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Erzgebirgischer Volksfreund : 31.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192210317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221031
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221031
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-31
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 31.10.1922
- Autor
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Erzgedirgtscher Domsfreund «a. ri. Mob« 1SL2. Obuktrchrnrat Thoma«. Lößuitz i. L. Oberpfarrer Lic. theol. Schuftet. Vor hundert Jahren Wie er es vermochte? Nicht ohne schwerste Kämpfe, die er in seinem Wahrheitsdrang mit heiligem Gewissensernst vor seinem Gott und Herrn aus- und durchgekämpft hat. Was er am Tage von Worm» bei seiner Rückkehr in die Herberge in überquellender Ergrif- senheit seinen Freunden zurief „Ich bin hindurch", läßt uns etwas ahnen von dem Ringen seiner Seele, das seinem mannhaften Bekennt nis vor Kaiser und Reich vorausgeaangen. Nun aber in seinem Herrn Jesu Christo seines Gottes und Baiers gewiß, steht er auch uner schütterlich wie ein Fels im Meer. Wie er selbst von innen heraus die Reformation an sich erlebt, so wirbt er in unermüdeter Liebe zu seinem Volke um die, die in gleicher Erfahrung Halt und Kraft und Frieden ihre» Lebens finden sollten. So tritt er heute vor uns hin, nicht nur, daß wir uns freuen an «Rem, was er uns erarbeitet und erstritten, an allem, davon zehrend unser deutsche» Volk den Höhenweq gegangen zu wachsendem Segen für das Dolksganze wie für die Welt. Nein dazu vielmehr stehe er vor uns, daß wir uns besinnen lernen auf das, was wir besaßen und mm verloren. So nur werden wir willig, mit Ernst uns zu mühen, daß wir in seinen Fußstapfen wandeln und in seiner Art um die Erneuerung wie unsrer selbst so unsere Volkes ringen. Wir lernen von ihm, noch geben wie trotz aller Jammers, der mit Zentnerschwere aus unsrer Seele lastet, die Hoffnung nicht auf, daß noch einmal an dere Tage für unser Vaterland anbrschen werden. Als Luther nach dem Wormser Reichstage in Acht und Bann lag, da wußte es nie mand, daß die Sonne durch das schwarze Gewölk brechen und in Hel lem Glanze wieder leuchten werde. Frewch an uns liegt es und von uns wird es abhängen, ob und wann das Frührot eines neuen Tages, nach dem Tausende fragend schauen, aufgchen wird. Was der Dolks- mund redet, daß jeder ist seines Glückes Schmied, gilt auch von der Gesamtheit und für die eines Volkes. Kann es uns mcht verborgen sein, wo die tiefsten Schäden liegen, dann wird der Ruf, mit dem Luther am 31. Oktober 1817 vor die deutsche Christenheit trat, noch heute und heute erst recht mit Gewalt an unsere Ohren und in unsere Herzen dringen müssen: Wenn unser Herr Christus spricht „tut Buße", so will er, daß unser ganzes Leben eine stete Buße sei. For dert er zu Älererst rücksichtslosen Kampf gegen alles im eigenen Leben, in der eigenen Seele, woran der heilige Gott kein Wohlge- fallen haben kann, wir machen, indem wir unter seiner Forderung un» beugen, ihn auch zum Grundsatz für unser Reden und Urteilen, Handeln und Wandeln für unser Volk und vor und an ihm. Je mehr uns unter den Händen zerrinnt, was wir an irdischem Gut besaßen, um so mehr wollen, müssen wir reich werden an unverlierbarem Gut ausgegebenen Gemeinnützige» SrzgH'rgkschen Anzeiger» ,ür alle der wöchentlich erschien. XXXXXI. Anzeige». Bitte an Menschenfreunde. Stände, „L. D." Zum Neformalionsseste. Nenn wir für unser arme, deutsche, Volk in dieser unheimlich, Unsagbar schweren Zeit nach Vorbildern un» umsehen, an denen wir un, aufrichten und bilden möchten, dann dürfte wohl kaum ein ge- chgnetere, gefunden werden, al, der Mann, der am 31. Oktober wie der lebendig vor unsere Augen tritt, unser Luther. — Wohl, wir wissen'«, wie auch in dem Bilde, da» sein arbeite- und kampf- und erfolgreiche« Leben un« darbietet, die Schatten nicht fehlen. Es wär« verwunderliche wenn in einer solchen Riesennatur, al» welche wir ihn kennen, nicht auch Einseitigkeiten und Schwächen zu finden wären. Aber wir lassen un» von dbnen, die geflissentlich darauf hmzuweisrn nicht aufhörten, weil ihnen sein« Gröhe ein Aergernis ist, die Freude an ihm nicht nehmen. Wir kennen ihn als einen, als den, der nicht nur in allen Stürmen, die ihn umbrausten, ausrecht stand und seinen Weg ohne Menschenfurcht und Menschengefälligkeit, im Gehorsam und in der Freiheit seines Gewissens gegangen, sondern vielmehr in gäh- rend unruhiger Zeit Tausenden zurcchtgeholfen und unserem Volk die Bahn zu den Quellen seiner Erneuerung gewiesen hat. zu entsprechen, wird vom 1. October d. I. anstatt der zeither zwischen » Stadt sonst zählte, steht kaum noch der vierte Theil. — Lord Strang» ' . .... - " " " < . Eariol-Post ford ist von Constantinopel am 5. Sept, nach Wien zum Congreß Nachmittags oügereist. — Seit acht Tagen, meldet der östreich. Beobachter aus Constantinopel vom 6. Sept., haben die hiesigen Griechen sich wieder mit Siegergerüchten getragen; sie sprechen von der Rückkehr de» In- surgenten-Senats nach Argos, von großen Niederlagen der Türken in Morea nsw. Dieses Blatt setzt hinzu: „Aus glaubwürdigen Quellen haben wir von diesen Vorfällen eben so wenig, als 4 Wochen früher von den erdichteten Schlachten bei den Thermopylen vernommen. Wir wissen nur so viel, daß die türk. Minister die Unterwerfung von Mo rea als völlig entschieden betrachten, und diese Ucberzeugung nicht nur durch ihre Acußerungen, sondern auch durch ihre (milden) Maß R«fvtma1ftn»ftsi, Steh' aus un«, Luther, du Held im Streikt Hältst geistlich« Rüstung uns beveit. Zeig deinem Volke, dem müden, schlaffem Im Kampf« di« „gute Wehr und Waffen", Auf daß es erstarke in Not und Nacht, Durch dich zu heldischem Streben entfacht» Luther! Steh' aus »m», Luther, du deutscher Mam», Daß wieder auf» neu' genesen kann, Seele und Herz deinem dnüschen Volke! Umschattet von schwarzer, finsterer Wolke, Zersplittert sich'- töricht in Bruderzwist. , Erweck'» »um Deutschsein, der Vorbild du bist, Luther! Steh' auf uns, Sucher, du wahrer Christ, Des Glaub« voll Kraft gewesen ist! Mutvoll und stark, in erhab'ner Größe, Umbraust von der Flut, im Kampfsgetös« Umtobt vom Haß, der entgegen schlug, Dein Glaube herrlich dich aufwärts trug, Luther! Gib du vom Geiste, der in dir war, Dom Loben in Go!t, trotz Not, Gefabr, Wieder uns Zeugnis in schweren Zetten! Verbeißend ein furchtlos Aufwärtsschreiten, Versöhnend dein Bild vor uns auserstoh', Bezwingend alle, voran uns geh': Luther! f 41t«» Stück. Scharrderg, den 4. October 1822. f Bekanntmachung. Dem längst geäußerten Wunsch« »egen schnellerer Beförderung dir mit dem Hofer Postwagen zu verfendenden Gegenstände möglichst Oerlliche Angelegenheiten. * Sparsame Verwaltung? Nach dem Verzeichnis der sächsischen höheren Iustizbeamten, herausgegeben vom Justizministerium, be stand dieses am 1. Ian. 1912 aus folgenden höheren Beamten: einem Minister, zwei Ministerialdirektoren, sechs Vortragenden Räten, einem Justiziar. Nach demselben Verzeichnis bestand es am 1. März 1922 aus: einem Minister, drei Ministerialdirektoren, zwölf Ministerialräten und 18 Hilfsarbeitern, darunter sieben Landgerichtsdirektoren und elf Amts- u. Landgerichtsrätek sowie Staatsanwälten. Der außerordent- liche Erhöhung der Beamtenzahl im Justizministerium war aus zwei Gründen nötig. Erstens wegen der untter Dr. Zcigner zu einem be sonderen System ausgcbauten Massenoegnadigunoen und dann, um die Parteifreunde des Dr. Zcigner im Justizministerium untcrzu- bringen, auf neuteutsch: „die Verwaltung zu demokratisieren." * Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Post erfolgt vom 89. Oktober bis S. November zum Preise von 13 000 Mark für ein Zwanzigmarkstück und 6590 Mark für ein Zehnmarkstück. Für ReichssilLermllnzen wird der ZSOsache Betrag des Nennwertes gezahlt. * Ein« FlughäfeN'Vetrlebsgrsellschsft ist dieser Tage in Chemnitz gegründet worden. Eie hat'sich zur Aufgabe gestellt die Einrichtung und den Betrieb von Flug- und Nebenlandeplätzen in Sachsen, die Einrichtung von Luftverkehrslinien wie überhaupt die Be tätigung aller Geschäfte, dis mit dem Luftverkehrswesen in gusam- nienhang stehen, sowie endlich die Beteiligung an Unternehmungen, die gleichartige oder ähnliche Zwecke verfolgen. Gründer der Ge sellschaft, dl« ihren Sitz in Dresden erhalten hat, sind der sächsische Sraat, die Städte Dresden, Leipzig, Chemnitz, Vautzen und Zittau, die Kraftverkehrsgesellschaft Freistaat Sachsen m. b. H. und Kam- merzienrat Gottlieb Paul Leonhardt in Dresden. Griesbach, 89. Okt. Freitag fand zur Nachfeier der Glocken« weihe auf der Goldenen Höhe ein kirchlicher Familienabend statt, der sich eines überaus zahlreichen Besuches zu erfreuen hatte. Durch treff lich dargebotene Gesänge und dramatische Ausführungen de» frei willigen Kirchenchores erhielt der Abend ein festliches Gepräge. Der Ortspfarrer Pastor Conrad begrüßte die versammelten Demeinde- glicd-r und Gäste, unter ihnen Oberkirchenrat Thomas, der in herzlichen Worten die Gemeinde zu ihren neuen Glocken beglück, wünschte und deren Sprache sinnreich deutete. Kantor Günther rief in seinem Schlußwort die Gemeinde zu wahrer Einigkeit auf. Am 21. Oktober waren die Glocken in festlichem Zuge «ingeholt und durch den Ortspfarrer geweiht worden, worauf sie unter der Leitung desselben Monteurs, der das frühere Geläute vor 42 Jahren auf den Turm gebracht hatte, aufgezogen wurden. Sonntag, den 22. Oktober, sand eu. Festgottesdienst statt, in welchem unter entsprechend ge wühlten Lrederversen nach Verlesung der Inschriften die einzelnen Glocken geläutet wurden. Das neue Geläute, a, cis, e, ist von der Firma Albert Bierling-Dres-cn geliefert. Die Kosten wurden durch freiwillige Spenden der Gemeinde ausgebracht. Zschorlau, 30. Okt. Am Sonntag fand die erste Berufsberatung in der sogenannten alten Schule durch Oberlehrer Knauer al» praktischer Berufsberater und Sekretär Friedrich von der amt lichen Berufsberatungsvermittlung in Aue statt. Außerordentlich stark war der Andrang der Eltern, die kommende Ostern Kinder zur Entlassung bringen, um sachverständige und unparteiische Auskunft - über Berufsaussichten und -Anforderungen, Ausbildungswege und -Kosten zu erhalten. Der starke Besuch der ersten Deratungsstund« regeln an den Tag legen. Griechenland. Die siir die Griechen günstigen Nachrichten be stätigen sich durch mehrere Briefe aus italienischen Seehäfen; auch der Gapitain eines jonischen Schiffes bestätigt die dreimalige Nieder lage der Türken in Griechenland, und fügt bei, daß ihre Krlegscass« der griech. Arme« in die Hände fiel. Dasselbe liest man in zwei gricch. Bulletins vom 7. und 8. Aug., und ein Schisfskapitain, wel cher dieselben nach Livorno wachte, versicherte, daß man bi» zum 18. August, dem Tag seiner Abfahrt von Spezia, nun umständlich« Nach- richren von den Vortheilen der Griechen erhielt, un- alle» anzeiate, daß die' türk. Armee in der verzweifelten Lage sei. Di« Griechin ha ben außer ihrer guten Sache noch drei Helfer. Der «ine ist Nord amerika, dessen Schisse vor Ipsara angekommen; der zweite ist Haleü Effendi, der an Macht und Leben von den Ianttscharen bedroht, nicht wagt, die asiatischen Truppen, durch welche Jene in gaum ge halten werden, von Konstatinopcl zu entfernen, um si« den Griechen entgegenzustellen. Der dritte istPersien. Auch auf einen vierten dürfte Griechenland noch rechnen können, auf Rußland selbst; denn nicht immer wird es die tiefe Verhöhnung durch nie erfüllte Ver sprechungen, durch Anzündung christlicher Städte vor den Thoren sei ne» Reichs, durch Vorsovderung seiner Gesandten vor die Pforte oe» Serails ertragen könne«. Amerika. Bolivar ist an der Spitze von 29 090 Mann in Quito eingerückt. Die Einnahme diese» Platzes hat ihm 7099 Mann ge kostet. Die Royalisten haben 12 090 Mann verloren, worunter auch ihr Obergeneral sich befindet. Also hat sich der Krieg im Süden zum Ruhm der Armeen Columbiens beendigt, und der Sieger von 109 Schlachten, Bolivar, hat neu« Lorbeeren seinem Ruhm hinzugefügt. Vermischt« Nachricht«». Im Königreich« P ölen sollen di« deut schen Zeitungen verboten worden seyn. — Binnen einem Jahr« ist der Kormnarkt zu Dublin, alle Kornart«» im Durchschnitt« ge nommen, um KO Proe gefallen, so daß gegenwärtig da« Getreide Me der auf dem Durchschnittspreis« von 1792 steht. — Am 18. Sept. Abend, bei Abgang der Post, wütete in Amsterdam «in heftig« Brand; die lutherisch« KupprMrche ntbst einigen Häusern lagen b«. rett» in der Asch«. — In dem Augenblick«, wo sich so groß« Rona», chen und so berühmte Staatsmänner in B er»na'zu eine« Kon gresse versammeln, der Hoh, politisch« Fragen zu lösen beruft« tL mag r» vielleicht von Interesse sein, in Erinnerung ,« bringen, daß Verona bi» Geburtsstadt de, Corneliu, Repo» ist, der vita» «güftn- tium virorum geschrieben. — 3» der NU« von R«wyork »nrd» neulich «in« von d«n g«wöhnlichrn gestreist«» Schlang«» getädtet, ft» derrn Innern «an «8 lebendig« Jung« fand. Eft vernmcht« all» zu kriichen, und war« von 2 bi» 8 Zoll lang/ Zwickau und Schneeberg bestandenen Fußboten-Post, eine < . , Wir bringen in zwangloser Folge allerlei Lesens-' eingeführt, welche Dienstags Mittags und Sonnabends Nachmittags werte» aus dem Jahrgang 1822 des Vorgängers^ hier ankommt, und Mittwochs und Sonnabends Abends wieder ab- unseres Blattes, des von Carl Biel in Schneeberg her- gehet. .. „ Dtsnstags wird diese Car.ol-Post, sogleich nach deren Ankunft von Zwickau, von hier über Schwarzenberg, Scheibenberg, Schlettau, nach Annaberg abgehen, sich an die Dienstags Abends von Annaberg über Wolkenstein nach Marienberg abgehende Fußpost anschließen. aearn da, verbot d«. Ehrens»«.«, «in«« EftHnuch an da» Ministerium I. gerichtet, in -mn e» heißt: Dft vedmnmck und Feldzuasteilnehmer der früheren Krtege habrn nach der allg» meinen Ansicht in vaterländischen Kreisen sich ei» Recht-rwo,b«4 daß bei ihrem Ableben am Grabe da» für solche Sollten Wlich« Lhrenfeuer abgegeben wird. Es ist dem Präsidium nicht «sichtlich, au« welchem Grund« dieser Brauch welcher fett dem Jahr« 1878 anstandslos geübt worden ist, plötzlich und unvermittelt außai Kraft gesetzt werden soll. Un, wenigsten, ist bi» in di« neuefft Zeit kein Fall bekannt geworben, daß in diesen rund V9 Jahr«, bet irgendwelchen Veranstaltung«» da» Tragen von Waffen und da. Abgeben von Lhrenfeuer «ine Störung der öffentlichen Ruch» und Ordnung hervorgerufen hätten. Wir vchaupteiGldftlmchr, daß da» Tragen und Führen von Gewehren alter Konstruktion und -ft Abgabe von Ghvenseuer mit ungefährlichen Platzpatronen Hu einen» Volkebrauch geworden ist, an dem wette Kreise, zumal aus de« Londe, mit zäher Anhänglichkeit festhalttn, und daß darum daß verbot ein« stark« öffentliche Erregung aiuszulösen «eignet ist» Wir sind von der Verordnung vom 18. Oktober umsomehr 0b«« rascht, al» -er preußische Minister de» Innern von neu«»-ge nehmigt hat, -aß di« Kriegervevein« bei Beerdigung von Mit gliedern in herkömmlicher Weift dft Beteiligung der Gewehr- abteilungen und di« Abgabe von Ehrensalven beibehalten dürft»» Schließlich sei nicht unerwähnt, daß wir auf unser« Eingabe muck 21. September, die die Meinungsäußerung von rund 200 909 Staatsbürgern Larstellt und die sich ebenfalls auf da« Führen von Gewehren und auf die Abgabe von Lhrenfeuer -«zieht, kein« Ant wort erhalten haben. Mr müssen in -er nach unserer Auffassung unbegründeten Vevovdnung einen schweren Eingriff in ein durch den Lauf der Jahrzehnte wohlerworben«» Gewohnheitsrecht ev- blicken und haben aus diesem Grunde die im gestrigen Schreibe» ausgesprochene Verwahrung öffentlich und vor dem ganzen Landt- eingelegt. " Verdoppelung der Vierpreife. Ein« Versammlung von Ver tretern -er Brauindustri« aus ganz Deutschland in Würzburg hat beschlossen, den Bierpreis von zurzeit durchschnittlich 8000 Mart auf 6099 Mark für den Hektoliter festzusetzen. Das Glas Lager- brer kostet also demnächst KO Mark. * Landrslotterke. Ziehung vom 28. Okt^er. 40 Taufens und Prämi« 590 009 M. 762S9; 900 und 100 000 M. Prämt» 13SS 27927 60296 62734 107294; 30000 M. K6888 126090; 10 004 M. 126198; 5000 M. 90074 91149; 3000 M. 11507 13012 19392 20664 27888 33079 46976 49419 55184 63370 66274 66471 7480S 76930 78081 88531 96537 100926 107098 115325 129040; 2000 M 2865 3612 12606 26388 28537 29424 29459 38340 44633 45250 47014 53355 54353 55497 60227 61324 63870 64756 67145 68757 74081 76471 81975 83760 87487 88316 91774 94S19 95198 103051 10742S 111346 111770 112814 113937 123189. inneren gottentstandenen Leben». So «erden und wachsen dft Per sönlichkeiten, bi« t« Geist» Lutz«, Führerdienste tun und den Weg zu Recht und Freiheit, zu Wahcheit un- S«echtigttit »eigen. »Refor mation" nicht« andere» bleibt Losung für unsere Zeit, Reformation in Luther» Art, Reformation an Haupt und Gliedern! Dennischte Nachrichten. Wenige Tag« nach der Schlacht bei Roßbach fragte Friedrich derGroße einige seiner Generale über Tafel: welcher deutsche Fürst sich am meisten durch Pracht au«» zeichne? Mehrere, um etwas sehr Schmeichelhaftes zu antworten, versicherten dem Könige, daß es Nieman- anders seyn könne, vis er selbst. „Nein!" versetzte Friedrich: „es ist der Prinz von Hild- burghausen; er hat all-in breißigtaosenü Läufer." Dieser Prinz war nämlich du Generalissimus d«r damaligen Reichsamue. - Vom 30. September. Türkly. Der nach der Moldau bestimmte Fürst soll miterweg«, «mordet worden seyn. — Nachrichten au» der Dftldau können den Zustand von Jassy nicht traurig genug beschreiben. Di« schönsten Palläste sind «in Raub der Flammen geworden; eben so di« reichsten Kirchen und Klöster, untu letzteren besonder» da» herrlich» Kloster Golio, wo die Wasserleitung war. von den SOOY Häusern, welch« dft Verlag L. M. VSrkner, Laß. Veiblall. ' und Mitwochs Abends von Annaberg zurückkehren. Die mit dieser Post zu versendenden Gegenstände werden Diens tags bis Vormittags 11 Uhr bei hiesiger Post-Expedition angenom» men, so wie die nach Zwickau abzusendenden, Mitwochs bis 5 Uhr Nachmittags, und Sonnabends bis 8 Uhr Abends. Mit der Eariol-Post können Päckercyen und auch Geld, jedoch keine sehr großen oder schweren Waaren- und Geld-Paquete odcr- Geldfässer versendet werden. Zugleich wird bemerkt, daß das Porto für die mit der Eariol-Post zu befördernde Eorrcspondenz von Leipzig und Dresden nach Schneeberg, Schwarzenberg, Scheibenberg, Schlet tau, und von da nach und über Leipzig und Dresden hinaus, von 1 Gr. auf 114 Gr., für den einfachen Brief erhöhet worden ist. Postamt Schneeberg, am 30. Sept. 1822. Politische Nachrichten, vom 27. Sept. Rußland. Personen, welche der Truppenmusterung zu Moskau beiwohnten, sagen aus, daß Offiziere und Soldaten aus den Nriben getreten seien, und dem Kaiser 80 Vorstellungen übergeben haben, worin sie um Feindseligkeiten gegen die Türken bitten. In Rußland sind seit dem Anfänge der Unruhen in Griechenland bis jetzt 976 000 Rubel zur Unterstützung Ler unglücklichen Flüchtlinge gesammelt worden. Se. Maj. der Kaiser hat 150 000 Rubel dazu beigctraaen. Die Stellung der ruls. Heere ist noch immer unverändert dftselbe; Odessa ist mit rüss. Offizieren überfüllt. Preußen. Es ist nun gewiß, daß Sc. Maj. der König nach V e - rona reist. Allerhöchst Dieselben werden am 22. ü. in Erfurt, am am 23. in Fuld«, am 24. in Hanau und am 25. in Frankfurt cintrcf- fen, am 26. aber Höchst Ihre Reise über Karlsruhe fortsetzen. Der Fürst Staatskanzler r. Harenberg wird in den ersten Tagen des Mo nat» Oktober ebenfalls zum Kongreß abgehen. Durch eine Feuersbrunst hat das ärmste Städtchen des Doigt- lan-ischen Kreises, Pausg, über 100 Wohnhäuser, die Kirche, das Siqthaus und sämtliche Schul- und geistliche Gebilde in der Nacht vom 10. bis 11. d. M. verloren, wodurch mehrere Hundert Menschen, bey dem Verlust ihrer bereits eingeerndeten Feldsriichte, ihrer ganzen Habe und ohne Obdach in das größte Elend» gestürzt, und solches noch dadurch vermehrt worden, daß der gerettete Teil des Städtchens, Meistens arme Leineweber, nur in den dürftigsten Hütten wohnen, welch« jene Unglücklichen zum kleinsten Teil aufnchmen und den übrigen keinen Schutz, vielweniger Unterstützung anzadeihen lassen können. Mit bangem Herzen, ob es Unterzeichneten erlaubt ist, und er kein« Fehlbitte tut, nimmt er das Herz edler Menschenfreunde, der FommenvSftr, nick) das Mitgefühl glücklicher Mütter, welche Gottes Güt« in diesem segensreichen Jahre besonders zu preisen nötig haben, für diese notleidenden Mitbriider und Milschwestern, für ihre Kinder und Säuglinge in Anspruch und bittet für sie um Unterstützung. Gern wirb er dft bey ihm eingehenden milden Beträge, sie mögen in Lrld, oder «ich in Kleidungsstücken Lestchrn, annchmen und treulich ay -I« hohe Behörde, die Levetts in öffentlichen Blättern zur Ein sammlung aller Unterftützungsbeiträge so menschenfreundlich sich er- boten, «usantworten, auch spHiclle Berechnung darüber in den Erz» gebirgischen Anzzeigtr, oder wo sie sonst verlangt wird, ablegen. Sollten einig« gütig« Geber «ine spezielle Verwendung ihrer Gaben an «in;,eine, vielleicht Freunde und Bekannte dieser Unglücklichen, ober auch zum Behuf -es Miederausbaues der Kirche, besonders d?» Schulgebäudes, woran wohl am ersten gedacht wevden dürft«, wünschen; so bittet Unter,zeichnrter um gnäditze und gütige Be merkung b«y brr UeLersendunq -er Beträge, nick» ter Will« des gütigen Gebers soll genau erfüllt wevden; Unlerzeichnter darf nur noch bemerken, Laß in Len Notsdandssahren bei einer Gesamtzahl vyn 1500 Seelen, 800 zur Unterstützung ausgezeichnete Hilfsbedürftige wahrbcch sich befunden und -er Menschenfreund wird der von Unter- »euynnem rm Anfang« ausgestellten Meinung, daß Pansa Las ärmste Städtchen in Lem ermeldten Kreis« ist, gewiß Leipflichftn. -«n 24. September 1SW. Christian Wilhelm Mich, Acoft-Inspektor.
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