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Freitag, den 3. November 1922 75. Jahrg Ar. 257 Schwarzenberg den 1. November . 1822. dieser Listen schnsilich lemvürtig hinter verschlossenen Türen Wer da» Barthous Wünsche. lichen politischen Posts n, auch wenn hier ihr Wirken den Belangen des forderten oder vorschlugen. So geht das auch diesmal mit der Mo bi- Mork, die Kohlenlieferunqen, die Barzahlungen, Sachleistungen, die Iln-rung des Netchsbankgoldes, um durch die Verpulverung die Mark Rutsche Außenhandelsbilanz und der Budgetausqleich. .Journal" Berlin, 1. Nov. Die Meinungen der hier anwesenden neutralen Soldaten, der Iungdeutsche Orden, dem Gesetz zum Schutze der Repu- Finanzexperten gehen dahin, daß eine Verständigungsmög- i blik zum Opfer gefallen sind. Man sollte endlich wissen, daß ich lichkeit durch,aus nicht ausgeschlossen sei. Sie haben einen Mordanschlag oder Gewaltakte gegen Männer auf verantwort. thou, in. den Verhandlungen würden ausschließlich technische Fragen zur Sprache kommen, namentlich die Stabilisierung der Paris, 1. Nov. Die Pariser Zeitungen berichten ausführlich über die erste Fühlungnahme zwischen Reichsregierung und Reparations- kommiffion. Nach einer Meldung des „Petit Parissn" erklärte Bar den Eindruck, daß es gerade dem französischen Vorsitzenden der Repa rationskommission, Darthou, durchaus darauf ankomme, ein posi tives Ergebnis mit nach Hause zu bringen. Die Liste, in denen die Einwohner der unterzeichneten Siadlgemeinde eingetragen sind, die zum Amie eines Schössen oder Geschworenen berusen werden können, liegt vom 2. Novoember lS22 an eine Woche lang im Stadthaus« — Einwohneramt — öffentlich aus. Maße entsprechendes Angebot gegenüber. Es war ein heißer Tag, der zu gleicher Zeit den Ernst der Lage besser erkennen ließ, als Hunderttausende von Gutachten, die cm grünen Tischen ausge arbeitet werden. Zugleich war es eine ernste Mahnung für oi« Männer, Li« gegenwärtig hinter verschli 7 " Schicksal unserer Währung verhandeln. Eine Erklärung Ludendorffs. Berlin, 1. Nov. General Ludendorff veröffentlicht fol gende Erklärung: Besprechungen mit Vissering. Berlin, 1. Nov. Der Reich »finanzminister hafte heute eine De- prschung mit dem. holländischen Finanzmann Vissering. deutsche Außenhandelsbilanz und der Budgetausgleich. „Journal" versichert, Deutschland werde aufgefordert werden, gewiss« Suboen - tionen, wie Zuschüsse für deutsche Schiffsyeselkschaften sowie Lu xusausgaben, z. D. Kosten zur Verschönerung und Vergröße rung der Bahnhöf-"zu streichen. Di« Reichsrrglerung für Einstellung der KohrenNeferunge«. Mrlln, 1. Nov. Bei Len Besprechungen mit der Reparation«, koimniffion wird die Regierung bi« Forderung aufstellen, daß die Kohlenlieferungin noch Frankreich eingestellt werde». ' ' Schöffen- mt Mmem-Msle belk. „er der unterzeichneten Siadlgemeinde eingetragen sind, die Schwarzenberg, am >. November 1922. Der «at »er Stadl. upenum zu befestigen. Was ist denn dis volkswirtschaftliche Bedeutung des Reichs bankgoldes? Gewiß, wir haben uns die reine Goldwährung ab- gestvcift. Es ist -aber klar, daß das deutsche Zrttelgeld keinen Kurs und keinen Wert mehr-haben könnte, wenn nicht die Hoffnung und die Aussicht bestünden, irgendwie einmal unsere völlig zerrüttete Währung wieder einzurenken. In welchem Maß« die Hilse des Auslandes dazu notwendig ist, ist eine Sache für sich. Allein ohne tatkräftige Hilfe aus dem Inland, die eben nur von der Reichs- bank einsetzen kann, ist jede Auslandshilfe eine Selbsttäuschung und Luftspiegelung. Die Hilfe' der Reichsbank gründet sich heute schon auf die Tatsache des Goldschatzes. Darum ist es wesentlich, daß die Reichstcm-k diesen Goldschatz mit allen Mitteln verteidigt. Wer heute im In- oder Ausland noch deutsche Mark nimmt, tut das in der Erwartung, daß sie bei einer Neu schöpfung des deutschen Geldsystems nicht völlig wertlos sein werden. Diese Hoffnung ist nur so lange aufrecht zu erhalten und einiger- . maßen begründet, so lange die Rcichsbank über ihren Goldschatz ver fügt. Insofern leistet er der deutschen Wirtschaft unermeßliche Dienste. Sie verfügt nun noch über Tauschmittel, d. h. Geldzeichen, die zwar ständig im Werte sinken, aber noch immer von der Neichsbank getra- gen werden. Je geringer der Goloschatz der Neichsbank ist oder wird, desto größer wird auch der Kursverlust -er Mark im internationalen Verkehr sein. Es ist auffällig, daß die angeblich belgisch-französischsn Vor- schlage des Wiederherstellnngsansschusses ebenfalls die Forderung ent halten, oder enthalten sollen, den Goldschatz der Reichsbank zu mobili- sirren. Tas bcmerkenswcrtc daran ist, daß cs nicht das erste Mal ist, daß parteisozialistische Forderungen ihren Widerhall in Paris und Brüssel finden. So war es auch mit der Erfassung der Sachwerte, V« w»lk»tr«»»»- meutm UW» «U «un-lm« der Los« na» Sonn, and Mio,«. > «»»«tsosprot» («tnstllebl. Snz«I,«st«»r): >m AmUbli«. »«r Naum dir I». Colon,um« ro DU.. FamMen. anz«Ia«n und SIclIrn,«suche lü Md., au,m»N, 2S Mk.. im amM<d«n Lell di, doid« geil« SV Md., «»»wir!» 100 Mk-, tm NtlilameUU dl« P«l»z«n« 80 Md., au-wdria 100 Md. <PoMchea-ao»«o, vel-zig 41«. IS22S. O»»««»»«-*tr»-S»Mv , M», Srzgtb.» «r. 70. di: in Paris in der Form „angeregt" wurde, in der sie die sogen, „wissenschaftlichen Köpfe" der sozialistischen Parteien ursprünglich 2n der Dekaimimachung über den Wert der Natural- und Sach- bezöge in Nr. 2S3 des Erzged. Dolkssreunds muß «s in Klaffe S, S. Innerhalb dieser einwöchigen Frist kann Einspruch gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit (Facharbeiter 2. Klasse) in Spalte 10 statt 7.— Mk. 8.— Mn. Heiken. - en schriftlich oder zu Protokoll daselbst erhoben werden. Di« Finanzämter Na«, Schwarzenberg und Zwickau u, Polnisch« Valuta für Oberschlesieu? Basü, 1. Nov. Der ,Matin" meldet, die polnische Regierung habe den Alliierten ihre " '"cht bekanntgeg >ben, infolge der Knapp heit der deutschen Marknoten Obetschlesien und infolge der unter der Arbeiterichaft herrschenden Gärung die polnische Valuta einzuführen. ' Die Gründe der Polen kür ihr vertragswidrige» Verlangen find natürlich oberfaul. Im übrigen steht das Verlangen selbst in «ine« höchst pikanten Gegensatz zu der soeben rinaetrofsenen Meldung, daß die polnisch« Mark der deutschen eifrig nachstüvzt und auf dem besten Weg« ist, st« dabei zu überholen. . Polen, Seemachtträume. Bafel, 1. Nov. Die „Baseler Nachrichten" melden au« Pari«: Französische Bankiers haben ihre Beteiligung an «in«r, polnischen Ueb«s««lini« und an d«n Ausbau einer polnischen Handes», Steigerung der Arbeitsleistung? Berlin, 1. Nov. Der Brief August Thyssen» an den Reichskanzler, in dem er diesen bittet, bei Ler Arbeiterschaft darauf hinzuw-eisen, daß mehr Arbeit geleistet werden müsse, um Deutsch lands schwere Lage zu verbessern, ist geschrieben worden, nachdem Thyssen mit Stegerwald über die Möglichkeit der Arbeitsverlan-ge- rung gesprochen hat. Hieraus schließt man in politischen Kreisen, daß die christlichen Gewerkschaften nicht abgeneigt sind, in die Beseitigung des Achtstundentages einzuwilligen. Jedenfalls ist damit zu rechnen, daß mehr Arbeit geleistet werden wird, nach dem die Arbeiterschaft sich schon in mehreren Fällen und in ver schiedenen Industrien zu Usberschichten entschlossen hat. Die Einheitsfront der Beamte« und Arbeiter gesprengt. Berlin, 1, Nov. Gestern nachmittag fand hier eine Besprechung sämtlicher Spitzenorganisationen der Beamten und Arbeiterschaft des Reiches, ausgenommen den christlichen deut schen Gewerkschastsbund, über die neue Teuerungsaktion statt. Di« Frage, ob auch künftighin di« Teuerungsaktion für Beamte und Arbeiter gemeinsam gemacht werden soll, wurde von den Ver tretern des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes und des All gemeinen Deutschen Beamtenbundes bejaht, und von den Vertretern des Deutschen Beamtenbundes verneint, indem sie erklärten, ihr neues Programm gehe dahin, den Zusammenhang in den Beamten», mid Arbeiterfragen zulLsen. Auf diese Aeuheruna hin wurde von den Vertrerrrn kM^Allgemeisten Deutschen G-rorrtschofrsbundts-dre Einheitsfront der Beamten und Arbeiter als gesprengt erklärt. Sie verließen gemeinsam mit den Vertretern des Allgemeine?» Deutschen Beamtenbundes die Versammlung. . Berlin, 1. Nov. Die im Reichsfinänzministerium mit den Der. tretern der Spitzenorganesationen über Beamtenbesvld'ungs» fragen geführten Verhandlungen haben ihren Abschluß ge- funLen. Die Regierungsvorlage wird nach Zustimmung des Neichskabinetts sofort dem Reichsrat und dem Reichstag v-ovgelegt werden. 4l»»«I«»^Imiaz»e jür d!« am Na»»w», «Nch-Nmd« Äwnmir bl» v Uhr di den slelm. Nix« SaeLhr k>r dl« Auf«ahm« d«r Anzelam am vorgelckNebenn! Tag« sowie an bestimmter SUll« wird nicht g«g«b«n, auch nicht für dl« Rickligbei« d«r durch g«rn- fpr«ch«r ausgeyebenen Anzeigen.—Für Mchgab« nnoerlangi «ingesondter Schriftstück« Lb«rnlniinl dl« SchrtllleNimg d«in« Verantwortung. - Unterbrechungen dcs SesckLst»- beiriede, brzründen deine Ansprüche. Del Jablungsoerzu, und Pandur« neuen AadaN« als nicht vereinbart. Haupig-schäNüfteNe» la Au«. LSdnitz. S»n««b«r, und I Schwarzenberg. Das Reichsbankgold. D. Es ist kennzeichnend für das grauenhafte Kurpfuschertum, das bei uns in wirtschaftspolitischen Dingen Trumpf ist, tmß die Mobilisierung des ReichetbankgoÜtes zur „Befestigung" des Mark- kurses überhaupt gefordert werden konnte. Wenn sich im „Dor- wärts" geistig Arme derartigen Hokuspokus leisten, so ist nicht viel dagegen zu sagen. Allein der Verpulverung des Reichsbank- goldes ist von ganz anderer Seite verlangt worden, wobei fach- kundige Erwägungen keine Rolle spielten. So war es höchste Zeit, daß ein wirklicher Sachverständiger die Gefahr dieser Forderungen rücksichtslos brandmarkte. Das hat Ler Reichsbankpräsident Haven st «in in einer Sitzung Les Zentralausschusses der Reichs bank getan. Der „Vorwärts" ist darüber entrüstet, denn ohne Reichsbankgold und Goldschatzscheine sei der Markturs nicht zu be festigen. Das ist nicht mehr gewöhnlicher, -das ist gemeingefährlicher Unsinn. Allein Lis Tatsache, Laß Lie Rcichsbank noch über einen Goldschatz verfügt, hält überhaupt noch Len Kurs der Mark. Uebrigens beträgt Lieser Goldschatz nicht eine Milliarde Goldmark, - wie immer behauptet wird. Zunächst sind etwa 60 Millionen Goldmark bei Ler Bank von England hinterlegt worden. Sodann haftet der Goldschatz in Höhe von 270 Millionen Goldmark für die Eä-atzwech-sel, die der belgischen Regierung ausgestellt worden sind. Inr günstigsten Fall beträgt der Goldschatz also nur noch 650 Mil lionen Goldmark. Es ist lächerlich, zu behaupten, Laß dieser Schatz nutzlos in' den Kellern der Neichsbank verschimmele. Gewiß, er bringt umnittelbar keine Zinsen, aber er stützt mittelbar Li« Wirt schaft, La Ler Goldschatz ec. .ist, Ler Ler Markwirhrüng noch einige Spannkraft verleiht. Würde Lieser Goldschatz verschwenden, würde er zur Stützung des Markkurses ausgsgeben, so würde di« Mark ins Bodenlose fallen. Richt einmal vorübergehend würde -ie Mark seftigun« zu erzielen -feilt, fordern Ler Rutsch jn Lie Tiefe begänne sofort. Hier sei darauf verwiesen, daß Ler gewaltige Marksturz, Ler seit -dem Herbst an-dauert, Lie Rückwirkung der Verpfändung eines Teiles Les Reichphänkgoldes für Lie belgischen Schatzwechsel darstellt. * enihaliend die omMche« «ekanntmachnnge« der Amlshouptmannschaft und d«r Staatsbehörden in Schwarzenberg, Wr Stoots- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden auherdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Stadträte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag C. W. Gärtner, Aue, Erzgeb. -ernspreched > «la« »t, Süünt, (Am, Au«) 440, Schneeberg 1», Schwarzenberg 1». Drahtanschrift, «viafreund Aueerzgebirg«. Wer den Goldbort der Rcichsbank antastet, der begeht Verrat an der deutschen Wirtschaft, also auch Verrat am deutschen Volk. Der Reichsbankpräsident hat das Allen, die es angeht oder angehen sollte, eindringlich in das Hirn gehämmert. Ob es etwas genützt hat, wird sich bald zeigen. Gerade so abwegig und gefährlich, wie die Verpulverung des Neichsbankgoldcs ist der andere parteisosialistischc Vorschlag, Gold schatzschein« auszugebcn, um so ein wMwstäMgcs Papier zu 'beschaf fen. Der ganze Plan muß schon daran scheitern, weil es keine Stelle gibt, die die Einlösung der Goldschntzscheine zu verbürgen vermag. Die Reichsbank kann dafür nicht in Anspruch genommen werden. Das Reich selbst hat nicht den Kredit, um den Kurs der Goldschatzschcine dauernd hochzuhalten. Für die Sozialdemokraten sind aber nicht wirtschaftspolitische Erwägungen maßgebend, sondern nur taktische Winkelzüge. Durch die Goldschatzanweisungen soll der „Kapitalie- mus" getroffen, d. h. zerstört werden. Ohne Rücksickt darauf, daß die Zerstörung des Kapitalismus auch die Zerstörung der Wirtschaft ist. Das Kapital ist Betriebsmittel, ist Voraussetzung jeder Aust ich- Wirtschaft. Sowjctrußland.ist auch in dieser Hinsicht ein warnendes Beispiel. Die Verhandlungen mit der Repka. Berlin, 1. Nov. Die erste Verhandlung mit der Reparationskom- miffion verlief in durchaus sachlicher Form. Der Vorsitzende der Re parationskommission, Bar thou, erklärte, daß: 1. Die Balan cierung des Budgets; 2. die Frage der schwebenden Schul- und 3. die Stabilisierung der Mark die Haupt aufgaben seien, welche jetzt behandelt werden müßten. Die Kommission beabsichtige nicht, die deutsche Souveränität an- zutastcn, sie Hosse aber auf eine loyale Zusammenarbeit und sei auf Grund der von Deutschland eingegangenen Verpflichtungen genötigt, eingehende Fragen zu stellen. Dann hielt Staatssekretär Schröder einen Dortrag über die allgemeine Gestaltung des Budgets für da» laufende Jahr, soweit sich dies bisher übersehen läßt. Bei der Be sprechung dieses Themas wurden von der Gegenseite verschiedene Fra- gen gestellt mit dem Zw'ck, hierüber näheres Material im Laufe der nächsten Sitzung zu er' n. Es interessierten besonders die Aus gaben für den Reia-^oahnetat und di« Ausgaben des außer ordentlichen Haushaltes. Staatssekretär Schröder teilte mit, daß das voraussichtliche Defizit des Budgets etwa 14 0 Milliar den betragen werde, das im wesentlichen zu Lasten des Friedensver trages gehe. Berlin, 2. Nov. Bei den gestrigen Besprechungen mit der Re parationskommission lag den Ausführungen des Reichs- inanzministers Dr. Hermes über den deutschen Standpunkt zur frage der Markstabilisäerung folgender Gedankengang zu Grunde: Eine Aktion zur Stärkung der deutschen Währung könne nur auf de: Basis eines Goldfonds durchgeführt werden. Da eine Inan- pruchnahme des Goldschatzes der Reichsbank nicht in Frage komme, o bleibe nur übrig, zu diesem besonderen Zweck, also nicht für allge meine Rcparationszwecke, ein« Gol-an leihe im Auslände aufzunehmen. Barthon richtete in der gestrigen Sitzung verschiedene Fragen an Dr. Hermes. Wie man annimmt, werde die Reparotions- kommlssiün" irgend welche Entscheidungen in Berlin selbst nichtttef- sen; die Diskussion Über eine internationale Reparationsanleihe und ^in Moratorium werde vielmehr der großen BrüsselerKonfe- renz überlassen werden. " > London, 1. Nov. Der Präsident -er Föderation Ler englischen Industriellen, Ar'mstrong, führte in einer Rede aus, man müsse Li« Reparationsfrage äußerst ernst beurteilen. Deutschlands Bankrott werde die Lage und all« möglichen Lösungen nur kom plizieren und die Lage des englischen Handels noch schlimmer ge stalten, als sie jetzt bereits sei. Es sei nunmehr die Zeit gekommen, daß Frankreich, Belgien und andere Länder einschen, Laß der einzige Wen aus den Schwierigkeiten der sei, eine Konferenz einzu berufen, auf der offene Aussprache -erlaubt werde und m-cm unan- genehm« Wahrheiten offen ins Gesicht sagen könne. Frankreich vor allen Dingen müsse erkennen, Laß nunmehr Ler Punkt erreicht sei, in Lem es seine unnachgiebige Haltung aufgeben müsse, und zwar im Interesse der Reparations zahlungen. Vaterlandes zuwidcrlaufend erscheint, als eine Versündigung gegen die Wiederan frichtung derselben betrachte. Diese" Männer sind Träger eines Systems, zu dessen Bekämpfung, auch wenn es selbst seine Macht gewalttätig mißbraucht, andereMittel die nen. Hierbei steht für mich an erster Stelle die Einigkeit der nie weit genug reichenden vaterländisch fühlenden Kreise und ihr ge schlossenes, zielsicheres, kraftvolles Wollen,und Handeln in der kla ren Erkenntnis ihrer Pflicht: Erlangung des entscheidenden Einflusses auf politischem, wirtschaftlichem, sozialem und ethischem Gebiet, bar jeder Selbstsucht der Parteien, von Verbänden und des Einzelnen. Nur so allein kann cs gelingen, die Schwierigkeiten zu überwinden, Lie sich von außen und innen unserer Wiedergeburt auf allen Gebieten mserer politischen und wirtschaftlichen Freiheit, der Freiheit und dem Ertragsreichtum unserer Arbeit, der freien Betätigung des Einzelnen und letzten Endes der Erhaltung des nackten Lebens dcs deutschen Vol kes und des Lebens eines jeden Deutschen entgegenstcllen. Der Prozeß Herm«. Berlin, 1. Nov. Am Dienstag begann in Berlin die Verhandlung in Sachen des bekannten Weinprozesses des Ministers Hermes. Die Vergleichs-Vorschläge des Vorsitzenden scheiterten unL es mußt« in folgedessen in die Verhandlung eingetreten werden. Der erste Tag verlief mit der Bekundung der Zeugen. Der Mittwoch nachmittag wird durch die Vernehmung dcs Direktors Faust vom Trierer Mnzerver- band ausgefüllt. Zn der Haup fache erklärte Faust, er könne es aus seinen Eid nehmen, daß er den Minister Hermes nicht habe schmieren wollen. „Von Kräften, die im Verborgenen und in verschiedenen Gewändern gegen das Woyl unseres Vaterlandes ar beiten, wird die Behauptung verbreitet, daß politische Mord- anschläge in der Wcqrichtung liegen, von der ich eine Wiederauf- richtung desselben erhoffe. Solche Behauptungen gehören zu jener Lüge, durch die wegen ihres erzieherischen und vaterländischen Wir kens mir nahestehende Verbände, z. B. der Verein nationalgesinnter Sturm an -er Berliner Effektenbörse. Ka. Die Einsicht, daß die Wertpapiere, Lenen reale Werte zu grunde liegen, im Vergleich z-ur Mark, tos um das tausendfach« Höher zu schätzende Objekt Lar stellen, hat sich in Ler letzten Zeit imincr mehr Lurchgesetzt. Di« verschiedenen Versprechungen, di« Aussichten auf Zahlungsaufschübe - und Herabsetzung der deutschen NcpMations«rpflichtungen haben aber immer einen Rückschlag zu bewirken vermocht, indem einige Optimisten mit MarkspeLilation begonnen und so Lrn Kure Ler deutschen Zahlungsmittel hohem Die Aussicht, daß der Aufenthalt des Mederherskuungsousschusses m Berlin etwas Positives zeitigen könnt«, hat aber «in derart ge ringes Ausmaß, Latz man endgültig an ein« Hilfe für unsere Finanzwirtschaft zu verzweifeln beginnt. Infolgedessen hat ein« Flucht vor der Mark eingesetzt, wie wir sie noch nicht erlebt hatten, und obwohl Lie Devisen sich nicht in entsprechender Weise hoben, ja, sogar «in teilweiser Rückgang des Dollarkurse» zu ver zeichnen war, erlebt« die Berliner EfsektrnbSrs« «inen Houssetag, wie sie ihn noch nicht gesehen hatte. Es war «in Sturm, wie er selbst heut« zu den Seltenheiten gHvrt, und vieltausendprvzentig« Kurssteigerungen wären an der Tagesordnung. Di« langen Reihen der Käufer erinnerten geradezu an Lie Polonäsen vor d«n Lebens- mtttrlgeschSsten während d« Krieg«, und trotz L«r unaufhörlich von neuem erscheinenden Plus-Pluszeichen an den Tafeln der Kurs- maller stand L«r ungeheuren Zlachfraae «in nicht im «ntfsrntsfien