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Erzgebirgischer Volksfreund : 25.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192210252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221025
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221025
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-25
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.10.1922
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OerMche Angelegenheiten hiesige Firma um Äs gleiche Summe betrogen worben. rn 24927 44430 63208 63698 77561 30648 47916 56482 70806 79757 33360 51955 68943 71205 84176 84225 5196S 59165 71933 84898 30346 44902 55412 69S80 79386 36194 62082 59694 72658 85393 23552 38683 52562 62753 76731 930^9 93627 95195 95479 97726 16W40 105869 106368 107443 109904 116090 116288 117640 118738 118800 120683 120991 121936 122446 126482 127972 123807 129366 129734. 19261 38035 52499 60903 75321 verwarf üie Revision gegen die Verurteilung einer größeren Anzahl von Eisenbahnbeamten zu Geld- und Gefängnisstrafen im Zusammen hang mit dem Eisonbahnerstreik. Die Urteile waren ergangen auf Grund der Verordnung, die Ler Reichspräsident am 1. Februar er lassen hatte, und die nach längeren Verhandlungen mit den Vertre tern der Eisenbahnbeamten am 9. Februar wieder aufgehoben wurde. Die Revision suchte aus der Aufhebung der Verordnung die Folge rung zu ziehen, daß gerichtliche Bestrafungen auf Grund der Verord- nung unzulässig seien. Der Neichsanwalt erklärte jedoch in der Der- 28029 42803 54850 66233 78122 24173 40628 52589 62947 76905 Aue, 24. Okt. Bei Ler Firma Geschwister F. hat ein Unbe- kannter einen Gegenstand für 1500 Mark gekauft und mit einem Scheck über 9500 Mark bezahlt, inhalts'dessen di« Allgemein« Deutsche Lreditanstalt, Zweigstelle Au«, angewiesen wurde, aus den Konto des Ausstellers 9500 Mark zu zahlen. Da an Ler Echtheit des Schecks nicht gezweifelt wurde, wurde er in Zahlung ge nommen und dem Unbekannten wurden noch 8000 Mark klar zurück, gezahlt. Ms dann der Scheck der Dank zur Zahlung präsentier! wmd«, stellte sich der Schwindel heraus. Für den Aussteller be- stand überhaupt kein Konto. Auf gleiche Meis« ist «ine ander« Heut» sei e» klar, warum die Entente durch Wilson Lie Absetzung Wilhelm» forderte. Sie wußte, daß sie dadurch in Deutschland polt- tische und militärische Unordnung schaffen würde. Damals sei di« N»volution»id«« «ine Hilfstruppe der Entente g«- worden. Wär« der Kaiser auf dein Thron geblieben, so hätte er Deutschland mehr genützt, al» durch seine Abdankung. Niemal» hätte e» die Entente gewagt, einem deutschen Kaiserreich solch« Bedingungen aufzuerlegen, wie sie dem republikanischen Deutschland diktiert wurden. Deutschland wollt« den Krieg keinesfall». E» hätte wiedekholt Gelegenheit gehabt, den Krieg zu erklären: während de» russtsch-japanischen, während des englisch-butischen Krieges, wäh rend der marokkanischen und während der bosnischen Krisen. Nie mals habe es diese Augenblicke ausgenutzt. Allerdings habe auch Deutschland schwere diplomatische Fehler gemacht. Aber wenn solch« Fehler begangen wurden, so seien sie immer nur um der Sorge willen begangen, den Frieden in der Welt aufrecht zu erhalten. Solche Feh ler seien keine Verbrechen. Da» gelte im besonderen für den Reichs kanzler von Bethmann Hollweg, der wohl nicht der Staatsmann ge wesen sch, der di« Weltkrise meistern konnte, aber dessen Friedens liebe über jeden Zweifel dastllnde. Alles, was man von dem Bestands einer Kriegspartei in Deutschland gesagt hat, ist eine böswillige Lüge. Der Kaiser verbreitet sich sodann über die politische Propa ganda England» gegen Deutschland, die durchaus illoyal war, und die sich durch falsche Beschuldigungen de» deutschen Volke» leiten ließ. Er spricht hierauf über den Versailler Vertrag, besten Bestimmungen gegenstandslos seien, denn sie könnten weder von d«r Entente noch von Deutschland beobachtet werden. Im Lchlußkapitel, wirft der Kaiser die Frage auf, welche» wird die Zukunft Deutschlands sein. Er schreibt: Was meine Feinde Über mich sagen, läßt mich gleichgültig. Ich kann sie nicht als meine Richter verachten. Wann ich aber sehe, daß jene, die mir früher huldigten, mich jetzt mit Kot bewerfen, so empfinde ich Mit leid. Wenn ich sagen könne, daß man im Vaterlands mit Bitterkeit über mich spricht, so empfinde ich Enttäuschung. Vieles gestaltete sich anders, als ich wollte. Mein Gewissen ist rein. Alle meine Hand- lungen hatten einen Zweck, nämlich da« Wohl de« Volke» und meines Reiches. Ich weiß, daß viele unter denen, die sich um die sozialistische Fahne scharten, die Revolution nicht wollten. Aber di? Sozialisten wußten die Revolution nicht zu verhindern, deshalb sind sie auch teilweise für die gegenwärtige Situation verantwortlich. Dis Ne gierung des Prinzen Max hüte Las alte politische Gebäude beschützen können. Diess hallige Aufgabe erfüllte sie nicht, weil sie sich ins Schlepptau der sozialistischen Führer hatte nehmen lassen, die bereits allen Einfluß auf die Massen verloren hatten. Der Hauvtirrtum wurde also von den Führern begangen. Der Fluch der Geschichte wird nicht auf Lie Proletarier, sondern auf ihre Führer fallen, welche di» Revolution nicht verhindert, und ein weiterer Fluch wird auf die Regierung des Prinzen Max fallen. Während des Kriege» schlugen sich die deutschen Arbeiter herrlich. Das darf man nicht vergcGm. Die gegenwärtigen Zeiten sind für Deutschland hart, aber man kann nicht an der Zukunft eine» Volkes verzweifeln, welches gesund und stark ist, -essen Aufstieg von 1871 bis 1914 so wunderbar war. Um aber den Platz wieder einzunehmen, der Deutschland zukommt, darf es auf ksine auswärtig« Hilfe rechnen, denn diese Hilfe wird nicht kommen und Deutschland könnte von ihr nur Sklaverei erhalten. Das deutsche Volk darf niemand vertrauen als sich selbst, und der Aufstieg wird wieder beginnen, sobald Las nationale Bewußtsein in allen Dolkskreisen erwacht sein wird. ' Evaug.-luth. LaudrssyncLs. Länger» Beratungen verursachte mn Montag -i« Forderung Les Landesverelns der kirchen musi kalischen Beamten Sachsens und Les KirchenchorvevbanL es der Landeskirche auf AeuLsrung de« letzten zur Regelung ihrer An- stellungsverMtnisse erlassenen Kirchenyeseßes vom 1. April d. I. und auf Erhöhung ihrer Bezüge. Das Gesuch wird abgelshnt. In der DsgrünLuivg wird u. a. angeführt, daß im gegenwärtigen. Augenblicke, wo die Kirche um ihr« Existenz ringe, wo mancher Pfarrer monatlich nicht mehr als 10 000 Mark Gehalt bezieh«, wo ferner Lie Kosten für Len kirchenmusikalische» Dienst manchmal den Ertrag der Kirchensteuern um Las Doppelte übersteigen, ein« Berücksichtigung der Gesuchs unmöglich sei. In -er Aussprache stellten u. a. Syn. Kantor Lanhsthks-Purschwitz die Bereitwilligkeit der Synode fest, soweit es Lie Finanzlage Ler Kirche gestattet, die Besoldung der kirchen musikalischen Beamten festzirsetzen. Auch jetzt schon verzins ein« Reih« kirchrnnmsivakischer Beamten auf einen Teil- ihres Gehaltes, weil sie die Not ihrer Kirchgemeinden sähen. Er gibt Ler Hoffnung Ausdruck, -aß wieder bessere Zeiten kommen, üie ein« Vrwirklichung Lieser Absichten zulasten. Heiber Li« Not- lag« Ler geistlichen Ruheständler, sowie deren Witwen und Walsen lag ein Antrag -es Finanzausschusses vor, War welchen Oberkirchenpat Thomas- Schneeberg berichtete. Es wurde diesem Antrag gemäß beschlossen, Lis Lrtr. Gesuche durch die inzwischen erfolgten Maßnahmen als erledigt zu bezeichnen. Im Bericht wurde allerdings mit Bedauern festgesieut, daß die Staatsvvgierung di« erforderlichen Mittel hierfür nur als Vorschüsse auf die künftige finanziell« Auseinandersetzung zwischen Kirche und Staat gewährt habe, was die Schuldenlast der Kirche gewaltig vermehr«. * Die Positive Volkskirchliche Vereinigung, Lie über ganz Sach- sen verbreitet ist, hielt in der vergangenen Woche ihre aus allen Tei len des Landes zahlreich beschickte Jahresversammlung in Tharandt ab. Die von hohen Gesichtspunkten geleitete Eröffnungsansprache des Vorsitzenden, Obcrkirchenrats Jentsch, Ehemnitz, zeigte klar die ge- ' Bundestag des sächsischen Staatsbeamten. Am Sonnabend und Sonntag fand in Dresden der Bundestag Les Bundes sächs. Staatsbeamten statt. Am ersten Tage wurden in Ler Hauptsache organisatorische Fragen behandelt. Am Sonntag ging Ler Kampf viele Stunden lang um die Frage Ler Spitzenorganisationen, ob Deutscher Mamtenbunü oder Allgemeiner Deutscher Dramtenbund (freigew.). Für den Deutschen Beamte nb und sprach Direktor Lockenuih-Berlin, Ler Len Bund gegen den Vorwurf verteidigte, er sei reaktionär. Für Len Allgemeinen Deutschen Dramtenbund sprach Ministerialrat a.D.Falkenberg,der sich gegen den Deutschen Beamtenbuno wandte, Ler nicht neutral sei, sondern sich an die Deutsch« Doikrpartei «ulshne. Nach längerer Aussprache über Lie beiden Referate wurde «ine Slang« Entschließung angenommen, in der cs heißt: „Der Bund Sächsischer Staatsbeamter bekennt sich zu einer einheitlichen selbständigen Beamtenbewegung auf gewerk schaftlicher, «Ler politisch und konfessionell neutraler Grundlage. Er bedauert Li« eingetvetene Spaltung in der gesamten Eeamtrn- beweguny. Er kann deshalb auch in dem im Juli gegründeten Allgemeinen Deutschen Deomtenbund «ine gegnerische Spitzen- orgänisation picht erblicken und bewahrt ihm gegenüber vorläufig wohlwollende Neutralität. Der Bundestag kann nicht einfehen, Laß die Wege und Ziels Leider Organisationen soweit voneinander entfernt sind, -daß keine Einigung möglich wäre, wenn der ernst- lich- Wille auf -beiden Seiten Lazu vorhanden ist. Der Bun- Sächsischer Staatsbeamter hat jedoch bisher di« Auswirkung eines solchen Geistes in -er Politik Les D.D. B. vermissen müssen. Er erwartet, daß er die Eini-gungsvsrhaudluugen sofort auf folgender Grundlage aufmmmt: 1. Beteiligung am Abschluß der vom A. D. D. beabsichtigten Vereinbarung mit -cm A. D. G. B. 2. VereitwiMgkeit, di« aus Anlaß de» Februarstreiks Gemaßregelten kräftig zu unterstützen. 3. Neubearbeitung des Be- amtenrrchts gemeinsam m'k dem A. D. V. unter Hinzuziehung von namhaften Arbeitsrechtsgeichrten. 4. Einleitung einer gemeinsamen Aktion zur Durchführung des Deamtenrätsgesstzss mit aller Ent schiedenheit. 5. Aufstellung eines gemeinsamen Wirtschafts- Programms. 6. Ausstellung großzügiger und zeitgemäßer Bssol- dungssätze auf gemeinschaftlicher Grundlage. 7. Aufrechterhaltung der' vertikalen OvZanisationsformen unter Abgrenzung der Be- amtengewerkschastsgebicte nach Reichs« und Ländevabh-mgigArit.— Sollte wider Erwarten der D. D. D. diese Forderung nicht erfüllen, so muß Lie Frage, ob der Bund Sächsischer Staatsbeamter werter Lem D. B. D. augehörett -oder sich Lem Ä.D. B. anschließen will, vom nächsten Bundestag« grundsätzlich geklärt -werden/ * »Ein Streikrvcht der Beau> n gibt es nicht!* Das Reichsgericht -er Schneeberger und Schwarzenberger Gegend soll -er Betrüg« ausgetreten sein. Es ist 24—28 Jahve alt, von kleiner Statur und trägt kurz-geschnittenen Schnurrbart, zweireihigen braunen Anzug und braunen weichen Filzhut. Aue, 24. Okt. Wegen verschiedener Silber- und MetalldisbstSHIe, die er Lei der Firma Slugust Wellner Söhne verübte, wurde ein in Schneeberg wohnhafter 28 Jahr« alter Metallarbeiter festgenommen. In derselben Angelegenheit kam ein in Schneeberg wohnhafter 82 Jahre alter Fabrikarbeiter zur Haft, der als Hehler beteiligt sein soll. Es handelt sich um erhebliche Mengen von hohem Werte. Neustädtel, 24. Okt. Die für Donnerstag abend in die Schul- turnhalle einberufene öffentliche Wahlversammlung der Ver. Soz. Partei war nur sehr müßig besucht, obwohl die Arbeiter und Arbei terinnen einaeladen worden waren, in Massen zu erscheinen; vielleicht war der Redner für noch zu unbekannt und nicht zugkräftig genug. Es sprach in ziemlich langer Rede Gewerkschaftsbeamter Kraft aus Aue über die bevorstehende Landtagswahl und fand den Beifall sei. ner Zuhörerschaft. Da sich nur einer der Anwesenden zur Debatte meldete, war die Aussprache bald beendet. Lonitz, 24. Okt. Die Gen-evalr-ersa-mmlung Les Konsumvereins »Vorwärts* war leider nicht so gut besucht, als Lei L«r Wichtigkeit der Tagesordnung erwartet -wurde. Aus dem ausführlich vor- getragenen Geschäftsbericht fei erwähnt, daß im Berichtsjahr« 1921/22 ein Umsatz von 14 869 777 Mark erreicht wurde und neben dem SparraLütt von 8 v. H. noch weiter 2 v. H., also zusammen 5 v. H. als Rückvergütung teils auf -en- Geschäftsanteil gutge- schrisbsn werden, teils zur Auszahlung gelangen. Die hohen Warenpreise bedingen «in größeres Betriebskapital, der Geschäfts anteil wurde deshalb einstimmig auf 2000 Mark frstz-esstzt und soll bis Ende Dezember möglichst «ingezahlt werden. Das Einschrerbe- geld wurde auf 15 Mark erhöht, neu eintretend« Mitglieder haben sofort wenigstens 200 Mark auf den Geschäftsanteil einzuzahlen. Jeder Geschäftsanteil von vollen 100 Mark erhält «ine Dorzugs- genwstrtsg« ÜrNlP« Lag«, die unverkennbar «schalologlsHes Gepräge trägt, -. h. Kämpf« bringt, -i« die Scheidung und Entscheidung her- beisühren werden. I« weiteren Verlaufe stellt« der Redner mit Ge nugtuung fest, daß dis inzwischen von der Synode zu Ende beraten« Derfastüng unser«« Landeskirche d«n beiden im Vorjahr» geäußerten Wünschen der Vereinigung — persönlich« Sitze de- Landeskirche und unmißverständliche Erklärung, was Landeskirche sei — Rechnung trage. Tief in da» Wesen der lutherischen, Bibelübersetzung führte so- dann ein meisterhafter Vortrag des Superintendenten D. Dr. Buch- wald, Rochlitz, «in, der den Hörern »in deutliche» Bild von den Schönheiten der Sprache de« Reformator» wie von seinen Uebersstz- ungsmethoden gab. Besonder» interessierten die' Hinweise auf die vom Vortragenden selbst in Jena aufgefundenen Dibelrevtsionsprots- kolle. Ebenso bedeutsam war der zweite Bortrag des Synodalmitglie- des Lie. Stange: »Kommende Aufgaben unserer Landeskirche", die er kurz folgendermaßen skizzierte: Missionierend« Kirch«, andersartige Theologenausbildung, neues Pfarrerwahlrecht, straffere Kirchenzucht, Neugestaltung des gottesdienstlichen Lebens und Auseinandersetzung mit den religiösen Strömungen der Gegenwart. An beide Vortrüge schloß sich eine rege Aussprache an. In der geschlossenen Mitglieder versammlung gab der Vorsitzende Jahres- und Kassenbericht und machte vertrauliche Mitteilungen, auch wurde das Ersuchen an die Synode gerichtet, eine Aussprache über da» finanzielle Problem der Landeskirche während ihrer Tagung herbeizuführen. Die von Kauf mann Philipp, Bischofswerda, in der öffentlichen Versammlung bean- tragt« mrd einmütig angenommene Resolution in Sachen der be kannten Fleißnerschen Schulverordnungen sei im Wortlaut mitgeteilt: »Mit dem Schein des Rechtes, genau wie bei dem Ilebergangs-Schul- oesetz, entchristlicht die jetzige Regierung dem Geiste -er Reichsverfas- jung zuwider die bisher zu Recht bestehende christliche Volksschule Sachsens durch zwei neuerliche Verordnungen dies Kultusministers: Gebet, Andacht und geistliche Lieder werden auf die ohnehin unzu reichenden Religionsstundsn verwiesen, außerhalb derselben sogar verboten. Kindern und Lehrern wird die Ausübung kirchlicher Pflich ten an staatlich nicht anerkannten Feiertagen unmöglich gemacht. Das ist nicht Gewissensfreiheit, sondern Gewissenszwang für Kinder und Eltern! Die PVD. erhebt, einig mit allen christlichen Kreisen Sachsens, hiergegen flammenden Protest und fordert alle christlichen Eltern auf, diesem Proteste bei der am 5. November stattfindenden Landtagswahl die Tat folgen zu lassen. Keine Stimme für Kandida ten, die solcher Regierung Gefolgschaft leisten! Der 5. November wird entscheiden, ob diejenigen ihr Ziel erreichen, die unsere Jugend reli gionslos heranwachsen lassen wollen. Eltern Sachsens, wahrt Euere heiligsten Güter!" Handlung: Sin StreikreW Ler Beamten kann es nicht geben. Dl«« folgt schon au» dem Verhältnis der Beamten zum Staat und au« dem Disziplinargesetz. Da» den Beamten geliehene Koalition»recht be^ deutet »ur das freie Vereinigung», und Versammlungsrecht, nicht aber da» Recht zur Nieüerlegung und Verweigerung der Arbeit * lieber di« Durchführung der Verordnung zum Ausschluß- des Beffcrbemtttelte» vou der Markrndrotverso rgu ug bestehen »och häufig im Publikum Zweifel. Unter anderem wird mitgeteikt, naß ' vielfach Haushaltungen, die nach den Bestimmungen der Verord nung aus La« freie Brot zu verweisen sind, für ihre Hausanga» stellten die Brotkarten in Anspruch nehmen und nicht abliefern!. Nach AukLunft de» Relchsministeriums für Ernährung und Land wirtschaft ist ein solches Verfahren unzulässig und setzt di« be treffenden Haushaltungr-vorsiän-de der Gefahr der Bestrafung aus. Haushaltungen sind nämlich entweder in ihrer Gesamtheit mit Markenbrot zu versorgen oder in ihrer Gesamtheit zum Bezug sreien Brotes verpflichtet, je nach dem das Einkonvm-cn des Haus- haltimgsvorsranLes einschließlich der ihm zuzuvechnenden Einkommen der Hauchaltangehörigen die in der Verordnung gesetzten Grenzen von 30 000 Mark und je 15 000 Mark überschreitet oder ln ihnen bleibt. Es wird daher nochmal» darauf hingewiesen, -aß di« Haushaltungen, Lie nickst markenbrotberechtigt sind, auch auf di« Brotkarten für -das Huuspersona-l verzichten oder sie, soweit ft« diese schon erhalten haben, zurückliefern müssen. * Reue Richtpreise 1« der Schokoladen - Industrie. Die Inter« essengemeinschaft deutscher Kakao- und Schokolaüefabriken D. m. b. H. (Idcta), Dresden, gibt b-kannt, daß die Richtpreise für Aakao-Erzeug» nisse (Ladenverkaufspreise) vom 23. Oktober ab wie folgt geändert worden sind: Kakaopulver 1260 bis 1340 M. für ein Kilogramm, Vanille-Schokolade aus fester Masse 40/60 in Blöcken 115 bis 127 M., in Tafeln 117 bis 129 M., feine Vanille-Schokolade 50/60 119 bi» 131 M., Schmelz-Schokolade 50/60 125 bis 137 M., Schmelz-Schoko, lade, bitter 60/40 135 bis 150 M., Milch-Schokolade 135 bis 150 M., Nuß-Schokolade 135 bis 150 M., Milch-Nuß-Schokolade 135 bis 1S0 M., Krem-Schokolade 113 bis 125 M>, alles für 100 Gramm. * Landcslotterie. Ziehung von 23. Oktober. 30 000 M. 100383; 20 000 M. 119205; 10 009 M. 31564 61856; 5000 M. 9443 9915 831S 8613 12733 13340 22836 27624 29452 31509 39081 39894 42451 42813 45727 51232 51452 51740 57566 66293 67647 68930 71893 83804 87644 89151 97960 100390 103039 104353 107462 108204 110624 112379 113280 126284 126829 129318 129994; 2000 M. 1384 1492 5534 Et45 7857 8029 11660 12233 12450 12769 14167 15698 18808 Das Lächeln der Gioconda. Roman von Eatty Bachem-Tanger. .Amerikanisch»» Eopyrlght s.920 Ly Earl Duncker, Berlin. (Nachdruck verboten.) (IS. Fortsetzung.) ! MM «och «i« Hatte «am mit solcher Spannung dem Beginn der Aufführung entgegenyesehen. Mit Weckst verhehlter Ungeduld hörte mvn Kennedys Streit mit Paul^ an. » Lei Kennedy» Worten: »Da kommt st» selbst —", entstand eine allgemeine Bewegung im werten Zuschrmerramy, —- — dann atemlos» Still« — — Maria Stuart -betrat di» Bühne. Tausend Opsrirglaser vichtotren sich auf di« SintvttenV». ß . Wer war ft«? Dies«» blaffe Antlitz mit Hem leidsnüen und doch so edlen Ausdruck — niemand kannte sie. Niernand hätte an di« jugenL- schöne Valeska von Rothenegg gedacht. Man suchte die Schau- spiskerin nicht unter den jungen Mädchen,, sondern unter den Frauen der Gesellschaft. Man schätzte, daß st« SO bi» 40 Jahve zähl«. Nur einer hatte st» Leim ersten Ton Ler Stimme erkannt und starrte mit enisechten Augen auf die Mchne. Graf Albert Hütte auf die Bühn» stürzen, sie gurückretHen Mögen. Aber eo war zu spät. Maria Stieart sprach — und im Anschauervaum schien sich alle Sensationslust, alle Neugier -gelegt zu haben, und all die Hunderte, dk da versammelt waren, schienen n<uv noch ein« zu denken, eins fühlen: -a» Schicksal der unglücklichen Königin, deren Schön- Helt «inst di« Münner in Len Tod getrieben hatte, der Fra», di« chr jugendlichem Leichtsinn so ßhwevv SchuD auf sich geladen hatt» ch» in lange», schrcvv-r Krckrhast defllv «Itzt« . , MsEme» teilt auf. In Maria» düsteren Kncker fällt Sei seinen Worten Sin« Fluk von' Licht, daß ft» »te yekssendet, verwirkt und erschreckt -asttht. Vor ihr tut sich di« weit auf, -- in der st« y«tt, mit der sie längst pbgeschloffe« hist, — der glänzende Hof von Frankreich, wo i^e Fveund« harren Md auf ihre Rettung finne«, — die «astg» Stadt Mt Le, HHchWnnden Pra^.- der Kirchen, d-m Glan- dm Papst ¬ tum«. — Dockend und verheißungsvoll kling«» Mortimers Morte an ihr Ohr, die Welt, -ie ihr verschlossen» winkt ihr wieder mit tausend Demen, — Hoffnung belebt ihrs Züge, neuer Glanz erhellt ihr Auge, — alles Schlaffe, Welke, Müde, Resignierte fällt von ihr ab, — jetzt ist sie nicht mehr die voreilig gealterte, vom Schicksal niedergÄbeugte Frau --- — sie ist wieder dis junge, sieghaft schöne, umworbene Königin. Ein Flüstern geht plötzlich Lurch die vorderen Reihen: »Valeska von Nothenegg!" In den Logen haben die Freunde und Bekannten dis junge Gräfin erkannt. Aber es bleibt kein» Zeit zum Staunen und Flüstern. Valeska zwingt sie alle in ihren Dann, reißt sie alle mit sich fort. Gin Widerschein der nsuerwachten Hoffnung bleibt auch, nach- Lem Mortimer gegangen und Dovd Burleigh ei »getreten ist. Jetzt ist sie ganz Königin, ganz unantastbare Würde. Me hoheitsvoll sie ihrs» Richtern gogeirübevsteht, — sie, dis Angeklagte, wtvd zur Klägerin, die Richter zu de» Angeklagten. Und all die Hunderte im weiten Zuschauerraum, sie bangen^ zittern, hoffen für die schöne, liebenswerte königliche Frau. Wie ein Dann fällt es von allen ab, als der Vorhang nieder- geht. Gin Moment tiefster Stille folgt, dann bricht ei» nicht enden- wvllendev Beifall Los. Jeder weiß, wem er gilt. Keiner der Schauspieler erscheint auf der Bühne als der Vorhang sich wieder hebt. Man weiß, es gilt mrr Ler einen, — die Stuart will man sehen. Doch üie Bühne bleibt leer. Valeska zeigt sich nicht. Der zweit, AN setzt »in. Elisabeth, von den englischen Lord» und Len ftan;öü!cken Ge sandten umgebe», betritt die Mchns. Gin prächtige», glänzend«« Bild und al» Mittelpunkt die schon» Königin mit dem marmor kalten Antlitz, die unerbittlich» Feindin d« Stuart. Doch wa» ist «« heute mit der Eichholz? — Ahnt st» e» daß heute ein« grüße« al» ste ausgeftande« ish — ein« gefährlicher» Rivalin al» di« groß« Robert»? —- Fühlt sie, daß all ihre Kunst, all ihr routiniertes -Spiel nicht an jene junge Künstlerin hevanreicht, der aus eigenem, tiefinnevem Empfinden alles lebendig hervorq-uillt, was sie selbst mühsam er worben hat? — Den Zuschauern kann es «richt -verborgen bleiben. Ihr Spieh zeigt heute eins ihr smrst fremde Nervosität. Dangt die Stog» gewvhnts um ihre» Grfolg? » rvnkevdefsen hatte dis Jakobi vevgsbeirs «ff eine Gesandtschaft Ls» Wiener Publikum« gehofft, Li« ste mit stürmischen Bitten zur Vorstellung holen sollte. Allmählich wurde sie unruhig. Der Direktor war in höchstem Zorn au« ihrer Wohnung gestürzt. Sollt» er in letzter Stunde dis Rolle Ler Stuart einer andern gegeben haben? Vielleicht der Zentss, die von Tay zu Toy mehr in der Gunst des Publikums stieg? Sie biß sich ärgerlich auf die Lippen. Wenn nun die Zendes ihren guten Tag hatte und die Rolle zu« Zufriedenheit spielte, — ja, dann mußte der Direktor ihr auch späterhin größere Rollen zuteilen. Aber das war ja undenkbar, die Zent« im Spiel mit der Eichholz! Sie lacht« nervös auf. > Daß sie sich einen Augenblick durum hatte fovgen kvnnenk Aber wie ander» konnte der Direktor den Abend vetten? Sie schickte ihre Zofe zum Theater, und «la diese zu der un geduldig harrenden Hcrrm zurückkam und ihr von Ler plötzlich auf- getauchtsn Maria Stuart berichtete, schnei te di« Diva, wie von ciner Viper gebissen, in die Höhe und fuhr in ihren Mantel« wand einen Schleier um und warf sich in« erste beste Auto: »Zum Dhcatsr!" Sie kam in dem Augenblick dort aa, als der Vorhang sich hoS und Ler -ritte Akt einsetzt«. Unbemerkt saß ste it» der dunklen Loge, ein spöttische» Lächeln auf den Lippen. Wie mochte diese Unbekannt«, di« nie vordem »in« Bühne betreten hatte, mit diesem Akt fertig werd«»? — Ob st, da nicht versagt«» Ob nicht doch noch dt» Jakobi de« «b»nd - 'i (Fortsetzung folgte
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