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Erzgebirgischer Volksfreund : 25.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192210252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221025
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221025
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-25
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.10.1922
- Autor
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fe em be- cht des ml ld- >e- »- en! eir ent >i« ns sts !k« s. g- «t m, r., is 0« k., Zu s: 13 13 )4 24 23 28 24 ?2 24 >8 23 24 isi e' « n m ü s- r. ci e- « u » L 4 -> n r. 2 n c. i- t i- s tz s t s r r a l r d varrn, MMN erfolg U>« öe» Purrete«. visrnverkshr, zu bilde». Uebe» di« Gr ge« gestÜlt sehen «erb«. die 3 unmöglich. S* wurde siou für di« Frag« de« treideumlag« wurde in nicht gesprochen. Die B< sbhrer» soll keut» fortz au» den Erlluruiwrn d« lesen zu lvnneu» daß stk tische «ntscheidul erhoben. ,—.— — —... Dirrltoriur.lL, da die Htadt dringend der Stil . .. Hw^en: Wanderhrim, Kinderhort, Wärinrstube, Attersheim usw. Di« Kontrolle d«r deutscheu Finanzen. Pari», 24. Ott. Di« Rrparatiourkouirniffisn beriet in halb amtlicher Sitzmm de» srauzöstschrn «orschlag b«tr«sse»b Siuführrmg einer Kontrolle übe, die deutschen Finanz««. Vartho« verteidiate di« srmEschr» Vorschläge mch a«twortet« «f sachlich« ainwrndituae« Bradbury». Die Rrparationskmmuisslon «ich morgen Lbe, Maßnahme« derateu, die geeignet sind, den Stur» der Mark auf»«halte«. Auslösung dm englische« Parlament«. London, 24. O!t. Der König empfing Bonar Law, dch den Auftrag zur Kabinettsbildung formell übernahm. Reuter zu folge hat Bonar Law dem KSuig geraten, das Parlament aufzulöse». Die Auslösung werde voraussichtlich am Donners tag verkündet werden. Sohanngeorgewstadt, 24. Okt. In brr öffentlichen Einwohner, vrvsammlu die ziemlich stürmisch verlief, wurde Einfpmch «gen ' - "-iss an den Sächsischen Skiverband Revision diele» Beschlusse« -es tgend der StistsrSume zu sozialen — Etubruchsdiebstahl. Bei einem Einbruch in «ine Dilla in München wurden Silbrrfachon, Mische und Schuhe im Gesamtwerte von über drei Millionen Mark gestohlen. — Um 14 Million beraubt. Am Kurfürstendamm in Berlin wurde nachts ein Straßenpaffant überfallen, betäubt und seiner ge- samten Barschaft im Betrage von über einer halben Million Mark beraubt. — Mlllisnenunterfchlagung. In einem Berliner Dankhause stellten sich vor einigen Tagen Unregelmäßigkeiten heraus. Auf Grund eingehender Kontrolle der Bücher wurde darauf der 23jäh- rige Vorsteher G. verhaftet. Seit Juni hatte er sich nach und nach etwa 3000 Dollar aus dem Guthaben seiner Bank angeeignet. Mit diesem Dollarvorrat begann er dann die wildesten Spekulationen und brachte es schließlich auf mehrere Millionen Mark. Er kaufte sich nach und nach zwei Automobile und ein Motorrad und richtete sich in einem Borort Berlin» eine Mila hochherrschaftlich ein. — Brandnnglkck. Nach einer Meldung aus Neuyork sind bei eine«» Brand in einem Hause der 110. Straße 14 Personen ums Leben gekommen. — Eifersuchtstragödie. In Riga erschoß der Operettenschauspie ler Mucha die mit ihm gastierende Diva Frau Grefsin und verwun- dete sich selbst durch einen Schädclschuß lebensgefährlich. Der Beweg grund zur Tat ist Eifersucht. — Mauereinsturz. Infolge eines wolkenbruchartigen Regens stürzt« in einer Schul« in Tanger eine Mauer ein unb begrub viele jung« Araber unter sich. Die Zahl -er Loten soll sich auf 12 be laufen. — Kinderlähmung. In Thüringen tritt eine gefährliche Kinder- lähmungskrankhsl: epidemisch auf. Die Kinder werden teilweise am ganzen Körper, teilweise an den Beinen gelähmt. Aus Eisenach wer- den 12 Fälle gemeldet. In Salzungen tritt die Krankheit so stark auf, baß eine Schule geschloffen worden ist. — Der zweite Simplontunnel im Betrieb genommen. Am -16. Oktober wurde der Betrieb des zweiten Simplontunnels endgültig ausgenommen. Der Tunnel 1 (der alte) wird von den Zügen in Rich tung Brig—Iselse, der Tunnel 2 von den Zügen in Richtung Isellc— Brig benutzt. Damit ist der durchgehende doppelspurige Verkehr auf der Strecke Visp—Domodossola ausgenommen. — Das Gold im Fichtelgebirge. Die Verwaltung der Bergbau- A.-D. Fichtelgold in Brandholz führt in ihrem Geschäftsbericht für 1921/22 u. a. aus, daß der sogenannte Hauptgang im Gebiet der „Fürstenzsche" im Fichtelgebirge erreicht worden sei, und daß der ge samte Goldgehalt des Hauptganges bei einer Seitenausdehnung von 1LS Kilometer auf 11,220 Kilogramm berechnet wäre, was einem Werte von über 10 Milliarden Papiermark bei einem Goldpreis von 1000 Mark pro Gramm entspreche. Die Geldvorräte der übrigen Gänge entzögen sich vorerst noch der Berechnung. Bemerkt wird, daß gegenwärtig im Fichtelgebirge ein zweiter Golderzgang ange troffen worden ist. Kirchliche Nachrichten. Gemrknde gläubig getaufter Christen, Schneeberg (Versammlungslo kal Mühlberg Nr. 631b). Donnerstag abend« 8 Uhr Vortrag. Thema: Steht die Baptistengemeinde (Gem. gl. get. Christen) auf biblischem Grunde? Wir laden jedermann zu diesem Vortrage aufs herzlichste ein. Drechßlenl Gr. auf Mich., 1 Gr. auf Walpurgis. WolfSchlunczygkl Er. 6 Pf. von einem Raum auf Mich. 1 Gr. auf Walpurgis. Matz frydrych (Matthias Friedrich) 1 Gr. Michi 1 Gr. Walpurgis. Jacos frydrych (Iakob Friedrich) 2 Gr. Mich., 2 Gr. Walp. Hayncz Wsyß (Heinz Weiß) 1 Gr. Mich., 1 Gr. Walpurgis. Hans Friedrich 1 Er. Mich., 1 Gr. Walpurgis. Hanß steyeren 15 Pf. auf Michaelis. Mellychor schönfelder (Melchior Schönfelder) 4 Gr. Mich., 1 Gr. Walpurgis. Albart schmyt (Albert Schmidt) 7 Gr. Mich., 1 Gr. Walp. Oßwalt frydrych 1 Er. Mich., 1 Gr. Walpurgis. Da hier nur LS Lcnsiten (Steuerpflichtige) verzeichnet sind, so »wint der Chronist Pf. Körner, daß die Seifenhäuslein (Häuser mit dazugehöriger Erzwäsche) und andre kleine Häuser der Bergleute nicht mit Zinsen belegt gewesen sind. Im Jahre 1560 finden sich nämlich im Holzregister der Gemeinde 87 Gitter und Häuser, worunter man keinen einzigen der alten, in obigem Zinsregister genannten Besitzer außer Anna, Albert Schmidts Witwe, mehr vorfindet. Daß sich aber von 1534 bis 1560 hier gegen 50 Bergleute angebaut haben mögen, ist wohl möglich; denn Albinus schreibt in seiner Bergchronik Bl. 48: „Im Jahre 1533 hat sich das Bergwerk auf des H. Anselm von Lettau Ritter Grund und Boden so reichlich bewiesen, daß auf einen Tag an die 620 Malstätten, Häuser zu bauen, sind nusgcteilt worden, und ddzu noch über 120 Mutzettel eingegangen, so nicht ausgeteilt werden können." — Die in obigem Zinsregister genannte Muhle ist nicht die Gemeindsmühle gewesen, sondern eine Privatmühle gö- wesen. Jene Gemeindsmühle zu erbauen, erhielt die Bockauer Gemeinde erst 1567 durch Kurfürst Vater August die Erlaubnis, nach- dem sie bereits 1875, am 28. Februar, sich auf dem ordentlichen De- richtstag in ihren „Rügen" folgendermaßen ausgesprochen hatte: „Zum fünften, was unsre Mahlmühl anlangen tut, nngebcn, rü- gen und bitten wir auch, nachdem wir eine Zeit her mit dem Mahlen übel versorgt, und ihrer viele das Korn haben anderweit zu mahlen tragen müssen, wir aber vermeinten, die Paul Friedrichin (Müllerin) sollt« auf viel Warnen und Anhalten sich gebessert haben, so ist es nie ärger gewesen, denn es iehiurd ist, bitten derweaen zum unter- thänigsten, der Hr. Hauptmann und der Hr. Amtsschöfser wollen uns unsers gnädigsten Bewilligung eine Mahlmühlr zu bauen, vergön nen, damit solchen: Mangel möchte geraten werden." Die Erlaubnis des Kurfürsten vom Jahre 1537 gerichtet an H. Hans Tot, Nmtsver- weser zu Schwarzenberg und Schneeberg lautet: „Von Gottes Gnaden Augustns, Herzog zu Sachsen, Churfürst. Lieber Getreuer! Was an uns dis Gemeine Buckau einer neuen Mühle halber, :mtcrihämglich gelangen tut, hast du aus inliegendem zu ersrhen; wo sichs nun ihrem Anzeigen nach verhält,so sein wir gnädigst zufrieden, daß sie zu ihrer Notdurft eine Mühle bauen mögen, welches du ihnen dann also auch würdest zu gestatten wissen. Daran geschieht unsre Meinung. Datum Krottendorf, den 16. August Anno 67. Augustus, Chursiirst." Berlin, 23. vkt. Die Deutschnationale Reichstagsfraktion hat den Beschluß gefaßt, dem Abgeordneten v. G r L s « mitzuteilen. Laß sie wegen seiner Haltung in der Frage der .Völkischen Arbeit», gerneinschast" eine weitevr Fraktionsgemeinschaft mit ihm nicht für uSglich halte. Peter Schulmeister gibt 1 Scheffel Korn und 1 Scheffel Hafer, 3 Groschen 2 Pfennige, 1 Henne, 2 Käse zu 4 Pf. und 1 Mäße! Mohn für 3 Pf. auf Michaelis, auf Walpurgis 20 Pfennige. Hanß Friedrich gibt 3 Groschen auf Michaelis, 15 Pf. auf Walpurgis. Krystof gnikchtel (Thristoph Gnüchtel) gibt Michaelis Gr., Walpurgis 1 Gr. Hans veß gibt 15 Pf. auf Mich., 15 Pf. auf Walpurgis. HanßPöschel gibt 1 Gr. auf Mich., 1 Gr. auf Walpurgis. DeralteHerr gibt 1 Dr. auf Mich., 1 Gr. auf Walpurgis. Hanß leyngkowf 1 Gr. auf Mich., 1 Gr. auf Walpurgis. Letzle Drahlnachrichlen ves Erzgebirgischrn BolksfreundsL >. -A Besprechungen beim Reichskanzler. ' n." Derlt», 24. Okt. Die Reichsreglerung setzte grstern nachmittag die Besprechung de- gesamten innen- und außenpolitischen Lage fort. Nach den Kabtnettsberatungen empfing der Reichs kanzler den Abgeordneten Stinnes zu einer lungeren Unterredung über den zwischen Stinnes und LuLersac abgeschlossenen Wiederauf- bauverlrag. Um 6 Uhr begann dann die Besprechung des Reichskanz, lers mit den Parteiführern. Der Kanzler machte längere Ausfüh rungen über die allgemeine politische Situation und wies auf die anßerordcntlkche Schwere der Lage hin. Er warf die Frage auf, ob Deutschland in seiner gegenwärtigen Wirtschaft-Verfassung noch in der Lage sein werde, Sachlieferungeu in dem bisherige» Umfange zu leisten. Dr. Wirth sprach ferner mit starker Betomrug von der Not- wendigkeit einer Zusammenfassung aller Wirtschaft- lichen Kräfte des Landes. Die anschließend an die Ausfüh rungen des Reichskanzlers stattfindenbe Aussprache der Parteiführer drehte sich vor allem um die Frage drs Devksenverkrhrs. *) Um über üm damaligen Wert de» Gelbe- eine rechte Anschauung zu gewinnen, sei daraufhinaewiesrn, baß 1400 z. B. 1 Scheffel Korn 4 Groschen, Gerste 2 14 Gr., Hafer 154 Gr., 6 Sier, 1 Pfennig, 1 Elle Grimmaisches Tuch 4 Gr. und 1 Schlachtochsc 4 Goldgulden kam. (1 Goldgulorn — 2 Lot fein Silber — 20 Stck. Groschen.) Zur Zeit der Reformation kostete 1 Schock Lier 3 Groschen, 1 Schöps S Groschen. 1 Ente 6 Pfennigs, 1 Hase 2 Groschen, «in« Rtndspmge 2 Ab».'»». - Ell« Tuch a Groschen. vergllturm w>n 5 v. H. Der Bertin nimmt auch Spareinlagen seiner Miti/edee an und verzinst diese mit 4 v. H. Lößnitz- 24. Olt. Auf den Lichtbikber-Dortrag de» Volksbildung». Ausschusses, „Die Schönheit de» Vogtlands»", am 28. Oktober in der Turnhalle, wird hiermit noch besonders aufmerksam gemacht. Nachmittags finden zwei Vorträg« mit gleichem Thema für Schul- kiuder statt. " Zwickau. Am Sonnabend nachmittags 4 Uhr, traf der letzte, während des Weltkrieges in französische Gefangeisschast geraten« Zwickauer, Paul SchSbel, «ruf dem hiesigen Bahnhöfe ein. An dem Wiedersehen nahmen nicht allein Eltern, Geschwister und Ver- wandte -und Freiende teil, sondern auch Zwickaus Einwohnerschaft. Die Fahrt im Auto, dis den Hsimgekehrten mit den Eltern an der Seite durch die Hauptverkehrsstraßen der inneren Stadt nach der im Norden gezogenen elterlichen Wohnung brachte, gestaltete sich zu einem wahren Triumphzuge. — Dresden. Auf der Geisinger Linie, wo erst am vorigen Donnerstag ein Zugzusammenstoß stattgefunden hatte, entgleiste am Sonntag kurz vor dem Huthause bei Lauenstein die Lokomotive, glücklicherweise ohne einen der nachfolgenden Wagen in Mitleid«»- schäft zu ziehen. Die Maschine blieb über dem einen Schienen- stvange stehen und sperrt« die Strecke für längere Zeit. — Weinböhla. Dor zwei Jahren hatte ein« Rentnerin, di« Besitzerin des dem Postamt« di«n«nden Gebäudes, das Mietverhält nis gekündigt. Nun besichtigte zwar «ine Kommission der Post verwaltung ein anderes Gebäude, den Gasthof Zum Kronprinzen, aber sie kaufte ihn nicht. Er ging schließlich für 125 OM Mark in andere Hände über. Ein halbes Jahr später kaufte die Post dieses Grundstück für den dreifachen Preis. Ehe aber di« Unurrbeiten vollendet waren, kam der Kündigungstermin heran und di« Be sitzerin erwirkte ein Räuumngsurteil. Da rettet« die sächsische Regierung di« Sage, indem sie der Gemeinde Weinböhla das Recht verlieh, RäumungsurteÄe vor» Mieteinigungsamt zu bringen. Da mit ist der Weiterbetrieb des Postamtes einstweilen gesichert. Vom „Bockauer Neujahrbüchlein". Ortsgrschichtlrche Studie von E. A. Weckschmidt, Bockau. (Fortsetzung statt Schluß.) Das unser Ort aber an Geld- und Getreidezins nach Schwarzenberg an die Herren von Lettau abzuliefern hatte, ist im einzelnen ersichtlich aus einem alten Zinsregister, das Körner noch aus dem Schutt und der Asche rettet«, und das er nach den darin verzeichnet«» Personen ins Jahr 1534 oder 1551 verlegt. „Die Zins, die von der Bucke geben, Getreid- undandrrrZins*) Endreß frydrych (Andreas Friedrich) gibt 1 Scheffel Korn und 1 Scheffel Hafer, 5 Groschen, 2 Hühner, 4 Käse, je 1 Käse für 4 Pfennige, 14 Viertel Mähen (Mohn?), 4 Stein Pech auf Michaelis, 4 Gr. aus Walpurgis. Matz Lorencz (Matthias Lorenz) gibt auf Michaelis 2 Groschen, auf Walpurgis 2 Groschen. Mychel (Michael) Lorenz gibt 1 Scheffel Korn und 1 Schef fel Hafer, 3 Groschen, 2 Hühner, 4 Käs« (zu 4 s3f.) und 14 Viertel Mohn, 2 Steine Pech auf Michaelis, 2 Groschen »alpurgis. Hanß «perlen (Epperlein) gibt 1 Scheffel Korn und 1 Schöffel Hafer, S Gr. 2 Hühner, 4 Käse zu 4 Pf., 2 Steine Pech und 14 Viertel Mohn auf Michaelis, 2 Groschen auf Walpurgis. Jacos Leyngkawf gibt 1 Scheffel Korn und 1 Scheffel Hafer, 2 Hühner, 4 Käse, 14 Viertel Mohn, 2 Stein Pech auf Michae lis, 2 Groschen auf Walpurgis. Wolf Fried.rich 8 Groschen auf Michaeli», 3 Gr. auf Wal- purgis. Lorenz Gnüchtel 3 Gr. auf Michaelis, 3 Gr. auf Wal- purgis. Hanß Klaßmann 2 Droschen auf Michaelis. Die Mühl gibt 6 Gr. auf Michaelis r. 6 Gr. auf Walpurgis und 2 Stein Pech. Verantwortlich für die Schrlstleitung: Friedrich Menzner, für den Anzeigenteil: Heinrich Seibert, Rotationsdruck und Beria«: L. M. Gärtner, sämtlich in Aue, Erzgeb. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten. *) Hüfer von Hufe (alkhoOkutsch huoba), das uralte, auf eine Familie berechnet« Feldstück, da» mit einem Pflug und Gespann (Hufe — Teil vom Pferd, par» pro toto -- der Teil al» Ganzes ge meint) bestellt werden konnte. Im Lauf« der Jahrhunderte ist die« Stück wohl auch durch Vererbung an 2 Söhne geteilt wovden, sodaß mau neben Gan^bauern oder Hüfnern auch von Salb'öauern, Halb- spännern, Halbhufnrn liest. Im obigen sind die Hüfner wohl die ganz kleinen Daurrn znm Untrrschied von den Gutsbesitzern. HvMnftri», 24. Ott. Tot aufgefunden wurde am Wehrrechen des ToelleHhen Betriebsgraben» in Flur Drünau bei Wildenfels die 65 Lehr-» alte Hebamme i. R. Ulbricht aus Hartenstein, dir infolge Schwermut ins Wasser gegangen ist. Bockau, 24. Okt. Auch im hiesigen Ort« wurde am Sonnabend »rn Gltern der Kindnrr, die Ostern 1VS3 die Schule verlassen werden, Aufklärung geboten über Zweck und Ziel der Berufs- bepatung«stelle. Der zu diesem Zweck ergangenen Gin- lakung M einer Eltern« rsammlung in der Schule waren nicht zu viele Ettern gefolgt, doch Liefe folgten mit großem Inteveffe dem Dargrbotrnen und werden es hoffentlich auch oll den Eltern mit- teilen, di« nicht gekommen waren. Nachdem Stadtvat Ziegler al» Leiter der Derufeberatunysstelle Au« die Bedeutung Ler Berufs- bevotung für Len Einzeln«» wie für Lie Gesamtheit überzeugend Lavgetan, gab Dllrgerlchullehr«r Hohnstetter einen Ueberbl ick über Las weite Feld der Berufsberatung und Lehrstellenvermitt- l»ng, di« in Aue mit «mgeschloffrn ist, immer wieder darauf hm- weiseud, daß nur das voll« Befriedigen im Beruf den Einzelnen glücklich mache und der Gesamtheit von Segen sei. Dann bot Hr. Oberlehrer Knauer von der Gewerbeschule, Ler in Ler Auer Be- russbrratung-stelle di« Eignungsprüfungen übernommen hat, prak tische Beispiel« aus Lem Leben, Li« überzeugend bewiesen, wie mancher Lurch einen falsch gewählten Beruf seelisch und auch körper- kich so schwer leidet, daß er zum Umsatteln gezwungen ist, was freilich nicht immer möglich ist. Das zu verhüten, Laß kostbare Augendsabre Lurch falsche Arfuswahl nutzlos, ja oft zum schweren Schaden Les Einzelnen vergeudet werLen, ist Tkvfgaib« Ler Berufs- beratung, Li« einesteils aufklärt sowohl über die seelischen, sttt- kichen, geistigen und körperlichen Anforderungen, Lie «in Beruf stellt, wie auch über di« Eigenschaften, die von diesem Berufe aus- schließen, und andererseits warnt vor sogen. Modebrrufen, wie z. B. Elektriker, Gürtler, llhausseur; auf jeden Fall aber oft ganz «egen den Willen der Erzieher, dazu rät, in jungen Jahren etwas zu lernen. Beispiele und Erfahrungen gerade aus den letzten in anderen Orten abgehalterrrn Elternabenden zeigten immer aufs neu«, daß gerade Li« ungelernten Handarbeiter wohl ab und zu schönes Geld verdien«», ohne etwas in jahrelanger UÄung gelernt zu haben, ober doch immer zuerst abgeloh-nt werden und von Ort zu Ort ziehen muffen. Mit Lem Dank an die beiden Vortragenden verband Stadtrat Zi«gler di« Bitte, sich ja rocht ost und bald der Mitarbeit Ler Beräfsberatungsswll« zu bedienen. 1614 muthen die Bockauer zu dieser Gemeindemühle vom Derg- iamt »u Schneeberg «in Pochwerk und Wasserfluß, wovon der Chronist ebenfalls in den jährlichen Nachrichten auf 1758 da» Schriftstück im Wortlaut beibringt. Nachdem 1533 Schloß und Herrschaft Schwärzest« berg durch Kauf an den damaligen Kurfürsten Johann Frie drich von Sachsen gekommen, zinsten und fronten die Bockauer nun den sächsischen Kurfürsten als ihren gnädigen Herren, und wurden von diesen auch, wie Dokumente in Ler Bockauer Chronik bezeugen, in ihren Freiheiten und Gerechtigkeiten bestätigt. Da aber 1561 Kurfürst August „aus erheblichen Ursachen mit dem Vorwerk zu Schwarzenberg (das im Schreiben der Gemeinde v. I. 1527 besonders genannt wird), Veränderung gemacht und dasselbe vererbt" hatte, so wird auf Ansuchen und Bitten der Gemeinde der Frondienst der Bockauer auf diesem Vorwerke, nämlich dort jährlich 6 Tage mit einer Egge zu «ggen und 28 Tage mit einer Sense Gras zu hauen, in ein gewisses „Frongeld" umgewandelt, und zwar also und dergestalt, daß die Bockauer verpflichtet werden, für 1 Tag Dienst mit der Egge 4 Groschen und für jeden Tag Grashauen 214 Groschen, galb Michaelis, halb Ostern, zu zahlen, sodaß die ganz« G«m«inde Bockau jährlich ein Schock vier und dreißig Groschen Dienstgeld in» Amt Schwarzenberg zu entrichten hat. Auch die 1527 noch nicht mit genannte Dienstbarkeit der Dockauer, jährlich 8214 Klaftern Hoh für das Amt Schwarzenberg zu bauen dort, wo «s ihnen angewiesen wird, wird 1561 in Dienstgeld umgewandelt, indem, die Bockauer sich und ihre Erben verpflichten, für jede Klafter obigen Holzes 114 Groschen Hauerlohn ins Amts Schwarzenberg zu zahlen. Um die Verpflichtung zum Spann- und Frondienst auch für die Bockauer Hüfer*) und Häusler und um die daraus zu folgende Pflicht zur Zahlung des Dienstgeldes erhob sich wahrscheinlich in Dockau ein Streit, der auf Ansuchen der Hüser und Häusler i. 1.1561 durch ein Urteil aus dem Schöppenstnhl zu Leipzig wie folgt beigelegt wurde: „Den ehrsamen Klrinhöfern, Häuslern und Hausge nossen in der Bockau, unsern guten Freunden Ob ihr nun wohl neben den großen Höfen im Dorfe Dnckan, wenn euch die Reihe betrifft, die Handfrone mit zu verrichten schuldig seid, welcher Hand dienste ikr euch auch nicht verweigert nach mehreren Inhalt euer Fragen, so möget ihr doch Len großen Höfen die Frondienste, welch« sie für sich mit den Pferden zu tun verbunden, verrichten zu helfen oder ihnen und den andern Gemeinden für solche ihre schuldige Fron dienste Erstattung und Belohnung zu tun nicht gedungen wer den. Don Rechtswegen, zu Urkund mit unserm Insiegel versiegelt, Lhurfürstlich Sächsische Schöppen zu Leipzig. Dt« ueo«n Msrse. Berlin, 24. Oktober. Der Dott« fl«ndh««1e vor börslich auf 4350, bi« ischech.-fl. Krone ans 14«. Lehler amll. Kurs: Dollar: 4074,78, ifchecho-slow. Krone: 138,18. B « rlin, 24. Ott. Die stöbttsche Ernöhrungsdeputatto« hat bv schloffen, do» Magistrat vorzuschlagen, den Preis de« Markenbrote« von 1960 Gramm vom 30. Oktober ab auf 98,50 Mark festzusetz««. Da» bedeutet «tue Verteuerung um rund 124 Prozent. Da» marke«- srei« Brot soll vom 89. Oktober ab 3VV Mark kost«. Berlin, 24. Okt. Der Reichstag nah» Vie Novelle zum Ge setz über den Verkehr mit Getreid« in zweiter Lesung t« brr Fassung des Ausschuss«, cm, «elche «iue viottache Erhöhung d«s Getreid», Preises für da« erst« Drittel der Umlage vorsietzt. Berlin, 24. Okt. Einer sozialdemokratischen Korrespondenz zu folge ist vom Oberreichsanwalt beim Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik gegen den Pfarrer Traub ein Verfahren wegen Be» leidigung des Reichspräsidenten eingeleitet worden. Berlin, 24. Okt. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion be schloß im Reichstag eine Entschließung etnzubringen, in der di« rest lose Erfassung der im Inland« vorhandenen Vorräte an Le be n s m i t t e l n, die sich in Händen der Erzeuger, Verbraucher und des Handels befinden, gefordert wird. Berlin, 24. Okt. Das Kammergericht erkannt« in dem Prozeß Wilhelms 2. gegen Lmil Ludwig, Len Verfasser Le» Bismark Lramas „Die Entlassung", das Recht des Dichters auf Dramati sier-mg zitttgeschichtlicher Persönlichkeiten an, hob da» Urteil Le« Landgerichts auf und gestattete Li« Verbreitung des Buche« uvL die Äufführung des Dramas. Berlin, 24. Okt. Der Preis für sreies Mehl ist an der Früh« > börse von 23 OM auf 32 OM Mark für den Doppelzentner gestiegen. Berlin, 24. Okt. Der bisherige Vertreter des Reiches in Mün chen Graf g e ch ist zum deutschen Gesandten in Helsingfor » er nannt worden. Hamburg 24. Ott. Dio hiesigen Bankangestellten traten in einen Usberstnudenstreik ein, um eine Aufbesserung der Oktober- g eh älter über Len Schiedsspruch hinaus zu erzwingen. Der StreA- pcnml« wird van dem größeren Teil« der Angestellten Folg« ge- leistet. Mainz, 24. Okt. Di« svanzöfischen BesatzungÄbchörLen haben den Angehörigen der am 12. Juni L. I. von einem afrikanischen Soldaten der französischen Rheinarmee ermordeten Frida Guars aus Idstein im Tatwus «in« vorläufige Entschädigung von 60000 Mark überweisen lassen.
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