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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192211152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221115
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-15
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.11.1922
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Neues aus aller Welt 36 nach beim Di» h«utt« Kumm« umkkt 4 Seit» M tO von !hardts- il 183« er nach renfrle- Stoll ishübcl ch Erl- olgt.) zum« ab«. UN Be- mittel de legt, ,rechen. !,7, fll, 1,6, für i de« Iltonas uk seit? geben, Sie neuen Kurse. Leritn, 14. November. Der Dollar stand heule vor« börslich aus 7456, die ischech.'sl. Krone aus 22S. Letzter amll. Kurs: Dollar: 8104,«5 tschech.-slow. Krone: 254,3«. 19 nach er der : wollt, !« deut- «tont« cgsche > Denk- ibrodt'e ipr' S fl wor- g dem. egenem u der Mehr- mswert a Frie- Hypo- ithcken» 1 zu 10 >e trifft Reichs- e- nnd irf des esischer, farben- >en de» ehmern s Pro. vert zu Landes alischen arfüms näßigen -marin» betrug: 06 kg 80 kg ao kg av kg Stück Stück SO kg üstem ^es von egrge» einer ätzung Feind- n den lelgien Negie- ng ist Sefan- rund lngab« üt der triegs- en sich Aschen rechnet waren lngab« echnet. sieichs- d son» Dauer rhoben ammer efsierte ««antwortlich für die Schristleltun,: Friedrich Menznrr, für den Anzeigenteil: Heinrich Seibert. Rotationsdruck und Verla« L. M. Gärtner, sämtlich in An«, Srzgrb. Neue Vorschläge. Berlin, 14. Nov. Die Retchsregierung soll beabsich« tkgten, eine neue Note an die Reparationskommission zu senden mit schärfer formulierten Vorschlägen al» sie bei den Berliner Verhandlungen zustande gekommen find. Berlin, 14. Nov. 5n der neuen Note der Rekchsregie« rnng wird der Reparationskouwrlffion formell das Anerbieten gemacht, daß die Reichsbank sich mit einem Betrage von 566 Millionen Goldmark an einer Stützungsaktion für die Mark beteiligen werde, wenn es gelingt, ausländisch« Bankkredite in gleicher Höhe zu dem gleichen Zwecke zu er* halten. Ferner wird darauf hingewiefen, daß ein längere» Moratorium und -war eine drei» bis vierjährige von allen Barzahlungen auf Nepavattouskonto für ein« Stützungsaktion notwendig ist. England Hand in Hand mit Poinrare. London, 14. Nov. Lord Derby erklärte in einer Rede iii Manchester, in diesem schwierige« Augenblick müsse da» Land fest und im volle« Einvernehmen mit den Alliierten stehen, und er sel froh, sagen zu können, daß die Regierung in voller Ueberein» stimm ung mit Frankreich sei. Di« Regierung wolle, daß diese Uebereinstimmung fortdauere, nicht nur in der gegenwärtige» Krise, sondern auch in der Neparation »frage. London, 14. Nov. Churchill erklärte in einer Rede in Dundee, er habe sich bei den letzten Dahlen zur Eintreibung der deutschen Reparationen in Höhe von 2 Milliarde« Pfund verpflichtet. Die Ereignisse der letzten vier Jahre hätten ihn jedoch überzeugt, daß nicht der mindeste Grund besteh«, daß Deutschland nicht sogar 2A Milliarden und zwar i» Jahreszaylnngen von 126 Millionen Pfund Sterling zahlen könn«. Pari», 14. Nov. „Echo de Paris* meldet zu der franzö sisch-britischen Krisi», welche durch di« OrientangÄegenheit hervorgerufen wurde, Ministerpräsident Poineare habe gestern eine lange UnterrÄrung mit dem englischen Botschafter LordHar» dinge gehabt. Dem Vernehmen nach bestehen nunmehr kein« ernsten Schwierigkeiten mehr zwischen beiden Ländern. Hardinge habe telephonisch der englischen Regierung -en Rat er» teilt, Curzon möge am Sonnabend «ach Paris kommen, um mit Poineare zu verhandel». Grünstädtel, 14. Nov. In mosaikartig aneinander gereihten fesselnden Bildern verstand Pfr. Walde aus Breitenbrunn am vergangenen Sonntag in der Kirche das Elend zu schildern, in das die innere Mission mit helfender Hand eingreift. Den dunklen Bil» dcrn des Jammers und der Not gegenüber erstrahlte in um so hel lerem Lichte die aufopfernde Volksliebe von Diakonissen und Diako nen in den segensreichen Anstalten der inneren Mission. Durch den Wechsel der Zeiten mij ihrer fortschreitenden Geldentwertung ist diese Bolksliebe in Not. Der warme und anspornende Aufruf, durch reiche Opferwilligkeit dieser Not zu steuern, wurde begleitet von dem Hinweis auf die Opferfreudigkeit in anderen Kirchen und begründet durch die Tatsache, daß es sich bei der Gabe für das Missionsnotopfer um keine geringere Weltanschauungsfrage als diese handelt: Soll die siegende Liebe Jesu weiter ihr Werk an den hilflosen Gliedern unseres Volkes treiben oder durch eine von materialistischem Geiste getragene Auffassung und Behandlung verdrängt werden. — Möch ten, wenn sich in diesen Tagen die Frauen der beiden Frauenvereine der Kirchgemeinde zwecks Sammlung für die Missionsnothilfe >n den Häusern einfinden, sich alle ihrer Pflicht voll bewußt sein, die sie als evangelische Christen zu erfüllen haben! Letzte Drahlnachrichlen v« der Ntgierungmunbil-uns- »o«li«r 1». Sd». Reichskanzler haste «ach» mittag v«amt«r der bü«s«rltche» Rrbettioemei»« schäft - Zentrum, Deutsche «oll»partei, Demokraten ««« Bayerisch« «olkspartet — »« stch »btte». Lr stellte « sie -i« mm der So-iÄ-emokrati« angeregte Frage, «b sie di« Deizlehuna da» Deutsche« »vlkrpartet zu etn«r «« M «ldeud«» Regie« rungskoalition sicherten. Nachdem die «morsend«» Partei««« tret«« teil» im Name» ihre« Fraktionen, tetl» für sich persönlich diese Frage besaht halt««, «klärt« der Reichskanzler, daß er sich ««»«ehr dies«« Wunsch« der Arbeit»-e«et«schaf< «»schließe «»d der Vereinigten GozlistdemakvatlscheM Partei bald von diese« Sachlage Keuntnt» gebe» «erde. DK sozjawemm kratisch« Fraktion teilte al, Evgebxi» ihrer Beratungen folgenden Beschluß mit: Die Fraktion erklärt, daß sie an der Forderung der Stabilisierung d«r Mm» all» der dringendste» Forderung den Innen» und Außenpolttik festhLlt u«d nur in «in Kabinett eintretest kamy da» diese Politik konsequent vertritt. Sie erblickt in der bim herlgrn Stellu»gr«ch«e der Deutsche« Bvlkspartet kein« Garantie für die Durchführung der Stabilisierung der Mark uud damit für die Förderung de« endgültigen Lösung de» Reparation« Problems. Aufgrund der so entstanden«^ Lage werde» die Bor* Handlungen! de» Reichskanzler» mit den für die Kabinettsbildung i» Betracht kommend«« Partei«» morgen weiter geführt «erd«», Berlin, 14. Nov. I« deuvokvattsche» eck» auch i« Zentrum« kreise» ist man der Ansicht, daß der sozialdemokratisch« Fraktion»* beschlutz di« Grundlage zu neu«» Verhandlungen bilde und daß durchaus die Möglichkeit bestehe, bk groß« Koalition zu stande zu bringe«. Der „Vorwärts' dagegen spricht von einer schwere» Krise und schreibst Unsere Prophezeiung, wiy schiene« dem großen Krach näher zu sei«, als der großen Koalition, beginnt sich in unheimlicher Weise zu bewahrheitens M2 mm» di« Unterstützung der Sozialldeulokrati«, so muß »ran sich dazu bequemen, sachliche und persönliche Garantien dafür zu gebe«, daß eine Politik getrieben wird, die mit der Auflassung der Sozialdemokratie und den Lsbensinteressen des arbeitende» Dolle» vereinbar ist. — Dampferbra»-. Im Hamburger Hafen brach auf dem norwegischen Dampfer King Erik Feuer aus. Bisher sind drei Personen als tot gemeldet. — Eifersuchtstat. - Bei einer Festlichkeit in Helenabrunn bei M.-Gladbach wurde ein junges Mädchen von einem verschmähten Liebhaber durch einen Stich ins Herz getötet und der Bräutigam des Mädchens durch einen Stich schwer verletzt. Der Täter ent leibte sich durch einen Messerstich, der die Lunge durchbohrte. — Tod auf den Schienen. Auf dem Osnabrücker Hauptbahn hofe wurden ein Weichensteller und ein Lokomotivführer beim lleberschreiten der Gleise von einem einfahrenden Zuge überfahren und getötet. — S Arbeite« getötet. Bei einem Daugerüsteinsturz in Hers- feld (Nhön) wurden fünf Arbeiter getötet. — Für 4 Millionen Dilbersvchm gestohlen:. Bei dem Diplom» Ingenieur Heuberger in der Uhlandstraße in Berlin erbeuteten Wohnumgseinbrechev Sibbersachen, ibefonLers Eßbestecke, Schmuck- sachen und Tafelgeschirr im Werte von ungefähr 4 Millionen Mark. — Raubmord auf einem Elbschiffe? Der'Schiffer Klaus Hill aus Barnkrug ist mit seinem Ewer nicht wieder" zurückgekehrt. Der Ewer wurde herrenlos in Wilster geborgen. Das Deck war mit Blut besudelt. Hill hatte größere Summen bei sich. Es liegt star ker Verdacht vor, daß Hill auf seinem Schiffe überfallen, ausgeraubt und die Leiche über Bord geworfen worden ist. — Die wirklichen Zrotleidenden. In Minden in Westfalen hat sich ein ehemaliger Oberstleutnant aus Nahrungsmittelsorgen im Kanal ertränkt. — Ein LOjähriger MillionensHieb«. Die Rüstringer Polizei verhaftete den auf einer Wilhelmshavener Abwradwerft tätigen 26jährigen Lureauaugestellten Otto Grebe. Dieser hat im Laufe der letzten Zeit 16 Waggons Metall im Mette von vielen Millionen Mark, das er zu Versendung bringen sollte, auf eigene Rechnung verschoben. Der junge Mann fiel seit längerer Zeit durch sein« noble Passionen -auf. Er hatte eine Geliebte, mit Ler er im eigenen Automobil regelmäßige Ausfahrten in die Umgebung machte. Der Kraftwagen und mchrere Bankguthaben wurden beschlagnahmt. — 45 Schafe getötet. An der Eisenbahnstreck« Dortmund- Hörde brach ein wildernder Hund in ein« Schafherde und zerriß ein Schaf. Die aufgestörte Herde lief auf den Bahndamm, direkt vor einen Eilzug,' unter dessen Rädern 45 Schafe zermalmt wurden. — Das Erdbeben an de« chilenischen Küste hat mindestens 1660 Opfer gefordert. Mehrere tausend Personen sind obdachlos und ohne. Lebensmittel. Außer einer großen Anzahl Opfer, die non Lopiapo und Coquimbo gemeldet sind, sind 566 Tote in Ballenar zu beklagen. Diese Gegend ist völlig verwüstet. Die Bewegung des Meeres wurde auf über 2266 Meilen Entfernung gespürt. — Ein Zeichen der Zeit. In dem waldeckischen Dorfe Medebach ist die evangelische Schule geschlossen worden, weil die Gemeinde nicht mehr in der Lage ist, Lie Schullasten zu tragen. Die Schüler besuchen jetzt die katholische Schule des Ortes. — Neue deutsche ErdSlquclttn. Außer den neuentdeckten Erd öllagern in Ler Lüneburger Heide sind jetzt auch im Landkreis Har burg in 3S0—466 Meter Tiefe Erdölquellen angetroffen worden. Die Bohrungen haben Erdöl in beträchtlicher Menge festgestellt. — Eine groteske Steuer. Der Magistrat des mecklenburgischen Städtchens Waren ist auf den beunruh genden Einfall gekommen, die Nuhegelcgenheiten zu besteuern. Jeder Klubsessel wird in Zu kunft mit SOO Mk., jedes zweite Sofa mit 200 Mk. und jeder Groß- oaterstuhl mit 100 Nik. Luxussteuer belegt werden. Da der Warener Magistrat offenbar zwar die Ruhe, aber wenigstens den Schlaf nicht für einen Luxus ansieht, sind die Betten einstweilen unbesteuert ge blieben. — Jugend von heute. Man schreibt airs dem Inknistriegebiet: In der Kesselschmiede eines größeren Werkes im Westen steckt« ein 2vjährigsr Kesselschmied mit einem Geldschein sein« Zigarette an. Du er das schon öfters getan hatt«, wurde er von älteren Arbeitern, die Liesen Vorgang beobachtet hatten, gebührend -urechtgefetzt. Ein Betriebsratmitglied, das mit der Direktion Les Werkes über Liefen Vorfall verhandelte, vertrat Len Standpunkt, daß Ler jugendliche Arbeiter mit dem von ihm verdienten Geld« anfm-gen Kime, was er wolle. Ueber einen ähnlichen Vorfall wird aus Hagen berichtet: In einer Wirtschaft zerriß ein junger Mann zum Erstaunen der Gäste sechs Hundertmarkschein« und warf die Fetzen von sich. Lin anderer gleichgesinnter Genoss« zündete sich mit einem Zwanzig markschein seine Zigarre an. Mährend so die leichtfertige Jugend das Geld vergeudet, sitzen daheim oft die armen Eltern und -darben. Derartig« Vorfälle sind wieder ein Beweis dafür, daß Li« jungen Leut« heute viel -u viel Geld in Lie Hände bekommen. betreffenden Inyaue» von der Reichsreginung nicht vorbereltek wird. » Bahnsteigkarte 16 Mark, Strafgebühr 60 Mark. Der Preis -cc Bahnsteigkarten wird von S aus 16 Mk. erhöht, ebenso der Zu schlag bei freiwilliger Nachlösung von Fahr- und Hundekarten. Die Strasgebühr von 26 Mk. wird auf 66 Mk. erhöht. Sie ist zu ent richten bei einer Uebertretung des Rauchverbot» in den Warteräu men oder Nichtraucherabteilen, selbst wenn man die letzteren auch nur mit brennendem Tabak betritt, ferner, wenn man in einem berelt- stehenLen Zuge Platz nimmt, ohne Absicht mitzureisen, und endlich, wenn man ohne die nölige Hundekarte betroffen wird. * Da« Ende der Nadfahrkarte. Der Zwana zur Führung eine» amtlichen Ausweises, verbunden mit den Umständlichkeiten der Be- schasfung bei den Gemeindebehörden, wird von den Radfahrern al» eine überflüssige Belästigung empfunden und deshalb von allen Nad- fohrerorganisationen seit vielen Jahren bekämpft. Auf eine Anfrage aus den- Reichstage, ob die Rcichsregierung den Forderungen der Radfahrer Rechnung tragen werde, hat der Reichsverkehrsminister geantwortet, daß die Länder sich sämtlich d<^7r ausgesprochen hät ten, daß von den Radfahrern ein persönlicher Ausweis künftig nicht mehr gefordert werden soll. Der. Reichsverkehrsminister hat des halb die obersten Landesbehärden gebeten, die Polizeiverordnungen über den Radfahrverkehr entsprechend abzuändern. - Zum Sprachunterricht in der Deutschen Oberschule. Der Dres dener Lehrerverein nahm zur Frage der Deutschen Oberschule fol gende Entschließung an: „Die sächsischen Hochschulen haben in einem -weiten Gutachten nur die Form der deutschen Oberschule als zur Hochschulreife führend anerkannt, die alle Schüler für zwei Fremd sprachen verpflichtet. Das Kultusministerium hat demgemäß ver ordnet. Damit ist auch bei der neuesten Form der höheren Schule fremdes Bildungsgut übermäßig verwendet. Der Dresdener Leh» rcrverein bedauert das aufs tiefste. Der Kern aller Bildung von der Volksschule bis zur Hochschule ist muttersprachlich. Auch maßgebende Hochschullehrer sprechen das aus. Der Dresdener Lehrerverein for dert nach wie vor, daß alle für die Zukunft unseres Volkes verant wortlichen Stellen nachdrücklich eintreten für eine Entlastung un serer Schulen vom Ucbermaß fremden Stoffes und für eine ein heitliche deutsche Bildung.' * Die Bekämpfung der Tollwut. Infolge ungenügender oder gänzlich unterlassener Durchführung der Hundesperre seitens der Hundebesitzer hat die Tollwut in Sachsen eine bisher noch nicht ge kannte Ausdehnung angenommen. Eine Anzahl von Personen, ins besondere von Kindern, ist von wutkranken Hunden gebissen wor den und trotz Behandlung gestorben. Es möge daher in dem von der Huudcfperre betroffenen Bezirke jeder Hundebesitzer für die ge hörige Festlegung seine» Hundes besorgt sein, um strenger Bestrafung wegen Uebertretung der angeordneten Maßnahmen zu entgehen. Aue, 14. Nov. Gestern nachmittag wurde in einer von der Wirtschaftlichen Vereinigung für Handel und Gewerbe des Erzgebir ges einberufenen Versammlung unter Leitung von Arno Paul, Schwarzenberg, eine Ortsgruppe des Textil-Einzelhandels im NeichsbunL des Textil-Einzelhandels gegründet. In dieser sehr stark besuchten GrünLungsversammlung hielt der Syndikus des Ncichs- bundes, Landesverein Sachsen, Prof. Dr. jur. Kastner, Dresden, einen Vortrag über die Notwendigkeit des engeren Zusammenschlus ses des Textil-Einzelhandels. Prof. Dr. Kastner, der durch seine Goldtheorie weit über die Grenzen Deutschlands bekannt geworden ist, verbreitete sich im ersten Teile seines Vortrages über die wirt schaftliche Lage. Weiter betonte er, daß der Kaufmannsstand dem schwersten Vorwurf, den man ihm machen könne, dem der Unlauter keit, schutzlos durch die Preistreiüereiverordnung preisgegeben sei. Nicht als Bittende, sondern als Fordernde müßten immer wieder die Organisationen des Kleinhandels an die maßgebenden Stellen her antreten, um ihren Stand von diesen Vorwürfen zu befreien. Immer höre man noch in manchen Teilen unseres Volkes, daß der Kauf- mannsstanü der einzige Stand sei, der sich der allgemeinen Ver armung entzogen habe. Prof. Dr. Kastner wies an Hand interes santen Materials nach, daß kein Stand schwerer unter der Geldent wertung gelitten habe, wie gerade der selbständige Mittelstand. Es sA falsch, zu behaupten, der Einzelhändler sei an den Preissteigerun gen schuld. Der Einzelhändler habe sich im Gegenteil stets bemüht, regulierend zu wirken. Schuld an diesen Vorwürfen sei jedoch der Einzelhandel selbst, da er erst zu spät als Stand aufgcstanden sei. Der Redner betonte, daß dem Einzelhandel nichts an hohen Prei sen, sondern am Umsatz etwas liege. Der Einzelhandel sei keines wegs nur der Verteiler der Industrie, sondern er übe eine eigen artige volkswirtschaftliche Funktion aus, er sei der Treuhänder der Verbrauchcrschaft. Die neue Devisenordnung kritisierte der Redner scharf. Unbedingt müsse vermieden werden, daß man auf dem in neren Markt mit ausländischer Währung zahlen dürfe. Diese für das deutsche Volk lebenswichtige Forderung sei durch die neue De visenordnung nicht ganz erfüllt worden. Zum Schluß betonte der Redner, daß das, was unserm Deutschen Daterlande noch für seinen Wiederaufbau fehle, nämlich Eiligkeit und Recht und Freiheit, auch in den Kreisen des Einzelhandels immer tiefere Wurzeln schlage» müsse. Der Redner fand mit seinen interessanten Ausführungen großen Beifall. Oberschlema, 14. Nov. In Ler vergangenen Nacht entstanL auf bisher noch nicht aufgeklärte Weise im Wetzelschen Bauerngut Feuer, dem ein Teil des EtallgebäuLcs zum Opfer fiel. Die am Brandplatz« erschienenen Feuerwehren von Ober- und Niederschlema verhinderten ein weiteres Umsichgreifen auf die WLHn- und Wirt- schgftsgebäude. Das im Stall befindliche Vieh konnte rechtzeitig geborgen werden. Obwohl M. versichert hat, erwächst ihm be- Leuteudcr Schaden. Amerika und Japan. So»-«», 13. Rov. Reuter meldet aus Washington, dar oberste Gerichtshof habe entschieden» daß Japaner für di« Naturalisierung d» -«tz Btttrinigte» Staat«« nicht gv« eignet seien. — Wer hat nun eigentlich di« Stiefel gestohle« —s Franz Blei, der boshafte Spötter, erzählt in seinem „Großen Bestiarium der Modernen Literatur' (Ernst Rowohlt Dcrtew) von Max Halbe, dem bekannten Münchener Roman- und Dühnenschnftstell« «in Histörchen, Las, wenn cs nicht in allen Teilen wahr sein sollte, doch wenigsten» Lie Ansprüche darauf geltend machen kann/ Laß er es niedlich evdach! hat. Also, Ler Doktor Halbe sei einmal nach Ber lin gefahren; am Tag«, da er wieder nach München zurückreisen wollte, seien ihm aber im Gasthof elolhafterweise di« Stiesel ab- handen gekommen. Woraus Ler Poet auf ein Telegrammformular die Worte schrieb: „Stiefel gestohlen. Kann nicht weisen.' — Das muß zu Ler Zeit gewesen sein, als Georg Kaiser und mancher ander« Literat wrgen strafbarer Eigentum Ergehen sich r.-" Lom Richter zu verantworten hatte. Die teure Gattin i« München empfing La» Telegramm und dachte nicht ander», als ihr Mknn, der sonst ko ehrliche und redliche Doktor Mqx, sei Labei ertappt wovden, wi« er Stiefel allerhöchstselbst gestohlen hab« unL st« drahtete, auf, „n- angenclimst« berührt, zurück: „Unbegreiflich. Nimm sofort besten Anwalt!" Me gesagt, Lie Geschichte kann trotzdem avahr sein. — Da» vielseitige Mädchen. „Das neu« Mädchen bei Schulze« Ist aber wirklich oklseitia." — „Wieso denn?' — „Heute morgen sah ich sie mit Frau Schulze« Baby, heut« nachmittag mit Frau Lamb«» Lund und beut« «b«:ch mit Frau Schulze» Mam» g de, kohlen- »evölke- srguug flechter kohlen» ) - er» >00006 m, be» »atlich. olnisch» gkohle» . l Druck nderem ichsi. ril bi» er Zeih Z74 635 i sind er dein ür de» en Br ei aber en und : dabei rie um ige de« lkeruug öhe der baulich instand «setzt worben, daß im nächsten FrWahr der Mal« I seine Arbeiten beginnen kann. Gegenwärtig ist »van im Begriff, > noch Lie große Hall» und Len letzten Nebenramu, in qieicher Weise serngzustttlen Di« Mittel hierzu sind allerdings erst in geringer Menge vorhanden. " Dresden. Hier fanden am Montag größere Demonstrationen von streikenden Bauarbeitern statt, die aber ohne größere Zwischen fälle verliefen. ' " Dresden. Bei verschiedenen Großbanken sind ein« An-ahi Beamt« und Prokuristen unter Lem dringenden Verdacht«, groß« Devisenspekulationen mit Geldern von Kunden Unternommen zu haben, entlassen und Ler Staatsanwaltschaft anaezeigt worden. DI« Gewinn«, Li« sie erzielt haben, betragen Millionen. Einer hatte sich ein Auto zügelest, worin er Li« Geliebte spazieren fuhr und ein Schlemmerleben führte. — Umfangreiche auf Elbkähnen und in Lagerhäusern verübte Diebstähle von Tabak, sowie gewerbsmäßige Hehlerei, vornehmlich auch Vergehen gegen das Täbäksteuergesetz, be schästigen seit einiger Zeit Li« Polizei, die Zollbehörden und die Dresdener Staatsanwaltschaft. Mehr als 60 Personen sind in diese Angelegenheit verwickelt. Eine Anzahl Ler Beteiligten wurde ver haftet. Der gestohlene Tabak wurde unversteuert verarbeitet, wobei auch bekannte Zigarettenmarken nachgeahmt und in den Der» kehr gebracht wurden. "Leipzig. Nachts drangen in der Eoethestraße Diebe in ein Herren- und Damcn-Modengeschäft und stahlen Waren im Werte*oon über S Millionen Mark. Berlin, 14. Nov. Der amtliche preußische Pressedienst teilt mit! Me nationalsoziale deutsche Arbeiterpartei in München, mit de» sich in Norddeutschland die in ihren Anfängen geschaffene national- soziale Vereinigung identifiziert, verfolgt außer ihrem öffentlich be» kanntgegebenen Programm geheime Bestrebungen. Da» vo» kurzem von der Partei herausgegebene Kampfblatt „Dr. Wirth, un« ser Reichskanzler", enthält die stärksten Beschimpfungen -e» Kanz lers und eine Herabwürdigung der republikanischen Staatsform. An weiteren Geheimorganisationen haben sich in der letzten Zeit u. a« der Selbstschutz Charlottenburg und der HeimatbunL Brandenburg bemerkbar gemacht. Maßnahmen zu einem Verbot« dieser und LH»* licher Verbände sind getroffen. Berlin, 14. Nov. Gestern find R* Krilck«» «»st Polierer der Berliner Metallindustrie wrgen ständig ««tarif mäßiger ForLermige» ««»gesperrt worden. Iw der Brea«» Metallindustrie «««schließlich der AG Weser find gestern 6606 Metall* arbeiter wegrn LohnstrettlMten in den Streik getreten. Berlin, 14. Nov. Nach Meldunqen «u» Köln nahmen gestern die Teuerungskrawalle ihren Fortgang. In einem vor* ort verletzte di« Polizci Mannschaft mehrer» Personen Lurch Schüsse unL Säbelhiebe. Der Vovfltzende Les komimmisttschen Kontcollau» schusses wurde von der Besatzungsbohörde verhaftet. Wien, 14. Nov. Gestern abend erfolgte die Unterzeichnung de» Vertrages über dieUebernahme von SO Millionen Goldkronen und Gold sch atz sch einen durch die Bankver» tret«. Die Einzahlung der ersten Rat« im Bettage von 10 Pro« zent de» Anlagebetrag»» mit S Milltonrn Goldkronen wird bereit» heute erfolgen. " Zwickau. Der Rat hat «inen Aufruf zur Hisse für die darbenden Einwohner erlassen. Arbeitnehmer sollen sich 1 v. H. ihres Einkommens vom Lohne kürzen lassen. Arbeitgeber sollen so viel spenden, al» ihre Arbeit« zusammen zahlen. All« anderen Einwohner sollen entsprechend ihrem Einkommen und Vermögen beisteuern. Die Stadt hat bereit» 1S Millionen Mar- für Brenn stoffe, Kartoffeln usw. gewährt. " Plaue». Da die Betriebsausgaben der Straßenbahngesell- 'chaft durch di« Einnahmen nicht mehr gedeckt werden, hat der Auf- sichtevat beschlossen, den Betrieb der Straßenbahn mit Ende dieses Iahr«s einzustellen. Dem Bureau personal ist bereit» gekündigt worden. " Chemnitz. Auf Lem Süübahnyos« verunglückte der 15 Jahre akte Schlässerlöhrling Otto au» Markersdorf dadurch tödlich, daß er beim Einfahren Les Zikges vorzeitig absprang. Er stürzte so unglücklich, daß ihm «in Dein abgefahren wurde. Er wurde nach dem Krankenhaus gebracht, wo er nach kurzer Zeit verschied. " Augustusburg. Von Ler Augustusburg wird über den Stand -er Arbeiten ar. L« Erzg«birg«schau berichtet: Don -en eingeoanoenen Beiträgen sind sich» Zimm«» im H '«nhaus» so «eit
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