädigung eine einmalige Eeldabsindung bewilligt werdech wenn ste fiir eine nützliche Verwendung des Geldes Gewähr leisten. Während nach dieser Vorschrift dir Bewilligung der Ab findung in das freie Ermessen der Vevwaltirngsbehörd« gestellt war, hat das Kapitulantenentschädigungrigesetz für -die Kapitulanten, die nach Vollendung des 12jährigen Dienstjahres infolge der Ver minderung der Wehrmacht aus dem aktiven Dienst ' ausscheiden müssen und zum Beamten würdig erscheinen, «inen Rechtsanspruch auf die Geldabsindung geschaffen. Die Frage, ob für eine nützliche Verwendung des Geldes Gewähr gegeben ist, ist lediglich nach der Persönlichkeit des Kapitulanten zu beurteilen. Wenn der Kapitu lant noch seiner dienstlichen und außerdienstlichen Führung und seinen moralischen Eigenschau-p «tue genügende Sicherheit für di: Annahme gewährt, daß das Geld nützlich verwendet wird, so hat die Bewilligung Ler Abfindung zu erfolgen, ohne daß es eines beson deren Nachweises des Verwendungszweckes bedarf. Di« Dewil- lignng hängt also z. V. nicht von der Art der Anlegung des Kapitals ab. * Die Teuerung. Die vom Sächsischen Statistischen Landesamt festgestellten Teuerungrzahlen haben im November eine bisher noch nicht dagswesene Steigerung erfahren. Die durchschnittliche Tcue- rungszahl in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Grimma, Bautzen, Anna- berg, Auerbach und Sebnitz betrug 38 888 Mk. gegen 17381 im Ok tober. Das ist eine Steigerung um 112,5 Prozent gegen 67,8 Pro zent Steigerung vom September zum Oktober! Die Indexziffer für Ernährung, Heizung, Beleuchtung und Wohnung betrug im Oktober 12130, im November 40 626. Die Preise sind also aufs über 400- fach« gestiegen, die Lebensmittel sogar aufs 560fachc, die Preise fiir Bekleidung aufs 691fache! Der Gesamtindex für alle von der Tcue- rungsstatistik erfaßten Lebensbedürfnisse einschl. Bekleidung betrug 44 689, im Reich 44 610. " Der Rückgang der Schulkinderzähl. Im Jahve 1920 besuch ten 729309 Kinder die sächsischen Volksschulen. Nach den Berech nungen des statistischen Landesamtes -wird der Schulerbrstand der sächsischen Volksschulen voraussichtlich 'betragen Ostern 1923: 817 000 Schuber: 1924: 554 640; 1925: 501 700; 1626: 502 560; 1927: 504 600. Mit dem tiefsten Stande im Jahre 1925 wird die S-Hul- kinderzahl noch unter die Les Jahres 1884 sinken, die rund 536 000 betrug. ' Werhnachtspakete. Mit Rücksicht airf Len -gesteigerten Paket verkehr in Ler Weihnachtszeit wivd dringend empfohlen, die Weih? nachtspaket«, namentlich nach entfernten Orten, nicht erst in den letzten Togen vor dem Feste, sondern möglichst zeitig abzusenden, rvöil sonst kein« Gewähr für rechtzeitige Anstellung besteht. Auch liegt es im Nutzen der Absender, in Len Vormittags- oder Mittags stunden aufzuliefern, weil in dieser Zeit die Schalter nicht so be lastet sind, wie am Spätnachmittag, und die Abfertigung infolge dessen ohne Zeitverlust vor sich geht. Berlin, 8. Dez. D«r frühere Reichskanzler Dr. Wirth hat, «i« di« Expreß-Korrespondenz hört, eine Einladung zu einer Bor» ^ragerris« in die vereinigten Staaten erhalten. E» ist mög- stich, daß Dr. Wirth der Einladung zu Beginn de» nächsten Jahre» Folge leisten wird. Berlin, S. Dez. „Journal de» DeLats" brachte am 7. September leinen Artikel, der säuere, völlig unb«gründ«te Vorwürfe gegen de» Kardinal von Faulhaber erhob. Weser sollt« bei Reisen in dem währ«nd des Kriege» besetzten 'französischen Gebiet feine geist lichen Kompetenzen überschritten und sich «gen einen französischen Pfarrer verletzend benommen habe». Die französische Regierung ist auf Wunsch dr» bay«risch«n Regierung auf die Grundlosigkeit dieser Beschuldigungen hingewiesen worden. Da» .Journal des Debats" wurde gebrten, sie richtigzustellrn, wa» in der Nummer vom 30. Ok tober geschehen ist. Berlin, 8. Dez. Me der Allg. verband der deutschen Bankangestellten, Berlin, mitteilt, haben die Tarif« Verhandlungen zwischen dem Reichsvrrband der Bankleitungen und den Angestellten-Organisationrn zu einem Abkommen ge« führt, da» von allen beteiligten Verbänden angenommen worden äst. Dir auf Grund dieses Abkommen» zu leistenden Zahlungen sind lseitenr der Bank«» tunlichst bi» zum 16. Dezember zu bewerkstelligen. d Konzerte, Theater, Vergnügunge«. L Schneeberg, 8. Dez. Sächsische Landesbühne. „Improvisa tionen im Juni", von Max Mohr. Nach Lessing und Haupt mann nun auch einen der jetzt ganz Modernen. Einen von jenen Theakrmachcrn, die die Aufgabe in sich verspüren, unsere gärend«- brodelnde Zeit mit ihren in der Hauptsache unangenchmen Begleit erscheinungen uns aus der Bühne vorzusetzen. Ob aber unserem Volke in dieser an Idealen armen Zeit damit gedient ist, solche Zerrbilder neuzeitlicher Literatur zu genießen, oder ob damit eine Erziehung, eine Einwirkung zum Guten erreicht wird, darf man freilich bezwei feln, sofern man nicht selbst dem Zeitgeist sich mit Haut und Haaren verschrieben hat. Man kann dem Mohrschen Werk nur bedingt eine erzieherische Wirkung zuschrciben. Und zwar deshalb, weil uns in dem Werk fast brutal der widerliche Tanz ums goldene Kalb um je- den Preis vor Augen geführt wird, auch wenn darüber die scheinbar unverdorbene Seele eines jungen Menschen zu Grunde gerichtet wird. Scheinbar unverdorben, weil sich diese Seele in der Atmosphäre, in der sie geboren, von eben diesem Tanz nm goldene Kalb nicht ganz hat freihalten können. Was schadete, wenn dabei auch die heiligsten Gefühle eines Volkes in den Schmutz gezogen werden. Für Geld glaubt der amerikanische Millionär seinem Sohne ganz Oesterreich kaufen zu können, nur um ihn bei guter Laune zu erhalten. Für Geld glaubt auch der amerikanische Krösus die immerhin verdienstvollen Heerführer des letzten Krieges vor dem Sohne einen Nackttanz auf- fuhren lassen zu wnnen. Darf man sich da noch wundern, wenn e» mit einem Volke immer mehr bergab geht, wenn ihm solche geistige Kost geboten wird, darf man sich wundern, wenn man heute an allen Ecken und Enden von einer ehrfurchtslosen Jugend spricht? Was macht es anch, wenn faustdicke Unmöglichkeiten, um nicht zu sagen, Verrücktheiten, sich in langatmigen Dialogen auf der Bühn« absple- len. Immerhin, um der Erkenntnis Willen mnß man anerkennen, daß uns die Landesbühne auch solche neudeutsche Literaturerzeugnisse bie tet. Die Handlung? Ja, um was handelt es sich eigentlich. Etwa darum, um darzutun, wie tief wir uns wirtschaftlich in Not befinden, daß sich ein amerikanischer Dollarkönig über die zum Himmel schreiende Not Europas, des Erdteils der großen Kulturgüter, lustig machen kann. Oder darum, zu zeigen, daß es so nicht weiter gehen kann, wenn wir uns nicht auf uns selbst besinnen? Wie dem auch sei. Manchen wird Las Stück vielleicht etwas gebracht haben, man chen wird cs ebenso unverständlich geblieben sein, wie die grotesk hin- geworfenen sogenannten textlichen Erläuterungen des Verfassers auf dem Theaterzettel, vielen aber wird es die Augen geöffnet haben, wi« heute versucht wird, das Volk „auszuklären". Mit Ausnahme von Ottbert und Jähnig, deren Leistungen hinlänglich bekannt sind, waren durchweg neue Kräfte beschäftigt. Und da darf gesagt werden, was schon gelegentlich der ersten Besprechung gesagt worden ist, sie fügen sich wnnderbar in den gediegenen künstlerischen Rah- men der LaWesbühns ein. Elisabeth Scholtz spielte glänzend die vornehme Fürstin Orloff, Werner Schoch den leidenschaft lichen Tankinow, L. Winter den allen Situationen gewachsenen gaukelnden Improvisator, Anni von Grundlach in Erscheinung und Ausdrucksweise gleich hervorragend die rührende, unschuldige Von -er Nor -er Gebildeten in Nutzlan-. Nach Privatbriefett au» P«tersburg. - ' ' Geschäftsleute unü Diplomaten, Lie aus Moskau rmd Peters burg nach West-Europa oder Finnland heimkehren, wissen von den -großeuFortschritten zu berichten, Lie nach allein Anschein das Leben dort nunmt. Nicht nur Las winuneluLe Moskau, auch das halb- ausgosto-ckene Petersburg nehmen immer mehr ihr früheres Aus- schen wi«L«r an. Häuser wende» gebaut, Straßen ausgebeffert, Elektrische und Eisenbahnen funktionieren. Läden und Märkte sind voll von Waren, Vergnüsungslokale und Restaurants voll von Menschen. Wie anders ist Las Bild vorn Leben in Rußland, das man er hält, wenn man Briefe gebildeter Kreis« Nest, der Kreise, die sonst nicht zuworte lommcn, da ihnen di-; Presse verschlossen ist. Hier tritt einem anüarrernde, unverminderte Not und Hoffnungslosig keit entgegen. Wir haben ähnliche Verhältnisse, wie sie in Berlin etwa, oder in Wien herrschen, nur noch furchtbarer gesteigert vor tuns. Die kalten Zahlen der Sowjeipresse über Fall des So-w-jet- -rubel» und steigens« Warenpreise werden hier zum verzweifelten -Angstschrei. So schreibt mir ein hochangcstellter Herr in verant wortungsvoller Stellung: Mit Sorgen sicht alles in Petersburg Leim Winter entgegen. Di« Preise für die notwendigsten Lebensbedürfnisse steigen immer noch, für Einzelnes geradezu ins Nntzcheuere. Sa-ndzucker -kostete schon im September 3 Miu. Rubel, -Stückzucker gar 3,6 Mill, für -1 Pfund (400 Gramm). Dabei nimmt die Verarmung gerade in Ler Intelligenz (d. h. in den gebildeten Kreisen) Ricfenüimensionen an, La Geistesarbeit in gar leimm Verhältnis Mm Lebcnsrmtcr- chalt 'bezahlt wird und Labei noch schwer zu finden ist. Viele -Leute, bi« sich bisher -gehalten haben, verkaufen nun ihre Habe, Lie zusehends schwindet. Diese Wort« «halten ein« treffliche Illustration in den Vcr- handTungen de» augenblicklich tagenden Finanzkmgresses, bei denen nebenbei erwähnt wnvt«, man bürst den Fehler nicht Wiederhole», den man beim Ancka-F ausländischen Zuckers gemackst habe, wodurch di« Zuckerpreise auf da» ^-Millionenfache der Vor» -krieg spreche hinaufgeschnrllt seien. -Aber auch mit Butter, Holz und vielen anderen Lebensbedürfnissen steht es nicht besser. Der Absender dieses Briefes hatte am 10. Oktober noch keinmal geheizt, obgleich seine kleinen Kinder unter -der Zimmertemperatur von 9 Grad um so schwerer leiden, als sie schlecht gekleidet sind. Das große Geschlecht der Nc-p-p-inänner, d. h. Schiesser, einige -Kategorien von Beamten und Spezialisten, sowie -schließlich «in Teil der Bauernschaft, bosondrrs im nördlichen Mittelrußla-nd, Wunen einigermaßen bestehen, oder schwelgen sogar in Luxus. Auch in dieser Beziehung muß man sich Lie Verhältnisse des zufam-men- tbrechenden West-Europas in Groteske vergröbert vorstellen, um sich -rin Bild vom Leben Ler russischen Großstädte zu machen. Wenn fck-o-n im Msammengcbrochenen West-Europa ein falscher ."Schein von Lrrxus und Wohlleben über Li« furchtbare Noi der wertvollsten Devölkevungsschichten hin-wegtäuscht, so ist diese Not geistig und materiell fast unerträglich in Rußland. Und sie umfaßt trotz des luxuriösen GLauzes, den di« neue Wirtschaftspolitik her- -voigezaubert hat, viel größere Schichten-. Wir sind ja abgesch-nitten von -der Kultuvwelt und in Lie t-drückendsten Verhältnisse eingeklemmt, schreibt jener Mann, der an -weit sichtbarer Stelle des öffentlichen Lebens mitarbeitet. Käme ! nicht von Zeit zu Aeit ein erfrischender Luftzug geistigen Lebens -von draußen, so wüßte ich nicht, wie man es weiter aushalten j sollte. Das Bewußtsein, für wertvolle Güter M arbeiten, erhebt -einen gewiß über Lie Misere des Lebens. Dennoch sthnt sich Ler -Mensch nach etwas Sonnenschein und Farbe des Lebens. Davon * VttwMmia ö« KkstWrisf«. Da» aeginwßrtia gültig* Frachtbrstfmast« kann noch bi» 1. Jam»« 1924 Verwender werdem Weiter wivd daraus hingewiesen, daß Ler Neudruck Ler au» Grün den der Papievevsparni» tm Keim« ««geführten v«rkl«1n» rt»w Frachtäciose (LopvKseitia bedruckten) nicht mehr genehmigt wird. Di« noch vorhandenen Frachtbrief« diese, Muster», sowie dis ge wöhnlichen (großen) Frachtbrief«, Leven Ausdruck -d«n neueren Be stimmungen nicht entspricht, dürfen noch bi» 81. März IVA ver wendet werde«. * Schönheide, v. De». Der Landwirt -erm. Fischer und Frau im Schwarzwinkel begingen die goldene Hochzeit. " Burgstädt. Am Dahnhofe wurden zwei Schulknaben und ein FortbilLunasschüler derart betrunken auf-gesunden, daß sie nach der Polizeiwache gefahren werden mußten. Di« Burschen hatte« aus dem Keller einer Gastwirtschaft Spirituosen entwendet. ' Werdau. Der Gtodirat gibt bekannt: Di« mehrfach er schienenen Anzeigen von Dielen-Abenden und dergleichen geben Ver anlassung, festzuftellen, -daß dar Stodtvat Di-clen-AbenLe nach Lom Muster c-erjenrgcn, wie ste leider in Großstädten üblich- sind, in Wevdau schon m Rücksicht auf die Notlage weiterer Kreis« nicht -dulden wivd. Ein Bedürfnis Lanach hat -früher nicht bestanden, rmd kann jetzt vollends nicht anerkannt werden. — Bravo! " Glauchau. Der Mittwoch mittag einsetzende orkanartig« Sturm hat neben verschiedenen geringeren Sachschäden auch grkHen Schaden bei einem Neubau verursacht. Der am Brauereirestaurant errichtete Saupesche Neubau (ein Einfamilienhaus) stürzte beinahe völlig zusammen. Das Dach wurde vom Sturm abgedeckt, die Wänve des Hauses wurden zum Teil zerstört, zum Teil verschoben. " Penig. Der Kommunist Schaarschmidt wurde -mit sämtlichen Stimmen L« Linkspartei zum Stadtverordnetenvorstoher gewählt. "Freiberg. Der deutschnotionale Landtagsabg. Oekonomierat Schmidt ist im Alter von 67 Jahren im Dresdener Krankenhaus ge- storben. Schmidt war eine in der sächsischen Landwirtschaft sehr be kannte Persönlichkeit, Hauptgeschäftsführer des Sächsischen Landbun- des und Mitgründer des Bundes der Landwirte. Er gehörte dem Landtage seit 1909 an. «M «» Sk» ««r M» 'S-«. . - . Lian wird Liese Klagen richt« verstehen, «mm «a« -di« Lag« der «inst so reich«« «vanaeli sch«« -S<m«ind«n P«t«rMlvg» in» Aug« faßt, wi« st« mir vvn ein«« ihr« Vertret«- geschildert werd««. . - Keine Gemeind« kann mehr ihr«« Pfarrer mit seiner Familie «mich««. Die Not Lteser geistlichen Führer wurde seit Beginn -des Iahe«, 1922 durch eine Unterstützung der Leutsch«« allgemein«» lutherischen, Konferenz im Betrage von SOO Ruck, tm Monat für jed« Pfarre erleichtert. Solang» man dafür etwa 10 Mill, ein- wechseln konnte, war -das eine wesentliche Hilf«. Duvch d«n Sturz d«r «ätschen Mark -sind ober Li« SOO Ruck. Mitte Oktober auf 2)4 Mill. So-w-jetvubet zusammeMeschmdlzrn. Was kann »ran heute noch für 2)4 Mill. Saufen? So sind denn Lie evangelischen Pfarrer und ihre Gemeinden nach wie vor auf ausländische Hilfe ange wiesen, wie sie im letzten Jahr teils von Deutschland, teils au» Amerika, in Petersburg vor allen Dingen aber auch au» Finnland ^Das im erst:» Brief angeführt« Beispiel mit -dem Zucker gibt klaren Einblick in Lie russische Not. Für 600 Rnck. kann man noch lange nicht ein russische» Pfund Streuzucker lausen. Es schien La zu noch immer etwa SOO OOS Go-w-setrubel. Da di« Sowjetbehörden bei jeder Einfuhr von Liebesgaben Lie größten Schwi«rigMten machen, und unerhörte -Zölle erheben, ist wohl Ler beste und bequemste Wog Ler Hilse für -di« leidenden ge bildeten Kreis« Rußlands, im Besonderen für Lie evangelischen Geistlichen die 'Sammlung ausländisches Geldes, das ständig -im Die Jagd nach dem Glück. Roman von Hans Schulz«. (Nachdruck verboten.) ik- -SRSM' (K Fortsetzung.) Sa fuhr Georg plötzlich -auf. „Sag -mir nur das eins, Lizzi«," stieß er stockend hervor, „würdest Lu, wenn mein Vater nicht ge kommen -wäre, würdest du imstand* gewesen sein, mich lieb zu -haben?* ... - - Lizgi« schreckte, zusammen. Ms» da» war es! Sie fühlte, wie -der Mann an ihrer Seite zittert«. j „Ich weiß nicht!" sagt« ste unsicher, dann aber, al» sie Len ver» gweisskt-m Mick seiner diugen sah, vollendete sie wie in einer Auf wallung von Mitleid gmy leis« „Vielleicht!" . Sie glaubte «» selbst in diesem Augenblicke und bereute es im nächsten Moment Loch wieder. - Georg hatte mit einer heftigen Bewegung iHv« -and «griffen und preßt« sie krampfhaft. „Du weißt nicht, Lizzie, w« glücklich dir «wich mit droswn Wort» machst! G» ist ja nun einmal hrvau». vom «^trn Augenblick am da ich dich -gesehen, wußte ich, wi« es um mich bestellt, daß ich dir rettungslos verfall«» war. Was kann ich da -ander» tun, al« glichen? Du bist Lie Fvau meine» Vaters, mir al» solche unerveich- bar für all« Heiden! Ist «s unter diesen Umständen nicht besser, ich tauche wieder dahin unter, von wo ich gekommen bin?" Sein Atem ging schwer; es klang fast wie «-in undevdrückte» Schluchzen, al, er jetzt nach kurzer Paus« sortsuhr: „Und wenn ich mir denke, daß ich wilder über das M-e-er soll zu den fremden Mensch««, di« -mir so gleichgültig sind, wo e» mir Geld verdienen heißt! Und ich mutz dich hier zurücklassen, -an der ich mit aller Kraft meines Herzens hänge! Wenn ich mir sagen muß, daß geradv du wir versagt List, daß c» schon -ein grenzenloses Unrecht gegen den alten Manu bedeutet, «inen solchen Gedanken auch nur aus- zuLenken! Glaube mir, di« Verzweiflung möchte mich mamümak übermann« nl" Lizzie hatte ihm mit sanfter Gewalt ihre Hände wieder ent zogen. Was hatte sic mit diesem „Vielleicht" herausbeschw-oren! Es war ihr saft wi-dcr Willen entfahren, in der Stimm-ung des Augen blicks, und darauf dieser stürmische Ausbruch. Gab ihm denn dies klein« Wörtchen das Rocht, so zu ihr zu sprechen, zu ihr, der Frau seines Vaters? Und doch rührte sie wieder dies leidcirschaftliche -Geständnis einer elementaren Liebe. „Reg dich doch nicht so furchtbar -auf, Georg!" sagte -sie endlich, indem sie einen leichteren Ton anzuschlage» versuchte. „So denkst du heute. Und laß erst einmal ein oder zwei Jahve ins Land ge gangen fein, dann hast -du mich über irgendeiner brasili-anisch-cn Schöne» längst vergessen." „Niemals!" brach er von- neuem heftig aus. „Ich -werde nie anders Linken, als heute! Ich verliere ja noch meinen Verstand um dieses Gefühl, für immer mit gebundenen Händen b-eiseiit« stchen zu müssen! Auf -ewig getrennt! Mr Leide, Mutter und Sohn! Lizzie, Lu weißt ja nicht, wie lieb ich dich habe!" Er brach plötzlich ob und trat dann schnell an Lie Balustrade, um sie die Tränen rächt sehen zu lassen, dis ec nicht mehr zurück- zuhalten vermocht«. Ms er sich Hr mich wenigen Mrnuit-Ln roi-sd« Amandt^ fchi«, all«» Blut au« -srine-m Gesicht -zowichen. „Devgiß, -was ich zu dir gesagt hab», Lizzie!" sagt» er mit gänz lich veränderter Stimm«. „Es kam vorhin so unerwartet Über mich. Ich weide mich bemühen, in Zukunft verständiger zu sein. 5. Bor dem Opernhause fuhren die Droschke» und Equipage» in nmrnterbrochener Reihe auf. Der Name Magner Haide -trotz des rvarmen Sammevabends seine Wirkung geübt. An der Kasse stieß und drängte sich das Publikum. Durch die breite Treppe -des Mitteliportals flutet« es unab lässig nach -de» Röirgen und nach Lom Parkett. Georg und Lizzie waren kur- vor 7 Uhr in -einer Balkonloge rechts nah« der Bühn« eingetroffen. Da» glänzende -au» füllt« sich in den nächsten Minuten schnell und geräuschvoll. Ein gedämpftes Brausen ging durch den weilen Raum. Zuweilen -klangen aus dem Orchester -die scharfen Stimmen der Saiteninstrumente oder flüchtige Läufer der Bläser. Im Parkett ein ewiges Ausstichen und -Sichsetzen. Dann plötzlich entstand unter den Musikern ein« g-sw-iss« Be wegung. Die schlanke Gestalt Weingartners tauchte Wer der Rampe -aus. Drei kurze, scharfe Schläge auf das Dirigentenpult — und da» Orchester -setzte ein: „Frisch wcht Ler Wind der Heimat -u— . . ÄLein irdisch Kind, -wo weilest du" — Di« Mär von Tristan und Isolde hob -an. Uvber das blaue Novdme-er fuhr Isolde zum Hochzeitsfeste naH Korn-valls grünem Stand. Aus Brangänes Zaubertvank -loderte Lie sündig« Minne »mpor, Lie irdische, alles verzehrende Liebe, die nichts achtet, nichts hört noch sieht und will als sich selbst. In gewaltigen Allorden setzte der tödlich« Streit «in -wisch»» Nebe und Pflicht: Dis blond« Isolde, verkuppelt an ehren Gxcks, den marklosen Marks, und mit allen FrebAM ihrer Seele an Tristan hängend, „dem Wunder aller Reiche, Lem hochgeliebten Mann," Ler nichts sein eigen nennt al» sein Schwert und sein« Lieb«. - Di« Liebenden in dunkler Stacht in Isolden» Garten, zer- fließeiid in trunkener Selbstvergessenheit. Und dann Isolde in rasendem -Schmerze hinsinkend über den Leichnam des geliebten Helden. Wi« gebannt saß-en die beiden unter dem Zauber dieser allge waltigen, gleichsam Wer kochende Wirbel und ragende Riffe dahin- brausenden Musik, die -in di« finstersten Schlünde der Leidenschaft niedertaucht, um leuchtende Perlen der Schönheit -daraus zutage zu fördern. Die hinreißenden Klänge der grenzenlose» weltvcrachtendeu Ironie Ler Schluß-akkorde tönten ihnen noch in Le» Ohren, al» st« jetzt wisü« in Lie lind« Sommernacht hinaurtvaten. . lSortkrtzusa ktztt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)