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Erzgebirgischer Volksfreund : 04.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192211044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221104
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-04
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.11.1922
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-n Nsues aus aller Wett. Nus Ar« Variete«. eine eingetrosfen ist und die durch die sozialistische Politik niemals — Schreckliche BranLkatastrophe. Die Mühle von König u. Herf in Oggersheim in der Pfalz ist einem verheerenden Feuer'zum Opfer gefallen. Bei dem Versuch, das im Keller lagernde Mehl zu bergen, fanden sechs Feuerwehrleute und der Obermüller den Tod. Nene Gähruug unter den Türke». Paris, 3 .Nov. Das »Journal des Debets* schreibt über di« Lage im nehen Osten, man sei seit einigen Tagen in Paris wie in London sehr besorgt wegen gewisser militärischer Bewegun gen der Türken in Konstantinopel und iu Thrazien. Das Blatt verweist auf die gestrige Unterredung zwischen Lord Enrzon und dem französischen Botschafter in London sowie anf eine Nachricht von der Ermordung von 6V französischen. Soldaten Arch die türkischen Truppen in Konstantinopel. Athen, 3. Nov. Der frühere KSnig Konsta » tin, dessen Verantwortlichkeit für den Zusammenbruch in Kleinasien festgestellt sei soll ersucht werden, vor dem Untersuchungsausschuß zu erscheine», widrigenfalls vom Kriegsgericht in Abwesenheit abgeurteilt werden soll. Der Prozeß soll in der nächsten Woche beginnen. die zugleich sozial und christlich istl Die Rettung kann nur kommen durch die IM" Dentschnational« Bolkspartei! -WL Sachsen wärmt man jetzt allerlei lächerliche Schauergeschichten gegen die Rechtsparteien auf, besonders gegen die Dentschnationale Bolkspartei. Sie ist im Lager der Sozialdemokratie gefürchtet, sonst würde man dort nicht soviel Kram um sie machen. Warum fürchtet man die Deutschnationale Volkspartei? Weil sie den nationalen Gedanken pflegt, der im Gegensatz steht zum Internationalismus, von dessen angeblichen Vor teilen bisher trotz aller Mache noch nichts zu spüren gewesen ist und nie mals etwas zu spüren sein wird, denn alle anderen Dölbw sind national bis auf die Knochen und lachen innerlich, wenn di^Rnnmen Deutschen sich auf die internationale Solidarität verlassen.'^ Weil sie die einzige Partei ist,, die in einer starken Staats gewalt das Heil sucht.und nicht in einer Regierung, die vor jedem Stirnrunzeln der Straße und der äußeren Feinde zusammenklappt. Die Deutschnationale Bolkspartei hat in ihren Reihen die Fachmän ner, welche die Wirtschaft wieder aufwärts führen können und nicht unser armes Volk als Versuchskaninchen für sozialistische Wirtschafts- thcorien mißbrauchen. Dabei muß jeder beachten, daß die Deutsch- nationalen an der Wicdcraufrichtung des Vaterlandes auch anf dem Boden der gegenwärtigen Etaatsform mitzuarbciten bereit sind. Allerdings betreiben sie den Aufbau nach nationalen Grundsätzen, nicht nach verschwommenen marxistischen Theorien! Weil sie furchtlos in das Lügengewebe hineingreift, das die äußeren Feinde gewoben haben, um Deutschland für immer in der Sklaverei zu halten. Es muß endlich Schluß gemacht werden mit dem Märchen von der Alleinschuld Deutschlands am Kriege, das die Grundlage des Versailler Vertrags ist, der uns die Luft zum Atmen nimmt. Damit hat sich die Deutschnationale Volkspartei die Feind- schäft aller derjenigen Elemente in Deutschland zugczogen, die im Triiben zu fischen gewöhnt sind, die Feindschaft aller inländischen Schieber und Wucherer, aller derjenigen Ausländer, die Deutschland als Auebcntungsobjckt betrachten. Weil sie dem Volke die Augen öffnet über den wahren Wert sozialistischer Ideen, mögen sie auf politischem, kulturellem oder kirch lichem Gebiete liegen. Mas hat man dem Volke alles versprochen in der Zeit der Revolution und was ist davon in Erfüllung gegan gen?! Wir verarmen und verwahrlosen körperlich und geistig, schon den Kindern in der Schule wird die freie Ausübung der Religion verwehrt. Der Glauben unserer Väter ist infolge der gewissenlosen Machenschaften religionsloser Freidenker in Gefahr. Die Folgen:' Verlotterung der Jugend, Verwilderung der Sitten und Verhöhnung alle» dessen, was bisher heilig war, stehen jedem täglich vor den Augen. sachenmaterial arbeitend, das den Herren Gegnern äußerst unbe quem war. Das zeigte sich in den öfteren, meist allerdings recht wenig geistreichen Zwischenrufen, die Hr. Kaula überlegen ab- fertigte. Den „Glanzpunkt* des Abends bildete ein« etwa ein- stündige Debatterede eines gewissen Hrn. Wehlte für die Ver einigt« Sozialdemokratie, die die Zuhörer, den parlamentarischen Gebräuchen gemäß, über sich ergehen lassen mußten. Was Hr. W. in dieser Zeit produzierte, stammt anscheinend aus einem der schnell for"chrcitenden Zeit nicht mehr entsprechenden Lehrbuch« einer sozialistischen Rednerschule. Trotzdem klatschten „Unentwegte* dem Unsinn Beifall. In bekannter Manier wollten die Herrschaften, als der Redner das Schlußwort erhielt, den Saal verlassen; dann siegte aber doch der politische Anstand, und ein Teil de» „Publikums" versamelte sich an der Saaltür. Hr, Kaula kennzeichnete im Schlußwort die Qualitäten des L. S. P. D.-Dortw>t«rs und der Partei, die er vertrat, in temperamentvoller und geistig überlegener Art und Weise. Es war «in guter Abschluß für die Landtagswahl kampagne der D.N. V.P. im Schneeberger Bezirk. " PHrna. Großen Schade» richtete «I» Feuer «n, dem zwei Scheunen Mm Opfer fielen. In den Scheunen waren Altwaren sowie verschieden« Wagen und landwirtschaftliche Maschinen untergebracht. Es wurden Werte von vielen Hundcrttauscnden zerstört. Dresden. Am Reformationstage abend« wurde in einem Grundstücke der Grnnaer Straße «ungebrochen und dabei eine Stahl- ckasscttc mit 170 OM Mark Bargeld, verschiedene Pelze, Uhren und andere Wertgegenstände gestohlen. ' Bautzen. In Gröditz, bei Weißenberg brannte das der Frau General von Krauß gehörige, «tu« dem 12. Jahrhundert stammende, umfangreiche Schloß nieder. Vei den Rettungrarbeitcn wurde ein junger Mann verschüttet, der verbrannte. Die Entstehung d-s Un glücks ist auf Unvorsichtigkeit beim Umgehen mit einer eleltrisch-n ' Plätte zurückzufiihrcn. Der Keller stürzte zusammen und begrub dl« sechs Menschen «nse! den Trümmern. — 270 Millionen unterschlage»? Aus Ersuchen der Kopen hagener Polizei wurde in eine,» Berliner Pensionat ein Direktor aus Kopenhagen sestgenommen, der beschuldigt wird, 800 000 dänische Kronen (S70 Millionen Mark) unterschlagen zu haben. Eine junge Dame, mit der er zusammen wohnte, wurde «Len- salls verlmftet. — Muttermord. Di« K4jährige Anna Imme in Küstrin wurde ermordet. Am Tatort wurden eine Drahtschlinge und ein Hammer gefunden. Geraubt sind SO 000 Mark. Als Täter kommt der Sohn der Ermordeten in Betracht, der flüchtig ist. — Flugzeugunglück. Auf dem Flugplatz in Straßburg i. E. ereignete sich ein eigenartiges Flugzeugunglück. Der Fliegerleut, nant Lefcvre erfaßte mit seinem Flugzeug bei der Lanmmg einen auf der Straße sahreirdcn Lastwagen. 'Der Wagenführer und sein« Pscvde wurden getötet, der Flieger verwundet ins Krankenhaus gebracht. Eröffnung der Versammlung sein? Zustimmuilg zu etwa S8 Min. Frist für jeden Debaitereüne: zu ertennen gegeben hallt, im Ver laufe des Abende «inen traurigen Mangel an politisier Erziehung. Alo nach etwa einer Stunde Redezeit ihm vom Versammlungsleiter Schluß seiner Redezeit anEigt wurde, gab er, unterstützt vom Gewerkschaftsbeamten Bischoff, zu erkennen, daß er sich an die par lamentarischen Gebräuche nicht zu halten gedenk«. Darauf schloß der Versammlungsleiter die BerfammlmH. Was Herr Kraft in der Stunde Debattrwde sich an lluw-chpheit und au Entstellung ge- leistet hat, dafür nur zwei Beispiel«. Während die Arbeiter Not leiden, geht es dein Mittelstände wohl in Sachsen; da brau äst »ran nur Li« Zahl der Konkurse zu vergleichen mit frülukr. So Hr. Kraft an seine kourmandierten Genossen. Entweder lügt Hr. Kraft oder er hat keine Ahnung davon, daß di«! Betriabsrätezeitung in ihrer Nr. 10 Leite 154 folgendes feststellt: „Dieser Mittelstand, bestehend an« qualifizierten Arbeitern, Beamten, Gelehrten, Ge werbetreibenden, ist wirtschaftlich so gut wie völlig vernichtet. Nun kommen auch die Arbeiter an di« Reihe, die bislang ihr Ein- kom'men der Teuerung dank ihrer gewerkschaftlichen Organisation wenigsten» einigermaßen haben anpassen können". Jode weiter^ Aeußerung dazu ist überflüssig. Hr. Kraft an die Massen weiter: Die Gewerkschaften sind keine politischen Organisationen. Hr. Kraft scheint auch das im Kämpfer veröffentlichte geheime Rund schreiben der Gewerkschaften nicht zu kennen, in dem dir Mvhlkon- trolle eingeführt wird, oder er lügt wieder! So kämpft die Sozial demokratie und so lassen sich die „politisch klugen" Arbeiter be trügen. Die deutschnational« Bolkspartei hielt am Donnerstag im Sonnensaale zu Schneeberg ihre im hiesigen Bezirke letzte Wähler- Versammlung vor Lem Entscheidungstag« ab. Der Saal war auch von Gegnern gut besetzt. Ms Redner trat der hier schon gut be kannte Zwickauer Stadtverordnete Hr. Kaufm. Kaula aus. Er gab in über zweistündiger Rede ein erschöpfendes Bild von dem Elend der Efüllungrpolltik; auch diesmal wieder mit einem Tat- köunte. Der Reichsfinanzminister Dr. Herme» wird die deutschen.Bo,, schlüge der Reparationskommission heute Nachmittag in Form «ine, ausführlichen Denkschrift vorlegen. Einige hervorragende Forscher und Vorstände klinischer und na- turwissenschastlicher Institute Berlins sind eingeladen worden, der Reparationskommiflion morgen über die Notlage der wissen- schaftlichen Institute Auskunft zu erteilen. Berlin, 3. Nov. Den ausländischen Finanzsachverständige« gab der Reichskanzler heute einen Bierabend. London, 3. Nov. Der „Manchester Guardian", der den Ge. jeiinbericht des Vorsitzeiüden der Finanzkommissko» der französt- chen Kammer, Lariae, über das Rheinland im Wortlaut wteder- M, schreibt dazu, man könne dieses Dokument nur mit tiefer Besorgnis lesen. Der Bericht sei eine offene und brutale Blos legung der Politik, die von mindestens einem wichtige» Teile der Franzosen und möglicherweise von der französischen Regierung ver- olgt werde. Es sei eine Politik, die sich auf physische Gewalt ver- asse, um rein materielle Ziele zu erreichen. Es brauche nicht erst gesagt zu werden, daß keine britische Regierung eine Politik unter- iützen könne, die in so flagrandcr Weise in Widerspruch zum Frieden ind zur Wohlfahrt Europa« stehe. Glücklicherweise bestehe augen blicklich noch kein Grund zu der Annahme, daß irgendeine britische Negierung dem Nate des rücksichtslosen Agenten Poincares folgen werde. ! . Schneeberg, 3. Nov. Gestern hielt die deutschnationale Volks- partci ein« Wahlversammlung m der Eentralhalle in Nieder- schlcma ab, in der Laudtagsabg.Dr.E ckardt über di« Folgen der Etfülstmgspolitik und über ole sozialdmeokralisch-kommnn. Herr schaft in: alten Landtage sprach. Der Saal war von den Lazu kom- maNdlertess Sozialdemokraten anegesiillt. Di« Rcdr wurde ruhig angchört. was den Versammlungsleiter Prost Schmidt veranlaßte, seiner Geerugtuung über die politische Erziel,rrng de: Arbeiterschaft Ausdruck zu geben. Leider zeigt« der Debatt-vedner Kraft, der bei. Vrst Wirschaft — -krm Wüyrung. Während man sich in Deutschland und England vollkom men darüber einig ist, daß die deutsche Wirtschaft sobald wie möglich wieder aufgrbaut werden muß, gehen die Ansichten !ib«r die dabei -Mzuwendende Methode bekanntlich weit auseinander. Deutschland Letont di« Undurchführbarkeit einer Sanierung, bevor nicht da» Defizit der Zahlungsbilanz, d. h. der Fehlbetrag im nationalwirtschaftlichen Soll uud Haben ausgeglichen ist. England glaubt dagegen, baß der Hobel bei der Währung ongesetzt werden müsse, d. h. es fordert Stillegung der Noienpresse und damit Hand in Hand gehend Balan- zierung der Staatsfinanzcu. Daber auch di« ständige Forderung einer Finanz-Kontrolle. Auf der Konferenz von Genua haben dann die englischen Sacboersländlgen zugebe» müssen, daß tatsächlich diese Methode der wirtschaftlichen Sanicrunq bei Staate mit so völlig zerrütteter Wirtschaft, wie es bei Deutschland der F.ll ist, nicht an wendbar ist, erst müsse die Wirtschaft ins Gleichgewicht gebracht wer den, bevor an einen Ausgleich der Staatsfinanzcn gegangen werden könne. Umso bedauerlicher ist es, wenn dieser Gegensatz in den An sichten über die Sauierungsmethoden nunmehr auch in Deutschland sich einer aktiven Wiederaufbaupolitik in den Weg zu stellen droht. Wenn die bürgerliche Arbeitsgemeinschaft der Meinung ist, eine Festigung der Verhältnisse, d. h. eine Stabilisierung der Mark sei nur möglich auf produktionspolilischem Wege, dis sozialistische Fraktion dagegen von währungspolitischen Maßahmen ausgehsn will, so haben . wir hier den gleichen Gegensatz wie den eingangs erwähnten in der deutsch-englischen Auffassung. Wer aber ernstlich an den Wiederauf bau der deutschen Wäbrung und damit der deutschen Wirtschaft Heran gehen will, kann dar nur, wenn er sich über die Ursachen, die zu der gegenwärtigen Zerrüttung geführt haben, völlig klar ist. Nun kann aber u. E. über die Grundursachen der gegenwärtigen deutschen Wirt- schastsnat kein 'Zweifel herrschen. Sie sind: die unerfüllbaren Repa rationsforderungen und dis unzureichende deutsche Warenproduktion. Weil die Anforderungen der Entente weit über die Aktiven des deut schen Wirtschaftslebens hinausgehen, weil ebenso di« heutige Güter produktion den notwendigen Bedarf der deutschen Wirtschaft an ein heimischen wie ausländischen Waren nicht zu decken vermag, deshalb entsteht das bekannte rissige Defizit in der Mirtschaftsbilanz, das die Notenprsssc dann durch Gelddrucken auszugleichen sucht. > Jedes Ker- umkurisreu an Lsr Währung muß sich nach kurzer Zeit als vergeblich erweisen, weil die Grundursache des Uebels, der Fehlbetrag der Zah lungsbilanz, bleibt. Der Ausgleich kann nur so erfolgen, daß ein mal die untragbaren Reparationslasten teils auf ein vernünftiges Maß herabgesetzt, teils überhaupt für einige Zeit susvendiert werden, daß weiter die Einfuhr soweit wie möglich verringert wird, und daß durch Erhöhung der Ausfuhr, die nur durch Mehrproduktion zu er zielen ist, die Passivität der Handelsbilanz aemildert und schließlich ganz zum Verschwind::: gebracht wird. Als unerläßliche Unter- stützmm müßte für die Uebergangszcit eine Bereitstellung ausländi scher Zahlungsmittel in Form einer ausländischen Anleihe crfolaen. Nur wenn man den Dingen die ihnen innewohnend« Logik belänt, nur wenn man das Pferd nicht vom Schwänze aufzämnt, kann dis Wiederherstellung des inneren und äußeren Gleichgewichts und damit Ker Wiederaufbau der deutsche» Wirtschaft ermöglicht werden. Oerlliche Ange!egerrhetten. ! Bernsbach, 4. Nov. In kommender Woche findet die Bibcl- stundc für Männer und Frauen statt Mittwoch ausnahmsweise Montag statt. Die Bibelstundc im Iünglingsverein findet daher am Donnerstag statt. Der Dercinsabend schließt sich dann an. - - * " Kirchberg. Der am 17. Oktober 1881 erfolgten Detriebser- össnung auf der Strecke Wilkau—Kirchberg-Stadt, 6,72 Kilometer, folgte am I. November 1882, also vor 40 Jahren, die Fortsetzung von Kirchberg-Stadt bis Soupersdorf, 6 63 Kilometer. Es war dies die erste Schmalspurbahn Sachsens. Mehrers Projekte wurden den Ständekammern, deren Meinungen auscinandergingen, vorgelegt, allein die Staatsrcgieruna blieb mit Erfolg bei dem schmalspurigen Projekte bestehen. Im Frühjahr 1881 begann der Bau, Saupersdorf— Wilzschhaus, 24,28 Kilometer, wurde am 16. Dezember 1803 vollendet, Wilzschyaus—Carlsfeld, 7,32 Kilometer, am 22. Mai 1897.. " Zwickau. Am Mittwoch gelang es bei einem Spaziergang auf Lein Ecfaugeuenhoft dem wogen Raubes verurteilten Kalisch ewsky bis sieben Dieter hohe Anstaltsmann zu überspringen amü zu flücksten. Kalischeweky ist zu zwei Jahren Zuchthaus vor- erteilt worden und sollte vor Lem nächsten Schwurgericht wegen Les Einbruches in di« Obstwein fchänk in Lichtenstein und Les Ueberfalls auf einen Gastwirt in Iohanngsorenstadt abgtzurteilt werden. " Annaberg. Der Leiter der Handelsschule, Studienrat Schwärzel, wurde seines Amtes enthoben. " Annaberg. In Hast genommen wurde ein 1Sjähng«s Mäd- chen ans Leipzig, das mittellos auf dem Bahnhofe betroffen worden war. Cs stellte sich heraus, daß das Mädchen mit einem jungen Bur schen von sm Hauss ab geruckt und von seinen: Begleiter in einem Gall- Hauss im Stich gslassen worden war. Schon einige Ta"« vorher hatte sich dis polizeiliche Verwahrung eines 13jährigsn Schulmädchens aus Plauen nötig gemacht, das sich den Diebstahl eines größeren Geldüe- träges zu Hause hatte zuschulden kommen lassen und mit diesem Gslde einen Ausflug nach hier gemacht hatte. Zeichen der Zeit. " Grimma. Auf dem Jahrmarkt ist ein Kleidcrattentater aus getreten, der mehreren Mädchen die Kleider teils zerschnitten, teils mit Karbolineum oder einer anderen öligen Flüssigkeit bespritzt hat. Die Sachen sind bis aus dis Unterwäsche durchoebrannt und durch zahlreiche Schnitte so beschädigt, daß sie schwer wieder hcrgestellt wer den können. - " Leipzig. Am Mittwoch fand die Vereidigung und Einweisung des neuen Präsidenten des Amtsgerichts, Neu, statt. Iusiizminister Dr. Zeigncr führte den neuen Präsidenten ein. Dsr Minister führte süss „Die Republik kämpft um ihrs Existenz. Dis Regierung muß sich auf mehr als auf sine wohl loyale, aber dem Staatswesen in nerlich kühl gegennbcrstehende Beamtenschaft stützen können. Was der Staat von seinen Beamten fordert, ist außer dem Verständnis für die sozialen Nöte des Volkes «ins treue republikanische Gesin nung." (Der Herr Zeigner verwechselt immer republikanisch mit so zialistisch.) " Leubnitz. Ein Einwohner ist an» Schwermut über den Ver lust seiner Ehefrau, die vor einiger Zeit gestorben ist, durch Garver- § giftung aus Lem Leben geschieden. Dis neuen Kurse. Derlin. z. November. Der Dollar siand Heuke vor börslich aus S8S0-kMS, Sie ischech.-sl. Krone aus 180-1S4. Letzist amll. Kurs: Dollar: 4925,15 tschech.-slow. Krone: 157,60. Berlin, 3. Nov. Die deutsche Negierung hat bisher für 36 Milliarden Mark englische Kohle zur Aufrechterhal- tung des Betriebes derReichsbahn einkaufen müssen. Brrli», 3. Nov. Der Reichskalirat hat den Antrag Les Deutschen Kalisyndikats auf ein« Preiserhöhung von 112,50 v. H. abgelchnt und eine Preiserhöhung von 92 v. H. be- schIoßsen mit Wirkung vom 3. November ab. Essen, 3. Nov. Di« Dertrauensmänner-Versammlung des Christ lichen Bergarbeitcrverbandcs hat die vorgesehenen prozentualen Er höhungen her Bcrgarbeitsrlöhne des Ruhrreviers für November als " unzureichend bezeichnet. Dagegen hat sie sich mit dem Gedanken der kollektiven Lohnprämie einverstanden erklärt, weil eine solche Ver bindung der Entlohnung mit der Förderleistung den Anforderungen der Produktion ebenso entspreche wie den Interessen der Bergarbeiter. Berlin, 3. Nov. Dis soziald. Neichstagsfraktion hat eine An frage eingebracht, in der gefragt wird, ob die zuständige Stelle die Genehmigung zur Ausfuhr des Diadems erteilt hat, das der ehemalige Kaiser nach bisher unwidersprochenen Nachrichten als Brautgeschenk in Berlin habe anfsrtigen lassen und das einen Wert von mehreren Millionen Mark haben und aus Deutschland nach Holland iibergcführt werden soll. Falls um die Ausfuhrgenehmigung nicht ersucht worden sei, wird gefragt, ob die Reichsregierung Aus künfte über den Verblei» des Schmuckstücks erteilen könne und welche strafrechtlichen Maßnahmen die Negierung zu ergreifen gedenke, wenn dieses Wertobjekt ohne Ausfuhrerlaubnis über dis Grenzen des Rei ches gebracht werden würde. Amsterdam, 3. Nov. Hier sind der Kronprinz, die Schwester des ehemaligen Kaufers Prinzessin Margarete, seine Tochter Prinzessin Viktoria Luise mit ihre::: Gemahl, dem vormaligen Herzog von Braunschweig, und Prinz Adalbert mit Gemahlin eigetroffcn. Amsterdam, 3. Nov. Der Ministerrat hat beschlossen, Li« Arbeitszeit für Lie Post-, Telegvaphrn- und Telephonange- stellten um eine halbe Stund« zu verlängern. Nom. 3. Nov. Mussolini gab im Ministerrat bÄmmt, daß 42 000 Fristen bis Mitternacht Rom verlassen hätten. 3» der inner:» Politik werde sich das Kabinett die Wiederherstellung der nationalen! Zucht inst: Ordnung angelegen sein lassen. Zur auswärtigen Politik erklärt Nrussolini, die adriatische Frage verursach« kein« br'onderen Echwinigkeiten. (?) — Mussolini hat den bisherigen Pariser Botschafter Gras Sforza ausgesmdert, sich schort nach Rom zu beg bem Graf Sforza ist heute dorthin abgereist. London, 3. Nov. Dei den Gemeindemahlen hat die Arbeiterpartei in London eine schwere Niederlage erlitten. Sie hat 200 Sitze ver- Weil sie die Schäden aufdeckt, welche die sozialistische Klassen herrschaft unserem Sachsenlande seit der Revolution zufügt. Es paßt den roten Herrschaften natürlich nicht, wenn ihnen auf die Finger gesehen wird. Daher der grenzenlose Haß gegen die Deutschnationale Partei, daher die Flut von Verdrehungen, Verhetzungen und Der- leumdungen. . Wähler, laßt Such nichtirr « machen! Laßt Such nicht länger, ^ren. ' vertrösten auf de» Sieg des Sozialismus in Deutschland. Ihr seid Moskau, 3. Nov. Der neuernannte deutsche Botschafter lange genug genarrt warben mit Versprechungen, von denen nicht Graf Brockdorff-Rantzau ist gestern hier eingetroffen. Letzte Drahtnachrichten Die Berliner Beratungen. Berlin, 3. Nov. Das Programm der deutschen Regierung ist in vorbereitenden Beratungen der am Neparationsproblem unmittel bar interessierten Ressort» in großen Umrisse» festgelWt. In einer Beratung, die heute Vormittag unter dem Vorsitz des Reichskanzlers abgebaltea werden soll, werden die Vorschläge unter Berücksichtigung der bisherigen Verhaudlunegn mit der Reparatiostskommissio» ihre endgültige Form erhalten. Dir ausländischen Sachverständigen haben, soweit ihre Ansicht«« bisher zur Kenntnis der deutschen amtlichen Stellen gelangt sind, dir Ucbcrzeugung ausgesprochen, daß einzig uud allein eine Soldan- leiheim Au»land« zu dem besonderen Zwecke, eine Aktion zur Stüt zung der deutschen Währung in dte Wege zu leiten, Hilft bringen Sdrw Porl, 3. Nov. Aus Gl Paso (Texas) verlautet, daß der verwirklicht werben können. Die RettNW kann nnr kommen dirrch Führer der Aufständischen in Mexiko, General Mugrst«, vorgestern die Abkehr vom internationalen Sozialismus, durch nationale Einig- gefangen genommen und gestern morgen erschossen wo oben sei. leit und durch die Rückkehr ,n einer eutschftdenen nationales „i. Friedrich M.nzn.r, den Anzr'gcnteN: Heinrich Seibert, Rotationsdruck und Verlag: E. M. Gärtner, sämtlich in Au«, Lrzgeb. Dir hrutige Stumm« -nsfaßt T Seit«».
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