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Sonnabend, den 18. November 1822 Nr. 269 75. Jahrg Der Dichter Geburts-. versagen Die Not -er deutschen Wissenschast. Schon als Cuno vor einigen Tagen seine „Informationsreise" nach Süddeutschland antrat, munkelte man, daß es sich hierbei wohl schwerlich-om eine geschäftliche Angelegenheit handeln könne, sondern daß es vielmehr die Einleitung zu einer Fühlungnahme mit den lei tenden Männern des politischen Lebens Deutschlands gelte. Er wußte wohl allem Anschein nach schon, Laß man ihm die Reichskanzler» würde anvertrauen würde. Von vornherein wird man es begrüßen müssen, daß der erste Ministerposten in die Hände eines Mannes ge legt wird, der nicht inmitten des Parteigetriebes steht, sondern eine große Anzahl wichtigster Fäden des Wirtschaftslebens in seinen Hän- den hält. Heute, wo die Politik nicht mehr von Ler Wirtschaft zu trennen ist, ist dies schon fast eine Notwendigkeit geworden. Wirt schaftliche Erfahrungen hat der Geh. Oberregicrungsrat Dr. Wilhelm luno als Generaldirektor der HaMburg-Amerika-Linie wohl genug, darüber dürfte ein Zweifel nicht angängig sein. Aber auch die Wirtschaftspolitik sah ihn an erster Stelle. Bei Ausbruch 'des Krie ges war er vortragender Rat im Preußischen Finanzministerium and bei Beginn der Kriegswirtschaft übernahm er die Leitung der Kcichsgetreidestclle, später einen leitenden Posten in der Organisa- ion des Kriegsernährungsamtes. Seine erfolgreiche Tätigkeit in der kbüegswirrschaft machte es möglich, ihn im Reichrschatzamt 1916 mit ,em Hauptreseratr über kriegswirtschaftliche Fragen zu betrauen. Znzwischek hatte c rdic Aufmerksamkeit Ballins auf sich gezogen, der hn zum Austritt aus dem Reichsdienst bewog und es erreichte, daß Limo in den Vorstand dc'r Hamburg-Amerika-Linie eintrat. Nach )em Tode Ballins wurde er schließlich an dessen Stelle General» Direktor der Hapag. Die Politik streckte jedoch alsbald wi«der ihre Fühler nach Cuno au». Da, erste Mal war es nach dem Abgang des Reichsfinan-- ministers Erzberger durch den Ausgang de» Prozesses gegen Dr. Helfferich. In jener bewegten Zeit, al» auch der Staatsstreich Kapps erfolgte, wurde Cuno der Finanzministcrposten angeboten. Da. er einer Annahme nicht grundsätzlich abgeneigt war und auch seine Beziehungen zur Deutschen Dolkspartei löste, um -um Zentrum Uberzuaeba». bLtte man annebmen können, daß er wirklich den wich, tigen Posten übernehmen würde. Aber da machte ihm die Sozial demokratie die denkbar größten Schwierigkeiten. Sie wollte den „Kapitalisten" nicht in der Regierung haben, und da Dr. Cuno auf die Unterstützung der Mehrheitsparteien bestand, scheiterte der Plan, so daß Dr. Wirth an die Stelle Er zbergers kam. Danach horte man im politischen Leben nicht lnehr''Wer'ÄDwV 'Gd nennung zum, Reichskanzler sind keine prinzipiellen Einwände zu machen, hoch wird man sich trotz allem nicht verhehlen dürfen, daß ein Mann, der mitten in der Kriegswirtschaft gestanden hat, auch der Rachenau'schen und Wirth'schen Erfüllungspolitik durchaus freund- lich gegenllberstand, leicht dazu geführt werden, könnte, das Staats- schisf im alten Fahrwasser weiter schwimmen zu lassen. Wir wollen es nicht wünschen. Jedenfalls wird man aber auch bei größter Ob jektivität in der Betrachtung des neuen Mannes fürs erste Vorsicht walten lassen müssen. Der unter Nr. 177 für Herrn Oswald Alsred Dierller in Sauter am 28. Oktober 1922 ausgestellte und verloren gegangene Reisepaß wird hiermit für ungültig erklärt. Schwarzenberg» am 16. November 1922. Die Amlshauplmannschasl. In der Besprechung der gei tag über die Not «er deutschen Staatssekretär Schutz die — srelliü Hilfeleistungen des Reiches ziffernmäi Donnerstag, nachdem Abg. Dr. Moses (Soz.) Lie deutsche Groß industrie zu Spenden für den schwer bedrängten Hauptträger deut sch« GeisteSkultur aufgefordert halt«, Abg. Dr. Stratmann (dal.) di» Debatte auf -in» aewiss« SÄ», soweit daH Kei Key niebechjMa- >ntrum»»Intnpellation im Reichst t«n Wissenschäft, zu der am Mittwochs freilich bescheidenen — finanziellen ffernmäßig dorgelcgt hatte, führte am ' Der kommende Mann. Berlin, 16. Nov. Der Reichspräsident empfing heute den Generaldirektor der Hamburg-Amerika-Linie, Enno, und bat ihn, di« Neubildung de» Reichskabinetts zu übemehmeu. Cuno hat den Auftrag angenommen «nd wird »ersuchen, ein Kabinett zusammenzustellen. Er hat bereits mit verschiedenen Wirtschaftssachverständigen wegen Uebernahme eines Portefeuilles Fühlung genommen. In dem neuen Kabinett wird voraussichtlich auch M a q e r - Kaufbeuren (der deutsch« Bot- schäft« in Paris) einen Sitz haben. Berlin, 16. Siov. Eine weitere Meldung besagt: Cuno dürft« versuchen, ein Kabinett aus Len hervorragenden Wirtschaftsleuten fast aller Parteien, möglichst unter Ein schluß einiger Sozialdemokraten, zustandezubringen, aber eventuell auch ohne diese. Das eine steht jedenfalls fest, daß Cuno das Ver trauen sämtlicher bürgerlichen Parteien genießt, und auch die Sozialdemokraten haben in persönlicher Beziehung, da ihnen seine großen Fäigteiten bekannt sind, kaum etwas gegen ihn einzuwenden, da auch sie seine Autorität auf wirtschaftlichem und finanziellem Gebiet nicht bestreiten können. Da Cuno in politischer Deziehring, als.Parteimann, nur wenig hervorgetreten ist, so besteht die Hoff nung, daß auch die Sozialdemokraten seinem Kabinett, wenn er es zustande bringen sollte, keine ernstlichen Schwierigkeiten bereiten werden, wenigstens vorläufig nicht. Immerhin ist eine endgültige Entscheidung der Sozialdemokraten erst zu erwarten, wenn die Ministerliste Cunos bekannt sein wird. Da der früher« Zentrums- abgeordnete Mayer-Kaufbeuren in das Kabinett eintritt, scheint die Zustimmung des Zentrums gesichert zu sein. Aue. Gebührenerhebung für Entseuchungen. An Stelle der Gebührenordnung vom 16. Juli 1920 über die Erhebung von Gebühren Mr aus- gesührte Desinfektionen in Aue hat der Rat eine neue Gebührenordnung über die Erhebung von Gebühren für ousgeführle Entseuchungen in Wohnungen und des Wohnungsinhaltes erlassen. Diese liegt an Rats stelle — Zimmer 18 — zur Einsichtnahme aus. Aue» den 14. November 1922.Der Stak -er Stabt. — Polizeiabt, OesfeuMche Aussorberuug zur Abgabe einer Grun-steuererklürung für »ie Rechnungsjahre 1922—1924. Auf Grund dieser öffentlichen Aufforderung ist zur Abgabe einer Krundsteuererklärung verpflichtet: jeder Eigentümer eines Grundstücks, jeder Erbbauberechtigte und jeder Besitzer eines auf frem dem Grund und Boden stehenden Gebäudes. Steht das Eigentum an einem Grundstück oder das Erbbaurecht oder der Besitz eines Gebäudes auf fremdem Grund und Boden mehreren zu, so genügt es, wenn einer von ihnen die Grundsteuererklärung abgibt. Die Miteigentümer oder Mitberechtigten haben der Grundsteuerbehörde bei Vermeidung einer Ord nungsstrafe bis spätestens zum 18. Dezember 1922 einen gemeinschaftlichen Vertreter zu benennen, der er» mächtig! ist, alle Zufertigungen in Grundsteuersachen mit Wirkung für und gegen sämtliche Miteigentümer oder Milberechtigte zu empfangen. Zustellungsbevollmächtigter kann einer der Miteigentümer oder MN- berechtigten sein. Der Zustellungsbeoollmächtigte muß in dem Gemeindebezirke wohnen, in dem das Grundstück liegt. Steht einer Person das Eigentum oder Erbbaurecht an mehreren Grundstücken oder Ler Besitz mehrerer Gebäude auf fremdem Grund und Boden zu, so hat sie für jeden Steuergegenstand (Wirtschaft-' iche Einheit) eine gesonderte Grundsteuererklärung abzugeben. Die Verpflichtung zur Abgabe einer Grundsteuererklärung besteht nicht, soweit es sich um nach» Der Schild ist von nachstehendem Schreiben des Reichs: Präsidenten begleitet: „Mein lieber, sehr verehrter Herr Dr. Hauptmann! Ust führende Deutsche, die ihren Namen in der Geschichte der Vaterlandes eingegnMn haben, zu ehren, habe ich das Syuv bol des Reiches, den Mutschen Adler, in Bronze prägen unt N^'PtMttwW^MÄ^ockel aufstrllkn lassen. - Das-«fw EtÄt dieses Adlerschildes überreiche ich Ihnen an dem Tag, da ganz Deutschland an der Feier Ihres 69. Geburtstages teil, nimmt. In einer Zeit der Unrast und Bedrängnis steht Ihr Bilk leuchtend vor unseren Augen; an der Wurzel unserer Gegenwart geboren, haben Sie ihre Kämpfe und Wirrnisse Vorausschauen!)' empfunden und es vermocht, die ringenden Kräfte unserer Zeit und unseres Volkes zu unvergänglicher Gestalt zu erheben, Liebe zum Vaterland, auch in der Zeit seiner Leiden, Verständ nis für die eigene Zeit, auch in ihrem chaotischen Drängen haben Ihr Herz und Ihre Werke erfüllt; so möge Ihnen heute entgegen klingen, daß das deutsche Volk Ihren Namen als den eines Führers ehrt, daß unsere Zeit die seherische Bedeutung Ihres Schaffens begreift. — Es hat einen tiefen Sinn, den niemand besser als Sie würdigen wird, wenn ich Ihnen als Zeichen de» Dankes des deutschen Volkes diesen schlichten deutschen Adler überreiche, als ein Symbol dafür, daß ein großes ringendes Volk Kraft und Mut aus den Werken seiner Meister schöpft. Mir persönlich aber ist es eins besondere Freude, Ihnen an diesem Tage meine ausrichtigen, herzlichen Glückwünsche zu sagen, denen ich hiermit Ausdruck gebe als Ihr Ihnen stets ergebener Ebert." Die Absage der Bayerischen Volkspartei. München, 16. Nov. Die bayerische „Volkspartei-Korrespondenz" schreibt: Unter den Reichskanzler-Karididaten wirk» auch der Name des deutschen Botschafters Dr. M ay er in Paris genannt. Wenn damit die Absicht verfolgt werden sollte, die Bayerische Volkspartei, der Dr. Mayer als Reichstagsäbgeovdneter angehizrt, in die Regierung hineinzuztehen, so dürfte dies wohl als ganz ausge- schlossen erachtet werden. Die Bayerische Volkspartei hat in Per letzten Zeit wiederholt so klar und deutlich ihre Auffassung über Lie Beteiligung und die Möglichkeit an Koalitionen im Reiche ausgesprochen, daß man nicht annchmcn kann, in Berlin könnte man auf den Gedanken kommen, Laß gerade ein Mann aus den Reihen der Bayerischen Volkspartei die Leitung der Regierungsgeschäfte übernehmen könnte. Dazu fehlen noch alle Vorausset zungen, und auch dann, wenn tatsächlich ein Kurswechsel in der Außen- und Innenpolitik des Reiches eintreten sollte, was noch lange nicht ausgemacht ist, kann dieser kaum für die Dinge, die dank der bisherigen Politik bereits in eine zwangsläufige Entwicklung hin- eingetrieben worden sind, so grundlegend sein, daß Lie Bayerische Volkspartei am entscheidenden Platze in «dieser zukünftigen Politik Mitwirken könnte. Hierzu muß bemerkt werden: Das deutsche Volk ist völlig unbeteiligt an der Feier. Es fällt ihm gar nicht ein, Hauptmann alq Führer zu ehren, cs hat auch kein Interesse daran, daß er Len Adler- schild als Adler-Orbens-Ersatz verliehen erhält. Das deutsche Volk hat weder Geld, die Theaterpreise für Lie Hauptmannstücke ZH bezahlen, auch war, was der Festv.orstellung zu Ehren des Dichters im Berl. Schauspielhaus« jetzt beiwohnte, nicht das deutsche Volk. Dass hat auch kein Geld, die Werste des Dichters sich zu kaufen bei einem) staatlich gepflegten Papierpreis, der demnächst das zweitausendfachie des Friedenspreises überschreiten wirb. Das deut« sche Volk schöpft auch nicht Kraft und Mut ausgerechnet aus der» Schriften des Hrn. Hauptmann. Wenn es überhaupt sich dieser schöpfenden Tätigkeit hingeben würde, ständen ihm ganz anders Quellen zur Verfügung, die zu verstopfen die Parteigenossen deq Herrn Reichspräsidenten sich alle Mühe geben. Ein „Stille Nacht, heilige Nacht", ein Bibelspruch, ein Lutherwort, ein paar geile» Fichte, ein Kunstwerk, Las ein Stück vaterländischer Geschichte ver« körpert, — heute alles verpönte Dinge, nichtwahr, Herr Fleißner?- sind mehr geeignet, dem Volke Kraft und Mut zu geben, als alls Werke des Dichters zusammen, die vielleicht einer unter hundert tausend Deutschen kennt, des Dichters, der im übrigen alle Lob» Hudeleien, die er jetzt über sich ergehen läßt, im voraus selbst ast absurdum führte, indem er bekannte: „Ich hatte mitunter viels Zeit für fremdes Leid. Allmählich bekam ich mehr zu tun mit meinem eigenen!" und: Bewunderung, die man er* fährt, machtklein." Also uns scheint, Laß die Ueberschwenglichkeit des Reichsober« Hauptes, die übrigens Erinnerungen an einen Melgeschmähten er« weckt und keineswegs undichterischer Schwülstigkeit entbehrt, am fol« scheu Platze ist. Noch dazu, wenn man bedenkt, daß die ganze über* fluffige Feierei in die Zeit der größten Bedrängnis des Vaterlandes fällt. Eigentlich hätte wenigstens das Festobjekt so viel Geschmack haben müssen, sich die Berliner Verhimmelung »ui versagen und in seinem Riesengebirgsheim zu vtrbleibsn. Ein Fest« drahtgruß dorthin hätte, es auch getan. Der Ausschuß der Der« liner Studentenschaft hat wohl den richtigeren Takt a« habt, daß er beschloß, die Feiernden in seinem Hause, der Universi tät, unter sich zu lassen. Die Studios werden den Verruf als Kunst» banausen ebenso gelassen «instecken, wie wir es tun. , -^l. Daß Gerhart Hauptmann über das Dichter-Durch schnittsmaß hinausragt, soll ihm gern bescheinigt werden. Wenn er sich aber gleichsam zum größten lebenden Deutschen stempeln läßt, so beweist er damit, daß er kaum das Menschen-Durchschnittsmaß er reicht. Schließlich hat doch jeder Feldsoldat mehr für sein Volk ge leistet, als der jetzt gefeierte Dichtersmann, der während der Kriegs jahre wohlverwahrt in seinem „Heim," saß, in dem er sich jetzt mit der mondänen Gattin und dem schicken Sohn im Tennisdreß zur Feier seines 60. Geburtstages für die illustrierten Mütter photogra phieren ließ. Die Hauptmann-Feierei begann vor ein paar Monaten bei einem Thee des Reichspräsidenten mit dem Dichter und seiner Frau als Mittelpunkt — der Nachwelt ist ein Bild der beiden Damen Ebert im Verein mit der Frau Hauptmann, davon erhalten geblieben —, setzte sich dann in Gegenwart eben des Reichspräsidenten in Bres lau fort und erreichte jetzt einen weiteren „Höhepunkt" in allerlei Festlichkeiten in Berlin zu Ehren «es 60. « tages -es Dichters. Es . könnte «er weiteren Öffentlichkeit gleichgültig sein, an wem der oder jener, wie mam sagt, einen Nar ren gefressen hat, wenn nicht einige Behauptungen richtig gestellt werden müßten, die geeignet sind, ein durchaus falsches Bild — nicht von dem Dichter, der an sich gleichgültig ist — wohl aber von dem deutschen Volke zu machen. Der Hofbericht über die Berliner Frier besagt nämlich u. a.: Aps Anlaß de» 60, Geburtstage» Gerhart Hauptmann« ließ der Reichspräsident dem Dicht« al» Ehrengabe de» Reiches einen deutschen Adlerschild überreichen. Ein von Prof. Wackerle (München) entworfene» und ausgeführtes Kunst- rverk an» Bronzeguß, das auf einem feinaezeichneten Sockel in rundem Schild den Reichsadler zeigt; die Rückseite des Schildes trägt zwischen einem Lorbeer- und einem Eichenzweig die In schrift: „Gerhart Hauptmann, dem Dicht« und Sch«, in des- ka Wen hi» KM» tze» deuück«» Doll« nach Erscheinung ringt." stehend ausgeführte, nach 8 3 des Gruudsteuergesetzes, von der Grundsteuer befreite Grundstücke handell r I. Grundstücke des Reichs, des sächsischen Staakes, der sächsischen Gemeinden und Semeindeoerbände ein« schließlich der Bezirks» und Kreisverbände, 2. öffentliche Verkehrswege, 3. öffentlich« Bestattungsplätz«. ' Die hiernach zur Abgabe der Steuererklärung Verpflichteten werden aufgefordert, die Steuererklä- rung unter Benutzung des vorgeschriebenen Vordrucks in d« Zeit vom 18. November bis 18. Dezem ber 1922 bei der unterzeichneten Grundsteusrbehörde einzureichen. -Vordrucke für die Steuererklärung können von der unterzeichneten Grundsteuerdehörde bezogen werden. Die Verpflichtung zur Abgabe ein« Steuererktärung besteht auch dann, wenn ein Vordruck nicht Mgesandf worden ist. Für Personen, die unter PflVschast oder Vormundschaft odyr .elterlicher Gewalt stehen, sind di« Grundsteuererklärungen von dem Pfleger, Vormund oder Träger der elterlichen Gewalt, für juristische Personen und selbständig steuerpflichtige Perfvnenvereinigungen und deren gesetzlichen Vertretern, Vor ständen oder Geschäftsführern obzugeben. - - Wer durch Abwesenheit oder sonst verhindert ist, die Grundsteuererklärung abzugeben, kann di«' Erklärung durch Bevollmächtigte abgeben lassen. Die schriftliche Vollmacht ist der Steuerklärung beizu» fügen, sofem sie nicht bereits zu den Akten der Srundsteuerbehorde gegeben ist. Die Einsendung der Erklärungen durch die Post ist zulässig, geschieht aber auf Gefahr des -m Abgabe der Steuerklarung Verpflichteten und deshalb zweckmäßig mittels Einschreibebriefs. Wer die Frist zur Abgabe der ihm obliegenden Steuererklärung versäumt, kann durch Geldstrafen bis zu 500 Mk. zur Abgabe der Steuererklärung angehalt^r werden; auch kann ihm ein Zuschlag bis zu 10 v. L. der endgültig festgesetzten Steuer auterlegt werden. Wer zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil eines anderen vorsätzlich bewirkt, daß die nach -«»' Grundsteueraesetze zu entrichtende Grundsteuer verkürzt wird, wird wegen Steuerhinterziehung mit eine» Geldstrafe im fünf- bis zwanzigfachen Betrage der hinterzogenen Steuer bestraft. Neben der Geldstrafe 'kann auf Gefängnis erkannt werden (H 28 des Grundsteuergesetzes). Wer fahrlässig als Steuerpflichtig« oder als Vertreter oder bei Wahrnehmung der Angelegenheiten eines Steuerpflichtigen bewirkt, daß di« Grundsteuer verkürzt wird, wird wegen Steuergesährdung mit einer Geldstrafe bestraft, die im Köchstbe- trage halb so hoch ist wie die für die Sleuerhinlerziehung angedrohle Geldstrafe (8 38 Abs. 2 des Grund- steuergesetzes in Verbindung mit 8 367 der Reichsabgabenordnung). Aue» den 15. November 1922. , Der Slsdlral. Der »»rrgibtrgilch« Wonsire»«»- «rsckeinl iüglich mii Ausnahme der Tage nach Sonn» und Festtagen. Sl»r«ig«upr«t» (elnlchltebl. Anzeigensteuer): im Amlsdia». bezirii der Daum der Np. Loloneizeile 30 Md. (Familien anzeigen und Stellengesuche ro Mb.), auswürts 40 Mb., im amtlichen Teil die Haide Feile irüMK., «uswürts ISV Md., im Reblameleil die Peittzeile 122Mb., auswärts >82 Md. PokNch«a-a»Moi Leipzig Nr. ISA«. Ge««tnbe-OIro-8o»to. Aue, Lrzgeb. Nr. 70. "Stummer bis vormittags S Uhr In den SouptgeschSst». gellen. Line Lewtshr sür die Aufnahme der Anzeigen am vorgelchriedenen Tag, sowie an beMmmler Stell« Mrd »W gegeben, auch »Ich! sür die Nichtigkeit der durch Fern- lprech«rausg^«dm,»nA»j^gen.—Für Rückgabe unverlangt «mgesandter Schriftstücke üdernimmt hie Schrtstlettung deine Verantwortung. - Unterbrechungen des S »schüft». , Mriede, Hartloten deine Ansprüche. Bet J-Hlmivverzug und Konkurs gelten Rabatt« als nicht oereindart. -tMtgelchLftdstellen in Au«, Ldhnih, Schneeberg und Schwarzenberg. » enthaltend die amtlichen Llabannlmachnn-en der Amtshauplmannschaft und -er Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats» u.' städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Granhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Sladträte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Alle und Johanngeorgenstadt. Verlag C. M. Gärtner» Aue» Srzgeb. Fernsprecher- Nu« »1, SSSnt» (Amt Au«) 440, Schn««»«» 1», Schwarzenberg 1». Drahtanschrift- Döittfreund Aueerzgebirg«.