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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192211265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221126
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-26
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.11.1922
- Autor
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Erzgebirgischer Dolkssreund. Nr. 27S. SV. November 1S-S. hnen, genau zu berechnen, was »griffe in kirchliches Hausrecht auf Friedhöfen. Der Dolls- Laisnbund für Sachsen schreibt uns: Das Kultusministe- " Ein dienste. Leipzig. Nachts sind aus «ment Rauchwarengeschäft Rauch» im Wert« von Wer 5600 000 Mark gestohlen worden. kirchliche rium ha> >t durch eine im Sächsischen Gesetzblatt Nr. 36 bekannt- waren Menschliches Wesen, was ist'»? Gewesen; An einer Stunde geht es zu Grunde, Sobald die Lüftlem -des Todes drein wehn! auch die dem Landesverbände noch fernstehenden Innungen von Werdau, Glauchau und Arre recht bald betreten möchten. ' Markneukirchen. Das Pfarramt in Erlbach ist bis aus weiteres geschlossen. Dev Pfarrer >nuß auf Arbeit gehen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, an Sonntagen hält er aber Gottes- Ä? - nach heißem Kampf in Len Staub geworfen Hütt«, mich auf ihn stürzen und mit ihm sterben!" Ein Bote tritt auf, gesandt von Nebukadnezar, vor Lem die Erd« sich krümmt, und dem Macht und Herrschaft gegeben ist vom Aufgang dis zum! Niedergang. Er verkündet seines Herrn Befchl, daß kein Gott außer Nebukadnezar ist. Ein Wink des Holofernes, und die Götzenbilder liegen in Trümmer. Die Gesandten treten auf, Gesandt« von Mesopotamien, Ge- sandtv von Assyrien, sie werfen sich vor Holofernes in den Staub. Nur die Ebräer, so erfährt er, haben sich verschanzt und versuchen Widerstand. Holofernes horcht auf: ein Volk, das ihm Widerstand leisten will! Gin flüchtiges Staunen malt sich in seinen Zügen, als ihm Ler Gesandte erzählt von diesem „Volk von Wahnsinnigen", das einen Gort verehrt, den es nicht sieht noch hort, das, wie Achior ihm sagt, verächtlich ist, wenn es auszieht mit Spießen und Schwertern, um gegen den Willen seines Gottes zu streiten, das aber furchtbar ist, wenn es sich demütigt vor seinem Gott: „Das Meer teilt sich, also daß die Gewässer fest aus beiden Seiten stehen wie Nkauern, zwischen denen «ine Straße sich hinzieht, vom Himmel fällt Brot herab, und aus dem Wüstensand quillt ein frischer Trunk!" Achior warnt vor der Macht dieses obräischen Gottes, immer eindringlicher wird seine Rede, bis Holofernes Worte mit Schwertes» schürf« seine Rede zerhauen. Was ander« schreckt, ihn reizt eis nur, Ihn drängt es -u er- proben, wer der Süfrkere ist: der Gott der Gbräer oder Holofernes. „Aus gen Bethulien!" so klingt sein Schlachtruf. In demselben Augenblick wird es im Lager lebendig. Die Reiter besteigen die Rosse und Kamele, di« 'gewaltigen Mauer» brecher, die hochbeladenen Magen setzen sich in Bewegung, Holo» ferne» auf prächtig gezäumtem Schlachtroß stellt sich an di« Spitze des Zuge». Der Vorhang fällt. Ein« kurz« Pause nur. Der zweite Akt setzt ein. Judith am Webstuhl, das Bild des. sittsamen ebrüischen Weibe», das nach der Sitte des Orients seine Schönheit vor den Micken der Männer verbirgt. Wie rührend ist sie in ihrer herbjungfräulichen Schönheit, die» junge Weib, das des Manasses Witwe ist, und doch noch von keinem Manns berührt ward, Warum hat Manasi« es nicht gewagt? Sie weiß es nicht. Er hat dies Geheimnis mit ins Grab genommen. Wie trostlos klingt es von den Lippen des schönen Weibes: „Meine Schönheit ist die der Tollkirsche; ihr Genuß bringt Wahnsinn und Tod!" Zn die Stille des Fvauengemachs bringt Ephraims Erzählung den Schrecken der Belagerung, Len Schrecken vor Holofernes. Ephraim bebt vor dem- was er gesehen und gehört, Mirza zittert in werblicher Angst. Nur Judith schreckt «s nicht. „Ich möchte ihn sehen!" ist der Wunsch, der mit Blitzesschnelle in ihr vuszuckt, als Ephraim ihr von diesem Gewaltigen spricht. — Der folgend« Akt zeigt Judith im Dußgewand, mit Asche be streut. Sie ringt mit ihrem Gott. Er soll sie erkennen lassen, ob der Ge-danke zu ungeheuerlicher Tat, Ler in ihr lebt, von ihm komme. Denn „der Weg zu dieser Dat geht 'durch die Sünde!" Wie groß, wie herrlich steht sie da, als ihr das Erkennen kommt, daß Gott sie zu großer Lat erwählt hat. Ihr Blick hat das Starre, Visionär« tinu Verzückten, ihr« Stimme klingt machtvoll' mit prophetischer Gewalt: „Dank, dank dir, Herr! Du machst mein Auge hell. Bor di» wird das Unreine rein; wenn du zwischen mich und meine Dat eine Sünde stellst: wer bin ich, -aß ich mit dir darüber hadern, daß ich mich dir entziehen sollte. — Du mochtest mich schön; jetzt weiß ich wozu. Du versagtest mir «in Kind; jetzt fühl« ich warum, — Da» ich sonst für Much tzkrkh «scheint mir nun wie < (Fortsetzung f Das Lächeln der Gioconda. Roman von Gatty Bachem»Tanger. Amerikanisches Copyright 1920 by Carl Duncker, Berlin. (Nachdruck verboten.) (37. Fortsetzung.) Das Königliche Schauspielhaus bot ein festliches Bild. In den lichterfüllten Räumen wogte «s von festlich geputzten Damen in kostbaren Stoffen, Seiden und Spitzen, von Herren in Uni formen und dunklem Gosellschaftsantzug. Es war das Bild feierlicher Erwartung, wie es das Königliche Schauspielhaus sonst nur Lei Premieren bvi. Man erwartete etwas Neues, Niedagewesenes von dieser Judith, diesem Holo fern res. Früher als sonst leerten sich Li« Foyers und di« Gäng^ und bei der im Saal dichtgedrängten Menge erreichte di« Ungeduld der Erwartung den Höhepunkt. Endlich hob sich der Vorhang. Holofernes, von seinen Hauptleuten umringt, tritt aUd dem offenen Zelt. In Lie bedrückende Still« des Zuschauerraums fällt die Wucht seiner Worte. Jedes Wort ein Befehl, «in Befchl des Holofernes, und der sie spricht, hat die Macht, jedes seiner Worte in Taten um zusetzen. Wie herrlich steht «r da in seiner kriegerischen Rüstung. Um Haupteslänge überragt er alle anderen; wie gebieterisch blickt das durchdringende, leuchtende Auge, vor dem es Vein Verbergen, keinen Widerspruch, keinen Widerstand gibt. Dor ihm gibt es nur Knechte, die in Furcht und Zittern seiner Befehle harren, um sie, «Herder Atem seines Mundes verhallt ist, in äug' ichem Eifer zu erfüllen. Ihm glaubt man den leidenschaft lichen Wunsch noch einem Menschen, d« nicht sein Sklave ist. „Hätte ich doch nur «tuen Feind, nur «inen, der mir gegen» siberzUtwt»-- mggt«! Ich vwllch ihn Men^ ich «ollch» «W« ich Kn jede Arbeit ihm selbst kostet. Auch er wandte sich an di« Frauen der A leister u. forderte sie auf, bei i leisten. Syickikus Weber von dem , ... Handwerks in Dresden schildert die großen Erfolge de». Orga: . tion im Vordingungswesen. An Reichsstelle seien Erfolge erzielt, durch den Erlaß Les Reichsschatzministermms erreicht, nun heißt es, auch sie im Londe durchzuführen. Die große Kraft, Lie Las Hand- werk in sich trage, auch trotz den Kommunalisierungsbeftrebunaen im Wohnungswesen durchsetzen. Zum Schluffe ermahnte Syndikus Weber di« Anwesenden, nicht all^iviel auf Reparationslieferung M hoffen, das Handwerk müsse im Innern des Landes gesund werde«, dort liege seine Kraft und seine Stärke. Nach einer längeren De- Realschul-Parallelklassrn am Reformgymnasium zu Schneeberg. Das Kultusministerium hat folgende Neuerung in Aussicht ge stellt: Von nächste Ostern ab sollen dem Reformgymnasium zu Schneeberg, zunäcksit auf drei Jahre, drei Klassen ungegliedert «werden, die den Mittelklassen des Reformgymnasiums entsprechen, aber den Lehrplan der Realschulen zu Grunde legen. In einer Reihe von Fächern, deren Lehrziel« mit denen des R-formgymna- siums ÄberemstimMen, wer-!. Lie Schuler Lieser drei Parallel klassen mit denen des Resormgymnosinms gemeinsam unterrichtet. Eie lernen jedoch von Untertertia Englisch an Stelle des Lateins. In Obersekunda erhalten sie einen Abschlußuntorricht in Deutsch und in Geschichte mit Staatsbürgerkunde. Erweiterte Kenntnisse sollen ihnen auch durch Zusatzstunden in Französisch und in kauf- nrännischem .Rechnen vermittelt werden. Der Lehrplan dieser Parallelklassen gleicht also im wesentlichen dem Ler Realschulen und gibt eine -abgeschlossenere Bildung als die Untersekunda der neun-, klassigen Anstalten. Die "Schüler erwerben das Zeugnis der mittleren Reif«, das dieselben Berechtigungen verleiht wie der frühere Berechtigungsschein für den emsA;rig-freiwilligen Menst. Mit der Neueinrichtung wird ein Wunsch erfüllt, der schon seit langem von weiten Kreisen der Schneeberger Bevölkerung gehegt worden ist. " Die Klempner, und Schlossermeister WstsachenS hatten sich am Mittwoch nach einer vorangrgangenen Vertretersitzung zu einer zahlreich besuchten Versammlung! zusammengefundem Der Saal der Herberge zur Heimat in Zwickau war dicht gefüllt. Aus Werdau, Crimmitschau, Reichenbach, Lauter, Aue, Schwarzenberg, Lößnitz, Schneeberg, Glauchau, Kirchberg, Hartenstein, Auerbach, Verlag L M. Gürtner, Au». Beiblatt. ! ' ' l Ane, 25. Noo. In der Fabrik von Bochmann und von Stein stahl -der Hausmann H. acht Meter Kupferkabel im Werte von 2t 000 Mark und verkaufte si« an einen Altwarenhändler für 2000 Mark. Er wurde festgenommen. Lößnitz, 25. Nov. Einem Fabrikarbeiter war von einem Un bekannten auf einem auswärtigen Bahnhof der Gepäckschein über seinen nach Lößnitz ausgogebenen Ncisekoffer gestohlen worden, mit dem sich Ler Unbekannte nach Lößnitz -begab und sich auf dem Bahn hof den Koffer, in dem sich Kleider und Wäsche im Werte von 25 000 Mark befanden, aushändigen ließ und damit verschwand. Schwarzenberg, 25. Nov. Die Deutsche Ehrendenkmünze des Weltkrieges mit dem Kampfabzeichen am Ordensband« ist dem Nech- nungsdirektor Paul Plöttner verliehen worden. Eibenstock, 25. Nov. Der seit Wochen spurlos verschwunden« 22jährige Bankbeamte Hans Friedrich aus Niederschlema ist in einem etwa 100 Meter von dem Gasthof Muldenhammer entfernten Fabrildeiche, den man abgelassen hatte, als Leiche aufgefun-en worden. Ein Verbrechen erscheint ausgeschlossen, da der Körper nicht di« geringsten Spuren eines solchen aufweist. Auch! fehlen keine Wertsachen. Vermutlich liegt ein Unglücksfall vor. Es wird angenommen, daß Friedrich, Ler an dem bstr. Abende einer Ab» schiedsfeier im Gasthof« „Zum MuldenhamEr" beigewohnt und sich dabei einmal -aus dem 'Saale entfernt hat, an die -frische Luft ge gangen ist und Labei in Len Teich geraten und ertrunken ist. Hartenstein, 25. Nov. Gelegentlich eines vom Sportverein im „Weißen Roß" veranstalteten Vergnügens erschwindelte sich «in Unbekannter einen Ueberzich-er im Werte von 20000 Mark. Der Bursche spiegelte der Garderobenfrau vor,, er hab« seine NerMmor verloren und wolle deshalb seinen Uebevzieher hevausfuchen und einstweilen in di« Gaststube hängen. Er suchte sich einen abge änderten Militärmantel hevaus, den er als sein Eigentum be zeichnete und' verschwand damit. Bernsbach, 25. Nov. In einem Uhrwarengeschäft -stahl ein 24 Jahre alter Arbeiter einen Trauring im Werts von 5000 Mark. gegebene Beiordnung bestimmt, daß für Anbringung von Grob- tnschristen auf kirchlichen Gottesäckern zwar die Genchmigung für MitaliHer Ler Kirche, nicht aber für Andor-denkende nötig sei. Es hat ferner angeordnet, daß für Gesang und Gvabmuflk Li« Erlaub nis der Frledhofsverwwltung nicht erforderlich sich Diese Derord- nung stellt «inen Eingriff in Las Hauirvecht unserer Kirchgemeinden dar, die ihre kirchlichen Gottesäcker in unerträglicher Mess« der Willkür preisgegeben sehen. In Verbindung mit der früheren Der- ordnung über Begräbnisfeiern wird hier der Versuch, di« kichlichen Gottesäcker ihres christlichen Charakter» zu berauben, plamnLßtg fortgesetzt. Der Bolkskirchllche Laienbunü für Sachsen erhebt gegen diesen Eingriff in die Rechte der Kirche schärfsten Einspruch. Er ruft zugleich seine Mitglieder auf,/di« Kirchgemeinden im Abwehr- kampf gegen diesen Angriff auf das ihnen anvertvaute Heiligtum unseres evangelischen Volkes mit allen gesetzlichen Mitteln zu unter stütz«». Unsere Friedhöfe sollen als Stätten des Trost«» und des Friedens unangetastet bleiben! * Der Protest der Tat. Die beiden Verordnungen des sächsischen Kultusministers Fleißner gegen das Schulgebet und die christlichen Feiertage haben bekanntlich eine starke Protestbewegung unter der Elternschaft Sachsens hervorgerufen. Erfreulicherweise hat sich aber diese Bewegung nicht nur auf die vielen schriftlichen und mündlichen Proteste beschränkt, die seit Lem Erlaß der Verordnungen laut ge- worden sind, sondern man ist in vielen Orten zur Tat übergegangen. So haben in Dresden und auch in anderen Städten Sachsens christ liche Eltern durchgesetzt, daß in den Kirchen Montag morgens An- dachten für Schulkinder abgehalten werden, die sich eines sehr regen Zustroms erfreuen. Eins Klaffe einer höheren Mädchenschule Dres- oens zog selbst vor Las Pfarrhaus und erbat sich Morgenandachten, was auch erfüllt wurde. An anderen Orten blasen kirchlich« Posan nenchöre in Ler Nähe der Schulhäuser Choräle kurz vor Schulbeginn. In Rabenau b. Dresden wird zu Beginn jeder Schulwoche eine Glocke geläutet, um daran zu erinnern, daß die Glaubensfreiheit unseres Volkes vergewaltigt worden ist! Christliche Elternvereine hüben Kin derchöre gebildet zur Einübung von Chorälen und geistlichen Volks liedern. Sicher ist, daß, wenn -er Protest mit dem Worte auch viel leicht allmählich verstummen wird, dieser Protest -er Tat noch lange fortgehen, immer weitere Kreise ergreifen unü ickmer nerre Formen finden wird. * Die Not des Pkarrerstandes. Zum zweitenmale seit der Revo- lution ist in den meisten evangelischen Pfarrhäusern Sachseks große Not eingekehrt. Die Oeffentlichkeit weiß davon allerdings wenig, denn diese Not wird in der Stille getragen. Daß ein Pfarrer der sächsischen Landeskirche seinen vollen, ihm zustehenden Gehalt be kommt, ist ganz selten. Die meisten müssen auf Lie Hälfte oder noch mehr verzichten. Ein Pfarrer in der Nähe von Gottleuba hat be reits seit einem Jahr keinen Gehalt mehr bekommen und konnte nur dadurch leben, daß er Hypotheken verkaufte. Nicht wenige sind auf Nebenverdienst angewiesen. Von mehreren Pfarrern Sachsens ist bekannt, -aß sie in Fabriken und Bergwerken tätig sind. Ein anderer Pfarrer geht vier Tage in der Woche nach Glashütte, um in einem dortigen Betrieb zu arbeiten. Andere haben sich um Posthilfstellen und 'Kontorstellen beworben. Pfarrfvauen suchen durch Errichtung von Schneiderstuben und ähnlichem zur Linderung der Not beizu tragen. Die Kirchkaflen sind leer. Die Kirchgemeinden stecken größ tenteils in Schulden und Lie Kirchenbehörde kann ihnen nicht helfe», da sie selbst infolge des Verhaltens -es sächsischen Staates und des Lan-tages gegenüber der Kirche in großer finanzieller Bedrängnis steckt. ' L» ist ein Zeichen Ler Schwäche und Kraftlosigkeit, wenn Menschen Ler Erinnerung Lavan aus dem Wog« gehen. Der auf rechte Mensch will und muß innerlich damit fertig werden, Laß allem Leben, Lem eigenen und dem geliebten fremden, als sicherstes Geschick Vernichtung droht. Der Christ wird fertig damit. Bedarf es Ler «Zeugen? Ist es nicht wie eine spürbare Kraft, wenn Jesus es kündet: Gott ist nicht ein Gott Ler -Toten, sondern der LebenLigen? Ist es nicht wie ein Triumphgesang, wenn Paulus es rühmt: „Wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn!" Und wenn ei» Franz von Assisi den leib lichen Tod als seinen Bruder grüßt, und Angelus Silesius bekennt: „Ich glaube an keinen Tod", — und wie manches andere Mort aus alter und neuer Zeit bis in di« Gegenwart hinein, könnten wir hinzufügen — -wer fühlt es nicht, Laß Ler Tod überwunden im- Lenen, die sie redeten, es Wahrheit geworden: Lurch Sterben zum Leben! Denn nicht ein Hoffnungsgruß ist solches Wort, mit Lem wir in unendlich weit: Fernen blicken. Nein, Weckruf ist es und soll es -werden für Li« gegenwärtige Stracke und Len heutigen Dag. Mas dermaleinst bleiben soll, muß jetzt seinen Anfang nehmen. Was in Ler Ewigkeit ausreift, muß in der Zeit kein«» und wachsen. So weist Ler Totensonntag hin zu dem, Ler das Loben in sich selber trug und «s denen gibt, Lie als -die Seinen zu ihm sich hallten. Ewiges Leben ist große Gabe und große Aufgabe zugleich. Aus den Händen des ewigen Lebensfürsten Jesus Christus nehmen -wir Leides. Wohl dem, Ler es gelernt. Er hat die Antwort auf die Frage, Lie vor Jahrtausenden Les griechischen Dichters Münd ge stellt: Wer weiß, ob das nicht Leben- ist, Las Sterben heißt? And Lckben Sterben? Er hat sie in Christie Josu -und um seinet willen: Lurch «Sterben zum Leben! Oberkirchenrat Thomäs. Vertttche Angelegenheiten. 1 Falkenstein und au» vielen anderen Otten war «mm herbeigeritt. Die Versammlung wurde durch den Syndikus Zwickauer Wirtschaftskottell eröffnet. Zuerst «griff Obermest« Kallis-Dresden «da» Watt. Der Redner betonte, Laß von Arbeite»» schast und Industrie Ler «uen Zett bereits Rechnung getragen würde, daß -a» Handwerk aber an seiner schweren Lage selbst große Schuld hätte. An treffenden Beispielen -»igte der Redner di- Ver armung des Handwerkerstände». Hundert Tafeln Zink hätte sich früher mancher Handwerksmetster für 500 Matt an schaffen können, Len jetzigen Preis von zwei Millionen Matt könnte jedoch keiner anwenoen. Auch -i« Klempnermeistev müßten sich zu einem Landesfachverband zusammenschließen, um «ine einheitliche Führung zu ermöglichen. Mur durch festen Zusammenschluß könne Las Wort eines sächsischen Ministers, daß das "Handwerk zwischen Mühlsteinen zerrieben witrd«, zu Nichte gemacht -werden. Der Redner ging dann zur Lehrlingsfrage über. Unter großer Zustimmiung Ler Anwesen- oen erklärte ev, Laß sich -das Handwerk nicht die Erziehung zu seinem Berufe -entreißen lassen würde. Dao Handwerk müsse jedoch auch für gute Ausbildung Les Lehrlings Sorge trägen. Wie jeder Lehrer ruck Erzieher vom Staat« entschädigt würde, so müsse auch der Handwerksmeister als Lehrer und Erzieher «Me Entschädigung erhalten. Das Handwett könne sich nur gegen Kartelle und Syn-i- kate durch Gründung von Genoffenschaften lebensfähig erhalten. Im -Februar 1022 sei auch «ine Klevipnergenossenschaft dank der Unterstützung der Gewevbobank ins Leben gerufen worden. Diese Genossenschaft müsse Li« Großeinkaufsaenoffenschaft für ganz Sachsen werden, Ler wieder viele Bezittsgenoffenschaften -untvrstchen müßten. Ganz -besonders wandte sich Obermeister Kallis an die anwesenden Frauen. Auch sie mtsilten stets mit zur Versammlung gehen, denn ie wären ja Lie Seel« Des Geschäfts. Kreisvorstand WoÜe-Leipzig prach über Kalkulationen. Er betonte Lie Notwendigkeit einer genauen BuckMhrrma und gewissenhaften Kalkulation. Jeder Hand werksmeister müsse sich «daran gewöh , jede Arbeit ihm selbst kostet. Auch er wandte sich an di« Frauen " " - - - - » - den Buchführunasarbeiten Hilfe Ml m Landrsausschuß des sächsischen die großen Erfolge Le». Organrsa- Zum Totenfeste. Durch Sterben zum Leben. « „Ach, es ist so dunkel in -es Todes Kammer, , 1 Mnt st> traurig, wenn er sich bewegt Und nun «mfhebt seinen schworen Hammer . , ! Und die Stunde schlägt." Mo Ergreifend schildert doch Claudiu» in -losen wenigen Versen La» Beklemmende der Todesnähe. Mr fühlen «s seinen Motten ab, wie tief «r von -er Majestät Les gewaltigen, grausigen Herrschers ergriffen war. Mehr denn j« kommt es uns am heutigen Tag« zum- Bewußtsein, Ler durch' Lio Trauer um Li« Toten sein -eigentümliches Gepräge empfängt. Unsere Gotteshäuser und Gottesäcker sind dafür Zeuge. Wer möchte sie wohl zählen, die an diesem Tage ihre Schritts -ahinlenken, wo sie ihr Liebstes, ihre Lieben in dem Schoß -der Erde bargen ? Dor Totensonntag warüzso «in Fest Ler Toten. Aber wir feiern als Christen unsere Feste «nicht, daß wir Gr» innerungen fruchtlos pflegen; nein, wir wollen aus ihnen Segen gewtnnen für Gegenwatt und Zukunft. Auch di« Tränen heißen Schmerzes, -ie auf die Gräber Ler Geschiedenen niederfallen, auch di« Gedanken und -Stimmungen, in denen wir Las, -ums wir mit ihnen «rlebten und uns mit -ihnen verband, -lebendig machen, auch alle Sehnsucht nach einem Medersehe» mit Lenen, die uns liebe Gefährten waren auf Ler Wanderung Les Lebens, flick doch und bleiben zuletzt, wertlos, wenn sie uns nicht Antrieb werden, daß wir Leben, wahres, bleibendes, ewiges Leben suchen und ergreifen. Und gerade Ler Totensonntag will und- kann, recht gefeiert, uns dabei gesegneten Dienst tun. Wir stellt er uns hin vor Len ganzen erschütternden Ernst menschlichen Daseins! So groß die Kraft, so reich das Wissen, so heiß das Lieben, so froh -der Mut: M
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