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Erzgebirgischer Volksfreund : 28.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192210284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221028
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221028
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-28
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 28.10.1922
- Autor
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L«s »en PaNeie«. Berlin, SS. Ott. Dle VorML« d« Aer^ekaMM and Se» Großberliner Arrztekmnde« haben Lie neuen Richtlinie» für Li« Debührenforberungen in -er Priootpraxi» aufgestellt, nach denen künftig der Grundsatz gilt, daß der FrieLen»v«t» mit de« je weiligen amtlichen ReichsswuerinLchziffer multipliziert werden soll. Ale vorkrteaezeitliche Grundgebühren sind für gewöhnliche Beratung in der Sprechstunde 2—L Mark, für gewöhnliche Besuche 8—10 Mark zu wählen. Da di« Teuernngvinderziffer für Sep tember 118,7V beträgt, so wären danach für Beratung in der Sprech stunde SSS—SSV Mark und für «inen Besuch SSS—1180 Mark zu I Oertltche AngelegenheUen. * Kohlenpreiserhöhung. Wie ein Vertreter der Fach gruppe Bergbau des ReichsverbandS der deutschen Indu strie erklärte, werbe die im Schiedsspruch vorgesehen« Er höhung der Bergarbeiterlöhne eine etwa SOprozentige Erhöhung der Kohlenpretse zur Folge haben. s Dle ersten deutschen Arbeiter für die zerstörten Gebiete. ' Metz, 2S. Okt. Lin Transport deutscher Arbeiter für das zer- störte Gebiet passierte am Mittwoch die Stadt. Die Leute waren von Frau und Kind begleitet und stammen au» der Gegend von Dortmund. Ihr Arbeitsgebiet wird die Gegend von Toul werden. Aue, 27. Okt. Im Enqelsaale sprach gestern abend auf Veran lassung des Deutschnationalen Volksvereins für Aue vor einer aus allen Kreisen zahlreich besuchten Wählerversammlung der Vorsitzende des Reichsdeutschen Mittelstands-Verbandes, der Giroverbänds Sachs. Gemeinden und der Kreditbriefanstalt Sächs. Gemeinden, Dr. Eberl« aus Dresden, der an zweiter Stelle auf der deukschnationa- len Liste unsere« Wahlkreises stehend« Landtagskandidat. Die V«r- snmmlung leitete Telegraphenobsrsckretär Berg«r. Dr. Eberle tiihrte bei großer Aufmerksamkeit aus, daß nach Bismarcks Tode, der der letzte deutsche Führer gewesen sei, in Deutschland «ine Politik der Halbheit arber-t-kt babc. ebenso sei die Haltung während d— --me» Di« amerikanische Abrüstungskonferenz. Pari«, 26. Okt. Nach einer Meldung des Neuyork Herald au- Washington läßt das Miße Haus erklären, die Ein ladungen an di« mittechamerikanischen Rapu- k> l t!«n, am 12. Dezember über di« Abrüstung zu beraten, be- ,zwecke, den europäischen Staat«» ein Beispiel zu aeben. Da di« zu der Konferenz eingrlad-nen Nationen keine Morine besitzen, werb« sich di« Erörterung nur aus da« Landheer beziehe». * Papierpreissteigerung. Infolge neuer außerordent- kicher Verteuerung auf dem Holzmarkt und der Markent wertung ist mit einer wesentlichen Erhöhung deS Papier- Preises zu rechnen. Ein Preis von 200 Mk. für das Kilo soll nicht außer dem Bereich der Möglichkeit liegen. Unter diesen Ilmständen würde d«r Papierprets für Zeitungs druckpapier an einen Betrag von 200 Mark das Kilogramm herankommen, wenn nicht überschreiten. DaS würde eine entsprechende Erhöhung der Zettungsbsezugs- und Anzeigenpreise bedingen. ' Das GoldzollaufgelL für di« Zeit vom 1. November Li» «in- schließlich 7. November beträgt 70 400 Prozent. * Am Reformationstag« (81. Oktober) wird in Sachsen der P e r- sonen-Zugsvsrkchr wie an Gonptagcn durchgeführt. Aue, S7. Okt. In einer der letzten Nächte ertappte ein Gastwirt, in dessen Räumen ein Vereinsvergnügen statt fand, in seinen Wohnräumen einen Einbrecher, der die Tür von innen verriegelt hatte. Als man ihn endlich zum Oeff-nen der Tür gezwungen hatte, entdeckte mau, daß der Bursch« bereits ein großes Paket mit Kleidern und Wäsche im Werte von über 15 000 Mk. zurschgemacht hatte. Er wurde der Polizei übergeben, die in ihm einen bisher in Niederschlema aufhältlichen 18jährtgen Zementarbeiter aus Freiberg feststellte. Lößnitz, 27. Okt. Auf Anregung des innerkirchlichen Ausschusses und nach Beschluß der Kirchgemcin-evertrctunq wird zum Reforma tionsfest der alte,-schöne Brauch des Kurrendesingens wieder ins Le ben gerufen. Die Kurrendaner werden durch die kraftvollen Luther lieder diesen besonderen Festtag der evangel.-lutherischen Kirche der Gemeinde eindrucksvoll zu gestalten suchen. Am Abend des Refor- mationsfestes (3 Uhr) findet ein kirchlicher Familienabend (Luther abend) im Gemeindesaale statt. Montag, abends 8 Uhr, zuvor die Versammlung der christlichen Elternvereinigung (f. Kirchennachricht) Hartenstein, 27. Okt. Nachts wurden aus dem noch nicht vollständig fertig gestellten Wohnhause der Neubert- schsn Fabrik in Beutha an dsr Straße nach Oberdorf 2 Blechkannen mit brauner Lackfarbe im Gewichts von 50 Pfund und im Werte von 30 000 Mk., sowie ein brauner Ledersessei im Werte von 5000 Mk. gestohlen. Lanter, 27. Okt. Die Dolksbilbungsveranstal-'l tungen des Mniuhalblahres werden einyeleitct durch einen Portrug des Hrn. Dr. Richard Plattenstein er aus Wien, der nächsten Sonntag, abends 8 Uhr, in der Turnhalle sprechen wird über: „Deutsch-Oesterreichs Hrrzkraft im Spiegel seiner Dichtung". Der Redner, der Heuer zum M. Malo nach Deutschland kommt, will I Preben aus An-iengrnbers," CMnhMs, SiAzyam uE "Kass eigenen Werken bieten. Neuwelt, 27. Okt. Die Dcrsammlimg des Frauenvereins findet I im Aammergaschof erst Freitag, den 3. Nov., abends 8 Uhr, statt. I Nächsten Sonntag abends 8 Uhr wird tm Gsmsinschaftssaal« ein Deklmnaiorium aufgesührt. Beierfeld, 27. Okt. Ein Braud brach kürzlich im Schlei ferei- und Polierraume der Metallwarenfabrik von Ernst Emil Friedrich aus, wodurch zwei Ledertreibriemen und fünf Polierscheiben teilweise verbrannt sind und Decken und Wände beschädigt wurden. Der Schaden beträgt 40° ! bis 50 000 Mk. und ist Lurch Versicherung gedeckt. Das Feuer konnte, bevor es das Gebäude ergriff, gelöscht wer den. Der Brand scheint durch Abspringen eines Funkens beim Bedienen einer Poliermaschlns entstanden zu sein. * I * * Oberlungwitz. Das Anto eines hiesigen Fabrik besitzers kant zwischen Reichenbrand und Mittelbach in folge des erweichten Bodens an einer Kurve zum Rutschen und stieß so heftig gegen einen GaskandelaSsr, daß die drei Insassen, zwei Herren und eine Dame, herausgsschleu- dert wurden. Dis Dams hat innere Verletzungen erlitten. * * Burgstädt. Oluf dem Vahuhof Lobstädt wollte die 18jährige -Margaret« Delling aus Großzössen auf den schon in Fahrt befindlichen Zug springen, wobei sie zu Fall kam und ihr die Räder dreier Wagen über den Brustkorb gingen. Sie war sofort tot. " Olbersdorf. Lin Kraftwagenführer, der mit zwei Bekannten in dein Auto deS Direktors einer Zittauer Firma eins Schwarzfahrt »unternahm, überfuhr sine aus ihrem Hanse tretende, 65 Jahre alte Frau tödlich. Aue, 27. Okt. Wie aus dsm Inseratenteil ersichtlich ist, gibt der Verein Zlchcrkrmrz Aue am Freitag, den 27. Oktober im Dllryer- garten und am Sonnabend, den 28. Oktober im Hotel Karlsbader Lau« in Neustäbtel ein großes Mandolinen- und Zitherkonzert. Es kommen u. a. groß« Werke hervorragender Zith-rkomponisten, wie Svoboda, Gmeteck, Kollmaneck zum Dortvag. Al» Solist ist der Zitherkünstler Groll aus Crimmitschau gewonnen worden. Der , niedrige Eintrittspreis ermöglicht e» allen Schichten unserer Ein- , wohnerschaft, das Konzert zu besuchen. Die Untaten der Drsatzungstruppr». Berlin, 26. Okt. Dav Rcichsministerimn d. I. wird in aller- Nächster gelt eine Denkschrift über die Untaten der Besatzungs truppen dem Reichstag und der Osffentlichkeit übergeben. Die Denkschrift dürste voraussichtlich Ende November oder Anfang Dezenwer erscheinen und wird alles authentische Material über di« Uvbergrisf« und Untaten der Desatzungstnrppen im besetzten Gebiet enthalten. — Del eine» Einbruch in da, Go»th«-Mus«u» in Weimar wurden Goethe, Uhr, Trauring, und «in goldener Bocher gestohlen. — RaubübersaU. Donnerstag früh wurde auf dem Kurfürsten- dämm bei Berlin «in russisch« Oberst ou» Moskau in Begleitung einer Dam« von sechs Männern überfallen. Dsr Oberst trug ein» Kopfverletzung davon. Der Dame wurde da» Brillantenarmbaird und der Pelzmantel geraubt. — Piraten auf der Elb«. Nach «in« Meldung au» Lurhav«» drangen auf «inen in Freiburg a. Elbe liegenden Schoner Nacht» mehrere Leute, verletzten den Kapitän dmch Schüsse schwer, üb«, wälttgten und fesselten di« Mannschaft, und entführten den Schon«, nach der Iademündung, wo «r strandet«. Di« Pirat«» wurden ver haftet. Der Schoner gilt al» verloren. — Strandung ein«, Segelschiffe, Mf «tn«m Riff nördlich von LIdau strandete d«i schwerem Sturm der Segler Karel. Don Et» deutsch« S««« »Vorschlag ' Genf, 26. Okt. Der Mati» meldet au» Berlin: Di» deutsch» Regierung bereitet «inen Gegenvorschlag an di« Alliierten vor, der «in« international« Anleth« und ein Moratorium bt, 1. Jul 192» verlang^ um bi, dahin dl« Sanierung und Stabilisierung d« deutschen Dckluta durchzusühren. , Belgisch« «ompromitzvorschläge. Part,, 26. Ott. Di« Repavattonskommission fetzt« heul« in Lichtosfentlichm Sitzung di« Prüfung der zur ALHils« gegen den Markstur» und zur Besserung der deutschen Finanzlage vorgesehene» Maßnahmen fort. Demzufolge schetne sich die Nachricht zu be- stätigen, daß der belgisch« Delogierte Delacroix sch«, im Laufe dieser Sitzung Kompro^ihvorschläge machen werde. , Daueraufenthalt d« Reparation skommtssiim. Loudon, 26. Okt. Time» veröffentlichen ein Telogranvn ihr«» Parts« Berichterstatters, in welchem e» heißt, nach Ansicht Bradbury» sei e» jetzt notwendig, daß di« Kommission ihren Sitz dauernd in Berlin nehme. Mn» es nach ihm ginge, würde sie ihr Hauptquartier sofort nach Berlin verlegen. Di« Franzosen seien jedoch nicht der Meinung, daß dieser Schritt irgend welche Evgebntffe zeitigen würde. Der gegenwärtige Besuch könne daher «rr ai« «in Kompromiß angesehen werden. M Devisenverordmrrrg und Währungsreform. ' Berit», 20. Okt. In der heutigen Parteiftlhrerbesprechung, an der von d« Regierung außer dem Reichskanzler der Wirtschasrs- minister Schmidt, der Reichspostminister Diesberts und der Staats- sekretar Hivsch teilnahmen, wies der Reichsiairzler darauf hin, daß die Wähnmgssachverstäirdigen nach Berlin gekommen seien, um die Lags der deutsche» Wirtschaft zu untersuchen und «in Urteil über den Sturz der Mark abzugeben. Selbstverständlich würde dabei auch das gesamte Neparattonsproblem besprochen werden. Auf Grund dieser Sachlage habe er darauf verzichtet, eine groß« politische Erl lärmig abzugvben, um den Ereignissen nicht vorzugreifen. Die Parteien möchten doch jetzt keine unnötige» Forderungen stellen, sondern das Finden einer gemeinsamen Plattform vnsuchen, um eine stark« Negierung zu er- uröglichen. Müller-Franken gab nochmals die Forde rung der Sozialdemokratie bekannt und erklärte, daß Sie Fraktion demnächst zusammentreten werd«, um politisch« Ent schlüsse zu fassen. Neichswirtschaftmninister Schmidt wies auf sie passive Handelsbilanz Hw. Di« Maßnahmen, die di« Relchsregierung zur Bekämpfung des dauernden Marksturzes er- iriffen hätte, seien zeitweise durch den Reichstag boykot tiert worden, z. B. durch die Nichtbeslätigung des Täbvleinfrchr. Verbotes. Di« schwierigsten Probleme m der deutschen Wirtschaft seien Kohl«, Eisen und gement. Es könnte die Einfuhr nickst be schränkt «erden, da sonst di« Ausfuhr aufs schwerst« gefährdet würde. Di« Forderung nach Steigerung der Ausfuhr setz« ein« Erhöhung der Arbeitsleistung voraus. Die An- stengunge» in dieser Beziehung seien jedoch bisher ohne Erfolg geblieben. Die Devisenverordnung habe bewiesen, daß auch der kleine Handel sich Mr Spekulation hat Hinreißen lassen. Die Verordnung müsse deshalb verbessert weiden, und zwar sei be reits ein Entwurf gegen die überflüssigen Wechselstuben und die Nutzbarmachung der Devisensammlung in Vorbereitung. Die Stützungsaktion der Mark müsse unter Benutzung de» Goldes der Reichsbank durchgesührt werden. Er sei entschlossen, seine Kons«, querten M ziehe», falls die Parteien mit seinem Programm nicht einverstanden sei» sollten. Der Reichskanzler macht« dann den Vorschlag, zwei Ausschüsse zu bilden, die sich mit der Devlsenvervrduung und mit der Währung zu beschäftigen hätten. Die anderen Fragen sollen in den nächsten Tagen behandelt werden. Die Regierung Asse, daß sie eine gemeinsame Grundlage d«r Politik finden werd«. Kein ernstlich« Attentatsplan. i*" Berlin, 26. Okt. Der sogenannte Attentatsplan gegen de» Reichskanzler-scheint sich allmählich immer mehr al» ein Dummejungenstreich herauszustellen. Bisher ist nicht erwiesen worden, daß ernstliche Attentatsplän« vorliegen. In Lor Unter- suchung der Drohbriefe an Len Kanzler sind di« erfolgten Ver haftung«» nicht aufrecht erhalten worben. Im Ber liner Polizeigefängnis befinden sich nur noch der Hauptzeuge und ein junger Manu namens Schulze aus Halle. Alle übrigen Der- ,hasteten sind wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Di« neuen Kurse. Berlin, 27. Ostkober. Der Dollar stand Henle vor börslich aus 4200-427», Sie lschech.-sl. Kron« aus 122-134. Letzi« amtl. Kurs: Dollar: 4443,85, tschecho-sww-Krone: 139,89. Berlin, 27. Okt- Dor Reichsrat nahm von dem Reichstags- beschloß über die Verlängerung der AmtsLauer des Roj ch s » Präsidenten bis Ende Juni 1VS5 ohne Einspruch Kenntnis. Der bayerische Gesandte erklärte, Bayern hätte aus versassungs- rechtlichen sowie aus innen- und außenpolitischen Bedenken ge wünscht, daß die Wahl ntcht über den Juni 1923 hinausgeschoben würde, würdige aber die schwere wirtschaftliche und politisch« Lage und sche deshalb davon ab, gegen das Gesetz Einspruch zu erhebe». München, 27. Okt. Zn Passau kam es gestern anläßlich der Kontrolle der Reichswehr durch «ine Ententekommission zu Zwischenfall«». Ein« groß« Menschenmenge sammelte sich vor der Kaserne an und stieß Verwünschungen gegen die Kom mission au». Nach dem Auto Ler Kommission wurden Holzscheite und Steine geworfen. Aus Lem Exerzierplatz mwden patriotische Ansprachen gehalten. Pari», 27. Okt. Echo de Paris teilt mit: Stachrichten aus bester Quell« zufolge, st>ll« Berlin La» groß« Zentrum der Wechsel- und Arbitrage-Operationen zwischen Prag, Amsterdam, Kopenhagen und Frankreich werden. Dies sei zurück- zusühre» auf Li« ausgezeichneten neu«» Telochonverbindungen, welche es den Berliner Danken, gestatteten, in enger Fühlung mit den Börsen der genannten Städte zu bleiben. Paris, 27. Okt. Nach einer Meldung aus Lyon ist gestern un geordnet worden, daß dir aus den 28. Moder festgesetzt« Der- stetgorung der liquidierten A«»stelluug»güt«r, darunter auch der Gegenstände au» dem Goethehau» in Frankfurt am Mai», unterbleiben soll. Pari», 27. Okt. In Laon sind 4V deutsche Industrielle ein- getroffen und haben mit Ler Besichtigung der Gegend begonnen. London. 27. Okt. Prinz Andreas von Griechenland wurde in Kvrsu verhaftet. i Ruthenen-Aufstand in Galizien. , Warschau, 26. Okt. In Ostgalizien find ernsthafte Unruhen aus- gebrochen. Die Warschauer Regierung sucht Ne zwar al» nebensäch- lich hmzusiellen, hat aber doch Infanterie und Kavallerie abgeschickt. Nach Meldungen aus Lemberg handelt es fich um einen ruthe - nisch»» «lufstand, der nach und nach ganz vstgaltzien erfaßt hat und täglich wächst. Di, Aufständischen sind sehr gut ausgerüstet mch haben sogar Flugzoug«. Di« polnisch« Bevölkerung auf den Glt» lern und in den klein»» Städten Ostgali-ien» »«läßt fluchtartig die bedrohten Wohnsitze. Lohnerhöhungen im Kohlenbergbau. Berlin, 26. Ott. In der Frage der Lohnerhöhung rm Kohlen- 'bevgbau des Ruhrreviers wurde ein Schiedsspruch gefällt, der vom 1. November an eine Erhöhung der Löhne für Derg arbeiter über 20 Jahre um 50 Prozent, für Arbeiter von mehr als 18 Zähren um 40 Prozent, für Jugendliche rnn SO Prozent Vorsicht. Außerdem führt der Schledosprtdch das Kollektivprämien- System ein, La», die Arbeitsleistung steigern soll. Für jedes Kilo gramm Kohle, das im November mehr als im September gefördert 'wird, soll eine Zulage in Höhe von 1 Mark gezahlt werden. Die Bcrgarbeiterverbaude fordern die rückwirkende Lohnsteigerung ab 1. Oktober. .Ueber die Annahme oder Mlehmmg des Schieds spruches sollen Versammlungen entscheiden. Schneeberg, 27, Okt. Nach längerer Pause findet Sonntag nach, mittag von 6 Uhr ab wieder eine Hausmusik im Scminarsanle statt. Erstmalig wird «Ine Zusammenstellung von Vokal- und Instrumen- talwerken Anton Dvorak», der glänzendsten Verkörperung böhmisch«» Musikantonkun», geboten. Einige einleitend« Bemerkungen mevden die kunstgesKichtlich« Stellung des Meisters erläutern. Der Reiner trag von ISO Karten, di» in Schmeil« Geschäft im Barverkauf zu haben sind, dient dsr Schülerkasse. , Kriegt« MvilWH ttnv unklar! (Mesets. To MN ver yuunmnew- ! bruch komme» müssen. Was dem Waffenstillstand folgt», fei kein« kl Umänderung des System«, sondern nur eine Verstärkung Ler , Schwäch« gewesen. Trotzdem habe da» Ausland seinerzeit so viel i vertrauen in Deutschland gesetzt, daß man di« Ma« mit 60 PK. bt- > wertste. Wenn heute di« Mark nur ein Zehntel Pfennig «ext sei, so- wär« daran die Wirtschaft Schuld, di« Deutschland seit 1918 im In- , lande für richtig «halten habe. Di« letzt« Ursache d« Niedergang» , I b« Mart sei allerding» darin zu suchen, daß Deutschland sein« Noten > weit« verschlechtert habe, um den Schein aufrecht zu «halten, daß höhere Löhne «zahlt wett»». In Wirklichkeit ««diene der Arbeiter und Beamte heute weniger. Weiter verteidigt, d« Red»« de» Wiederbeschaffungspret«, sprach dann ferner über Bismarck« sozial« Gesetzgebung, über den Achtstundentag u. a. und kam dann auf den l Landtag zu sprechen, Ler ebenso ein Bild der Schwäche gewesen sei. Der Redner behandelt« in diesem Zusammenhang«, öft«r von Zurufen unterbrochen, die Gemeindereform, das Schulbedarfrgesttz und das Schulwesen im allgemeinen und erklärte zufammenfaffend, daß bi« Not, in der Deutschland sich heute befindet, nur gewendet werden könne durch eiven neuen Geist, der sozial sei und dem Volksganzeu nütze. Unter den fünf Debatterednern, di« sich -um Wort gemeldet hatten, konnten nur die Ausführungen des Stadtrat» Ziegler In teresse beanspruchen. Er begrüße zwar die versöhnliche Haltung des Referenten, polemisiert dann aber gegen die Deutschnattonalen, dis an der Halbheit des wilhelminischen Zeitalters schuld und im Übri- gen di« alten Konservativen seien, di« mit dm Waffen in der Hand die Monarchie Herstellen wollten. Verantwortlich für alle» deutsch« Unglück sei nicht die Person Wilhelms II., sondern das monarchische System. Hr. Ziegler sucht dann die Unterzeichnung des Friedens- vertrage» und eine Reibe von Maßnahme» der sächsischen Regierung zu vechtferttgen. In seinem Schlußwort wi«» Ler Referent in kur- zen, scharfen, von hoher, sittlicher Würde getragenen Sätzen die Zicg. ler'schen Behauptungen zurück, ohne den anderen Diskussionsrednerr weitere Beachtung zu schenken. Uebttgen» verließen di« meist«» An gehörigen Ler sozialistischen Parteien auf Kommando vor Begin» de- Schlußwortes den Saal und mußten sich gefallen lassen, daß Dr Eberl« ihnen den Vorwurf der Furcht vor der Wahrheit nachriA Griesbach, 27. Okt. Die Ortsgruppe Echneeberg-Neustädtel uni Umg. der deutschnationalen Polkspartei veranstaltet am Dienstag den 31. Oktober im Saal« der Gol'dnen Höhe ein« Wählerversamm lung, in welcher der namentlich in Landwirtkreisen lehr geschätzt! Redner, Laudtagsabgeovdneter Leithold-Tettau über „Der alte und der neue Landtag" sprechen wird. Hr. Leithold, der schon in, jetzigen Landtag die Interessen Ler Landbevölkerung energisch wahr- genommen hat, ist noch von -er letzten Landtagswahlbewegung her in guter Erinnerung, sodaß sich zahlreiche Besucher der Versammlung cinfinden dürften. Zschorlau, 27. Okt. Der bekannte und geschätzte Politiker Reichs» tagsabgeordneter Dr. Barth wird am Montag, den 30. Oktober im Gasthof zum Noß für die deutschnationale Partei über die Land tagswahlen sprechen. ** Zwickau. In einer von deutschnationaler Seite einbelmfenen Wählerversammlung, in der der bisherige Ab geordnete Dr. Eberle-Dresden sprach, kam es zu argen Lärmszenen, die den Redner verhinderten, das Schluß wort zu sprechen. Di« Anhänger der Linken stimmten die Marseillaise an, worauf die Gegner stehend das Deutsch landlied sangen. Einige Nationalsozialisten waren in- ! zwischen mit Anhängern der Linken ins Handgemenge ge raten; «8 entspann sich eine regelrechte Schlägerei, woblei Stühle geworfen wurden, bis schließlich unter Zuhilfenahme der Polizei Ruhe gestiftet wurde. ** Plauen. In der deutschnationalen Partei sprach am Dienstag Iustizrat Beutler-Chemnitz. Die Versamm lung war sehr stark auch von Sozialisten besucht, die auf Kosten der Bürgerlichen Wahlpropaganda treiben wollten. Nach dem Hauptredner hielt denn auch dsr sozialistische Redakteur Seeger ein IMündiges Gegenreferat. Am Schlußworte wurde Iustizrat Deutler durch unsinniges Brül- len und Johlen der anwesenden Sozialisten verhindert und Lie Versammlung gesprengt. ! Letzte Drahlnachrichten Facta und die Faszisten. Rom, 27. Okt. Das Kabinett de Facta ist zu» rstckgetreten, da di« Faszisten di« Teilnahme an der Regierung verlangen und ihre sämtlichen Organisationen mobilisiert haben.
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