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1 ver- FrttLeniGeLtnauinaen erzielt würben, und daß Opfer erspart Weden, wenn der Dürgerkvftg ver» »«O »«« Psrtei«. Irßt den > Ess«», 1». VL In der Ei«ß«tt 8 bet der Firma Krupp hat der größt, Teil da, Belegschaft die Arbeit niedergelrat, oh», die Betriebs leitung in Kenntnis zu setzen und ohne die Notstandsarbeiten zu ver richten. Die Firma hat denienigen Teil der Gießerei 3, der die Ar beit verweigerte, fristlos entlassen. Kitt, 1S. vkt. Wegen Beleidigung des S««offizierskorp» ist der frühere Reichetagrabgeordnete Dr. Struve zu einer Geldstrafe von SOLO Mark verurteilt morde«. I Oerlttche Angelegenheiten. Feighaitl De, Kats« Vagina daß « sein«» Volke und sein«« Land« in den künftigen harten Prllfu-mstaaen nützlich sein könnte, insbesondere Lei der Erörterung der Gchal-frag«, vom der « immer,klar« umvdg, daß sie der — Hlonds künftigem beschick wurde. Der Kaiser Dank, Mr die TttlnÄm«, di« GlückÄnsch, und Vabm verliq d« Borsitzend« beredten Ausdruck und äußnt, vor allem sein« Frvid« da rüber, daß der v«rctn in die Lag, versetzt mord«« ist, dank dm na», -osten Snftun-an von Gästen und Mitglieder» in verstidckt«« Maß« di« Mot unter de« Kumaraden lindern -elfen zu können. Noch eini gen tresflich aesvteltn, Stücken der Stadtkap«ll« schloß ein dalebte» Ball bas Ken, da, bei allen Teilnehmern die Ueberzeuaung «eckt«, litSrvereine auch heute noch lebenasilhlg und daftinttbe- bekunden, daß Deutschland foÄlich ünd sei» Gewissen rein sei. Wenn der Kaiser den dringenden Ratschlägen jener gehorchte, die damal« seine verantwortlichen Ratgeber waren, und wenn er den Entschluß faßte, ins Ausland zu gehen, so glaubt« er dadurch, im Vertrauen auf die Mitteilungen^ di« ihm gemacht wurden, am besten der Gache Deutsch land« dienen zu können. Er glaubt«, daß dadurch mildernde Waffen stillstand«. und Friedenechedtnaungen erzielt würben, und daß . Deutschland neu» opfor «spart Weben, wenn der Bürgerkrieg ver mieden würd«. Schneeberg, 20. vkt. Am Juli d. I. hätte der Militär- verein sein 75jährige, Bestehen feiern können. Genügend be kannte Umstände machten eine Verlegung dr« Stiftungsfestes not wendig, das nunmehr am 14. und 17. Oktober unter erfreulich starker Beteiligung au» den Kreisen der Kameraden und der Freunde deo Verein» gefeiert wurde. Den ersten Auftakt bildete die Feier der Weihe einer Ehrentafel für die 20 im Weltkrieg gebliebenen Mit glieder des Vereins. Die Tafel ist in einfacher, aber wirknngsvoller Form entworfen und gezeichnet worden von Oberlehrer Müller .m der staatlichen Gewerbeschule, einem Dereinsangehörigen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden, Oberstudiendirektor Melt zer, eröffnete. Organist Junghans die Feier mit dem Dor trage des Trauermarsches aus Händel« Oratorium Saul. Dann hielt der Vereinsvorst-Her die Gedächtnisrede auf die gefallenen Helden. Er erinnerte an die Zeit, da sie hoffnungsvoll und siegesfroh hinau»- zogrn an den Verteidigungskampf für Deutschlands Größe und Frei heit und lieh in kurzen. Zügen hie Jahre de, Helder^ampfes noch ein mal vor dem Geiste her Teilnehmer vorüberziehen. Mit einer ern- stsn Mahnung an die Lebenden, den Gefallenen "nachzusifern in der Hingabe der eigenen Berson für ihre Heiinat, schloß er seine An- spräche. Nach der Enthüllung der Tassl sangen Mitglieder de« Man nergesangvereins Liedertafel da» Lied: „Ich hatt' einen Kameraden". Sie erfreuten bet dem sich anschlirßenden geselligen Beisammensein die Anwesenden noch durch zwei vortrefflich gesungene Ehöre. Der ernsten Feier am Sonnabend folgte am Dienstag die Hauptfeier mit Konzert der Stadtkapelle und Ball. Der Vorsitzende begrüßte mit herzlichen Morten die Erschienenen und dankte für das dem Militär- verein entgegengebrachte Interesse und Wohlwollen. Die Festrede hatte Major Ritter v. Geitner übernommen, der einen kurzen Ueberblick über die Geschichte des Iubelverein» bat und sich dann über Wesen und Zweck der Militär-reine auslisß. Erwähnt sei, daß der Verein «ährend seines Bestehens über 60 000 Mk. an Unterstützun gen für bedürftige Kameraden aufgebracht hat, und das bei einem Jahresbeitrag«, der bis zum Schluß der letzten Dereinsjahre» noch 2 40 Mark betrug; gewiß ein ehrende» Zeichen für bi- kamerad schaftliche Gesinnung, die in seinen Reihen gepflegt wird. Mit einem Hoch auf da, deutsche Vaterland schloß Hr. v. Geitner sein« bei- fällig > aufgenommenen Ausführungen. Den Kameraden Otto Heyde, Robert Neumerkel, Theodor Ficher^ Loui» Wötzel und Bernhard Den kart konnte der Vorsitzende für SO bez«. 40jährige treu« Mitglied schaft da» vom sächsischen MIlitärverrinsbunbs gestiftete Ehrenzeichen überreichen. Glückwünsche überbrachten zum Teile unter Ueberreich- uns von namhaften Beträgen für di« Unterstützung»!«?!« de, Ber» Wirtschaftsrat wurde auf Antrag de, sozialpolitischen Ausschusses ein Gesetzentwurf üb« Verlängerung der Geltungshauer der Demobil machungsverordnungen bi, 31. Mär- 1V23 angenommen. ' Luxusstruer bei MufiNnstrumrntrn. Verkauft!« bisher ein Privatmann ein Klavier ober eitr anderes > DluMnstrument, dann legte das Reich seine Hand darauf und verlangte seinen Tribut in > Gestalt einer ISprozentigen Abgabe. Jetzt ist das Reichsfinanz- inintftertum zu der Erkenntnis gelangt, daß da» UmfatzfteuergÄetz in seiner bisherigen Form nicht aufrcchtzverhalten ist. Durch eins Verordnung vom 12. S-ptember sind seine Au^ührung-Lestimmunqen sehr gründlichen Abänderungen unterworfen worden und es sind Tastsend« von Gegenständen für luxussteuerfrei erklärt, di« nicht nur der Hevstellersteuer unterworfen,sondern auch beim Verkauf au« Privat» Han» verstaut« werden mußten. Nur FliigelHlavirre u. Harmonien au» besonders kostbaren Hölzern: Ebenhoft, Palisander- und Rosenholz, aus Zedern-, T««-, Buchobnumholz usw., unterliegen nach wie vor der -Luxussteuer. Auch Geigen, Viola», Biolineellos sind der Steuer nur unterworfen, wenn sie mit Edelmetallen verarbeitet sind oder Schnitzereien aufweisen. ' Der Preis für Zeitungsdruckpapier ist mit Wirkung vom 10. Oktober auf SSM Mark für da» Kilogramm erhöht worden. Der Wagen kostet also nunmehr rund «ine Million 2 ^rk, gegen 2000 Mark 1018. " Chemnitz. In Königshain hatte «in Radsahvervevein zur Verschönerung seine. Stiftung-festes zwei Kunstfahver gewonnen, deren Leistungen allgemein« Befriedigung aurlösten. Al» Entgelt» verlangt« und «hielt jeder zwei Zentner Kartoffeln. " Lichtrnstein-Callenb-g. Di« städtischen Kas Notgeld a,«gegeben, mit dem die Bewohnerschaft s«, ist. Man hat einfach auf di« noch von früh« lagernden VO-Pfennig» Schrine Wertbeträg« bi« zu 1000 Mark mit roter Farbe, und »war oft undeutlich, überdruckt. — Dreiem Auf der Linie Heidenau—Geising-Altenberg ist «in Personenzug mit einem Güterzug zusammengestoßen. Eine Lokomo- tive und mehrere Wog«n »sind enMiift. Dom Zugbegleitpersonal sind sechs Mann verletzt worden. Der Schaden ist erheblich. " Bartz«». In Wilthen wuw« di« Spinnerei und Weberei von Thom«» teklwetse tingeäschert. Der Schaden wird auf über 100 Millionen Mark geschätzt. Der Brand ist durch Unvorsichtigkeit eines jugendlichen Arbeiter, beim Gebrauch von Zündhölzern entstandene Schneeberg, so. Okt. In öffentlicher De^ammlung wind heut« Sonnabend, ab 8 Uhr im Gymnasium der bekannte Parlamentarier und Gemeindepvlitiker Dr. Külz, Oberbürgermeister von Zittau, üb« die Bsdnrtung der bevorstehenden Landtag-Wahlen für da» ge» samt« nichtsozialistischs Bürgertum sprechen. Es ist nicht nur ein Genuß, den glänzenden Redner zu hören; «» ist auch Pflicht eines jeden Staatsbürgers, sich zu orientieren über die Folgen »politisch« Interrsselosigkeit.^, . - .... » «aHNampMittv. „Der Lüg«nf«lh^pa d«x sotzs^k« demokratischen Minister*. So überschreibt Ha» kommuni stische „Dresdner Volksblgtt" einen Artikel gegen di« Minister Li» vin «kt und Fellisch, tn dem e» unter anderem noch heißt: „Am Mittwoch, den 11. d. M. hatten wir nun Gelegenheit, Herrn Minister Fellisch zu hören. Wir müssen gestehen, unverschämter und frecher haben wir noch keinen Menschen lügen und di, Arbeiter betrügen hören, al» diese« Miv nister der radikalen Chemnitzer Linken!* Da» ist gewiß nicht sehr freundlich.Ausgerechnet Hr. Fellisch muß sich diese Anrempelung gefallen lassen, der doch gewiß nicht daran denkt, einem Kommunisten ein Haar zu krümmen. Sein Leibblatt, di« Chem nitzer „Volksstimme*, tut zwar so, al« ob es einen wütenden Kampf gegen di« Brüder von links führe. Abe« da» ist nicht ernst gemeint, denn wenn di« Kommunisten putschen — wie vor kurzem in Berlin —, dann werben sie von dem Chemnitz« Blatte über den grünen Klee gelobt und In spaltenlang«n Tiraden verteidigt. Im^rigen hat die bürgerliche Presse ein Interesse daran, zu erfahren, wenn sich di« Minister Fellisch und Lipinski im Sinn« de» Goetzes zum Schutze der Republik beschimpft fühlen. Sie stehen al» Parteifunk tionäre inmitten de» Wahlkampfe». Da kann e» auch eine« bürg«» lichen Zeitung schließlich mal passieren, daß sie bi« Herre« Minister kritisieren muß. Das würde natürlich nicht so haarig ausfallen, wi« im „Dresdner Bolftblott*, demgegenüber die Minister immun zu sein scheinen. eins Sekretär a. D. Stark für da« Präsidium de« Sächsischen BMb veretn-üunde» »mH den Bezirk Schwarzenberg, Oberlehrer Iacob für den Turnverein Schneiders. Fabrikant Schuh für die frA, vir- itnigumt I. R. SÜ t« Plauen. Ein, größer« Anzahl Glück ¬ viel eigenes Erleben vom SlmcheneheldeNtum unserer evangelischen Brüder in im " " g. 'Um 11 Uhr sprach Sup. Herrmann tn GUTEM betten Vorsitzenden, Oberkirchenrat Sup. Thoma, au» Schneeberg, übeHrtngend. Lharlieüer umrahmten de« Festbericht, den Sup. Herrmann bot. Sr berichtet« an» eigen« Anschauung vom Leden unserer Kolonisten in Ungarn (in der gip») und Jugoslawien. Ober- psarrer Lie. th—l. Schuster dankte in seinem Schlußwort alle», die zum Gelingen de« Feste» beigetragen, insonderheit dem Prediger de« Tage« in warmen Worten und mahnte zur Liebe für da« Gustav Adolf-Fest. In den Gott««d!enstrn legten di« Gemeindeglied« die stattliche Summe von 2080 Mark «in. Griesbach, 20, Okt. Noch langem Wart«« ist gestern uns« neue« Geläut tingetroffen. Nächsten Sonnabend sollen die Glocken feier lich «inorholt ««den. D« F-stzug wird sich punkt 82 Uhr vor dem Hofe de» Gutsbesitzer, Ewald Roßner tn Bewegung setz,». Auf dem Gottesacker wird «ine kurz« Fei« stattfinden, worauf di« Glocken auf »den Turm gebracht werd«,. Segen AS Uhr soll La» Probe- läuten stattfinden. Am Sonntag vorm. Ä10 Uhr soll ein Festgottes- dienft, Freitag, d. 27. Vkt. abend» 8 Uhr auf der Goldenen Höh« ein kirchlich« F-amsitemGend stattfinden, bei welch«» ««sangliche Darbietungen und dramatische Aufführungen durch den freiwilligen Kirchenchor geboten «erden. Auerhammer, SO. Okt. Lehrer Kurt Zöbisch in Königswalde wurde an -i« hiesige Volksschule gewWt. 13. vkt. Da» Konzert de» N«stlersch«n Doppelquartett» am Sonnabend, mar wieder ein voller Erfolg in jeder Beziehung. Dir Saal war bi» auf den letzten Ptntz gefüllt, »t«l« mußten stehe«. Außer dem bekannten Gläserklirreri am Büffet herrschte lautlos« Stille, an-ächtitz« Ruh«. Wundervoll waren wieder bi, Lied«rgab«n dieser herrlichen Sänger. Einzelbesprschung erübrigt sich, denn alle» gelang aufs Beste. Hx. Nestler, ein feinsinnig«, ruhiger Leit«, fuhrt seine Sänger mit bewundernswerter Sicherheit durch da» Reich der Töne. Da geht auch nicht» fehl, dem Zuhörer wird voller Genuß. Di, Läng« find ausgezeichnet zusammengesungen, si« entwickeln «ine außergewöhnlich» Tonfülle, Li« «in« hinreißende Wirkung ausübte. Dann klingt es wieder wie reinster Orgelton, bezaubernd. Die Bor» tragsfolge war abwechslungsreich zusammengestellt. Die Sängern«, einiaung verfügt auch über gute Solisten. Hrn. Brunck und Hrn. Weißflog kennen wir vom Vorjahr«, st« «friuttn un» auch dies mal mit prächtigen Liedergaben. Neu war uns Hr. Kuni», der Li« schwierige Arie aus Hans Helling prächtig zu Gehör bracht». Daß Hr. Weißflog sein Solo absagen mußt«, wurb« allgemtin bedauert. Zum ersten Male hörten wir ein« hiesig» Dav», Frau Frieda Espig. Es schien uns, als ob sie an diesem Abend nicht gut disponiert war, manche Töne klangen etwas rauh. Jedenfalls hat aber Frau Espig ein» gut geschulte Stimme, die uns hoffen läßt, von ihr noch manch— Gute zu hören. An da, Konzert schloß sich »in Sängerkomm«« an, an dem sich all» Gesangvereine beteiligten. Auch bi« V««ine hielten sich wacker. Eie boten meist Lied« von Nestler, den man dadurch g«. wtß besondere ebren wollte. Seine Lied« sind ab«r auch wert gesun- gen zu werben, sie verfehlen nie ihr« Wirkung. Mitternacht war längst vorüber al» sich endlich d« Saal leerte. Am Sonntag früh ha ben die Chemnitzer auch mit den hiesigen Sängern in unserer Kirch« gesungen. Ein richtiger fröhlicher Sängerfrühschoppen fand dann am päten vormittag im Sächsischen Hof statt. Al Nachmittag führte >er Liederkranz die Chemnitzer Gäste nach Au» von wo dann die Rückfahrt erfolgte. Von Herzen dankbar sind wir dem Nestlerschen Doppilquartett für seinen Besuch. Oberbahnhofsvorsteher Köhler, der die ganze Veranstaltung leitet«, hat un» damit «ine schöne Freude bereitet. Doppelt dankbar ab« müssen wir sein, weil der Reinertrag Armen unserer Stadt zuflirßt. Wildbach. 1v. Okt. Sonnabend, am 21. Oktober abends 8 Uh« findet im Gasthof Wlldbach ein öffentlich« Theaterabend statt, wobei ein Zeitbild aus dem Weltkriege in erzgebirgischer Mundart: „Fort vun Derham* zur Aufführung gelangt. Der Vrrfafser diese» Stück«, Albert Schmidt, wirkt zur Ausführung selbst mit. Ein genußreicher Abend wird versichert. Schneeberg, SO. Okt. In du Turnhalle Hartenstein,rstraß« fin det am Sonnabend und Sontag, den 21. und W. d. M. «ine Ka- ninchpnau»stellung statt. Veranstalter sind d« K. A. B (Sitz Hübner): und ber Kcminchonzüchterverein ^Gut Zucht*. Außerdem wird der „Schwär 'lohklub" eine große Anzahl prächtiger Tiere zur Schau stellen. Die Ausstellungen genannter Vereine erfreuen sich von jeher-in Züchterkreisen besonderer Wertschätzung, weil nicht nur Tiere allein, sondern auch Produkte, die au» de« Zucht hervorgehen, tn man- mgfachsr Reichhaltigkeit ausgestellt werden. Der Reinertrag der Ausstellung findet für die Altershilfe Verwendung. Zahlreicher Be- such ist zu wünschen. Läßnitz, SO. Okt. Am vergangenen Sonntag f-terte der Schnee- berger Zwetgveretn der Gustav Adolf-Stiftung tn unserer Gemeinde sein Jahre »fest. Es wurde vom Bläserchor des Iünq- lingsoereins mit den Klängen eines Chorals vor der Kirch, würdig eingelritet. Unter Glockengeläut setzte sich der Zug der Kirchgemeinde. Vertreter mit dem Festprediger und dem Ortsgeistlichen vom Kirch- aemeindehause aus In Bewegung. Der Festgottesdienst hafte eine zahlreich versammelte Gemeinde in die geschmückte Hauptkirche St. Johanni» gezogen. Nach der Liturgie und den Vorlesungen trug der verstärkt« Männerchor Dürrnerv Sturmbcschwörung mit dem ergrei fenden Baritonsolo „Christ Kyrie" unter Kantor Liebschers L°i- tu>m «iudrncksvoll vor. Der Festvrediger, Sup. Herrmann aus Stollberg, legte an der Hand des Bibelwortes 1. Joh. der andäch tigen Gemeinde seinen packenden Ausführungen das Thema zu Grunde: Woran uns der Gustav Adolf - Verein er innern will. Er mahnt uns: Unser Glaube überwin- det die Welt. Jeder evangelische Christ ein Held. Di» ganze Diaspora uns« Arbeitsfeld! In die Predigt warb der Fsstprebiger Undvtt «rklsitteN, im Kaiser hält« nach Dmtschlcmd an der Spitz« sein« Gruppen -urückkchren müssen. Ab« tt« friedliche Rückkehr ^mücht^ treuer Trupp«« Lurch- Deutt-hl-nb» hrn Tvupprn ütte Si« kannte sie all«, — viel besser, so wallt« — ihr schein»», al» die Damen L»r Wiener Gesellschaft, Lie Ihr«» vorgeschriebtnm Be kanntenkreis bildeten. Si« labten all» tn ihrer Phantasie, Li« La» einzige.war, La» Li« Kloster erztHung nicht in eine bestimmt» Form Hatte zwingen können. Als sie zum erstenmal Las Theater betrat, war ihr, als tu« sich ihr rin« neu« Welt auf, Li« Welt -es Großen und Bedeutenden, wo- gegen Ihr alle» eigene Erleben und La» Erleben L«r Mensch»», Lj« st« kannt«, unendlich geringfügig und unbedeutend erschien.* Laue, »Graf Ess«* wurL» gegeben. Da» tragische Schicksal Las großen Günstling» der GlisabeH und d«r Lady Anna ergriff Valeska auf» tiefst«. An attmlase-v Spannung saß sie über dl« Logenbvüstung geneigt. Ihr Herz klopfte fast hörbar. all«» um sich h«," vergaß, -gh es nur ein Spiel war, Ernst und LttLenschiHt. «in Spiel St« war so losgelöst von all— Wirklichkeit, so ganz ein» mit L«r Bühn« handelnden Personen, Laß si« jeden Augenblick al» »in« pon Hn,n hätte unter st» t—ten können. ! Bi« —sft Kttt nach Skfffnmv der Mintk-ftison «ar«, Li« junge» Mädchen Ltmh ihr« Elnfühvuna in Li« Gesellschaft und Li« damit verbundenen Dr'uche ustd Einladungen so sehr in Anspruch g«. uommm, Laß Pine Zeit NM MsO te» Theater» übriMeb. tWracktzmck. »mm val-ba «bmb« tn Gtftllsch-kt fuhr und de, Si« befanL sich in «inem ganz sonderbar«» Zustand. Giß hatt, nicht mehr La« Bewußtsein, vak^a van Rochmogy zu fttn. Si« id»ntffiztert« sich vollkonmun mit d»n G«stalt,n Lott auf L— Bühn». Mit ihnen l«bt«, klsbtt, ßaßtg, litt, zitt«rtt sie. Hatt« si« f» gewußt. Laß — «in« solch« Li«d» gab »l» die de, Lady Anna zum Grafen von Essex, «lne solche üb— Wahnsinn und Tod triumphiirend« Lftber > lind nun Lurchzlttnt» sie selbst Lies» Sich«, Laß st» jßh »dlißt» nnL Dar ein solch— llebermaß von Mitempfinden überhaupt möglich? Sie fühlt« und litt mit all»». Das Lächeln der Gioconda. Roman von Catty Bachem-Tanger. Amerikanisch»» Copyright 1VW by Carl Duncker, Berlin. (Nachdruck verboten.) s». Foftsetzung.) s „Und wir all« hatten doch so sicher geglaubt, Lu bliebest bi» zu dem— Verheiratung bei un»?* — — „Ach ja, Lie Verheiratung, von Lex jeder hier so spricht, al, sei si, «in« ganz selbstverständliche Sach, und mn ein, Frage von wenig— wöchrn oder Monaten. Und mir ist der Gedankt uner träglich, «ich nach meiner kurzen Freiheit Lurch Li, CH« wieder zu Linden, «m «in« bestimmt« Stadt, an einen bestimmten Kreis, an, einen bestimmten Mm». Ich hab« zu lang» 3«st an ein und dcm- felbm Ott untn dtnselbt» Menschen »»gebracht. Hier ist «» mir erst Nm goworden, und j«d- Tag zeigt mir auf» neu«, wievitl ich nachzttholtn Und ft hatt, Valeska auch nur »in Sächttn für Iaeqmllne» Prisft, die von Bedauern überflossen, daß si, noch immer La» lang, «etNgs Leben Le la jeun» fille führe, und Li« ihr immer wieder ver sicherten, daß La» Leben verheirateten Frauen Lo» einzig leben»- wert, stt. Mdett «« Ler einzig,, L— «rlannt«, welch ruh«los« G,ist in Vaftttft «ahnt«. Kttner von Len and»v,n ahnt« —, wett si« tt« im jKloftn «lernt« vehsrrschung und Zurückhaltung für ihre mehr, Matur hielten. Er allein sah, wie begierig sie jrd« Abwechslung ergriff, mit welchem Eifer sie sich L»m Sport hingab. Da» war mehr als Lie Lust mn Spttl, La» »ar da» Einsetzen ihr« ganz,» Kraft, um die lmmeewach« Ruhelosigkeit in sich zu betäub»». Essex, Lem Rebrllen, L« La» Schwert gegen sein« Königin zog, — sie fühlt« Lk in Eifersucht und Haß verwandelt« LieLe^L« Lady Nottingham, Id»« Run und Li« tn V—zwttflung n«u auttwechund. Lieb« P, »« « dm «ch Mandan «fftß. üftttftß>m> I Weg st« an dem h-ll erleuchteten Theater vorbefführte, vor Lsm die Auto» in ununterbrochenen Reihen vorfuhren und in dessen weit ge- üffnek Tove Li« Menschen in Scharen hineinströmten, dann faßt« sie ein heftige» Verlang«», dies« ihr noch immer verschlossen« Welt kennenzulern«». Dann fragt, si« wohl — und es klang ganz gleichmütig: „Was wird heute abend gegeben?* Und wenn 'dann Beat« in ihr«r inLIfftkttften Art antwortete: „Ach, gewiß ft »in langweilige« klassisch— Stück, La» man schon ein dutzendmal gesehen hat. Dann ist La» Theater ja meist au»- verkauft,* dann schwieg Valeska. Aber In LI« Polster d« Auto» gelehnt, stellt» sie sich im Grist» vor, wa» sich Lott hinter d»n Mauer» Le» Theater» b«gob, bi» si, durch La« Hält«» des Auto« «w jhr«n Trüumerrien «ufgeschreckt wurde. Manchmal aber kam es vor, Laß sie mitten im Tanz »der in Ler Unterhaltimg daran Lenken mußte, wa» sich zu Lieser Z«it wohl auf der Bühn« dr« Hofburgtheattr» zutvage. Ging od«r fthr si« in Lie Stadt/um ihr, EiiMtft zu machen, so nahm sie stet» den Weg am Hofburgcheat— vorbei. Amen— wieder bewunderte si, Len prächtigen Renaisftneepalast L«» Theater» mit Len festlichen korinthischen Pilastern, sah si« an L«n ffenstergieibekn bi« Büsten Ler größten deutschen, österreichischen, «-»lisch,», fran zösisch«» und spanischen Dramatiker, darunter Lie Gestalten au» denn unvsrgrßlich,» WnSsn. Da waren Faust und Gretchen« Sieg- fried Und Kriemhkkd, Jason und M«L—, Ingemar und Pavch—Ia imd viel«, vier« and««. G» «« hin- ein Tempel «rrichttt, Le» Li« Kunst der Welt umfaßt«. Mit eigenartig—, vovvnpfindtnLtr F«mL« la» sie Li« Theater, zettel, sah si« di« Photographien Ler Schauspieler und Schau- spiekerinnen in ihren verschiedenen Rollen, studierte sie Lie gift« Ler einzelnen und stellt« sich vor, welch,» Anadruck Li— Gesicht in G-genLeinee Gz«n« annehmen w—de. Si« bewahrt, in «in«m sttt» v-schLossenen L«dertäschch»n ein« ganz« Sammlung Liss« Bild« auf. Da waven Li« Größtn L,» Wi«n«r Hvfbühne und di« Stern« and— Th«at«, m»ist Bild«, welche Lftse in klaffifchon Roll«n dgrsftlltin. Da war Li« Roftnrann al» Nhodop« im „Ring L— Gyge»*, Li« Eichholz al» Prinzen Ghols, Li« givbert» al» Maria Stuart, Li« Diovi al» Med—